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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

3.769 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

24.04.2018 um 08:16
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Bis zur Garotte und ihrem Einsatz..
Das ist vielleicht Ansichtssache. Ich erinnere nochmal an das „choking game“, worüber ich vor vielen Seiten mal etwas eingestellt hatte. Es soll den Kindern, auch in Burkes Alter, in der Gegend durchaus bekannt gewesen sein, so bekannt, dass es Unglücksfälle und Warnschreiben an der Schule deswegen gab.

Insofern entsteht bei mir im Kopf da keine soo große Sperre, immer im Vergleich zu allen anderen Varianten betrachtet, denn unvorstellbar ist die Tat ja so oder so, egal wer es war.

Und zum Thema Sündenbock...ich verstehe, was Du meinst, und stimme Dir da grundsätzlich auch zu. Nur dürfen wir meiner Meinung nach auch nicht den Fehler in die andere Richtung machen und Burke innerlich als „Täter“ (rechtlich war es ja zu jung, um ein Mörder zu sein) ausschließen, damit er nicht als Sündenbock da steht. Denn es geht ja um die Wahrheit und nicht darum, wer uns als Täter am „angenehmsten“ wäre.

Ich kann es gerade nicht besser ausdrücken, hoffe Du verstehst wie ich meine.

Sicher ist für mich, dass Patsy an der Vertuschung beteiligt war, dazu gehört die sagenhafte Ransom Note und auch das Umkleiden von JonBenét mit der viel zu großen Mittwochs-Unterhose, deren Wahnsinnsgrösse ihr angeblich nicht aufgefallen sein will, obwohl die Hose JonBenét definitiv direkt bis zu den Knöcheln gerutscht wäre, wenn sie beim Umkleiden oder danach noch auf ihren Füßen gestanden hätte.

Das wiegt für mich sehr schwer und lässt sich nicht wegdiskutieren, keine Ahnung wie die Ermittler das „übersehen“ konnten. Bzw. haben sie es ja nicht übersehen, nur ist Patsy in den Verhören einfach stur bei ihrer (unglaubwürdigen) Version geblieben, Erinnerungslücken inklusive. Letztendlich ist sie damit durchgekommen.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

25.04.2018 um 19:23
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Sicher ist für mich, dass Patsy an der Vertuschung beteiligt war, dazu gehört die sagenhafte Ransom Note und auch das Umkleiden von JonBenét mit der viel zu großen Mittwochs-Unterhose, deren Wahnsinnsgrösse ihr angeblich nicht aufgefallen sein will, obwohl die Hose JonBenét definitiv direkt bis zu den Knöcheln gerutscht wäre, wenn sie beim Umkleiden oder danach noch auf ihren Füßen gestanden hätte.
guter Punkt mit den Unterhosen, ich tippe sie war beim Umziehen bewusstlos, also nach dem Schlag und vor der Strangulierung
und zwar im Keller - wo Patsy die Geschenke hatte, also auch die neue Unterhosen fuer die Nichte
der Brief, auch die sorfältige Umziehen spricht eher fuer eine Frau, Mutter oder eine Frau die sehr nähe zu dem Mädchen stand

ich kann mir nicht vorstellen dass ein fremder Täter so viel Zeit dafuer hat, und an umziehen und Unterhose denkt...

auch nur mein Gefuehl

schoen wäre zu wissen was ein Profiler ueber Täter denkt. auch Frau?


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

27.04.2018 um 20:53
Ich zitiere hier einen Teil eines Posting von mir, das ich vor über einem Jahr gepostet habe. Ich glaube, das ist hier schon in Vergessenheit geraten:

"Damals hat eine Grand Jury entschieden, Anklage gegen John und Patsy zu erheben (Grand Jury gibt es immer wieder in den USA und die sollen mit Zeugenbefragungen, usw. entscheiden, ob die Indizien für eine Anklage genügen). Und zwar wegen Kindesmissbrauchs, der in Mord geendet hat und sie ihre Tochter wissentlich, rücksichtslos und verbrecherisch einer Gefahr ausgesetzt haben. Der Staatsanwalt hat damals aber nicht Anklage erhoben und das Ergebnis der Grand Jury blieb bis 2013 geheim. Der Rückschluss, den man da ziehen kann, ist, dass die Grand Jury davon ausgegangen ist, dass Burke die Tat begangen hat und dass die Eltern praktisch Beihilfe geleistet haben, und Burke selbst aber zu jung war, um gegen ihn Anklage zu erheben."


