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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

3.637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 14:18
@eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Im übrigen wird im Film von "Ungeklärte Morde" ausdrücklich gleich am Anfang gesagt, dass Familie Rimbach erst "seit wenigen Wochen" in dem Gebäude wohnte. Daher war ich von der Zeitangabe bei Petermann sehr überrascht.
Danke für die Info, @eldec.

Irgendwie hatte ich das mit den 'wenigen Wochen' noch im Hinterkopf, konnte mich aber nicht mehr an die genaue Quelle erinnern.

Was die Zeitangabe im Petermann-Buch angeht: vielleicht war es ja so, dass Herr R. bereits 1993 das Lüttgenroder Gebäude aus Geschäftsgründen angemietet hatte, die Familie aber noch in Bad Harzburg wohnen blieb und erst viel später nach Lüttgenrode umzog?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 14:51
@eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Meiner Meinung nach hätte Petermann mit der Veröffentlichung dieses Falls warten sollen, bis er mit allen Beteiligten sprechen konnte, so wie er es ja jetzt noch vor hat, bzw. bis er definitiv weiß, dass vielleicht einige Beteiligte nicht mit ihm sprechen möchten.
@eldec

Das wäre mMn wesentlich sinnvoller gewesen.
Es sit schon erstaunlich, das AP - noch bevor er mit allen Beteiligten gesprochen hat - behauptet, das Motiv des Täters zu kennen (!).
AP: "Ich finde, dass ich in den zurückliegenden Monaten als privater Profiler viel über das Verbrechen herausfinden konnte. Ein Familiendrama war das Verbrechen nicht, da bin ich mir sicher. Ich weiß um den Tatablauf, kenne das Motiv des Täters, gehe von seiner emotionalen Nähe zu Heike Rimbach aus, habe auch sein Profil vor Augen und kann sagen, dass sich das Verbrechen gezielt gegen Heike Rimbach richtete. Sie war kein Zufallsopfer."
AP sagte Frau R., dass bei einer konkreten Verdachtslage materielle Beweise vorliegen müssen, wie z.B. die DNA des Täters an den Tatwerkzeugen. (S. 120)
Angenommen, Petermann hat jemand Bestimmten im Visier, muss jedoch später beim Durcharbeiten der Akte feststellen, dass die betr. Person für den fraglichen Zeitraum ein wasserdichtes Alibi hat?

Was, wenn er vlt. auch noch feststellen muss, dass sich nicht die kleinste DNA-Spur von der betr. Person an den Tatwerkzeugen befand?
Würde AP dann immer noch an seiner Täterhypothese festhalten? Dass der Täter evtl. Handschuhe trug, würde jedenfalls nicht zur APs Theorie des eskalierten Geschehens und der ungeplanten Tat passen.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 14:55
Zitat aus meinem Post:
Zitat von AggieAggie schrieb:Ich vermute, dass AP mit dieser Beobachtung die starke Anspannung wiedergeben wollte, unter welcher die Eltern bei der Erstbegegnung mit ihm standen.

Was ja nicht verständlich ist: denn wer als Familienangehöriger des Opfers eines ungeklärten Verbrechens mit einem Profiler spricht, dürfte fast immer angespannt sein.
Sorry wegen des Schreibfehlers: es muss heißen: "was ja auch verständlich ist".


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15.08.2015 um 15:02
@eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Mich hat vor allem die völlig unsystematische Herangehensweise gestört. Viele Fakten werden nicht benannt, viele Fragen werden nicht gestellt oder nicht beantwortet. Das Vorgehen eines Profilers habe ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt.
Exakt! Die unsystematische Herangehensweise ist aus meiner Sicht irritierend und unbefriedigend für den Leser.
Doch Petermann berichtet extrem emotional in seinen Ausführungen über die erlebten Momente seiner Recherchen. Das weitet sich aus bis teilweise zur sensationsheischenden Berichterstattung, leider.
Das lege ich ihm in keinster Weise zum Nachteil aus, da letztendlich der Verkauf des Buches im Vordergrund stand.
Zitat von eldeceldec schrieb:Er vertieft sich aber z.B. nicht in die Umstände, wieso, warum und vor allem wann genau die Familie überhaupt nach Lüttgenrode gezogen ist.

