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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 15:18
@schatten69

Ich denke, dass man nicht viel schreiben musste. Namen, Anschrift, Namen des Beklagten, Klagegrund

Etwa so:

Ich, Andreas Gruber, wohnhaft..... verklage XY, wohnhaft......, weil er seinem Sohn und meinem Mündel XY keinen Unterhalt gezahlt hat, obwohl er schon 1919 .... Mark zahlen wollte.

Datum Unterschrift

In etwa so müsste es gehen. Das ist doch nicht schwierig, oder?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 15:22
Naja, ich denke schon, dass eine richtige Klageschrift geschrieben werden musste, in der gewünschtes Rubrum und Tenor des Urteils/Beschlusses erscheinen.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 15:43
Bernstein, ein Schneidrad heutzutage ist ein Teil des Pfluges. Es ist vorne am Pflug und "schneidet" erstmal den Boden auf, damit der Pflug hinten den Boden nicht rausreißt sondern den geschnittenen Boden nur umdreht. Kommt allerdings für HK nicht in Betracht, da der Pflug ja wohl noch nicht mit dem Bulldog bewegt wurde, sondern die Ochsen davorgesannt waren, an diesem Pflügen gab es noch kein Schneidrad. Also tippe ich darauf, dass das Schneidrad an der Strohschneidemaschine bzw. Heuschneidemaschine gemeint war. Diese Maschine funktioniert ähnlich einem heutigen elektr. Gemüsehobel, nur wurde das Stroh oder Heu nicht vertikal eingeführt, sondern horizontal und vorne waren dann zwei Scheiben mit Messern dran, die teilweise von Hand gedreht wurden oder wie auf HK bereits mit Motorkraft angetrieben wurden.

AngRA, mal OT - Unterhaltszahlungen werden vom JA auch heutzutage nur solange überwacht, solange das JA mittels Unterhaltsvorschuss in Vorleistung treten muss und das war zumindest vor nicht allzu langer Zeit maximal 3 Jahre und / oder bis zum Erreichen des 6. oder 7. Lebensjahres des unterhaltsberechtigten Kindes.

Heutzutage kann man Unterhaltsklagen entweder per Rechtsanwalt oder bei einem Rechtspfleger des zuständigen Amtsgerichts einreichen. Speziell für Kindsunterhalt besteht noch die Möglichkeit, die Klage schriftlich einzureichen, aber nur und ausschließlich in einem dafür vorgesehenen Vordruck, den man vom AG zugeschickt bekommt und dann auch nur bis zur Höhe von 150% des Regelsatzes. Also auch heute reicht es nicht, einen Brief zu verfassen, wie Du ihn beschrieben hast und von daher nehme ich an, dass die juristischen Hürden 1922 mindestens noch höher waren.


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06.03.2008 um 15:57
@topfsekret: Ich nehme auch an, dass die juristischen Hürden höher waren und Hilfe durch das AG selbst gab es wohl eher gar nicht.


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06.03.2008 um 16:20
@topfsekret
@schatten69

Es hat doch gar kein Urteil bezüglich des Unterhalts gegeben. Es hat doch lediglich eine Vereinbarung zwischen Gruber und dem LTV gegeben, die das Vormundschaftsgericht genehmigt hat. Das hat doch nichts mit einem Urteil zu tun. Diese Vereinbarung samt Genehmigung (Beschluss) hätte einfach mit vorgelegt werden können. Ich sehe keine größeren Hürden.

Aber weitere Ausführungen zu dem Thema mache ich jetzt nicht, weil das nicht zielführend ist.


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06.03.2008 um 16:22
Bei einer Vereinbarung hätte ja lediglich die Erteilung einer vollstreckbaren Ausfertigung beantragt werden müssen und keine Klage, wie du vorher sagtest. Danach hätte der Gerichtsvollzieher zu dem LTV geschickt werden können.


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06.03.2008 um 16:29
@schatten69

Das führt zu weit. Aus den Akten ist nur bekannt, dass zwischen Gruber und dem LTV die Zahlung einer Abfindungssumme von 1.800 Mark vereinbart wurde und dass diese Vereinbarung vormundschaftsgerichtlich genehmigt worden ist, nicht mehr und nicht weniger.


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06.03.2008 um 16:30
@AngRa: Ja also, hätte nur eine vollstreckbare Ausfertigung dieser Vereinbarung beantragt werden müssen.


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06.03.2008 um 16:34
Wäre es aber eine aussergerichtliche Vereinbarung gewesen, hätte natürlich aufgrund dieser vormundschaftsgerichtlich genehmigten aussergerichtlichen Vereinbarung formell Klage eingereicht werden müssen.


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06.03.2008 um 16:39
Den dafür vorgesehenen Vordruck, den @topfsekret anspricht nennt man "vereinfachtes Unterhaltsverfahren". Das gab es zur damaligen Zeit ganz sicher nicht.