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

27.04.2018 um 21:49
Zitat von SukkulenteSukkulente schrieb:Der Staatsanwalt hat damals aber nicht Anklage erhoben und das Ergebnis der Grand Jury blieb bis 2013 geheim. Der Rückschluss, den man da ziehen kann, ist, dass die Grand Jury davon ausgegangen ist, dass Burke die Tat begangen hat und dass die Eltern praktisch Beihilfe geleistet haben, und Burke selbst aber zu jung war, um gegen ihn Anklage zu erheben."
Danke, dass Du diesen Teil noch einmal zitiert hast. Ich halte diese Schlussfolgerung für plausibel und sehe es genauso.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 12:31
bin letztes Jahr durch eine Dokumentation im deutschen  Fernsehen auf diesen Fall aufmerksam geworden. Und bei meiner Suche nach mehr Informationen im Netz,  bin ich auf allmysterie gestossen.

Ich muss Euch mal ein großes Lob aussprechen. Einige von Euch ( @Wozzeck, @Sukkulente
@InMemoriam und auch Andere)
sind ja richtig gut. Wie intensiv ihr euch mit dem Fall befasst und wie umfassend ihr recherchiert. Ganz Toll. 

Aufgrund der Ausführungen hier und eigener, weiterer Recherche über den Fall,  hat sich meine Sichtweise tatsächlich verändert. Ich dachte immer die Mutter war es aber jetzt bin ich nicht mehr sicher  und denke Burke könnte es tatsächlich gewesen sein.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen:
"Warum" hat Alex Hunter die Anklageschrift nicht unterschrieben ? War es Mitleid mit den Eltern ?
In Amerika ist es wohl so, dass wenn eine Grand Jury sagt, dass es zu einer Anklage reicht. Diese dann auch eingereicht wird, weil der Staatsanwalt davon ausgehen kann den Fall auch vor Gericht zu gewinnen. Was ihm wiederum Geld und Prestige bringt. Und auch zur Befriedigung der Bevölkerung beiträgt.
Warum wurde hier die Anklageschrift nicht unterschrieben ? Welche Beweggründe hatte er ?


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 13:55
Die Staatsanwaltschaft war einfach von Anfang bis Ende auf Seiten der Familie und hat der Polizei die Ermittlungen auch sehr schwer gemacht. Warum, da kann man nur raten, aber die Familie war reich und seit einflußreich.

Begründung wurde wohl gar keine gegeben, es wurden ja auch erst viele Jahre später die Dokumente der Grand Jury bekannt, d. h. er hat im Prinzip einfach gesagt, es wird keine Anklage erhoben, ohne zu erklären, dass die Grand Jury da ganz anderer Ansicht war.

Die Eltern haben sich ja auch mit ihren Anwälten fast 5 Monate verschanzt und nicht mit der Polizei geredet und dann auch nur unter Auflagen, z. B. dass alle Fragen vorher festgelegt werden mussten und sie Einsicht in die Polizeiakten bekommen (was wohl noch nie dagewesen ist, weil sie dann ihre Antworten darauf abstimmten konnten). Eltern, deren Kind bestialisch ermordet worden ist, machen nicht ihre erste Aussage 4 - 5 Monate nach dem Verbrechen und reden vorher kein Wort mit der Polizei. Im Gegenteil, die rennen denen die Türen ein und wollen immer den letzten Stand wissen. Dafür hatten sie aber kein Problem damit, wenige Tage nach dem Mord ein CNN-Interview zu geben und sonst auch immer wieder in den Medien präsent zu sein. Die haben sich auch nach der Tat so unglaublich verhalten, dass allein daraus klar wird, dass es keinen Eindringling gab.

Im CNN-Interview (ich weiss grade nicht, ob es das erste war) hat der Vater unter anderem gemeint, "wir sind dem Täter nicht böse, wir wollen nur wissen, warum das passiert ist". Wie bitte? Das klingt ja auch eher so, wie man mit einem Kind reden würde, das etwas angestellt hat - wir sind dir nicht böse, aber erklär uns, warum Du das getan hast.