Er erwähnt, dass den Rimbachs das Objekt Ende 1993 angeboten wurde, wann der Umzug stattgefunden hat, wird nicht gesagt. Offenbar war das Wohnobjekt überhaupt nicht dafür geeignet, dort mit 5 Personen zu wohnen, also wann und durch wen wurden die Umbauten auf dem Dachboden, die die 3 Zimmer für die Kinder erst geschaffen haben, gemacht, also praktisch der Tatort geschaffen?
Er hatte wohl kaum Gelegenheit, sich in die Umstände zu vertiefen, da er evtl. kaum qualitativ wertvolle Hinweise/Antworten erhielt…oder doch?

Immerhin berichtete er auf Seite 20 über die Aussage von Maria R. dass sie im Dezember 1993 in Lüttgenrode eine günstige Gelegenheit zum Wohnen und Pachten eines Geländes erhalten hatten.
Eine frühere Schäferei mit einer EW und einer Toilette auf dem Hof. Ganz in der Nähe konnten sie eine größere Halle für ihr Abbruchunternehmen anmieten.
Zitat von eldeceldec schrieb:Warum hatten die Rimbachs im Wohnhaus kein Telefon? Warum hatte nur Heike einen Fernseher?
Die Rimbachs hatte im Untergeschoss ein Telefon...laut Aussage Maria R. "ging" es nicht...
Die Eheleute hatten ein TV-Gerät in ihrem Wohnbereich, lediglich das TV für die drei Kinder befand sich in Heikes Zimmer.
Zitat von eldeceldec schrieb:Im übrigen wird im Film von "Ungeklärte Morde" ausdrücklich gleich am Anfang gesagt, dass Familie Rimbach erst "seit wenigen Wochen" in dem Gebäude wohnte. Daher war ich von der Zeitangabe bei Petermann sehr überrascht.
Medien gegen Petermann, Aufklärung nicht in Sicht! Der genaue Zeitpunkt wird nicht bekannt gegeben.
Zitat von eldeceldec schrieb:Dass die 3 Zimmer der Kinder bereits vorhanden waren, wusste ich nicht. Waren das dann richtig gemauerte Wände zwischen den Zimmern? Wäre ja nicht unwichtig, ob man nächtliche Geräuschentwicklung infolge eines Kampfes im Nebenzimmer hätte hören können oder nicht.
Da in den Medien propagiert wurde, dass zur Tatzeit von H.R. die Familie erst kurze Zeit in Lüttgenrode gelebt hatten, ist sie offensichtlich 1995 dort hingezogen. Was sich sodann alles in dieser kurzen Zeit, an angeblichen Einbrüchen, Sachbeschädigungen, einem angeblichen Selbstmord eines Mitarbeiters und einem Mord an der Tochter abgespielt hat, ist unbeschreiblich und bietet reichlich Spielraum für Spekulationen.
Die gesamte Familie muss, unter diesen Umständen, einem enormen Druck ausgesetzt gewesen sein. Aufgeheizte Stimmung…
Anders kann ich es nicht interpretieren...
Zitat von eldeceldec schrieb:Meiner Meinung nach hätte Petermann mit der Veröffentlichung dieses Falls warten sollen, bis er mit allen Beteiligten sprechen konnte, so wie er es ja jetzt noch vor hat, bzw. bis er definitiv weiß, dass vielleicht einige Beteiligte nicht mit ihm sprechen möchten.

Das, was er jetzt abgeliefert hat, ist nur Stückwerk. Wie soll das weitergehen? Muss man dann wieder ein Buch von ihm kaufen, um zu wissen, wie die weiteren Gespräche mit den Leuten gelaufen sind und was sie erbracht haben?
Einen vollständigen Abschluss seiner Recherchen hatte ich vorausgesetzt, doch denke ich, dass es dazu eventuell nicht mehr kommen wird, da nicht gewiss ist, ob er noch Gelegenheit zu derartigen Befragungen haben wird.


