Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

ThoFra schrieb:V a waren die Rimbachs dort zur damaligen Zeit als "Wessis", die kurz nach der Wende in den Osten kamen, wohl eh nur "bedingt willkommen"

@ThoFra
Negative Bemerkungen, für Menschen die aus "dem Westen" nach Brandenburg gezogen sind, kursieren hier noch heute. Das Wer Messi hört man auch immer noch.
Nicht jeder denkt und redet gleich,- das ist klar. Aber Ablehnung von Einzelnen und von Gruppen hat die Familie in jedem Fall erfahren. Das muss man nicht schön reden.

@ThoFra
Kein Problem
@alle
Wir stellen also fest, dass Heike von zu Hause weg wollte. Auch zu Ronny nach Dessau wollte sie mit in sein Kinderzimmer ziehen.

eldec schrieb am 14.08.2015:Hat Heike z.B. darüber nachgedacht, mit ihrem langjährigen Freund zusammenzuziehen, anstatt mit der Familie nach Lüttgenrode zu gehen? Angeblich wollte sie ja zwei Wochen nach dem Kennenlernen schon mit dem neuen Freund in Dessau zusammenziehen (laut Aussage der Mutter), wobei es sich dabei um einen Sechzehnjährigen handelte, der noch bei der Mutter wohnte.

Dessau ist etwa 140 Kilometer entfernt. Wie hätte sie da zu ihrer Arbeitsstelle kommen wollen? Klar gibt es Möglichkeiten, aber alles ziemlich umständlich und mit Kosten verbunden.
Der Druck muss gross gewesen sein. Heike wollte wohl schnellstens weg.
Sie lernte Ronny aus Dessau 14 Tage vor ihrem Tod kennen. Alfred wurde 14 Tage vor ihrem Tod tot aufgefunden. Sie wollte zu ihrem Freund ziehen, den sie gerade mal ein paar Tage kannte. In sein Kinderzimmer. 140 Kilometer weit weg. Das kommt mir ja gerade schon panisch vor.
Hat Alfreds Tod sie so unter Druck gesetzt?
Wäre ich unter den Ermittlern gewesen, hätte ich die Seile bei beiden Todesfällen und die Knoten ganz genau untersucht.
Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, dass Alfred und Heike ein Geheimnis hatten, wegen dem sie beide sterben mussten.

Hathora schrieb:Wäre ich unter den Ermittlern gewesen, hätte ich die Seile bei beiden Todesfällen und die Knoten ganz genau untersucht.
Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, dass Alfred und Heike ein Geheimnis hatten, wegen dem sie beide sterben mussten.

Beide wurden innerhalb von 2 Wochen erhängt aufgefunden, das hinterläßt schon einen bitteren Beigeschmack. Zusammen mit einigen anderen Dinge, für die man immer gleich eine Erklärung parat hatte, müßte das doch selbst den naivsten Ermittler stutzig gemacht haben...

Hathora schrieb:Sie lernte Ronny aus Dessau 14 Tage vor ihrem Tod kennen. ...

Das ist nicht richtig. Die beiden haben sich im Mai 1995 kennengelernt.

@eldec

Aggie schrieb am 18.07.2015:Laut Frau R. (Benecke-Buch, S. 266) kannte Heike ihren neuen Freund erst seit zwei Wochen.
Er wohnte in Dessau, was fast 140 km von Lüttgenrode entfernt ist.

Aggie schrieb am 18.07.2015:Zitat aus dem Benecke-Buch, S. 265:
[Heikes Mutter]: "Ihr neuer Freund war drei Jahre jünger als sie. Sie kannten sich von einem einwöchigen Catering-Lehrgang, Patryherrichtung und so. Er hat zu der Zeit Bäcker gelernt. "

Hast du vielleicht auch eine Quelle, damit wir vergleichen können und schauen können, nach welcher wir künftig gehen können?