Es gibt noch so "nette" Details wie dass John an dem Tag mit seinem Piloten telefoniert hat und noch wegfliegen wollte, angeblich was Geschäftliches und so wichtig, dass sogar das Vermissen (oder der Tod) seiner Tochter nicht wichtiger war. Das wurde ihm aber von anwesender Polizei untersagt. Man darf sich fragen, was er vielleicht vor hatte, immerhin gab es im Keller einen Koffer, der wohl gross genug gewesen wäre, um Jonbenet darin zu verstecken und so einfach unter den Augen aller das Haus zu verlassen. Das ist Spekulation, aber kein normaler Vater wird noch am selben Tag seinen privaten Piloten anrufen, um so bald wie möglich vom Tatort wegzukommen. Irgendeinen Hintergrund hatte das.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 16:32
Ich muss einmal einhaken - soweit ich weiß (ist jetzt nur aus meiner Erinnerung heraus) wollte John den ja schon vor dem Tag geplanten Flug mit Patsy und Burke antreten, nachdem die Leiche gefunden worden war, oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Im Endeffekt macht das allerdings keinen großen Unterschied, es ist so oder so ein äußerst ungewöhnliches Verhalten. Bloß dass der Grund dann eher nicht war, dass das vermisste Kind nicht so wichtig war, sondern dass John da weg wollte, von der Leiche und dem Haus. Die Eltern haben sobald es eben möglich war den Tatort verlassen und das Haus nie wieder betreten.

Normal ist (nach Einschätzung der Polizei und meiner eigenen) eher, dass Eltern sich erstmal weigern, ihr totes Kind allein zurück zu lassen oder zumindest so lange wie möglich dort ausharren, aber die Ramseys hatten es ausgesprochen eilig, da wegzukommen.

Gelesen habe ich das in den Bonita Papers.

Darüber hinaus stimme ich Dir vollkommen zu, @Sukkulente .

Und lieben Dank für das Lob, @Minnimaus123 . :)

Ich hoffe ja immer noch, dass unser geschätzter @Wozzeck nochmal zu diesem Thread zurückkehrt, so wie ich ihn kenne, hat er bestimmt noch das eine oder andere interessante Detail parat, das uns vielleicht entgangen ist. ;)


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28.04.2018 um 16:57
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Die Eltern haben sobald es eben möglich war den Tatort verlassen und das Haus nie wieder betreten.
Normal ist (nach Einschätzung der Polizei und meiner eigenen) eher, dass Eltern sich erstmal weigern, ihr totes Kind allein zurück zu lassen oder zumindest so lange wie möglich dort ausharren, aber die Ramseys hatten es ausgesprochen eilig, da wegzukommen.
Nicht alle Menschen verhalten sich "normal".
Was wir in Alltagsdingen hinnehmen (wir sind nicht alle gleich) muss dann auch für einen Todesfall gelten und erst recht in einem Mordfall.

Wenn Ramseys überzeugt davon waren, dass ein Fremder ihr Kind getötet hat, ist schon wieder normal, dass sie weg wollten, weil sie sich im Haus gefürchtet haben.

Und drittens war es vielleicht das Vorspielen von Normalität, damit man ihnen den Einbrecher abnimmt?
Also: Es ist einer von uns gewesen (das wssen wir), aber damit man uns den Täter von außen abnimmt, sagen wir, wir halten es in unserem Haus nicht mehr aus.


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28.04.2018 um 17:09
Wenn sie Normalität hätten vorspielen wollen, dann hätten sie ja eben nicht versucht, das Haus so schnell wie möglich zu verlassen, denn das ist gerade kein normales Verhalten.

Natürlich verhalten sich Menschen gerade in Extremsituationen nicht alle gleich, aber die Polizei hat Erfahrungswerte aus anderen Fällen, in denen Kinder getötet wurden. Und das Verhalten der Ramseys war verglichen mit anderen Eltern in einer solchen Situation sehr ungewöhnlich.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 18:09
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Natürlich verhalten sich Menschen gerade in Extremsituationen nicht alle gleich, aber die Polizei hat Erfahrungswerte aus anderen Fällen, in denen Kinder getötet wurden. Und das Verhalten der Ramseys war verglichen mit anderen Eltern in einer solchen Situation sehr ungewöhnlich.
Aber du beschreibst doch den Widerspruch in einem Satz:
Erfahrungswerte- sprich: Was machen Menschen für gewöhnlich in so einer Situation? Sie bleiben
Und: Natürlich verhalten sich Menschen gerade in Extremsituationen nicht alle gleich

Was hier als besonderer Faktor dazu kommt: Ein kleines Kind, das natürlich versteht, dass die kleine Schwester tot ist.
Dass sie umgebracht worden ist.
Und wenn Burke Angst hatte, vor dem Haus?
Hatte er Angst seinen Schrank zu öffnen? Vor Dunkelheit?
Davor im Haus allein zu sein?
Konnte er nachts nicht mehr schlafen?
Angst vor dem Keller sowieso?

