frauZimt schrieb: aber das Bild ist ja auch nur ein Puzzlestein und im Zusammenhang mit der Gesamtuntersuchung zu sehen
Dito! Und es gibt eben eine ganze Reihe von Indizien, die ins Feld geführt werden, um ein Szenario zu entwerfen, in dem Burke tatbeteiligt ist.
Fairerweise muss man dazu sagen - und wir haben in den letzten Tagen ja viel über
unterschiedliche Szenarien gesprochen - dass es für das John-hat-es-getan-Szenario sowie für das Patsy-hat-es-getan-Szenario ebenso stichhaltige Indizien gibt, wodurch der Fall ja so kompliziert wird. Sogar für das - allem Anschein nach - unwahrscheinlichste Szenario, dass es einen Fremdtäter gab, gibt es - wenn auch wenige - so doch einige Indizien. Für alle diese Szenarien gibt es zudem prominente Fürsprecher und jeweils mehrere monographische Publikationen.
Für mich lautet die Frage daher immer: Was passt in den Gesamtzusammenhang? Und für welches Szenario sprechen die überzeugensten Indizien?
Ganz kurz zusammengefasst:
Für Patsy als Täterin spricht/wird ins Feld geführt:
- die Ransom Note (Schriftbild, Ausdrucksweise, 'psychologisches Profil)
- Aussageverhalten
- Faserspurenanalyse
- Profiling: bedwetting rage
- Fingerabdrücke (z.B. auf der Schüssel mit Ananas)
Für John als Täter spricht/wird ins Feld geführt:
- zahlreiche Gutachter, die es für erwiesen halten, dass JonBenét schon vor dem Tattag sexuellen Missbrauch erdulden musste
- Nachtatverhalten
- Aussageverhalten
- Faserspurenanalyse
Für Burke als Täter spricht/wird ins Feld geführt:
- sein Taschenmesser am Leichenfundort
- Fingerabdrücke (z.B. auf der Schüssel mit Ananas)
- das Aussageverhalten und Nachtatverhalten seiner Eltern
- ein Schuhabdruck
- Aussageverhalten
- seine Pyamahose in JonBenéts Zimmer
- Profiling: psychologische Befragung
jada schrieb:Wurde nachgewiesen wie JonBenet die Kopfverletzung zugeführt wurde? Im Raum stehen ja die Möglichkeiten, Badewannenkante und Taschenlampe.
Zu dieser Frage gibt es unterschiedliche Meinungen. Thomas, der Patsy für die Täterin hält, vermutete einen Sturz als Ursache für die Kopfverletzung. Die meisten oder sogar alle anderen Autoren zum Fall (viele wie Thomas direkt an den Ermittlungen beteiligt) gehen dagegen davon aus, dass es sich um einen von oben geführten Schlag gehandelt haben muss, der zu der Kopfwunde geführt hat. Ich persönlich glaube eher an diese Schlag-Theorie, zumal ich der Auffassung bin, dass sowohl die Autopsiebilder als auch die z.T. videographierten Rekonstruktionsversuche des Verletzungsmusters dieses Szenario deutlich wahrscheinlicher erscheinen lassen.