@Hathora
Ich zitiere mal meinen Beitrag von 2015, vielleicht wird es dann klarer.
(Wobei ich hinzufügen muss, dass die beiden genannten Bücher, die sich mit dem Fall beschäftigen, nach dem Abfassen des damaligen Beitrags hier nicht mehr als Quelle zugelassen sind).

eldec schrieb am 15.08.2015:Ich möchte noch einmal auf das hier zurückkommen:

@Aggie schrieb

@Alegranza schrieb:

Alegranza schrieb:
Der neue Freund hätte mit ÖV kommen können, sich im Haus verstecken können oder kam früh an und niemand wusste das - nur so als Hypothese.

@Alegranza

Laut Frau R. (Benecke-Buch, S. 266) kannte Heike ihren neuen Freund erst seit zwei Wochen.
Er wohnte in Dessau, was fast 140 km von Lüttgenrode entfernt ist.

Das hatte ich früher auch so verstanden.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass diese Äußerung von Frau Rimbach in die Irre führt. Ich denke, dass der Fortbildungskurs ungefähr im Mai 1995 stattgefunden hat und daher sich Heike und ihr neuer Freund länger als zwei Wochen gekannt haben dürften.
Das genaue Zitat lautet: "Melanie wollte zu ihm nach Dessau ziehen. Das hat seine Mutter behauptet. Aber die kannten sich keine zwei Wochen und da soll Melanie vorgehabt haben, die Lehre hinzuschmeißen und nach Dessau zu ziehen? Was ist das denn für ein Quatsch?" (Benecke, S.266). (Heike wird in dem Buch Melanie genannt.)
M.M.n. ist das so zu verstehen, dass die Mutter des Freundes diese Behauptung aufgestellt hat, als die beiden sich erst knapp zwei Wochen kannten, und nicht nach dem Tod von Heike.
Das ist einer der typischen Fälle, wo sich zeigt, dass es bei diesem Bericht der Eltern aus dem Benecke-Buch leider an kritischen bzw. zum Verständnis beitragenden Nachfragen fehlt.

Ich bin zu dieser Auffassung gekommen, weil Petermann in seinem Buch schreibt:
"..., als sich Heike im Mai 1995 - wenige Wochen vor ihrem Tod - doch von ihm trennte. Bei einer Catering-Schulung hatte sie sich in einen etwas jüngeren Mann verliebt." (S.24)

@Doppelleben
Übrigens habe ich auf S.24 bei Petermann auch noch mal nachgelesen, dass zwischen Heike und ihrem langjährigen Freund trotz des großen Streits mit anschließender väterlicher Ohrfeige vom Sommer 1994 nach Aussage der Rimbachs von "Zusammenziehen" die Rede war. Das hatte ich vergessen. Insofern ist tatsächlich eine meiner Fragen durch das Petermann-Buch beantwortet worden.

Hathora schrieb:Wäre ich unter den Ermittlern gewesen, hätte ich die Seile bei beiden Todesfällen und die Knoten ganz genau untersucht.
Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, dass Alfred und Heike ein Geheimnis hatten, wegen dem sie beide sterben mussten.

Wissen wir denn überhaupt etwas darüber, wie Heike und Alfred zueinander standen?
Kann mich nicht erinnern, darüber mal konkret etwas gelesen zu haben.
Was für ein Geheimnis könnte das z B gewesen sein, welches den beiden zum Verhängnis geworden sein könnte?
Falls die Todesfälle wirklich in Zusammenhang stehen sollten, müsste es ja eine Person geben, die sowohl ein Motiv gehabt hätte, Alfred als auch Heike zu töten, wo also könnte dieses Motiv liegen?

@frauZimt

Aus welchem Grund sollte die "Wessi-Familie" denn nur bedingt willkommen sein?

Sie lebten in dieser völlig heruntergekommen Bruchbude und auf einem ebensolchem Gelände. Auch das Betriebsgelände war einfach nur schäbig. Neid kann es wohl nicht gewesen sein. Ich denke, dass es der Dorfgemeinschaft schlicht egal war.

