Der Fall Dirk Schiller

Auch ne interessante Seite mit den Todesurteilen DDR von 1959-1981 (incl. Namen und Gründe):
http://www.kriminalia.de/2013/01/todesurteile-in-der-ddr-1959-bis-1981-zusammengestellt-von-wolfgang-kruger/

Gab doch ganz schön viele Sexualmörder "drieben". Wieviele davon wohl öffentlich bekannt wurden?

@diegraefin
das wäre rein theoretisch möglich, daß Dirk so etwas in der Art gesehen hat, aber selbst wenn, was hat man von einem Kleinstkind zu befürchten, Und dann auch noch neben einer viel besuchten Höhle, Parkplatz, Restaurant.
Da die Beschreibung im Buch über Bewegung, wann und wo der Kinder ziemlich verwirrend ist, habe ich die Situation, wie ich sie mir vorstellte am Originalschaupltz, allerdings im Sommer, versucht vorzustellen. Also dieser Krummschlagbach war gefroren, die Kinder liefen zunächst auf dem Eis zurück Richtung Parkplatz, dann ging die Schwester von Dirk nach oben, da die Thyra umgangen werden mußte und Dirk ging eventuell einfach auf dem Eis weiter, welches dann abrupt in der Thyra endete. Dieser Fluß Thyra ist im Sommer tatsächlich ein völlig harmloses Flüßchen, das ändert sich aber schlagartig bei Regen oder Schneeschmelze. Und es war zu diesem Zeitpunkt schon Schneeschmelze, und damit war das Ding gefährlich heimtückisch. Nun kann man über Kinderfürsorge denken wie man will, ich hätte meine Kinder an so einem gefährlichem Ort niemals spielen lassen.
Dann wird die angebliche Einstellung der Suche nach Dirk immer wieder erwähnt, das ist schlichtweg falsch. Es wurde weitergesucht von vielen freiwilligen Helfern, auch noch Tage später. Man braucht nur mal im Ort nachzuhören, dann weiß man es.
Die Sache mit dem Nachhausefahren kann ich nicht nachvollziehen, Möglichkeiten d er Übernachtung hätte es in Uftrungen wahrscheinlich in jedem 2. Haus gegeben.

@wiwan
Ich meinte ja auch nicht, dass man was zu befürchten hat, dass er was verraten könnte, sondern dass er dort, wo er nicht sein durfte oder DURCH das, was er nicht sehen/finden durfte, verunglückt ist und verletzt wurde und er deshalb verschwinden musste, damit niemand fragen kann, was ist denn HIER passiert oder wie ist denn das geschehen?

Das mit der Übernachtung verstehe ich wie gesagt auch nicht. Es hätte ja nur der Vater oder die Mutter noch bleiben können, wenn keine Bleibe für alle 3 zu bekommen war, aber für EINE Person hätte doch sicher in so einem Fall auch ein Privathaushalt sich gefunden vor Ort, die aus Mitgefühl zusammengerückt wären. Mich wundert, dass das niemand den Schillers angeboten hat von sich aus! Ich bin z.B. weiß Gott niemand, der gern fremden Übernachtungsbesuch hat, aber selbst ich würde in so einem Fall mich anbieten, dass derjenige bei mir übernachten kann, bis irgendwo ein anderes Zimmer frei ist. Sind die Leute in Uftrungen so herzlos gewesen, dass niemand das anbot und auch auf Nachfrage alle "nein" sagten?

Ich finde es auch traurig, dass man den Schillers nicht wenigstens von privater Seite aus ein Zimmer angeboten hat.
2 Erwachsene und 1 Kind machen doch gar nicht soviel Arbeit.

Und wie @diegraefin schon schrieb, es hätte ja auch nur der Vater oder die Mutter bleiben können. Das da niemand ein Bett hatte, ist wirklich heftig.

@diegraefin, @Feelee
Ich weiß nicht, ob man das so pauschal sagen kann. Wer weiß denn, inwieweit und v.a. wann die Bevölkerung dort davon was mitgekriegt hat und auch direkt mitbekommen hätte, dass die Schillers keine Übernachtungsmöglichkeit hatten. Meistens dauert es doch auch paar Tage, bis so ein Fall die Runde macht. Und ich nehme mal an, dass die Schillers sich da so verhalten haben, wie ihnen gesagt wurde (?).

wir im westen stellten uns die ddr so vor, dass da keiner irgendwas ohne bewilligung machen durfte. hätte man überhaupt spontan wo privat nächtigen dürfen?

wichtig ist noch, helfer reagieren bei vorfällen mit kindern oft auch überreizt, weil ihnen das persönlich nahegeht. deshalb wollen sie nicht noch emotionale eltern neben sich haben.

@Sillyrama
Die Bevölkerung müsste es schnell erfahren haben, denn im Buch steht, dass in der ganzen Umgebung keine Bleibe zu bekommen war, also müssen sie ja viele Menschen gefragt haben bzw. gebeten haben, sich umzuhören. Das finde ich dann schon echt krass, dass sich da niemand anbot, es war ja ein Notfall.

unter den umständen, wenn man sich gehindert fühlte, am verschwindeort des kindes zu bleiben, verstehe das gefühl der eltern, einer abweisenden macht gegenübergestanden zu sein.