Da ist es dann besser, mit dem Kind das Haus zu verlassen.

Das heisst nicht, dass ich an den Täter von aussen glaube
Ich kann mir nur sehr gut vorstzellen, dass man aus diesem Haus raus muss
und finde das unverdächtig


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 19:19
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn Ramseys überzeugt davon waren, dass ein Fremder ihr Kind getötet hat, ist schon wieder normal, dass sie weg wollten, weil sie sich im Haus gefürchtet haben.
Tjahaa... wenn sie davon überzeugt waren, dann stellt sich erstmal die Frage, weswegen sie unmittelbar nach dem 911-Call erstmal sämtliche Freunde kontaktierten und bei sich empfingen.

Die vermeintlichen "Täter" hatten ja recht explizite Drohungen ausgesprochen, was sie mit Jonbenet machen würden, wenn sie die Polizei riefen. Ergo: es hätte die große Wahrscheinlichkeit bestehen können, dass das Haus unter Beobachtung steht. Und dann gehen sie das Risiko ein, nen Pulk an Leuten bei sich zu empfangen, inkl. zweier Pol-Einheiten?

@frauZimt

Hier steht keine Allgemeindiskussion zur Debatte, wie sich Menschen in Ausnahmesituationen verhalten mögen, sondern wie sich diese Familie im Speziellen verhalten hat und zwar bei Betrachtung des Kontextes dieses Falls und nicht deiner persönlichen Erfahrungswelten. Denn am Kontext hinkt es hier gewaltig.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

28.04.2018 um 19:46
Zitat von tracestraces schrieb:Hier steht keine Allgemeindiskussion zur Debatte, wie sich Menschen in Ausnahmesituationen verhalten mögen, sondern wie sich diese Familie im Speziellen verhalten hat und zwar bei Betrachtung des Kontextes dieses Falls und nicht deiner persönlichen Erfahrungswelten. Denn am Kontext hinkt es hier gewaltig.
ob man bleibt- oder geht ist in erster linie eine geldfrage. an geld scheint es den rs nicht gemangelt haben.
Die eltern hatten auch noch einen 9 jährigen sohn, der vermutlich ziemlich verstört war.
wenn man es sich leisten kann, zieht man unter solchen umständen einen wohnungswechsel vor.
wenn es an geld hapert, muss man in dem haus-der wohnung bleiben- in dem ein familiemitglied ermordet wurde.
Zitat von tracestraces schrieb:Die vermeintlichen "Täter" hatten ja recht explizite Drohungen ausgesprochen, was sie mit Jonbenet machen würden, wenn sie die Polizei riefen. Ergo: es hätte die große Wahrscheinlichkeit bestehen können, dass das Haus unter Beobachtung steht. Und dann gehen sie das Risiko ein, nen Pulk an Leuten bei sich zu empfangen, inkl. zweier Pol-Einheiten?
es gibt menschen, die sich brav an die anweisungen der entführer halten und es gibt leute, die sofort die polizei informieren.

flucht nach vorne.

gesellschaft ist der beste schutz.

und p.r. war vermutlich sehr extrovertiert.
Es gibt leute, die alles sofort mit familie und freunden teilen müssen, ob positiv oder negativ.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.04.2018 um 12:18
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:es gibt menschen, die sich brav an die anweisungen der entführer halten und es gibt leute, die sofort die polizei informieren.flucht nach vorne.gesellschaft ist der beste schutz.
Richtig. Problem ist nur: diese deine Argumentation hinkt, wenn man sie auf diesen Fall bezieht (und um nichts anderes geht es hier).