Ich wäre als Teenager ausgeflippt, kämen meine Eltern auf die Idee in so ein Kaff und in ein solches Haus zu ziehen. Innen war es ja genauso katastrophal.

Sie - Heike - hatte Ziele, eine Ausbildung, geregeltes Einkommen, relativ ehrgeizig. Sie wird sicher darunter gelitten haben, unter diesen Umständen leben zu müssen.

@eldec
Moment mal, das musst du mir nochmal genauer aufdröseln und erklären.

eldec schrieb:Laut Frau R. (Benecke-Buch, S. 266) kannte Heike ihren neuen Freund erst seit zwei Wochen.
Er wohnte in Dessau, was fast 140 km von Lüttgenrode entfernt ist.

Das hatte ich früher auch so verstanden.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass diese Äußerung von Frau Rimbach in die Irre führt. Ich denke, dass der Fortbildungskurs ungefähr im Mai 1995 stattgefunden hat und daher sich Heike und ihr neuer Freund länger als zwei Wochen gekannt haben dürften.
Das genaue Zitat lautet: "Melanie wollte zu ihm nach Dessau ziehen. Das hat seine Mutter behauptet. Aber die kannten sich keine zwei Wochen und da soll Melanie vorgehabt haben, die Lehre hinzuschmeißen und nach Dessau zu ziehen? Was ist das denn für ein Quatsch?" (Benecke, S.266). (Heike wird in dem Buch Melanie genannt.)

Du "denkst", dass der Fortbildungskurs im Mai war, hast aber keine Quelle?

eldec schrieb am 15.08.2015:Melanie wollte zu ihm nach Dessau ziehen. Das hat seine Mutter behauptet.

Das sind die Worte von Frau Rimbach, nachdem die Polizei die Mutter von Ronny befragte und Frau Rimbach deren Aussage erfuhr. Die Polizei befragte aber diese Frau erst nach dem Tod von Heike.
Anschliessend, so weiter im Zitat, sagte Frau Rimbach

eldec schrieb am 15.08.2015:Aber die kannten sich keine zwei Wochen und da soll Melanie vorgehabt haben, die Lehre hinzuschmeißen und nach Dessau zu ziehen? Was ist das denn für ein Quatsch?"

Das ist für mich unmissverständlich.

eldec schrieb:Ich bin zu dieser Auffassung gekommen, weil Petermann in seinem Buch schreibt:
"..., als sich Heike im Mai 1995 - wenige Wochen vor ihrem Tod - doch von ihm trennte. Bei einer Catering-Schulung hatte sie sich in einen etwas jüngeren Mann verliebt." (S.24)

Oder beziehst du dich wegen dem Cateringkurs auf das?
Auch das ist unmissverständlich.
Es bedeutet, dass sich im Mai 1995 Heike von ihrem (ex)freund trennte. Punkt. Und sich danach bei einer Cateringschulung neu verliebte.
Wie kann man daraus schliessen, dass diese Schulung im Mai war?

Und letzte Frage:
Wie kommst du darauf, dass es eine Allgemeingültigkeit haben muss, wenn du zu folgendem Schluss kommst

eldec schrieb am 15.08.2015:Inzwischen bin ich der Meinung, dass diese Äußerung von Frau Rimbach in die Irre führt. Ich denke, dass der Fortbildungskurs ungefähr im Mai 1995 stattgefunden hat und daher sich Heike und ihr neuer Freund länger als zwei Wochen gekannt haben dürften.

A.Boleyn schrieb:Aus welchem Grund sollte die "Wessi-Familie" denn nur bedingt willkommen sein?

@A.Boleyn
Lüttgenrode- knapp über 700 Einwohner.
Das Wort "bedingt" stammt nicht von mir.
Warum nicht willkommen? Vorurteile nehme ich an.