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15.08.2015 um 15:05
@Doppelleben
Zitat von DoppellebenDoppelleben schrieb:Ich weiß nicht was manche sich vorstellen. Dass Petermann mit einem Zauberstab daher kommt, zwei drei mal wedelt und der Mörder tut sich auf?
Niemand erwartet von A. Petermann, dass er Wunder vollbringt, im Gegenteil.

Er hat nicht uninteressant berichtet, sich jedoch auf die Befindlichkeiten einer breiten Masse an Lesern eingestellt und diesbezüglich in der Wahl seiner Berichterstattung orientiert, alles völlig OK.
Ein Buch verkauft sich nicht, wenn lediglich Fakten aufgezeigt werden. Er hat eine bildhafte Sprache mit eingewoben und das ist ihm durchaus gelungen, auch wenn es nicht meinen Erwartungen entspricht.

Eine abgeschlossene Recherche hatte ich schon erwartet


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15.08.2015 um 15:09
@bellady
Zitat von belladybellady schrieb:Es ist das Bild einer Frau, die trotz Berufstätigkeit versucht, alles richtig zu machen und doch überfordert war ?
Sicher hatte M.R. zu dieser Zeit vieles zu bewältigen, keine Frage! Trotz ihrer vermeintlichen energischen Art ist sie wahrscheinlich an ihre Grenzen gestoßen.
Sie konnte nicht alles „aufhalten“, was eventuell im Hintergrund ablief.
Ich kenne diese Frau nicht persönlich, daher sehr schwierig, sie gedanklich einzuordnen.
Zitat von belladybellady schrieb:Ich denke, A. Petermann verfolgt eine bestimmte Spur ......
Das ist durchaus möglich, sollte er den Fall weiter bearbeiten.

Doch eines möchte ich noch bemerken.
Könnte es sein, dass Heike R. an besagtem Sonntagabend in ihrem Zimmer allein sein wollte, um ihre Gedichte zu schreiben, welche offensichtlich den Ermittlern vorliegen.
Vielleicht hatte sie keine Lust, ihr Fernsehgerät zur Verfügung zu stellen….


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15.08.2015 um 15:20
@maxmoritz
Zitat von maxmoritzmaxmoritz schrieb:In einem Buch kann Petermann lebende Verdächtige selbstverständlich nicht nennen, dass würde rechtliche Konsequenzen haben. Den Exkurs zu dem am grellsten Verdächtigen (Bordell Bad Harzburg) konnte er sich leisten, da der Prozess mit einem Freispruch endete.

Das Buch soll keine trockene fachliche Analyse sein, deshalb weist es Leerstellen auf, die nicht oder vorerst nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen.
Korrekt! Ich hoffe sehr, dass es weitere Veröffentlichungen diesbezüglich geben wird.
Zitat von maxmoritzmaxmoritz schrieb:Der Beitrag von Benecke ist nicht hilfreich, da es sich um die wörtliche Wiedergabe einer Bandaufnahme handelt mit dem besonderen Nachteil der fehlenden sprachlichen Bezüge zu Personen, Orten, Gegenständen.
Dank für den Hinweis, wurde mir im Vorfeld schon mitgeteilt, doch niemand konnte mir bisher die Frage beantworten, was es mit der DNA von Nicht-Tatortberechtigten an Heikes T-Shirt auf sich hat.
Zitat von maxmoritzmaxmoritz schrieb: Was geschah, geschah in Lüttgenrode. Das beteiligte "Personal" war in Lüttgenrode, niemand wurde mitgebracht.
Ich möchte wohl gern wissen, wer von außerhalb bei der Renovierung des Dachbodens half und dadurch Kenntnis des Hausinnern erlangte. Und speziell von den verwendeten Werkzeugen verschiedener Art ...
Sehr interessante Überlegung…das würde mich ebenso brennend interessieren.