Die vermeintlichen Entführer drohten sehr explizit, was mit Jonbenet passieren würde, im Fall von Zuwiderhandlung. Sprich: Im Fall, dass die Ramseys Andere informieren. Zum Beispiel, dass sie Jonbenet köpfen würden (!) oder aber sie ihren Leichnam nie auffinden und bestatten könnten. Bei Entführungsfällen fällt es Betroffenen bereits schwer genug, die Polizei unmittelbar zu kontaktieren. Auf die Idee zu kommen, Bekannte zu informieren und sie noch bei sich zu Hause zu empfangen, obwohl gemäß ihrer Drohungen sehr wahrscheinlich ist, dass die Entführer das Haus beobachten und in Aussicht stellen, telefonischen Kontakt aufzunehmen, ist äußerst ungewöhnlich und somit ein bemerkenswerter Umstand, der zumindest Fragen aufwirft.

Flucht nach vorn? Und dann Flucht auf und davon? Inkonsistent.

Einer der ersten Gedanken, die aufkommen dürften, wenn festgestellt wird, dass das Kind im eigenen Haus, bei eigener Anwesenheit entführt wurde, dürfte das Entsetzen darüber sein, dass die Entführer dafür im Haus gewesen sein müssen. Spätestens jetzt könnte man noch verstehen, wenn sich Panik breit macht und die Familie das Haus verlassen möchte. Denn: wer weiß, ob sie sich nicht noch im Haus aufhalten? Schließlich gaben sie im Erpresserschreiben keine Uhrzeit an, wann sie ihn verfasst haben. Zumindest wäre verständlich gewesen, Bekannte zu kontaktieren, die wenigstens Burke abholen und an einen sicheren Ort bringen.

Während bereits Opfer bloßer Einbrüche intuitiv nichts mehr in der Wohnung berühren, sobald sie feststellen, dass eingebrochen wurde, laden sich die Ramseys "Zeugen" an den Tatort, die ihn durch ihre Anwesenheit komplett kontaminieren.
Und da wäre die Frage, weswegen Menschen denn überhaupt in einem solchen Fall die Polizei rufen. Richtig, damit sie das Kind finden. Patsy ruft 911 und bittet verzweifelt, dass sie schnell kommen mögen - zu ihrem Haus. Wie findet also die Polizei so ein Kind? Indem sie Fragen stellt, sich das Schreiben zeigen lässt sowie das Haus und die Zimmer, in denen die Entführer potenziell gewesen sein könnten. Man könnte Patsy unterstellen, sich dessen bewusst gewesen zu sein, denn warum sonst sollte sie die Polizei sonst rufen? Jetzt könnte man Patsy aber auch Naivität unterstellen, dass sie nicht wusste, dass es der Alptraum eines jeden Ermittlers ist, an einem Tatort einen Pulk an fremden Menschen vorzufinden.

Man könnte jedoch auch Berechnung unterstellen, wenn man bedenkt, welche Vor- und Nachteile exakt dieser Pulk in der Ermittlung haben könnte:

Vorteile:

- (Auffindungs-) Zeugen
- Erhöhung der Glaubwürdigkeit bzgl. des Unbeteiligtseins am Verschwinden/ Tod der Tochter
- Generierung einer verteidigenden Lobby (Man stelle sich den Fall vor, es seien KEINE Zeugen im Haus gewesen, sondern diese Bekannten hätten später davon erfahren, dass Jonbenet nach Ankunft der Pol tot im Keller des Hauses aufgefunden wurde. Mit Hinweisen auf sexuellen Missbrauch^^)
- Spurenvernichtung/ Spurenkontaminierung
- Verschleierung der Urheberschaft der Tat
- Erschwerung einer Überführung des/ der Täter

Nachteile:

- Gefährdung des potenziell entführten Opfers
- Spurenvernichtung/ Spurenkontaminierung
- Verschleierung der Urheberschaft der Tat
- Erschwerung einer Überführung des/ der Täter
- Erschwerung der generellen Aufklärung der Tat

Zurück zur Flucht nach vorn.

Nachdem die Ramseys also derart couragiert die "Flucht nach vorn" antraten, konnte es einen Tag später mit der "Flucht auf und davon" nicht schnell genug gehen.

Könnte man noch verstehen. Denn schließlich wollen sie von Ramsey Senior Geld erpressen. Hat nicht ganz geklappt, deswegen könnten diese Entführer ja trotzdem weiterhin auch nach seinem Leben oder das seiner restlichen Familie trachten.