@vielefragen
Das stimmt, sowas hätte ich auch sehr verstörend gefunden... trotzdem muss das Gefühl doch haarsträubend sein, wenn man dann ins Auto steigt und 330 km weg fährt von dem Ort, an dem man nur 24 Stunden vorher irgendwo sein Kind verloren hat. Warum sollten alle (auch Privat-)Leute im Umkreis so abweisend reagieren? Die müssten dann ja alle mit unter der Decke der Vertuschung stecken...

Wenn man die bis heute strahlende Kraft, Energie, Ausdauer und Opfer von Fr. Schiller/Stein berücksichtigt wirkt es schon irgendwie unerklärlich warum damals keine Übernachtung möglich war.
Der Umstand das sie DDR-Bürger war und der Vorfall sich auf DD-Territorium ereignete spielt da imo keine Rolle.

Wie heisst eigentlich das Buch von Frau Stein ? würde es gerne lesen aber ich finde zuviele Bücher von Ines Veith zu diesem Thema. Ich weiß ja das sie es geschrieben hat, aber welches ist es ?

@diegraefin

welches der Bücher hast du gelesen?

Sorry, aber irgendwo ärgert es mich. Was wollt ihr denn damit eigentlich sagen? Sind das versteckte Vorwürfe gegenüber einer Frau/ Familie die in einer Ausnahmesitutation war und vermutlich eh keinen klaren Gedanken fassen konnte? Vorwürfe oder einfach nur eine Aussage wie viel besser ihr es gemacht hättet? Wo geht die Reise denn hin? Es ist so gelaufen wie es eben gelaufen ist. Der Bach und Fluß war zugefroren, das hat Heidi Stein ganz klar gesagt. Warum wird das in Frage gestellt? Das Nummernschild von dem Auto ist bekannt, hat sie auch ganz klar gesagt. Einfach mal das als gegeben nehmen was Heidi Stein gesagt hat, sie muss es wissen, sie war dabei! und daraus dann versuchen irgendeinen Zusammenhang zu sehen. Z.B. Dirks verschwinden und das Auto............. Dieses Auto, die Leute darin, das Verhalten der Stasi usw. da sollte man ansetzten und überlegen was kann da los gewesen sein.

Ähmm, wird nicht mehrheitlich genau DAS gemacht ?

@behind_eyes
ne :(

Dir vielleicht nicht, mir schon. Außerdem ist eine Betrachtung von ALLEN Seiten sehr gesund und förderlich.
Wie heisst das Buch aus dem hier immer wieder zitiert wird?

Es geht hier um ein verschwundenes Kind und eine Mutter die es seit 30 Jahren sucht. Sie hat hier geschrieben, geantwort und es wird streckenweise von einigen offensichtlich einfach überlesen oder nicht zur Kenntnis genommen was sie schreibt. Das aber sind Fakten. Da muss man doch nicht seitenweise drüber rätzeln warum sie nach Hause mussten oder ob der Fluß nun zugefroren war oder nicht. Es ist ja vielleicht wichtig warum die Stasi sich so seltsam benahm, warum das Kind für tot erklärt werden sollte, warum im nachhinein Menschen die sich mit dem Fall befassen wollten überraschend verstorben sind. Warum wird das Paar mit dem Auto geschützt usw.
Das ist doch auffällig.
Angaben zu dem Buch findest du hier genügt. Einfach mal suchen.

Danke

Versteckte Vorwürfe werden hier nicht gemacht. Man sollte aber einfach ganz nüchtern und realistisch alle Seiten durchleuchten. Ohne Vorwürfe. Aber man darf hinterfragen und nachdenken und unlogisches versuchen zu erklären.

Es gibt nun mal Widersprüche. Und die dürfen angesprochen werden.

Nur weil 99% an das Christkind glauben, darf ich dennoch kritisch nachfragen, wie es denn ins verschlossene Wohnzimmer kommt.

Naja, mal ganz hyphotetisch gesehen, wenn sowas heute passieren würde: wäre ich das Auto was zum Tatzeitpunkt gesehen wurde dann würde meine Identität genauso vor den Eltern verborgen werden, nämlich dann wenn nichts für mich als Täter spricht, ob das nun wahr wäre oder nicht.
Gleichsam werden heutzutage nach zehn Jahren verachwundene Menschen genauso für tot erklärt.
Ich kann da nichts merkwürdiges erkennen.
Einzig das Verhalten der Stasi kann ich nicht beurteilen weil ich das Buch nicht gelesen hab und selbst wenn wäre es eine Schilderung von nur einer Person, dazu noch die Mutter. Sorry, objektiv kann so eine Schilderung nicht sein, das ist wohl jedem klar obgleich ich gegen Fr. STEIN bis jetzt kein Misstrauen hege.