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15.08.2015 um 15:48
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:Im Benecke-Buch (S. 271) betont Heikes Stiefvater, dass etliche Jugendliche vom [sog] 'Partyraum' wussten, weil "unser Sohn immer relativ kontaktfeudig war". Es seien im Haus auch grundsätzlich nicht nur die eigenen Kinder, sondern oft sieben oder acht herumgelaufen.
Aber falls die Rimbachs erst seit einigen Wochen dort gewohnt hatten, vermute ich, dass Herr R. sich auf das VORHERIGE Domizil der Familie bezog.
Das vorherige Domizil…in Lüttgenrode? Gab es auch dort einen sog. Partyraum? Was ist darüber bekannt?

Sorry, die Frage hat sich aus wohl inzwischen geklärt!
Zitat von AggieAggie schrieb:Was ja nicht verständlich ist: denn wer als Familienangehöriger des Opfers eines ungeklärten Verbrechens mit einem Profiler spricht, dürfte fast immer angespannt sein.
Das hast Du nett geschrieben, doch Kettenraucher ist Kettenraucher, die stehen immer unter Anspannung.
Denke, das hatte mit der Befragung eher wenig zu tun.
Zitat von AggieAggie schrieb:Auch hatte AP zu Beginn deutliche Worte gefunden, indem er ihnen sagte (Buch S. 21) dass
"innerfamiliäre Gewalt sehr verbreitet ist und es es immer wieder - wenn auch selten - zu Tötungdelikten kommt.
Er ruderte nach dieser Aussage zurück und leitete ein anderes Thema ein.
Zitat von AggieAggie schrieb: Ein Familiendrama war das Verbrechen nicht, da bin ich mir sicher. Ich weiß um den Tatablauf, kenne das Motiv des Täters, gehe von seiner emotionalen Nähe zu Heike Rimbach aus, habe auch sein Profil vor Augen und kann sagen, dass sich das Verbrechen gezielt gegen Heike Rimbach richtete. Sie war kein Zufallsopfer.
All das berichte ich der leidgeprüften Frau in ihrem Wohnzimmer bei Kaffee und Keksen. Ich bin überrascht, wie gefasst sie den meinen Ausführungen lauscht und wie auffällig wenig sie raucht."
Frau R. spürte entweder Erleichterung über seine Aussage, oder es waren zur Zeit, sorry, keine Zigaretten vorhanden.

Nochmals, die Familie und da schließe ich niemanden aus, hatte in Lüttgenrode eine sehr schwierige Zeit zu verarbeiten, jeder auf seine Art und Weise.

Doch ich denke, dass der Fall nicht aufgeklärt werden kann….jedoch alles ohne Gewähr.

Bemerken möchte ich noch, dass im Wohnzimmer, Untergeschoss, ein Kamin vorhanden war. Der Schürhaken
gehört ergo zum Kamin.

Desweiteren beschreibt A.Petermann die Aussage des ehemaligen ABV (Abschlußbevollmächtigter), nach der Wende Hauptmeister im Polizeidienst der "BRD", er wurde übernommen.

Seine Aussagen sind sehr interessant. Er berichtet, unter anderem, dass Frau R. bei seiner Ankunft ihn mit ausgebreiteten Armen daran hindern wollte, in das Obergeschoss zu gehen. Er legitimierte sich, doch sie wollte ihn hindern.

Er ließ sich nicht aufhalten und bemerkte in Heikes Zimmer sofort die Blutanhaftungen und das zerbrochene Glas auf dem Boden. zudem noch deutlich erkennbare, blutige Schleifspuren, welche zum "Loch" in der Wand des Abstellraumes führten, welches zum Dachboden führt.
Den Stiefbrüdern ist das offensichtlich nicht am Montagabend aufgefallen, als Heike vermisst wurde, obwohl beide ihre Zimmer im Obergeschoss bewohnt haben. Oder hatten Sie Infos an die Eltern weitergegeben?

Fakt ist, das Oberhaupt der Familie fand Heike am Dienstagmorgen auf dem Dachboden.

Es sind einige Vorgänge nach wie vor nicht nachzuvollziehen und ermittelbar.