So weit so gut. Sie flüchten also vor den vermeintlichen Entführern.
Aber warum um alles in der Welt flüchten sie nun auch vor der Polizei, die sie ja extra riefen und damit eine große Furcht überwinden mussten, dass exakt das ja das Leben ihrer Tochter hätte kosten können? Und: wohin flüchten sie eigentlich? In die Arme von Anwälten. Und spannenderweise nehmen sie sich nicht einen gemeinsamen Anwalt, sondern jeder einen eigenen für sich.

Da hinkt es schon wieder mit dem Ausnahmeverhalten in Ausnahmesituationen.

Während man zumindest unterstellen könnten, dass Eltern nach dem Tod ihrer Tochter ein brennendes Interesse daran haben, dass die Täter gefunden werden und alles erdenkliche tun, damit der Polizei dies gelingt, beginnen Jonbenets Eltern Bedingungen in der Ermittlung zu stellen. Ja, sie sind bereit, sich von der Pol interviewen zu lassen, aber nur, wenn sie GEMEINSAM befragt werden - nicht getrennt jeder für sich. Wird dem nicht Rechnung getragen, gibt es keine Befragung. Punkt.

Einmaliges Verhalten in einem solchen Fall - das mit nachvollziehbarem Ausnahmeverhalten kaum mehr erklärt werden kann.

Es sei denn, beide Eltern haben ein Interesse daran, dass diese Tat nicht aufgeklärt wird. Dann erscheint es schlüssig.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.04.2018 um 13:47
Zitat von tracestraces schrieb:Da hinkt es schon wieder mit dem Ausnahmeverhalten in Ausnahmesituationen.
Zitat von tracestraces schrieb:Es sei denn, beide Eltern haben ein Interesse daran, dass diese Tat nicht aufgeklärt wird. Dann erscheint es schlüssig.
Sehr schlüssige Argumentation, @traces , ich sehe das ganz ähnlich.

Ich kann jedem Interessierten nur empfehlen, sich mal das eine oder andere Verhör, speziell mit Patsy, durchzulesen. Die Links müssten eigentlich im Themen-Wiki sein, habe jetzt aber nicht nachgesehen. Sonst hier im Thread, könnte ich sicherlich nochmal raussuchen.

Die Art wie da von der anwesenden Anwältin gemauert wird und wie bei Patsy immer wieder Erinnerungslücken zufällig an strategisch praktischen Stellen auftauchen, spricht meines Erachtens eine recht deutliche Sprache.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.04.2018 um 15:03
Wieso ist es eigentlich in diesem thread ok, die Mutter und den Bruder direkt zu verdächtigen und in anderen threads wird deshalb direkt alles gelöscht und für eine Zeit dicht gemacht?

Verstehe die Spekulationen ja auch, nur wundert es mich, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

29.04.2018 um 15:53
Zitat von lovestarlovestar schrieb:Wieso ist es eigentlich in diesem thread ok, die Mutter und den Bruder direkt zu verdächtigen und in anderen threads wird deshalb direkt alles gelöscht und für eine Zeit dicht gemacht?
Ich glaube, die Fälle, in denen das strikt verboten ist, sind die, in denen es seitens der Ermittler keinerlei ausgesprochene Verdachtsmomente gegenüber den Betreffenden gibt. Sobald es wie hier in dem Fall aber von Ermittlern Verdächtigungen gibt und das z. B. sogar in (seriösen) Büchern und Dokumentationen offen ausgesprochen wird, ist es legitim, sich diesen Spekulationen bei Allmy anzuschließen. Das ist meine Vermutung, ansonsten vielleicht einfach mal bei einem Moderator direkt nachfragen.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

26.05.2018 um 20:32
Ich habe die letzten Tage damit verbracht, die ganzen Seite zu lesen und komm erst mal nicht drum herum, euch allen ein riesiges Kompliment auszusprechen. Die Arbeit, die ihr in die Recherche gesteckt habt und die sachliche Art, wie ihr die verschiedenen Theorien beleuchtet, finde ich ganz klasse.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie viele verschiedene Szenarien und dann wieder so gut wie keins funktionieren. Oft dachte ich, jawohl, so kann es gewesen sein und dann ein paar Seiten später, nee so muss es gewesen sein. Das zeigt eigentlich wie verwirrend dieser Fall ist.

