Mordfall Hinterkaifeck

Du denkst eben an alles, Manfred! ;-)
Dankeschön!

@Bernie

ja, Du hast recht, das Bett der Maria ist ein auseinandergenommenes Ehebett.
Man sieht es ganz deutlich an den Pfosten des Kopfteiles. In Draufsicht rechts steht der Pfosten, der dann den Fuß des Bettes bildet deutlich hervor, während der linke keine solche Erhöhung aufweist.
Aber noch etwas hab ich auf dem Bett gefunden:
Das Nachthemd der Maria, links oben am Kopfteil. Man kann deutlich die Ärmel erkennen, auf deren Bündchen so eine Art
" X" als Verzierung eingearbeitet wurde. Die Bündchen könnten auch an den Stoff hingestrickt worden sein, oder ein Strickbündchen hingenäht.
Ich bearbeite die Bilder immer wieder gerne, denn - man möchte es nicht für möglich halten - immer wieder kommen neue Dinge zum Vorschein, die man vorher nie beachtet hat.
***jedem halt das seine***

@Bernie, der erst am Montag wieder hier erscheint

Zu Deiner Vermutung mit dem Feldbett im Bild. In der Jexhof-Ausstellung heißt es:

In der Mitte des Zimmers liegt die Magd Maria Baumgartner am Boden, sie ist bis zu den Knien mit einem Oberbett zugedeckt.

@Sabine123

Wenn das Vermögensverzeichnis von Notar Stinglwagner vollständig wäre, hätten wir Klarheit bezüglich des Feldbettes. Die Magdkammer ist halt von Notar Stinglwagner übersehen worden und damit wurde das Inventar der Kammer nicht erfasst.

Habe eine Frage an Euch:

Ich habe heute morgen mir nochmal in Ruhe die Stapelfotos angeschaut und bin mit Gänsehaut auf etwas gestossen, wovon ich aber nicht weiß, ob ihr darüber schon mal geschrieben habt:
Ich habe auf dem Stapelbild das Kinn und die Mundpartie der alten Gruberin entdeckt. Ihre rechte Hand, die gekrümmten Finger... links von diesen Fingern sieht man m.M. nach den Mund und die Kinnpartie. Oberhalb der Finger läßt sich die Stirn erahnen.
Was meint ihr bitte dazu?

@Sabine123

Auf dem Bild mit den auseinander gezogenen Leichen kann ich das Kinn der Gruberin auch erahnen, auch vielleicht etwas über der Hand einen Teil der Nase. Nur ein Gesamtbild des Gesichtes ergibt sich für mich nicht. Obwohl ich eben auch nochmals lange und intensiv auf diesen Teil des Bildes geschaut habe. Man möchte natürlich gerne mehr sehen, aber es gelingt nicht.

@Sabine123
hab mal versucht, ein Portrait von der Gruberin zu erstellen, man sieht ein bisschen vom Kinn und Stirn, der Rest, wie gesagt ist zu erahnen.

@elfee: Das Nachthemd kann ich auch erkennen. Auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, was die Ärmel und was der Halsausschnitt ist. Die Stickereien verstecken sich auch (noch) :-)
Danke

@elfeee und @AngRa

Ein Teil von Hals, Kinn und Mundpartie der Frau Gruber ist unter der gekrümmten Hand gut erkennbar. Der Bereich, in dem das Gesicht anschliessen würde, ist aber m.M. nach komplett mit Heu abgedeckt.

@jaska
hier das Bild vom Bett der Maria. In der Mitte sind deutlich 2 Kissen zu erkennen.
Am Bett-Kopfteil das "Nachthemd". Irdendwie könnte es auch als "Betthose" gedeutet werden, aber gab es das für die Damen damals schon???
Was man auch sehen kann, das ist, was @Bernie meinte, das Bett war ursprünglich ein Ehebett und wurde geteilt. Ganz meine Meinung. Links hat der Pfosten eine andere Form als rechts.

@Badesalz
ich bilde mir ein, ihr linkes Auge zu erkennen und die Frisur andeutungsweise.
Aber - es ist schlimm - wenn sich mal ein Bild im Hirn festgesetzt hat, dann kommt man irgendwie nicht mehr los davon. Manchmal hilft es, die Bilder zu drehen. Dann sieht man wieder ganz was anderes. Es ist sehr schwierig.