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15.08.2015 um 16:06
@Aggie

Apropo nachlässige Tatort-Analyse…

A. Petermann berichtet, dass ihm bei seiner Tatort-Besichtigung aufgefallen ist, dass die Tür in Heikes Zimmer ein verbogenes Schließblech in der Türzarge, sowie lockere Schrauben aufwies.

Er folgert, ob evtl. der Täter versucht hat, Heikes ehemals verschlossene Tür aufzubrechen.

In dem Tatort-Bericht, kurz nach dem Mord verfasst, ist davon nichts zu sichten.

Daher, nach wie vor, Anlass für Spekulationen.


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15.08.2015 um 16:18
@Aggie

Noch ein wichtiges Indiz, nur leider niemandem zuzuordnen.

Es konnte festgestellt werden, dass eine Person versucht hat, Blutanhaftungen in Heikes Zimmer „wegzuwischen“.

Ich mag bezweifeln, dass ein Täter, nach einer für ihn Kraft fordernden Bluttat, noch den Nerv hat, Blut zu entfernen.

Doch offensichtlich wurde ein Versuch, dilettantisch ausführt, gestartet.


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15.08.2015 um 19:22
@Aggie
Ich möchte noch einmal auf das hier zurückkommen:
@Aggie schrieb
@Alegranza schrieb:

Alegranza schrieb:
Der neue Freund hätte mit ÖV kommen können, sich im Haus verstecken können oder kam früh an und niemand wusste das - nur so als Hypothese.

@Alegranza

Laut Frau R. (Benecke-Buch, S. 266) kannte Heike ihren neuen Freund erst seit zwei Wochen.
Er wohnte in Dessau, was fast 140 km von Lüttgenrode entfernt ist.
Das hatte ich früher auch so verstanden.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass diese Äußerung von Frau Rimbach in die Irre führt. Ich denke, dass der Fortbildungskurs ungefähr im Mai 1995 stattgefunden hat und daher sich Heike und ihr neuer Freund länger als zwei Wochen gekannt haben dürften.
Das genaue Zitat lautet: "Melanie wollte zu ihm nach Dessau ziehen. Das hat seine Mutter behauptet. Aber die kannten sich keine zwei Wochen und da soll Melanie vorgehabt haben, die Lehre hinzuschmeißen und nach Dessau zu ziehen? Was ist das denn für ein Quatsch?" (Benecke, S.266). (Heike wird in dem Buch Melanie genannt.)
M.M.n. ist das so zu verstehen, dass die Mutter des Freundes diese Behauptung aufgestellt hat, als die beiden sich erst knapp zwei Wochen kannten, und nicht nach dem Tod von Heike.
Das ist einer der typischen Fälle, wo sich zeigt, dass es bei diesem Bericht der Eltern aus dem Benecke-Buch leider an kritischen bzw. zum Verständnis beitragenden Nachfragen fehlt.

Ich bin zu dieser Auffassung gekommen, weil Petermann in seinem Buch schreibt:
"..., als sich Heike im Mai 1995 - wenige Wochen vor ihrem Tod - doch von ihm trennte. Bei einer Catering-Schulung hatte sie sich in einen etwas jüngeren Mann verliebt." (S.24)

@Doppelleben
Übrigens habe ich auf S.24 bei Petermann auch noch mal nachgelesen, dass zwischen Heike und ihrem langjährigen Freund trotz des großen Streits mit anschließender väterlicher Ohrfeige vom Sommer 1994 nach Aussage der Rimbachs von "Zusammenziehen" die Rede war. Das hatte ich vergessen. Insofern ist tatsächlich eine meiner Fragen durch das Petermann-Buch beantwortet worden.


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 20:00
@Mauro schrieb:
Zitat von MauroMauro schrieb:Bemerken möchte ich noch, dass im Wohnzimmer, Untergeschoss, ein Kamin vorhanden war. Der Schürhaken
gehört ergo zum Kamin.
@Mauro

In einem anderen Forum ist es einem User gelungen, von der 'Ungeklärte Morde'-Sendung sehr gute Screenshots zu machen.
Der Metallhaken ist nur etwas über mal 30 cm lang; es handelt sich wohl eher um einen sog 'Sturmhaken', mit welchem Fensterläden und Türen gesichert wurden.

