@allich hoffe Ihr seid alle gut in das neue Jahr 2009 "gerutscht". Nochmals alles Gute für dieses Jahr !
zum Thema - "Typisierung" des Hinterkaifeck-Mordes:
Ich gehe nicht davon aus, daß man dies als typischen Amoklauf bezeichnen kann - obwohl gewisse Merkmale davon vorhanden sind.
Ohne jetzt vorher wissenschaftliche Abhandlungen darüber gelesen zu haben, sind bei einem Amoklauf immer die gleichen Punkte zu beobachten (seht die Beispiele aus den USA, aus Finnland und Deutschland):
- vorher geplant
- vorher angekündigt
- sehr starke, ausgeprägte Bewaffnung des Täters
- "emotionslose" Ausführung durch Täter
- nach der Tat meist Selbsttötung des Täters
Im Vergleich zu unserem Fall:
kann man von einer explizit für den 31.03.1922
geplanten Tat nicht ausgehen. Hauptgrund ist die "wie zufällig" am Ort des Geschehens daliegende Mordwaffe, welche aus dem Besitz der Opfer stammt. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn diese Reuthaue gar nicht vorhanden bzw. nicht greifbar gewesen wäre ! Ich kann mir jedoch vorstellen, daß sich in der Gedankenwelt des Täters im Vorfeld (Wochen, Monate - vielleicht Jahre) gewisse Szenen abgespielt haben und dies latent immer im Hinterkopf des Täters vorhanden war.
Von einer konkreten
Ankündigung gehe ich auch nicht aus, obwohl ich mir schon vorstellen könnte, daß im Vorfeld gewisse Formulierungen gefallen sind. Zum Beispiel (hypothetisch): "Dia Brut do drobn, kehrt derschlogn ....!"
Die
Bewaffnung unseres Täters ist bekannt. Hauptwaffe war die Reuthaue (u.U. noch weiteres Werkzeug). Ich glaube, daß es Zufall war, daß die Reuthaue zum Einsatz kam. Allerdings: wenn man sich die Maße, daß Gewicht und die Konstruktion einer solchen Reuthaue ansieht, handelte es sich geradezu um ein ideales Mordinstrument !!
Von einer
emotionslosen Ausführung der Tat kann man m.E. überhaupt nicht sprechen ! Ganz im Gegenteil: Für mich ist das eine Tat, die von den Emotionen vorbereitet und geleitet war. Im Vorfeld und während des Mordens !! Das Tatgeschehen hat während der Ausführung eine grausame Dynamik gewonnen - alles zusammen denke ich, hat das nur maximal 15-20 Minuten gedauert !
Von einer Selbsttötung im Bereich Schrobenhausen / Göbern / Waidhofen im Zusammenhang mit den Hinterkaifeck-Mord ist bis dato nichts bekannt. Ich gehe auch nicht davon aus - denn nach derzeitiger Faktenlage ist für mich der Haupttäter (und vmtl. auch Alleintäter) der L.S. !
Fazit:
Ich würde den Hinterkaifeck-Mord als einen nicht geplanten, "emotional-dynamisierten Reihenmord" bezeichnen.