Der Fall Dirk Schiller
18.12.2014 um 08:44Gerade an Flüssen oder am Meer, beim Sandbuddeln u.ä. können Kinder quasi direkt vor den Augen der Eltern sich scheinbar in Luft auflösen. Man starrt ja, selbst wenn man dabei ist und aufpasst, die Kinder nicht die ganze Zeit an und verfolgt jede ihrer Bewegungen mit den Augen. Man schätzt Gefahrenquellen im Umfeld intuitiv ein, weiß z.B., OK, da ist das Meer in 10 m Entfernung, aber in nächster Umgebung ist nichts, wo was passieren kann (scheinbar), also behält man eher die Gefahrenquelle im Blick als die Kinder oder schaut halt nur auf, wenn man aus den Augenwinkeln sieht, dass das Kind sich jetzt gerade auf die Gefahrenquelle zubewegt. Wenn Familie Schiller, warum auch immer, dort vor Ort keine Gefahrenquelle erkennen konnte, dann ist für mich allerdings die Frage, warum das so ist?
Für mich ist z.B. auch ein zugefrorener Bach eine Gefahrenquelle, denn Eis kann brechen und ist am Ufer auch nicht immer fest, ein nicht zugefrorener Fluss ist erst recht kein Ort, an dem ich meine Kinder unbesorgt spielen lassen würde, erst recht kein Kleinkind und schon gar nicht, wenn ich schon zwei Kinder verloren habe, eins davon durch Unfall in eigener Abwesenheit. In der Hinsicht muss ich @wiwan zustimmen - die scheinbare Unbesorgtheit der Frau Stein nach solch einer Vorgeschichte, den kleinen Dirk aus den Augen zu lassen an einem Bach, die kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen.
Dass die Schwester lügt/gelogen hat, kann ich mir aber nicht vorstellen. Kinder in dem Alter vertiefen sich ins Spiel und vergessen darüber Zeit und Raum. Wenn sie sagte, er war gerade noch hinter ihr, dann ist das ihrem Empfinden nach sicher auch so gewesen, aber wir wissen nicht, was sie kurz vorher gemacht hat, vielleicht war sie eine Zeit lang durch irgendwas abgelenkt und hat irgendwas fasziniert beobachtet für 1-2 Minuten (an einem Bach gibts genug zu entdecken für Kinder), dann ging sie zu den Eltern zurück, ohne sich überhaupt bewusst zu sein, dass sie gerade kurzzeitig wie weggetreten war und dann sagt sie natürlich, er war doch gerade noch hinter ihr, weil es sich für sie auch so anfühlt. Habe selbst Kinder und beobachte dieses Phänomen des totalen Gefühlsverlusts von Zeit und Raum sehr oft - sie treten weg beim Spiel und kriegen nicht mehr mit, was um sie herum in der Zwischenzeit geschah.
Wir haben z.B. mal neben meinem spielenden Sohn mit viel Getöse und Ach und Weh die sperrige schwere Couch aus dem Raum getragen zum Sperrmüll, er kriegte es nicht mit und wunderte sich als er dann irgendwann aufschaute, wo die Couch ist "Die war doch eben noch da! Wie habt Ihr das denn gemacht?" Genau so stelle ich es mir mit der Schwester von Dirk vor. Die Eltern gingen vielleicht davon aus, dass sie den Kleinen im Blick hat, sie war aber kurzzeitig abgelenkt und als alle wieder aufschauten, war Dirk vielleicht gerade erst aus dem Sichtfeld verschwunden. Ob nun in den Fluss gefallen und direkt untergegangen (daher lautlos), was ich immer noch für am Wahrscheinlichsten halte bei dem Szenario, oder wirklich über die Brücke aus dem Sichtfeld verschwunden und dann irgendwo verunfallt oder aufgegriffen.
Für mich ist z.B. auch ein zugefrorener Bach eine Gefahrenquelle, denn Eis kann brechen und ist am Ufer auch nicht immer fest, ein nicht zugefrorener Fluss ist erst recht kein Ort, an dem ich meine Kinder unbesorgt spielen lassen würde, erst recht kein Kleinkind und schon gar nicht, wenn ich schon zwei Kinder verloren habe, eins davon durch Unfall in eigener Abwesenheit. In der Hinsicht muss ich @wiwan zustimmen - die scheinbare Unbesorgtheit der Frau Stein nach solch einer Vorgeschichte, den kleinen Dirk aus den Augen zu lassen an einem Bach, die kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen.
Dass die Schwester lügt/gelogen hat, kann ich mir aber nicht vorstellen. Kinder in dem Alter vertiefen sich ins Spiel und vergessen darüber Zeit und Raum. Wenn sie sagte, er war gerade noch hinter ihr, dann ist das ihrem Empfinden nach sicher auch so gewesen, aber wir wissen nicht, was sie kurz vorher gemacht hat, vielleicht war sie eine Zeit lang durch irgendwas abgelenkt und hat irgendwas fasziniert beobachtet für 1-2 Minuten (an einem Bach gibts genug zu entdecken für Kinder), dann ging sie zu den Eltern zurück, ohne sich überhaupt bewusst zu sein, dass sie gerade kurzzeitig wie weggetreten war und dann sagt sie natürlich, er war doch gerade noch hinter ihr, weil es sich für sie auch so anfühlt. Habe selbst Kinder und beobachte dieses Phänomen des totalen Gefühlsverlusts von Zeit und Raum sehr oft - sie treten weg beim Spiel und kriegen nicht mehr mit, was um sie herum in der Zwischenzeit geschah.
Wir haben z.B. mal neben meinem spielenden Sohn mit viel Getöse und Ach und Weh die sperrige schwere Couch aus dem Raum getragen zum Sperrmüll, er kriegte es nicht mit und wunderte sich als er dann irgendwann aufschaute, wo die Couch ist "Die war doch eben noch da! Wie habt Ihr das denn gemacht?" Genau so stelle ich es mir mit der Schwester von Dirk vor. Die Eltern gingen vielleicht davon aus, dass sie den Kleinen im Blick hat, sie war aber kurzzeitig abgelenkt und als alle wieder aufschauten, war Dirk vielleicht gerade erst aus dem Sichtfeld verschwunden. Ob nun in den Fluss gefallen und direkt untergegangen (daher lautlos), was ich immer noch für am Wahrscheinlichsten halte bei dem Szenario, oder wirklich über die Brücke aus dem Sichtfeld verschwunden und dann irgendwo verunfallt oder aufgegriffen.