@wiwan Genau diese Überlegungen, dass es einfach zu viele Mitwisser gegeben hätte, legt für mich auch nahe, dass Roberto nicht Dirk sein kann. In dem Alter ist das ein himmelweiter Unterschied, ob ein Kind 1 oder 2 Jahre alt ist, allein schon optisch - nie im Leben wäre ein Austausch der Kinder vom Umfeld unbemerkt geblieben, es sei denn, die Familie hätte völlig zurückgezogen gelebt. Aber auch dann hätte sich wohl mal ein Nachbar gewundert, und sich spätestens, als der Verdacht Dirk = Roberto öffentlich wurde, sich wieder an die wundersame Verwandlung des kleinen Roberto erinnert. Und dass all die Helfer und Helfershelfer bis heute schweigen sollten - unglaubwürdig! Vor allem hatten die Honneckers wirklich ganz andere Möglichkeiten. Wenn sie Dirk gewollt hätten, hätten sie ihn unter diesem Regime ganz einfach zwangsadoptieren können. Irgendein Verstoß hat sich doch in der DDR immer gefunden, wegen dem man die Eltern zeitweise hätte inhaftieren können. Sowas geschah ja oft genug damals, dass Eltern ins Gefängnis kamen und ihre Kinder in der Zeit zur Adoption freigegeben wurden. Dafür hätten sie sich also gar nicht so eine immense Mühe und Vertuschungsaktion machen müssen, um an das Kind zu kommen. Eine geplante Entführung schließe ich auch aus. WENN er überhaupt entführt wurde, dann spontan aus der sich bietenden Gelegenheit heraus. Die Vorstellung, dass jemand die Familie die ganze Zeit verfolgt hat, und dann dort unter den Augen der Eltern zugeschagen hat, unbemerkt von der Schwester, keine Spuren im Schnee hinterlassend, Dirk macht keinen Mucks, als ein Fremder sich blitzschnell auf ihn stürzt und ihn wegschleppt, Eltern, die in der Zeit nur Gurken im Kopf haben und nicht mehr mitbekommen, was um sie herum geschieht (fremde Menschen, die sich ihren Kindern nähern), auch die Tochter hat niemanden gesehen und gehört - ohne Harry Potters Tarnumhang wohl kaum realisierbar.
Feelee schrieb:Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass meine Eltern auch wirklich meine Eltern sind, würde mich das doch ein wenig zum Nachdenken bringen, wenn da auf einmal jemand meint, ich wäre sein leibliches Kind. Es wird einen beschäftigen. Ob man will oder nicht.
Ehrlich gesagt würde ich das nicht denken, denn meine Kindheit ist fotografisch ausreichend dokumentiert, dass ich einfach WEISS, dass meine Eltern meine Eltern sind. Kinder, die adoptiert worden sind, haben ja meist keine Babybilder mehr von sich, schon gar keine, die sie auf dem Arm von den Eltern oder Großeltern zeigen, DAS wäre dann schon verdächtig, aber ich denke mal, als prominenter Sprößling wird Roberto genug fotografiert worden sein und sich deshalb sicher sein... Ob ich so einem DNA-Test dann trotzdem zustimmen würde, würde ich wahrscheinlich vor allem davon abhängig machen, ob ich die Person, die das verlangt, sympathisch finde und WIE sie an mich herantritt mit dieser Vermutung/Bitte. Wenn derjenige fordernd reagieren würde und vielleicht sogar den Druck der Öffentlichkeit nutzt, um mich quasi zu einem Statement zu zwingen, würde ich wohl auch "zu" machen. Es wäre wahrscheinlich schlauer gewesen, wenn sowas nie ÖFFENTLICH geäußert worden wäre, aber scheinbar sollte damit der Druck auf Roberto erhöht werden, und auf sowas würde ich auch ziemlich trotzig reagieren ehrlich gesagt.