Ich könnte den Versuch machen, das näher zu erklären, aber ehrlich gesagt hab ich dazu keine Neigung. Wer nicht beide Lebenswelten selber kennengelernt hat, versteht das wahrscheinlich nicht.

A.Boleyn schrieb:Ich wäre als Teenager ausgeflippt, kämen meine Eltern auf die Idee in so ein Kaff und in ein solches Haus zu ziehen. Innen war es ja genauso katastrophal.

Da wäre wohl jeder Teenager ausgeflippt, u.nicht nur Teenager. Wie man so hausen kann, verstehe ich heute noch nicht.

@ThoFra

ThoFra schrieb:die sowohl ein Motiv gehabt hätte, Alfred als auch Heike zu töten, wo also könnte dieses Motiv liegen?

Ich habe keine Ahnung. Ich rate mal: Das Geheimnis muss über jemand sein, zu dem Alfred sowie auch Heike Zugang hatten, der sie beide tangierte. Eine Gemeinsamkeit. Da sehe ich nur die Firmeninhaber. Die sind die Schnittstelle. Aber damit stehen wir wieder am Anfang.

ja!

und nochmals ja...Heike stand unter großem Druck, wollte unbedingt ausziehen...und da streite ich mich jetzt nicht um ein paar Tage, ein Datum...

warum wohl?
was war sooo unerträglich?

im Nachhinein hatte sie so was von recht, ihr Bauch sagte ihr schon das Richtige.

so traurig, dass sie es nicht geschafft hat!

R.I.P. Heike

Ich denke einfach das hier aus verschiedenen Gründen einiges bei den Behörden schief gelaufen ist..

Auch gab es Trittbrett Fahrer die Hilfe angeboten und ohne Wissen der Hinterbliebenen gearbeitet haben.

Ich denke einfach das hier aus verschiedenen Gründen einiges bei den Behörden schief gelaufen ist..

A.Boleyn schrieb:Ich wäre als Teenager ausgeflippt, kämen meine Eltern auf die Idee in so ein Kaff und in ein solches Haus zu ziehen. Innen war es ja genauso katastrophal.

Die Frage ist warum sind sie dahin gezogen in die ehemalige DDR.

@duval
@alle

duval schrieb:Die Frage ist warum sind sie dahin gezogen in die ehemalige DDR.

Es hiess ein paar mal, das Anwesen wäre ihnen angeboten worden.
So hochgestochen kann nur eine daherreden.
Es wird ganz einfach so gewesen sein, dass das Haus zum Verkauf stand, in der Hoffnung, dass die Gemeinde den Abbruch nicht bezahlen muss. Schwester und Schwager von Frau Rimbach wohnten ja in der Nähe. Die werden das wohl vermittelt haben. Und dann eröffneten die zwei Ehepaare dort ja auch ein Baugeschäft.

Hathora schrieb:Schwester und Schwager von Frau Rimbach wohnten ja in der Nähe.

@Hathora
Danke. Das wusste ich nicht.
Dann ist kein Rätsel, warum die Familie dort hinzog.

@frauZimt

Und was haben nun die beiden Lebenswelten, resp. Vorurteile nun mit dem Mord an Heike Rimbach zu tun?

A.Boleyn schrieb:Und was haben nun die beiden Lebenswelten, resp. Vorurteile nun mit dem Mord an Heike Rimbach zu tun?

Rein gar nichts. Vorurteile gabs schon immer, wenn Fremde in ein Dorf gezogen sind, aber deshalb bringt man niemand um.

Hathora schrieb:Es hiess ein paar mal, das Anwesen wäre ihnen angeboten worden.

Nach dem sie gefragt haben ob das alte VEB Betriebsgebäude zu haben sei.

Die Auftragslage war nicht gerade die beste.

Hathora schrieb:dass die Gemeinde den Abbruch nicht bezahlen muss.

Es steht immer noch so da und wird nicht abgerissen.