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06.03.2008 um 16:50
@schatte69

Wenn Du damals Deine Kreise im Gemeindegebiet Wangen gezogen hättest, dann wäre es ganz sicher nicht zu diesem Verbrechen gekommen.
Du hättest die LTV´s pfänden lassen bis sie nur noch in der Unterhose dastehen.
In diesem Aufzug wäre am 31. März keiner vor die eigene Haustür getreten...*g*


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06.03.2008 um 16:54
@oldschool: Nein, ich hätte mich strikt an Recht und Gesetz gehalten.


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06.03.2008 um 16:56
@oldschool70,
vielleicht wurden am abend des 1.4. 1922 (Samstag) im Backofen der HK'er gar diese nun etwas blutigen unterhosen verbrannt ....? *g*
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 17:56
Schatten69, genau, vereinfachtes Unterhaltsverfahren.

Aber mal, um beim Thema zu bleiben, fehlt nicht etwas die Verhältnismäßigkeit, einen sechsfachen Mord auf sich zu nehmen, wegen 1.800,00 Mark, die für LTV wohl kein größeres Problem darstellen dürften, hatte er doch erst 1921 seiner Tochter 20.000 Mark Mitgift gesponsort? Und ist nicht auch sein Hof in der Zeit schuldenfrei geworden?


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06.03.2008 um 19:58
@topfsekret

wir hatten doch erst gestern die (möglichen) Motive - oder besser formuliert - (möglichen) Antriebe des mutmaßlichen Täters LTV diskutiert.

Dabei ist der monetäre Aspekt nur einer von mehreren - und ich denke beileibe nicht der gewichtigste.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 20:08
@topfsekret

das "Schneidrad", welches vor allem an Nachkriegs-Pflugmodellen montiert war/ist nennt man übrigens Scheibensech.

Ich denke, ebenso wie Du, daß es sich bei dem Schneidrad, um die von Dir dargestellte Vorrichtung (Strohschneidemaschine) gehandelt hat.



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06.03.2008 um 22:47
@kcefiak
Mit dem Schneidrad habe ich kleine Schwierigkeiten. Das hatte mindesten 1,5m Durchmesser. Das hätten die Brüder G. nie dagelassen, vergraben schon gar nicht.
Man sagt ja nix, man meint ja nur.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2008 um 23:15
kcefiak, stimmt, wir hatten gestern mal kurz das Thema Motiv gestreift und die überwiegende Mehrheit hier scheint der Meinung zu sein, LTV hat aus ehemaliger Liebe, die in Hass umgeschlagen ist, diese Morde begangen, aus dem Gefühl der Erniedrigung und Abweisung heraus, weil Victoria ihn 1918 nicht ehelichte. Und als zusätzliches Tatmotiv wurde die vermutete Unterhaltsklage herangezogen. Und als Erklärung für das tagelange Versorgen des Viehs habe ich gelesen, dass man annimmt, LTV wäre nach der Tat quasi wieder zu Bewusstsein gekommen und hätte das schreckliche Ausmaß seines Amoklaufs überblickt und nun versucht, das Entdecken der Tat möglichst weit hinauszuschieben.

Ist es denn eigentlich eine gesicherte Erkenntnis, dass diese Tat von einem Mann verübt worden sein muss, oder hätte es auch eine Frau gewesen sein können?

@ troadputzer, waren die Schneidräder auch bei den mit Motorkraft angetriebenen Häckselmaschinen noch so groß? Ich dachte, die wären kleiner gewesen, weil man ja nicht mehr auf die Hebelwirkung angewesen war.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.03.2008 um 00:36
@topfsekret

Man könnte vielleicht ergänzen, daß die ganzen Umstände der gescheiterten Hochzeit wie auch das Verhalten des L.S. in der Vaterschaftssache bzw. nach seiner Anzeige wegen Blutschande in der Umgebung bekannt waren. Die Erniedrigung und Abweisung war öffentlich geworden und deshalb, wie ich denke, um so belastender für den LTV.

Wäre der Täter eine Frau gewesen, gäbe es wahrscheinlich weltweit keinen annähernd vergleichbaren Fall. In diesem 622-Seiten-Thread ist meines Wissens auch nur ein einziger Fall (in den USA - morgen mal @AngRa fragen) mit einem männlichen Einzeltäter genannt worden, der zum Mordfall HK Parallelen aufweist.
Bei mehreren Tätern sähe die Sache aber sicher anders aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.03.2008 um 00:46
@ Badesalz, es stimmt schon, dass für LTV die Abweisung peinlich gewesen sein könnte, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass jemand nach mehr als zwei Jahren zu einem solchen Amoklauf aufgrund der damaligen Gefühle fähig ist, zumal er ja seiner Umwelt durch seine neue Heirat bewiesen hat, dass sich für ihn die Welt weiterdreht.


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