Mordfall Hinterkaifeck

@all

Ich muss am Samstag leider auch absagen! :(

Der Beichtstuhl wird in dem Buch nicht besonders beschrieben. Ich bin nicht so stilsicher und kann daher nur sagen, dass er evtl. aus der Zeit Anfang des 20.Jhdts. stammen könnte, also aus der Zeit der Renovierung von 1906 bis 1909 oder evtl.kann er auch noch aus einer späteren Zeit stammen, also aus der Zeit um 1950 herum. Keinesfalls ist der Stil barock oder neubarock. Möglicherweise kann man davon ausgehen, dass der Beichtstuhl, in dem das Geld deponiert wurde, nicht mehr vorhanden ist.

@Sabine123
Ich wollte noch weiter recherchieren über "unseren" Pfarrer Haas. Er ist in Augsburg verstorben und soll dort Stadtpfarrer gewesen sein. Ich habe alle Kirchen rauf und runter geprüft. Ich habe nirgendwo Spuren eines Stadtpfarrers Michael Haas gefunden.

@AngRa
Ich hatte schon was in Augsburg von Michael Haas gefunden... aber das dürfte der ANDERE Michael Haas gewesen sein, da dieser ja erst 1980 verstarb. Und dieser Michael Haas hat anscheinend auch diese Ortsbücher geschrieben.
Mehr weiß ich auch noch nicht..:O(

@Sabine123
@AngRa

Vielen Dank für euere tolle Recherche!

@alle,
wie schon angekuendigt, kann ich auch am Sa nicht an dem treffen teilnehmen (vorwiegend berufliche gruende) ! dies habe ich @Pfahoferna heute vormittag auf seine anfrage hin nochmals etwas ausfuehrlicher mitgeteilt !

@AngRa,
das mit der kapelle ueberrascht mich schon ! dazu erst um 1954 gebaut ! finanziert von der Groeberner Dorfgemeinschaft.
EIGENARTIGg, war der eigentliche anlass dazu das geschehen in Hinterkaifeck ? hat einigen das gewissen gedrueckt, sie immer noch bewegt, fuerchteten sie gar noch einen zuernenden gott ? daher die aktion: MARIA HILF (uns) !?
der "pöse ketzerische pernie" denkt sogar an die 700 goldmark ( bzw. einem analogen betrag ), von Viktoria, die nach einigem hin&her wieder von der kirche einer guten verwendung zugefuehrt worden sein koennten, mit unterstuetzung der gemeinde ? die kapelle steht doch in richtung des weges zum ehemaligen Hinterkaifeck, oder nicht !
ich finde leider kein bild dieser kapelle, und sogross wird sie wohl nicht sein !

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bernie

@Bernstein

ich finde Dein Gedanke ist durchaus eine Überlegung wert. Wie ich auch schon einmal angedeutet habe, könnte ich mir sehr lebhaft vorstellen, dass sehr viele Personen sehr wohl wussten, was und warum es geschehen ist. Es wurde tolleriert, vielleicht nicht gut geheißen, aber tolleriert. Das Wort zu erheben, haben sich sehr wenige getraut und haben damit nicht nur den Täter sondern vielleicht auch die Gemeinschaft düpiert. Das schlechte Gewissen wird immer wieder mal geköchelt haben, ob der Sünde des Mitwissens und der Verschleierung einer Straftat.

Ich zitiere: Das hat so kommen müssen mit den Kaifeckern! Des hat so kommen müssen....

Vielleicht sprechen wir ja wirklich von einem Aderlass im Jahr 1954?

Hauinolo

@hauinolo,
und womoglich bekam manch eine(r) nach der beichte die auflage, statt paar rosenkraenze gelangweilt "runterzubeten", sich besser tatkraeftig am aufbau der kapelle zu beteiligen, mit geld sowie eigenhaendigem zupacken bei den mauer-, schreinerarbeiten usw. !
und eine marienstatue als zentraler teil wird ja wohl auch zum stiften gewesen sein. das uebernimmt desoefteren derjenige, der hier am meisten seine "noete" und bittgesuche ( Mariens beistand ) zum ausdruck bringen will .... ( schmunzel )
*****
Bernie

@Bernstein

das klingt für mich alles sehr plausibel. In Anbetracht dessen, man möge über die Kirche denken was man möchte, war doch jede Pfarrgemeinde sehr darauf bedacht Geld von den "Schäfchen" zu erheimsen. Was liegt in diesem Zusammenhang näher, als über die Toleranz der Kirche zu gewährleisten, dass der Kirchbeutel klingelt. Das große Geheimnis um Hinterkaifeck wird wohl in der Dorfgemeinschaft tief verwurzelt gewesen sein und Sühne erlässt die Kirche, in welcher Form auch immer. Natürlich, so unter Umständen die Argumentation, sind in diesem Fall der Ausrottung mildernde Umstände maßgeblich. Schließlich handelte es sich um Blutschande und die "wahren Täter" haben ihre "Gottes Strafe" ja erhalten, wie es sich gehört.

