@AngRaAngRa schrieb:Es wäre doch gar nicht zwingend notwendig gewesen, dass Victoria ein intimes Verhältnis mit L.S. eingeht. Man hätte sich doch einigen können, dass er "den Vater macht" und dafür eine erklägliche Summe Geld bekommt. Da hätte man doch handelseinig werden können. Zur Übernahme der Vaterschaft gegen Geld wären sicherlich auch einige andere Kandidaten bereit gewesen.
Das bringt mich auf die Idee, zu fragen, wer denn überhaupt alles behauptet hat, dass es zu GV zwischen Vic und LTV gekommen ist - außer LTV natürlich? Vielleicht gab es ja so ein "Gentlemen-Agreement".
Der Aussagen von Sigl 1952, dass Vic und LTV bereits zu Lebzeiten der 1. Ehefrau von LTV bereits ein Verhältnis hatten, messe ich keine Bedeutung zu, da Sigl ja mehrfach gegen LTV und umgekehrt vor Gericht gezogen war zu diesem Zeitpunkt. Diese Aussage diente wohl lediglich posthum der Herabwürdigung von LTVs moralischen Vorstellungen.
Wenn Pöll aussagt, dass Vic einer Ehe nicht abgeneigt war, impliziert das m.M. nach nicht ein intimes Verhältnis, schließlich galt es 1922 als "normal", erst nach Vollzug der kirchlichen Hochzeit die Ehe tatsächlich zu Vollziehen.
Auch Vics eventuelle Bemerkung, LTV hätte ruhig auf sie warten können, lässt nicht automatisch auf ein vorhandenes intimes Verhältnis schließen. Allerdings musste sie ja wenigstens coram publico so tun, als hätte sie ein intimes Verhältnis mit LTV gehabt, falls Klein-Josef tatsächlich das Produkt ihres Inzestverhältnisses war, denn auch sie wäre ja bestraft worden.
AngRa schrieb:Zumindest muss das Verhältnis zwischen Vater und Tochter ungewöhnlich gewesen sein, denn an sich macht man ja stets das Gegenteil von dem, was der Vater einem rät.
Mag vielleicht in der Sturm- und Drangzeit so sein, verwächst sich aber bei den meisten Menschen, selbst ich tue heute manchmal das, was mein Vater mir rät
;)Schrittenlochers Aussage über AGs Bemerkung bezüglich des Vaters von Klein-Josef kann man auch dahin deuten, dass AG froh wäre, irgendeinen Erzeuger nennen zu können, obwohl er genau weiß, dass er der Vater des Kindes ist. Wegen der Vaterschaft hat man sich ja wohl von Amts wegen erst nach der Geburt des Kindes Gedanken gemacht.
kcefiak, nur so am Rande, das war nicht nur früher so üblich, dass die Hausnamen mehr gebraucht wurden als die Familiennamen, hier, wo ich wohne, ist das heute noch Usus. Übliche Frage, wenn jemand auswärtiger wissen will, um wen es geht :"Wie schreibt sich der und der jetzt gleich wieder?". Name ist also der Hausname und der amtliche Familienname ist lediglich das, was man halt schreiben muss.