@reachless

www.was-willst-Du-uns-mitteilen.de
bzw.
www.ich-versteh-Dich.net

Weiß man eigentlich, wann die gütliche Einigung zwischen den beiden Familien im Streit um das Anwesen getroffen wurde?
Hinsichtlich der Diskussionen der letzten Tage, was den Aufenthalt des B.G. auf HK angeht, dürfte dies entscheidend sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass B.G. länger als unbedingt notwendig auf dem Hof blieb, zumal er ja einen eigenen Hof und Familie hatte, die auf ihn warteten.
Mit dem Besitzerwechsel dürfte auch die Verteilung der beweglichen Güter geregelt worden sein, so dass für eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung keine Notwendigkeit mehr bestand.

www.durchlesen.de

Kaufvertrag / Auflassung

Gemäß Eintragung im Grundbuch vom 14.3.1923 war der Gütler Josef G., Gröbern Eigentümer des Anwesens Hinterkaifeck aufgrund Auflassung vom 22.September 1922.

Bernhard Gruber wird vermutlich nur bis zum Kaufvertrag / Auflassung im September 1922 auf dem Anwesen gewohnt haben.

Er ist Anfang August 1922 nochmals vom Kriminalsekretär Kollmer vernommen worden, weil sich damals für das Anwesen Hinterkaifeck auch Kaufinteressenten in betrügerischer Absicht interessiert hatten.

Er sagt aus:

" Seit 4 Monaten also kurz nach der Ermordung meines Bruders und seiner Angehörigen, verwalte ich den Einödhof Hinterkaifeck und werde auf demselben auch bleiben bis er durch Kauf in andere Hände übergeht."

Gruber hatte es mit einigen Kaufinteressenten zu tun, u.a. auch mit dem Raiffeisenverein Waidhofen, der ein Kaufangebot von 110.000 Mark gemacht hatte.

Gruber sagt zum Wert des Anwesens folgendes:

"Nach meiner Schätzung ist der Hof dem heutigen Geldstande nach 2 Millionen wert. Beim Hofe sind 49 Tgw. 55 Dezim. Grund, wovon lt. Katastereintrag 12 Tgw. 10 Dezim. Wald sind. Vom Walde sind etwa 3-4 Tgw. schlagbar."

Gemäß Mitteilung der Münchener Zeitung vom 2.10.1922 heißt es:

"Der Hinterkaifecker Hof, dessen letzte Bewohner bekanntlich ermordet worden sind, ging an den Bauerssohn Karl Gabriel von Laag über. Man sagt, dass er 3 Millionen Mark dafür zahlte. Allerdings gehören auch drei Tagwerk schlagbarer Wald dazu."

Man weiß natürlich nicht, ob stimmt, was in der Zeitung steht ( zumindest der Name des Erwerbers ist schon nicht korrekt wiedergegeben), aber demnach haben die Gs. den Hof nicht gerade günstig erworben, zumal ihnen ein Anteil daran schon zustand ( Erbteil Cäzilia von Karl Gabriel).

Andererseits kann ich nicht beurteilen, wie rasend schnell die Geldentwertung von August 1922 bis September 1922 vonstatten gegangen ist.

@elfeee

Ja, auf Deinem Ausschnitt kann man die Kissen gut erkennen. Eine Betthose sehe ich eher nicht. Da fehlt doch irgendwie der Hosenbund, also wo man in die Hose steigt.

Ich sehe auch, dass es sich um ein einzelnes Bett handelt, das früher Bestandteil eines Doppelbettes war. Möglicherweise handelt es sich noch um das Bett des verwitweten Johann Asam, der anfangs zusammen mit seinem Sohn Josef und der Schwiegertochter Cäzilia ( spätere Gruberin) auf Hinterkaifeck gelebt hat.

Auf Deinem Ausschnitt wird auch deutlich, dass die Wände sehr schmuddelig wirken. Die hätten wirklich einen neuen Anstrich vertragen.

@AngRa: Tausend Dank für die ausführliche Antwort.

@reachless,

guten morgen!

bist a wengerl spät dran mit deiner seitenangabe, meinst ned?

www.früher-aufstehen.com

AngRa, wieso sollte den Gabriels ein Erbteil von der kleinen Cäzilia zugestanden haben - dann wären sie doch bei der Erbengemeinschaft mit aufgeführt gewesen, oder? Geerbt haben ja aber nur die Halbschwester von Victoria und die Geschwister vom AG bzw. deren Nachkommen. Offenbar wurde ja so getan, als ob der Hof immer noch den alten Grubers gehört hätte. Wäre es möglich, dass im damalien Übergabevertrag ein entsprechender Passus vermerkt war, der den Besitz von HK im Falle des Todes von Vic wieder an die Eltern zurückgeführt hat?