Mordfall Hinterkaifeck

@AngRa,
ich wandle daher nun reumütig in meiner härenen blutverkrusteten Brennnessel-Büsser-Kutte einher, und schlage mir die dornenbekrönte Reuthaue ein ums andere Mal auf den Rücken, malträtiere mich zudem mit dem aufgerauhten HK-Bandeisen die unkeuschen Weichteile, und singe darob verzückt mit gregorianischem Frohlocken:

MEA CULPAAAA .... MEAAAA Maaaaximaaa Culpaaa !
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Im stimmlichen Einklang mit den Wölfen des dunkel-düsteren Hexenholzes .......
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Bernie

@Bernie

Du sagst es: IN VINO VERITAS aber doch nicht in birram -:)

@Bernie

Korrektur, sollte heissen in birra -;)

@arschimedes,
wenn man also einen gestanden Bajuwaren zum Reden bringen wollte, kam er auf Bier (met) Entzug, und anschliessend dann paar Krüge Wein verpasst.

Das erlebt man heutzutage oft auf diesen berüchtigen WEIN-Fahrten, was da abgeht, ist manchmal zum WEINen (heulen). Die Leute trinken (meist: saufen) den Wein oft so, wie ihr geliebtes Bier, sind dann aber dermassen schnell betrunken ( besser: besoffen), dass es "einer Sau graust", und dem Busfahrer anschliessend erst recht !! :-)
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Bernie

@Bernstein

Deshalb sag' ich ja immer:

"Extra Bavariam nulla vita, et si vita, non est ita!"

Das bisschen Latein für Angeber musset jetzt sein!

@Bernstein
der Name Wein-Feste kommt nicht von ungefähr!

@arschimedes,
ich habe das immer etwas profanisiert: "coitus, ergo sum "
Na, zumindest ein Anfang, wenn nicht DER Anfang ! :-)))
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Bernie

@arschimeds,
@troadputzer,
noch ein bon mot aus dem keltisch-lateinischen-frühbajuwarischen Erfahrungsschatz:
non scholae, set vitae bibemus :-)
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Bernie

Anhang: mt31345,1235410195,Dach_ohne.tif


@AngRa
ich habe mich anscheinend etwas arg unpräzise ausgedrückt, deshalb mal zwei Bilder:

Anhang: mt31345,1235410260,Dach_mit.tif


und Nr 2:

@AngRa
Ich schließe einen Einflußnahme von Sebastian Schl. im Falle Hk zugunsten des LTV aus. Das wäre nämlich ein gefundenes Fressen für die Nationalsozialisten gewesen ihn zu diskreditieren. Nach 1933 wäre das sicher durchgesickert, wenn er sich für ihn verwendet hätte. Es gibt zu allen Zeiten Zuträger, sobald sie sich einen Vorteil versprechen.

@troadputzer

Ich es grundsätzlich so wie Du. Daher hatte ich auch nicht mehr die Energie zu einer weiteren Recherche. Unter den Nationalsozialisten hat die Justiz nicht mehr nach Recht und Gesetz entschieden. Wenn eine vorherige Protektion durch einen unliebsamen Politiker stattgefunden hätte, dann wäre es ein gefundenes Fressen gewesen. Tatverdacht ist eine Ermessensentscheidung und den hätten sie nach ihrem Gusto genüsslich ausfüllen können.



@hexenholz

Auf den Dächern waren als Ziegel wohl Biberschwänze.

Auf Deinem zweiten Anhang sehe ich eine schwarze Stelle im Bereich der Ziegel des Scheunendachs. Soll das der signifikant verschobene Ziegel sein?

Das Protokoll der Gerichtskommission besagt:

"Bei der nochmaligen Besichtigung am 5.IV. ergab sich, dass auf dem Dache an 2 verschied. Stellen einmal auf dem Scheunendach und das andermal auf dem Hausdach je ein Dachziegel zurück gezogen worden war, so dass man von da aus den Hof übersehen konnte; bes. leicht war dies von der Stelle des Scheunendaches aus möglich. Diese Dachziegeln waren erst vor ganz kurzrer Zeit zurückgezogen worden, dass konnte man an den weiter unten liegenden Ziegeln deutlich weiter unten liegenden Ziegels deutlich erkennen. Soweit nämlich der zurückgezogene Ziegel den weiter unten liegenden Ziegel bedeckt hatte, war der weiter unten liegende Ziegel noch vollständig neu, schön hellrot und nicht verwittert, während im übrigen die Ziegel die Farbe aufwies, wie sie eben ein Jahr hindurch edem Wetter u. dem Rauch ausgesetzten Ziegeldach zeigt."

Zumindest im Bereich des Scheunendachs soll der verschobene Ziegel wohl auffällig gewesen sein.

@troadputzer

Du darfst ja auch nicht vergessen, dass bei der StA, die eine streng hierarchisch gegliederte und weísungsabhängige Behörde ist, die "Vorschläge" zur Verhaftung und zur Anklageerhebung nicht nur vom Abteilungsleiter der Behörde, sondern von ganz oben aus dem Justizministerium kommen können.