Etwas woran ich Probleme habe zu glauben, ist das Szenario mit einem Unfall. Dazu passt das Strangulieren nicht. Das wäre ja fast so wie, ich hab einen Lackschaden an „Papas Auto verursacht“ am besten wir fackeln den Wagen gleich ganz ab, damit man nicht herausfindet, dass ich den Lackschaden verursacht habe.
Es sei denn, man versuchte andere Spuren zu vertuschen.
Waren sich nicht einige Experten ziemlich sicher, dass Missbrauch stattgefunden hat und zwar schon länger? War es zu riskant, einen Krankenwagen zu rufen, weil im Krankenhaus andere Fragen aufgetaucht wären als „ Wie kam das Kind zum Schädeltrauma?“

Gehe ich jetzt davon aus, dass ein Täter für alles verantwortlich ist (Schlag, Penetration mit dem Pinsel und Strangulieren), steckt hinter dieser Tat eine große Grausamkeit, die hier von einer Userin dann zurecht als sadistisch betitelt werden darf und keine Affekthandlung mehr darstellt.

Die Frage ist auch, welches Motiv steckt hinter dieser grausamen Tat?
Es gibt den Bruder, dessen Handlungen als im Affekt und aus Eifersucht entstanden sein könnten.
Doch selbst, wenn es im Affekt dazu kam, dass er seine Schwester mit einem schweren Gegenstand den Schädel gespalten hat, was sagt es über ihn aus, wenn er daraufhin seiner Schwester die Hilfe verweigert und stattdessen abwartet und 40 Minuten-2 Stunden später selbige stranguliert. Es ist nicht unmöglich. Heute kennt man Fälle von Kindern, die so grausam handelten, aber was mich bei all dem stört, ist dass die Eltern das vertuschen wollten.
Ich kann mich noch soweit hineindenken, dass man im Schock und nur mit dem „Erschlagen“ wirklich darauf kommen würde, alles bloß für ein dummes Unglück zu halten und man Angst hat, dass man nicht nur die Tochter, sondern sehr wahrscheinlich auch den Sohn verlieren wird. Aber damit kann ich das Strangulieren einfach nicht in Einklang bringen. Dafür steckt da fast schon Berechnung hinter, gerade auch weil das Strangulieren doch eine bewusste Entscheidung gewesen sein muss. Die Schwester war höchstwahrscheinlich nicht ansprechbar, anstatt Hilfe zu holen, wurde etwas abgewartet und einfach noch mal nachgelegt. Das spricht einfach gegen einen Unfall bzw. einer reinen Affekthandlung.
Wäre ich als Mutter bereit das zu decken?
Hätte ich nicht Angst, dass es sich wiederholen würde?
Ist das vielleicht einer der Gründe, warum BR solch jämmerlichen Sozialkompetenzen zugeschrieben werden? Hat man ihn versucht zu isolieren, gerade auch, damit es nicht nochmal geschieht?

Ein User stellte die Theorie auf, dass die RN dazu diente nur einen Elternteil im Unklaren zu lassen, um Zeit zu schinden, bzw. die Polizei fern zu halten, um die Leiche eventuell verschwinden zu lassen. Von allen Szenerien, die hier durchgesprochen wurde, ist diese für mich die Schlüssigste, denn sie erklärt die RN, die nie so wirklich ins Bild passte.

Vielleicht hat nur ein Elternteil die Leiche entdeckt und versuchte das ganze noch vor dem anderen geheim zu halten, bzw. die Polizei erst mal herauszuhalten, bevor man sich im klaren war, was man genau tun möchte.
PR hat doch gern betont, dass ihr Mann darauf bestand, dass sie die Polizei rief. Sie, als eventuelle Schreiberin, war somit im Zugzwang und musste sich somit erst mal selbst in die Parade fahren. Vielleicht war sie sich nicht sicher, ob ihr Gatte sofort auf den Vertuschungszug aufspringen würde und wollte Zeit gewinnen, doch das ging mit dem 911 Call schief.