Auf dem Dachboden fanden sich offenbar recht viele solcher Metallhaken:
Zitat aus A. Petermanns Buch, S. 72:
Heute ist das Dach leergeräumt; es wirkt wie gefegt. Damals hingegen herrscht das Chaos mit vilen stummen Zeugen der Tat: Plastiktüten, Schulhefte, Bücher, einzelne Blätter, mit Glasfaser kaschiertes Dämmaterial, Hölzer, bretter, Rohre, ein blauer prall gefüllter Müllsack, dazu auf der anderen Dachseite ungezählte Metallhaken.



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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 20:31
@Aggie
Das wüsste ich auch gern, wie das geht, screenshots aus dem Film hier einzustellen.

Oben in der Rubrik "Bilder" sind unter den Nrn. 15-17 drei Tatortfotos vom Dachboden hinterlegt, da findet man das, was du aus Petermanns Buch zitierst, bebildert. Leider aber etwas unscharf, kleinere Gegenstände sind für mich nicht zu erkennen, auch diese Haken nicht. Oder kannst du da welche sehen?


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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

15.08.2015 um 23:44
@eldec schrieb:
Zitat von eldeceldec schrieb:@Aggie
Das wüsste ich auch gern, wie das geht, screenshots aus dem Film hier einzustellen.
@eldec

Ich wüsste auch gern, wie man derart hochaufgelöste screeenshots aus dem Film in einem Forum einstellen kann.
Sogar das von A. Petermann erwähnte Türscharnier wurde dort eingestellt.
(Schicke Dir den Link zu den Bildern per PN).

@eldec schrieb:
Zitat von eldeceldec schrieb:Oben in der Rubrik "Bilder" sind unter den Nrn. 15-17 drei Tatortfotos vom Dachboden hinterlegt, da findet man das, was du aus Petermanns Buch zitierst, bebildert. Leider aber etwas unscharf, kleinere Gegenstände sind für mich nicht zu erkennen, auch diese Haken nicht. Oder kannst du da welche sehen?
AP schrieb ja, dass die Haken auf der "anderen Dachseite" lagen.
Womöglich erfassten die Tatortfotos diese andere Dachseite nicht.


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16.08.2015 um 15:58
Zitat von MauroMauro schrieb: ... niemand konnte mir bisher die Frage beantworten, was es mit der DNA von Nicht-Tatortberechtigten an Heikes T-Shirt auf sich hat.
@Mauro

Das mit der DNA stand damals in der BILD Mageburg (22. Februar 2008).
Den kompletten Artikel kann man noch in diesem Blog nachlesen (ziemlich weit nach unten scrollen bis zum Eintrag vom 3. April 2008):

http://x-nn-0816.blogspot.de/

Da der BILD-Artikel jedoch mit Kommentaren des Bloggers 'durchsetzt' ist, aber nicht klar gekennzeichnet wurde, was Kommentar ist und was nicht, hier zwecks Klarheit der Artikel ohne die Kommentare:
BILD Magdeburg, 22. Februar 2008
12 Jahre nach dem Horrormord an Heike
Strafanzeige gegen den Staatsanwalt
Von Andreas Radeck

Wernigerode/Bad Harzburg - Seit fast 13 Jahren kämpft Maria Rimbach (50) um Gerechtigkeit für ihre ermordete Tochter Heike (+19). Jetzt erfuhr die Mutter: Womöglich wurde bei den Ermittlungen geschlampt. Sie erstattete Strafanzeige gegen den zuständigen Oberstaatsanwalt - wegen Strafvereitelung im Amt.
Auslöser war ein Treffen zwischen zwischen Maria Rimbach und dem prominenten TV-Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke (37) aus Köln. Er hatte zugestimmt, in den verstaubten Akten des ungeklärten Horrormordes von Lüttgenrode (Harzkreis) nach Spuren zu suchen.

