Mordfall Hinterkaifeck

Der LTV hatte aber angrenzendes Land und arm war er auch nicht. Außerdem hatte er etwas zu sagen, denn er war Ortsführer. Also hatte er nach damaliger Auffassung schon genügend Pluspunkte, wenn nur der alte Gruber nicht gewesen wär.

Der muss furchtbar eifersüchtig gewesen sein. Irgendwo habe ich hier gelesen, dass er Verehrer von Victoria mit der Waffe vom Hof gejagd hat und hinter ihnen her geschossen hat. Er scheint keinen Spaß verstanden zu haben, wenn es um seine Tochter ging. Man kann sich auch vorstellen, dass sie Angst vor ihrem eigenen Vater hatte, vielleicht mehr Angst als vor allen anderen.

@hauinolo

Vielen Dank für das Interview. Wirklich interessant!

http://buchjournal.buchhandel.de/160819/

@alle,
so nebenbei wieder aktuelles und privates zu Andrea Maria SCHENKEL, der autorin von "Tannöd" und "Kalteis". und ueberdies hat sie schon wieder was neues in der pipeline, wird wohl etwas dauern, denn da ist noch kreative schreibarbeit angesagt !

dem interviewer gegenueber betont sie oefters ihre Grossmutter als lieferant diverser aufregender heimatstories !
hmm, ist dies gar ein trick, um den einfluss von P. Leuschner's und J. L. Hecker's werken zu relativieren ??

... oha: ein Schelm, wer boeses dabei denkt !

mehr dazu im Link oben !
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bernie

@hauinolo

auch von mir herzlichen Dank für das Interview ! Super gemacht !

@hauinolo


Auch wenn die alte Dame "nur" aus Waidhofen stammt und ihr vielleicht die damaligen Verhältnisse in Gröbern (und HK) nicht sehr vertraut waren, so ist es ein absoluter Glücksfall, eine lebende Zeitzeugin gefunden zu haben, die noch eine persönliche Erinnerung an zwei der Opfer hat!

Es wäre jetzt sinnvoll, wenn Du deiner Bekannten für ein weiteres Gespräch einige Fragen vorbereitest.

Ich kann natürlich nicht einschätzen, wie belastbar die alte Dame ist, aber vielleicht freut sie sich sogar ein wenig über die Zuwendung und das Interesse ihrer Enkelin.

Wenn sie noch gesund genug ist, könnte man sie vielleicht sogar bitten, das ein oder andere bis zum nächsten Besuch der Enkelin auf einen Notizzettel zu schreiben.

Die Enkelin sollte unbedingt mit einer offenen Frage beginnen, etwa, ob sich die Oma noch an die Einschätzung der Bevölkerung ´vor Ort´ erinnern kann.
Auch wenn sie als kleines Mädchen vielleicht 1922 noch nicht denGesprächen der Erwachsenen folgen konnte, so hat sie vielleicht doch noch entsprechende Erinnerungen zumindest für die späten 20er und frühen 30er Jahre.
Wenn dann "bestimmte Namen" fallen, kann deine Bekannte ja ´nachhaken´.


Jedenfalls schon mal vielen Dank Dir und deiner Bekannten!!

@Sabine123

Die Erwähnung des Feuerwehrkommandanten scheint mir eher einem Gedankensprung der Oma geschuldet zu sein, als diese sich an die Feuerwehrfeste erinnert hat.
Dieser Mann scheint ein Bekannter ihrer Eltern gewesen zu sein.
Mit Viktoria Gabriel dürfte er wohl weiter nichts zu tun gehabt haben.