Hallo, das erste Mal hörte ich was über Hinterkaifeck in München durch einen Bericht in der TZ oder AZ, ca. 15 Jahre her. Da ich inzwischen selbst auf einem Einödhof wohne, mitte im schönen Allgäu, und mcih die Sache immer noch sehr interessiert, habe ich mich nun in diesem Forum angemeldet. Ich habe die bisherigen Einträge quergelesen, und dabei viel neues und intressantes gefunden. Ich freue mich nun auf interessante Gespräche mit Leuten, die sich auch dafür interessieren. LG loisel

@loisel,
hallo "einoed-bauer": willkommen ! es ist fuer jeden quer-einsteiger ne harte nuss, sich hier einzuarbeiten. Hinterkaifeck ist sehr komplex und hochspekulativ.
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bernie

@alle,
nachdem ich eine satellitenaufnahme studiert habe, scheint mir der standort dieser kleinen "Maria Hilf"-kapelle (westlich) neben der kreuzung im westlichen ortsteil von Groebern gelegen zu sein, wo auch der weg in richtung (ehemaliges) Hinterkaifeck abzweigt. denke, dass wir in kuerze auch ein/zwei aufnahmen haben werden ....
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bernie ( ciao bis morgen)

@loisel

Willkommen an Bord! Wir sind über jede Hilfe und jeden Gedanken dankbar, der uns dabei hilft, das Geheimnis zu lüften.

Gruß

Hauinolo

Hier ein Bild der Kapelle Maria Hilf Gröbern.

Dank meiner Tochter habe ich das Bild einstellen können. Die Kapelle sieht eigentlich ziemlich groß aus. Ich kenne mich mit Kapellen allerdings nicht sonderlich gut aus.
Die Kapellen in Laag, Kaifeck und Rachelsbach wirken daneben aber sehr viel einfacher und auch etwas kleiner. Also gilt: Nicht schlecht, Herr Specht.

Zum Bau der Kapelle im Jahr 1954:

Daß die Kapelle 1954 erbaut worden ist, erscheint mir nicht ganz zufällig.

In wirtschaftlich schlechter Zeit hätte man sicher Schwierigkeiten gehabt, dies in einem ´10-Familien-Dorf´ auf die Beine zu stellen.

Schlechte Bedingungen für ein solches Unternehmen herrschten aber im Grunde von 1914 bis Anfang der 50er Jahre. Man denke nur an die Notzeit während und nach dem Ersten Weltkrieg, die Inflation, überhaupt an die für die einfache Bevölkerung keinswegs "goldenen" 20er Jahre.

In der Zeit des Nationalsozialismus hätten die Bauern vielleicht in den ersten Jahren Geld gehabt, aber so ein Projekt entsprach nicht unbedingt den Vorstellungen der damaligen kleinen und großen Herren.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Leute andere Sorgen.

Für viele ging es spürbar erst Anfang, wenn nicht eher Mitte der 50er wieder aufwärts.
Vielleicht ist nach dem Krieg dieBevölkerung von Gröbern auch ein wenig gewachsen.

Jedenfalls ist 1954 für mich ein Jahr, wo ein solches Projekt ohne übermäßige Belastungen der Beteiligten in Angriff genommen werden konnte.

@AngRa

Wenn ich das Bild betrachte, sieht das schon sehr nach "Marke Eigenbau" aus.
Da haben sicher alle zusammengeholfen und das meiste in Eigenleistung erbracht.

Da braucht man nur einen Zimmerer für den Dachstuhl und einen Spengler für die Zwiebelhaube - fertig.

Dann ein paar Spender für die ein oder andere mehr oder weniger gelungene Heiligenfigur im Inneren und einen (Hobby?-)Schreiner, der die Kirchenbänke macht.

Durchaus auch eine finanzielle Belastung in so einem kleinen Dorf, aber eher Ausdruck eines Miteinanders, als eine ´Sühneleistung´ vor dem Hintegrund jahrzehntelanger Verdächtigungen.

Was ich natürlich nicht weiß: Ist es denn überhaupt eine ´Dorfkapelle´, oder müßte man das ganze mehr als ´Schlittenbauerkapelle´ bezeichnen?

@Badesalz

Ich habe sehr wenig Ahnung von Bauten, kann auch nicht beurteilen, wie so etwas aufgebaut wird.
In meinem Buch steht, dass die Kapelle von der Dorfgemeinschaft Gröbern gestiftet wurde, inwieweit die Familie S. Initiator war, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn Alois Schlittenbauer eine Broschüre vertreibt, dann wird die Familie schon sehr großes Interesse und Anteil an der Erbauung haben.

@AngRa

Da müßte man - wie bei so vielen Dingen - einfach mehr wissen.

Der Bau der Kapelle könnte natürlich interessanter sein, als man an sich annehmen würde.
Etwa die Frage, wer die Hauptlast getragen hat, wer vielleicht wegen bestimmter Initiatoren nicht mitgemacht hat und ähnliches.

Einer von uns muß nach Gröbern ziehen und kann uns das dann wahrscheinlich nach einer ´kurzen Eingewöhnungszeit´ von etwa 10 Jahren darüber berichten! :)

@Badesalz

Das kann ich nicht sein, weil ich in Bayern ein Fremdkörper bin. Es müsste ein "Einheimischer" übernehmen.

@AngRa

Ich fürchte, in Gröbern ist jeder ein Fremdkörper, der nicht in der Eybergstrasse wohnt. Der "Weisswurstäquator" beginnt hier am Gartenzaun...;-)