Heike Rimbach starb am 28. August 1995 in ihrem Elternhaus. Laut Polizei-Akte wurde sie in ihrem Zimmer gewürgt und auf den Dachboden geschleppt. Dort stach der Mörder 34 mal auf sie ein, zertrümmerte ihren Schädel mit einem Eisen. Anschließend wurde Heike aufgehängt ...

Spezialist Benecke, bekannt aus der US-Krimi-Doku "Medical Detectives", entdeckte tatsächlich was. Der Kriminalbiologe zu BILD: "Es gibt verblüffende Spuren von Personen, die mit der Tat etwas zu tun haben könnten. Nach den Akten sind diese Spuren entweder untergegangen oder wurden nicht verfolgt." Es geht um die genetischen Fingerabdrücke zweier Männer, die an Heikes T-Shirt und an dem Strick, mit dem das Mädchen erhängt wurde, festgestellt wurden.

"Das ist unfassbar", sagt Maria Rimbach. "Damals hatte die Kripo sogar mich in Verdacht, hörte mein Telefon ab. Aber diese beiden Typen hat man offenbar nicht in die Mangel genommen."

Oberstaatsanwalt Helmut Windweh (60) reagierte gelassen auf die Anzeige: "Der Fall ist ausermittelt. Es gab gegen niemanden einen hinreichenden Tatverdacht. Trotzdem überprüfen wir natürlich jeden Hinweis."

Mittlerweile hat Maria Rimbach sechs weitere Aktenordner (u.a. mit Tatortfotos) von der Polizei bekommen. "Die werde ich jetzt ebenfalls nach Köln schaffen." Wer weiß, was Dr. Benecke noch entdeckt ...



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Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

16.08.2015 um 22:33
@maxmoritz
Zitat von maxmoritzmaxmoritz schrieb:In einem Buch kann Petermann lebende Verdächtige selbstverständlich nicht nennen, dass würde rechtliche Konsequenzen haben. Den Exkurs zu dem am grellsten Verdächtigen (Bordell Bad Harzburg) konnte er sich leisten, da der Prozess mit einem Freispruch endete.
Die Logik verstehe ich nicht.

Petermanns absoluter Favorit - und daraus macht er auch keinen Hehl - ist der besagte ehemalige Arbeitskollege, der im Fall des Prostituiertenmordes trotz belastender Indizien letztendlich aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, obwohl er weiterhin verdächtig war.


@Aggie


Die "Spezialisten" Bennecke und Petermann sind beides Narzisten vor dem Herrn, mon dieu...beide lassen sich für die Bücher, die sie schreiben, regelmäßig persönlich auf dem Cover ablichten und entführen jedes Fernsehteam, dass ihnen in die Quere kommt....
Zitat von AggieAggie schrieb:Spezialist Benecke, bekannt aus der US-Krimi-Doku "Medical Detectives", entdeckte tatsächlich was. Der Kriminalbiologe zu BILD: "Es gibt verblüffende Spuren von Personen, die mit der Tat etwas zu tun haben könnten. Nach den Akten sind diese Spuren entweder untergegangen oder wurden nicht verfolgt." Es geht um die genetischen Fingerabdrücke zweier Männer, die an Heikes T-Shirt und an dem Strick, mit dem das Mädchen erhängt wurde, festgestellt wurden.

"Das ist unfassbar", sagt Maria Rimbach. "Damals hatte die Kripo sogar mich in Verdacht, hörte mein Telefon ab. Aber diese beiden Typen hat man offenbar nicht in die Mangel genommen."
Frau Rimbach...auch: mon dieu .

DNA-Spuren von Petermanns Hauptverdächtigen wären auch harmlos erklärbar, da er ein passagerer Liebhaber des Opfers war.

Die Hanfstrickfragmente waren angeblich in fast allen Zimmern des Hauses, u.a. in dem der Brüder zu finden. Beweist per se auch nichts.

Interessant wäre es allenfalls, falls Petermanns Hauptverdächtiger Spuren auf T-Shirt und Seil hinterlassen haben sollte.

Dass es sich nicht um einen Einzeltäter gehandelt hat, wurde ja übrigens nicht ausgeschlossen (ist theoretisch ja auch schwierig.