@Badesalz

Danke für die Tipps. Wir (meine Bekannte und ich) wollten uns morgen diesbezüglich noch beratschlagen, da sie am Wochenende bei ihrer Mutter weilt, in deren Haus ja die Oma wohnt. Sie möchte langsam vorfühlen, ob denn die Oma noch zu weiteren Aussagen bereit ist, oder wie ich hoffe, dass die Oma von sich aus vielleicht mit dem Thema beginnt. Eine Meinung in Waidhofen wird es sicherlich gegeben haben, da bin ich mir sicher. Sagen kann Sie höchstens nur, wie Du auch schon formuliert hast, was man sich unter vorgehaltener Hand in den 20er und 30er Jahren erzählt hat. Schade, dass das Gespräch abgebrochen werden musste. Aber das ist ob der Situation natürlich völlig in Ordnung gewesen. Meine Bekannte meinte am Samstag, dass ich ja mal unter einem Vorwand einfach mitkommen könnte, aber ich meine auch, dass der erste und beste Weg über eine Person ihres Vertrauens, sprich ihrer Enkelin ist. Ein paar Fragen werden noch vorbereiten, wobei sich meistens ein Gesprächvon der jeweiligen Situation leiten lässt. Ich hoffe wirklich das Beste.

Grüße

@hauinolo

Deine Bekannte bzw. deren Mutter werden einschätzen können, was der Oma zugemutet werden kann.

Zur Frage nach möglichen Fotos: Ich bin mir fast sicher, daß noch ein Klassenfoto existiert.

Auf diesen Fotos waren oft 50 und mehr Kinder. Vielleicht ist diese Oma die letzte lebende Person, die darauf Cäcilia Gabriel überhaupt noch (zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit) identifizieren kann!

Zu einem späteren Zeitpunkt ist es Dir ja u.U. wirklich mal möglich, mit der Oma zu sprechen.
Auch wenn es natürlich keine "Sensationen" geben wird, so ist das eine der sicher raren Gelegenheiten, überhaupt noch mit einer Zeitzeugin aus der Gegend zu sprechen.

@Badesalz

Ich hoffe auch ganz stark auf das ein oder andere Foto. Ich hege meine Hoffnung in den Kirchenchor, der anscheinend wirklich ein gewisses Aushängeschild der Gemeinde dargestellt hat. Es müsste doch u. U. auch möglich sein, über das Gemeindearchiv Waidhofen bzw. das Kirchenarchiv in Waidhofen an ein Lichtbild zu gelangen. Ich versuche mal, ob ich darüber etwas in Erfahrung bringen kann. Bin nur momentan geschäftlich ziemlich "dicke" dabei.....

Was denkt ihr bzgl. div. Archive?

P.S. Auf ein Treffen mit der Oma meiner Bekannten spekuliere ich auch ganz kräftig. Ich lass jetzt aber erstmal ihre Enkelin ein wenig vorfühlen. Vielleicht wissen wir ja in einer Woche mehr :-)

@"Pfarrer-Haas-Forscher"


Die Großmutter der Bekannten hauinolos hat ja auch über den ´gestrengen´ Pfarrer Haas gesprochen.
Hat sich in Bezug auf seine Lebensdaten bzw. Einsatzorte noch etwas ergeben?


"Datzen" von Lehrern und Pfarrern (Schläge auf die ausgestreckten Finger) waren damals sicherlich nicht unüblich.
Selbst ich bin noch als Kind in der Grundschule von einem Kaplan (ca. 1975!) während des Religionsunterrichts an den Ohren gezogen worden.
Die Klassenlehrer hätten das zu dieser Zeit allerdings sicher nicht mehr gewagt.

@hauinolo

Ein Besuch bei der Oma wäre natürlich auch deshalb sinnvoll, weil Du mehr als deine Bekannte mit dem Sachverhalt vertraut bist.

Vielleicht ist es aber anfangs auch ein gewisser Vorteil, wenn der Fragende (deine Bekannte) nicht zu viel weiß. So ist ausgeschlossen, daß die Oma durch bestimmte Fragen zu sehr beeinflußt und ´gelenkt´ wird.

@hauinolo

Im Pfarrarchiv werden auch Fotos aufbewahrt. Es wäre natürlich gut möglich, dass da Bilder des Kirchenchors aufbewahrt werden. Aber ich weiß nicht wie man an so etwas kommen sollte. Es müssten auch Chroniken geschrieben worden sein.

Es fallen mir da noch Kommunionsbilder oder Firmbilder ein. Einige Bekannte haben von ihrer Kommunion ein Gruppenbild mit Pfarrer, was auch die Kirche initiiert hat. Diese Bilder werden in der Kirche auch heute noch aufbewahrt. Ich weiß natürlich nicht, wie so etwas in Bayern Ende des 19.Jhdts. gehandhabt wurde. Victoria müsste schon ca.1897 zur Kommunion gegangen sein. Vielleicht waren Fotografien damals nicht üblich. Ihre Tochter war ja noch zu jung. Aber sie ist in Gröbern geboren und von ihr müsste die Waidhofener Kirche evtl., wenn es üblich war, ein Kommunions-bzw. Firm-Gruppenfoto haben.