Na ja wer weiß, wer dann nach 1933 Justizminister war (kann man sich aber schon denken, wie der eingestellt war) und der Mordfall Hinterkaifeck war ja immer noch Gesprächsthema und hat die Menschen bewegt, weil ja ein Sechsfachmord zu allen Zeiten ungewöhnlich war bzw. ist.

Wir sind uns da schon einig, dass vermutlich eine richtige Protektion nicht stattgefunden hat. Evtl. wollten die Ermittler aber wegen der Namensgleichheit zu einem hochrangigen Politiker L.S. 1922 aus der Schusslinie halten. Das ist natürlich immer möglich.

Dennoch halte ich es für wichtig, dass auch eine evtl. verwandtschaftliche Beziehung mal ein für alle Mal abgeklärt wird.

@AngRa

AngRa schrieb:Dennoch halte ich es für wichtig, dass auch eine evtl. verwandtschaftliche Beziehung mal ein für alle Mal abgeklärt wird.

Ich bin dabei und werde wie gesagt auch dran bleiben. Die Recherche an sich ist nicht das eigentliche Problem, sondern die Zugriffsrechte auf die digitalisierten Archive. Das bedarf immer wieder neuen Überprüfungen der Person (also meiner). Sowas wie eine einmalige Überprüfung und Zulassung wäre was Feines. Aber jede Stelle will halt was zu tun haben :-)

Gruß
Robert

@AngRa

AngRa schrieb:Auf den Dächern waren als Ziegel wohl Biberschwänze.

Auf den Dächern waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Biberschwänze, weil diese historisch gesehen in dieser Gegend sehr verbreitet waren. Allerdings kann ich aus eigener beruflicher Erfahrung sagen, wenn nur EIN Dachziegel (vorausgesetzt es waren tatsächlich Biberschwänze) verschoben war, kann man praktisch nichts sehen, da bei einer Biberschwanzbedachung eine Überdeckung von 98 % gegeben ist. Das heißt, selbst wenn ein Dachziegel komplett entfernt wurde, waren nur 2 % der Fläche eines Ziegels frei. Das ist in etwa ein Spalt von 1 cm Breite auf die Höhe des Dachziegels.

Vielleicht wirfst Du mal einen Blick auf die Web-Seite im Anhang, da kann man es sich vielleicht besser vorstellen.

http://dachziegelarchiv.de/regionale_verbreitung.html

@romai

Das ist ein interessanter Hinweis. Etwas kenne ich mich mit Biberschwänzen auch aus. In unserer Straße haben alle Dächer Biberschwänze. Die Häuser sind noch ziemlich neu, Baujahr 1929. Die sind nicht schlecht. Auch wenn mal ein Ziegel etwas defekt ist, fällt es nicht sofort auf!

@AngRa @alle

AngRa schrieb:Soweit nämlich der zurückgezogene Ziegel den weiter unten liegenden Ziegel bedeckt hatte, war der weiter unten liegende Ziegel noch vollständig neu, schön hellrot und nicht verwittert, während im übrigen die Ziegel die Farbe aufwies, wie sie eben ein Jahr hindurch edem Wetter u. dem Rauch ausgesetzten Ziegeldach zeigt.

Die Gerichtskommission schreibt hier von Dachziegeln, die EIN Jahr hindurch Wetter und Rauch ausgesetzt waren. Kann man daraus schließen, dass Haus und Scheune erst im Jahr 1921 oder frühestens 1920 neu gedeckt wurden?

@topfsekret

topfsekret schrieb:Die Gerichtskommission schreibt hier von Dachziegeln, die EIN Jahr hindurch Wetter und Rauch ausgesetzt waren. Kann man daraus schließen, dass Haus und Scheune erst im Jahr 1921 oder frühestens 1920 neu gedeckt wurden?

Es könnte meiner Meinung nach schon möglich sein, dass das Haus neu eingedeckt wurde, zumal ich die Hinterkaifecker für ziemlich gewieft ansehe, in Sachen Geld. Und für in Finanzsachen bewanderte Leute war schon 1920/21 eine Inflation absehbar. Soll heißen, das Geld wurde immer weniger wert. Warum also nicht noch schnell die Ziegel kaufen, solange sie noch bezahlbar waren.

Auf der anderen Seite kann jemand aus der Gerichtskommission einfach gesagt haben: "de andern Schindl (Dachziegel) schaun hoit a so aus wenn's ganz Johr hiregnt und schneibt." Das würde sich dann im "Amtsdeutsch" etwa auch so anhören, wie obiges Zitat.

Also wie so oft: Vieles ist möglich!

Gruß
Robert

@romai

romai schrieb:Also wie so oft: Vieles ist möglich!

...und nichts auszuschließen. Wie immer bei HK ;)

@topfsekret

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen :-)