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16.08.2015 um 23:19
@planetzero schrieb:
Die "Spezialisten" Bennecke [sic] und Petermann sind beides Narzisten vor dem Herrn, mon dieu...beide lassen sich für die Bücher, die sie schreiben, regelmäßig persönlich auf dem Cover ablichten und entführen jedes Fernsehteam, dass ihnen in die Quere kommt....
@planetzero

Aber sind nicht alle Buchautoren in gewisser Weise 'narzisstisch'?

Was aber letztlich nichts darüber ausssagt, inwieweit sie (in einem Kriminalfall) 'richtig liegen'.
Den auch ein Kriminalist mit narzisstischer Charakterstruktur kann trotzdem mit der Fallananalyse in seinem Buch ins Schwarze treffen. 'Kann' ...

M. Benecke und A. Petermann haben offensichtlich verschiedene Tatverdächtige im Visier.
Einer von beiden mus sich demnach irren, da ihre jeweiligen Tatverdächtigen als 'gemeinsame Täter' aussscheiden.

Vielleicht irren sich aber sowohl M. Benecke als auch A. Petermann ...


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16.08.2015 um 23:23
@planetzero schrieb:
Zitat von planetzeroplanetzero schrieb:DNA-Spuren von Petermanns Hauptverdächtigen wären auch harmlos erklärbar, da er ein passagerer Liebhaber des Opfers war.
@planetzero

Aber gab es denn überhaupt Spuren von Petermanns Hauptverdächtigem am Tatort? Ist hierzu etwas öffentlich belegt?


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17.08.2015 um 16:27
@Aggie
Zitat von AggieAggie schrieb:Auf dem Dachboden fanden sich offenbar recht viele solcher Metallhaken:
Zitat aus A. Petermanns Buch, S. 72:
Gut zu wissen…mit „Sturmhaken“ in Hülle und Fülle, hatte ich nicht gerechnet.

Dann hatte der/die Täter Material für die Tatausführung, auf dem Dachboden, zur Verfügung.

Was ein Frust und was für ein Vernichtungswille, gegen eine zarte, junge Frau, sich letztendlich manifestierte, in einer Täter-Person, welcher Gewalt nicht fremd war und diese evtl. in dieser Situation unbewusst ausübte….wenn auch nur im Rausch der momentanen Frustation…aufgrund einem evtl. verbalen, provokanten, ihn emotional zutiefst verletzenden Angriff, einer ihm nahestehenden Person, werden Außenstehende niemals bis auf den Grund erfassen können, da bin ich sicher.


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17.08.2015 um 17:52
@eldec
Zitat von eldeceldec schrieb:Übrigens habe ich auf S.24 bei Petermann auch noch mal nachgelesen, dass zwischen Heike und ihrem langjährigen Freund trotz des großen Streits mit anschließender väterlicher Ohrfeige vom Sommer 1994 nach Aussage der Rimbachs von "Zusammenziehen" die Rede war. Das hatte ich vergessen. Insofern ist tatsächlich eine meiner Fragen durch das Petermann-Buch beantwortet worden.
Diese Info hat A.Petermann von der Mutter...muss man alles glauben?

Ebenso die Behauptung, Heike R. wäre gern zu ihrem neuen Freund, nach Dessau gezogen, den sie lediglich zwei Wochen kannte.

Sollten diese Aussagen Realität widerspiegeln, hätte man Heike R. gewünscht, mit diesem Schritt dem Tod von der Schippe zu springen.

Was mich wütend macht... die junge Frau konnte dem Sumpf, in dem sie sich befand, nicht entrinnen, trotz fleißiger Arbeit im Ausbildungsbetrieb und den fast nicht zu ertragenden Tiraden in ihrer elterlichen "Wohngemeinschaft".

Ich klammere bewusst Maria R. aus, alles ,was ihre Aussagen betrifft, löst bei mir " ihr Wunschdenken" aus und das ist völlig legitim. Sie hat es so empfunden und sie hat es so interpretiert. Es bleibt ihr unbenommen...


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