@AngRa und hauinolo

In die "Kirchenchor-Richtung" würde ich für diese Zeit nicht zu viele Hoffnungen setzen.
Ausgeschlossen ist es aber selbstverständlich nicht, daß noch Fotos von örtlichen Feiern/Jubiläen mit dem Kirchenchor existieren.

Mit höherer Wahrscheinlichkeit dürften aber Klassenfotos oder ein Hochzeitsbild von Viktoria und Karl Gabriel existieren.

@hauinolo,

zunächst meinen herzlichen Dank für Deine Bemühungen, das Interview hat mich wirklich gebannt und ich bin sehr gespannt, ob es eine Fortsetzung findet.

Ich werde Dir die gewünschten Bilder zukommen lassen, Deine Mailadresse habe ich aus dem Mitgliederverzeichnis im Blog. Ich hoffe die Bilder helfen Euch weiter, wenn Ihr sie der Oma vorlegen könnt.

@Badesalz

leider verläuft meine Ahnenforschung über Pfarrer Hass im Sand.. sozusagen.. Es hat sich noch niemand, den ich diesbezüglich angeschrieben habe, gemeldet. Gottes Mühlen mahlen halt doch langsam..:O))
Aber sobald ich Antwort über Leben und Wirken von Pf. Haas bekommen habe, poste ich hier!

Und mit dem Bekannten von den Eltern der Oma..:O) habt ihr womöglich Recht. So kann man ihren Satz auch interpretieren... Aber manchmal liest man einfach was und bekommt ein eigenartiges Bauchgefühl.. das hier dann wieder zunichte gemacht wird... :O))))))

@badesalz...

Unser Pfarrer heißt natürlich HAAS und nicht Hass... Freudscher Verschreiber.::O)

@Sabine123

...oder es heißen doch unsere ZWEI Pfarrer Haas. ;-))


@all

Beim nochmaligen Durchlesen des "Oma-Protokolls" ist mir folgende Stelle aufgefallen:

B: Hat deine Mama sonst noch was erzählt?

O: Sie hat später immer gsagt, dass se des hat kommen sehen und dass des nochmal hat so enden müssen in Kaifeck. Der Vater hat se immer gschimpft, dass se stad (ruhig) sei soll. Er will seinen Frieden haben und gschehen is gschehen. Als ob er a weng Angst ghabt hat. (...)

Man kann nicht davon ausgehen, daß die Mutter hätte behaupten wollen, sie habe es kommen sehen, daß fremde Raubmörder auf HK sechs Menschen umbringen...

Wenn man in einem übertragenen Sinn annimmt, sie habe eine ´Strafe Gottes´ für das Treiben der HKer vorhergesehen, dann bleibt doch die Reaktion des Vaters interessant. Er will von dem Gerede nichts wissen, hat möglicherweise sogar "a weng Angst". ´
Will er mit einer schroffen Reaktion dieFrau davon abhalten, sich in der Öffentlichkeit ´am Gerede´ zu beteiligen?
Ist ihm die schlechte Nachrede, die Toten betreffend, zuwider - oder fürchtet er ganz real die Reaktion eines möglicherweise Tatbeteiligten?

@hauinolo

Auch von mir ein Dankeschön an Dich, Deine Bekannte und natürlich 'die Oma'!

Ich denke schon, dass ein zweites Treffen Deiner Bekannten mit ihrer Oma, mehr Aufschluss bringen kann.
Vielleicht ist der alten Dame nun das Geschehen von vor so vielen Jahren wieder etwas näher ins Gedächtnis gerückt.
Allerdings muss man die Aussagen der "älteren Semester" etwas mit Abstand sehen ... da gerät oft allerlei durcheinander.

Wenn die alte Dame noch Fotos von damals besitzt (oder jemanden kennt, der welche besitzt), wäre das natürlich GENIAL!