Dann kam hier auch der sexuelle Missbrauch, der von mehr als einem halben Dutzend Experten bestätigt wurde, zur Sprache. Ich finde man kann nicht pauschalisieren, dass es nicht möglich wäre, dass der Vater oder die Mutter das Kind missbraucht haben. Es ist eine schreckliche Vorstellung, aber leider gibt es viele Beispiele und Zahlen, die belegen, dass Kinder von den eigenen Eltern missbraucht werden. Oft denkt man sich dann auch, „Oh, das hätte ich ihm oder ihr gar nicht zugetraut.“

Hier gab es bereits die Theorie, dass der Vater der Mörder sein könnte. Diese Theorie finde ich ebenfalls sehr schlüssig, vor allem wenn man bedenkt, dass die RN dazu dienen könnte, das andere Elternteil davon abzuhalten, die Polizei zu rufen (was ja schief lief).

Was ich mir ebenfalls vorstellen könnte, wäre die Mutter als diejenige, die das Kind missbraucht hat. Die Haushälterin erzählte davon, dass PR „Zwei Gesichter“ besaß. Ist dieser Vorwurf nachvollziehbar? Ich denke schon.
Auf der einen Seite haben wir die Frau, die viel Wert auf das Ansehen legt, sich bemüht nach außen hin die perfekte Familie zu demonstrieren, ihre Tochter ausstaffiert und selbst weiß sich zu inszenieren.
Auf der anderen Seite jedoch haben wir mindestens ein verhaltensauffälliges Kind. Selbst, wenn man das Bettnässen außer Acht lässt, so wird niemand auf die Idee kommen, dass das verschmieren von Kot mit neun Jahren nur eine Phase ist, die sich schon wieder legen würde. Das Haus wirkt auf den Bildern, nicht gerade nach der Grande Dame, die PR nach außen hin verkörperte. Auf den Fotos wirkt alles sehr unordentlich und vollgestopft.
Könnte (und jetzt lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster) das Motiv eine Art Hassliebe sein. Ich bezweifle nicht, dass PR ihre Tochter geliebt hat, doch wenn sie diese missbraucht hat, könnte sie auch einen gewissen Hass entwickelt haben. Hass gegen sich selber, so etwas zu tun, der sich dann auf die Tochter projektiert hat. JBR wurde stranguliert. Ein intimer und zugleich grausamer Akt, der Täter ist ganz nah beim Opfer. Das Kind wurde von hinten stranguliert. Der Täter, hatte also doch noch Hemmungen, das Leben aus seinen Augen weichen zu sehen. Das hat etwas Zwiegespaltenes, genau wie Hassliebe….

Das sind die Gedanken, die mir beim Lesen der letzten Hundert Seiten durch den Kopf gegangen sind. Ich hoffe, das war nicht alles zu verwirrend.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

26.05.2018 um 21:20
Ich habe den Fall einst ausführlich verfolgt, weiss aber nicht mehr alle Details. Die Eltern habe ich aber sicher ausgeschlossen. Den Bruder sowieso. Vielmehr verfolge ich folgende Möglichkeit: Am Tag des Mordes waren sie ja den ganzen Abend weg, ich gehe davon aus, dass jemand den ganzen Tag im Haus war, Zahlungsbelege durchschaute und den Brief schrieb. Für mich klar verdächtig ist der Ehemann der Nanny, Mervin Pugh. Gerade, dass die Nanny die Eltern so schlecht darstellte, hat für mich gute Gründe.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

16.07.2018 um 20:00
BEAUTY QUEEN MURDER TWIST JonBenet Ramsey murder case psychiatrist ‘shot dead by a SERIAL KILLER’ in Arizona
Psychologist friends of Steven Pitt have speculated the murder is linked to cases he had been working on


https://www.thesun.co.uk/news/6439010/jonbenet-ramsey-murder-steven-pitt-dead-arizona/



Steven Pitt (59), a well-known forensic psychiatrist was shot and killed outside his office at 5:20pm on Thursday 31 May.[4] Pitt had examined Jones in connection with a "bitter" divorce.[3][5] In 2006 Pitt helped the police identify the Baseline killer who had raped and murdered a series of women in Phoenix, Arizona.


Wikipedia: 2018 Scottsdale spree shootings


Who was Steven Pitt? A look at the forensic psychiatrist who played a role in some of Colorado’s biggest criminal cases

https://www.denverpost.com/2018/06/06/steven-pitt-forensic-psychiatrist-colorado-crimes/


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

17.07.2018 um 02:03
@criminalminded

Wo soll da der Zusammenhang zum Ramsey Mord sein ?


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