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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2007 um 17:55
@Badesalz

vielleicht wurde sie auch im Laufe der Jahre einfach mal total in Stand gesetzt, auch das wäre eine Möglichkeit. Aber ich dachte es wäre interessant, auch dieses foto einzustellen, wenn schon mal vor Ort fotografiert wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2007 um 18:09
@schimmelchen

Ich danke Dir für die Fotos!!!


@Badesalz
Es ist nicht zutreffend, dass mit den neuen Glocken alte ersetzt wurden. 1926 befanden sich bereits drei Glocken im Turm. Eine Glocke stammte aus dem Jahr 1737, die 1926 zusätzlich zu den drei neuen Glocken beibehalten wurde. Dann gab es zwei weitere Glocken. Von diesen Glocken wurde eine kleinere Glocke aus dem Jahr 1705 im Jahre 1951 an die Gemeinde Burgmannshofen verkauft.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2007 um 18:14
@AngRa

Drei Glocken (davon eine "kleinere") geben kaum ein einer (bayerischen) Pfarr- und Wallfahrtskirche angemessenes Geläute...

Ist in Deinem Buch vermerkt, wieviele Glocken jetzt in diesem Kirchturm hängen?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2007 um 18:51
Es gibt die Glocke aus dem Jahr 1737 und die drei Glocken aus dem Jahr 1926. Das Buch ist aus dem Jahr 1996. Bis 1996 gab es somit vier Glocken.

Ich denke, dass es in Bayern kein so traditionelles Glockengeläut gibt wie beispielswese in England. Das Glockengeläut spielt ja bekanntlich in einem Kriminalroman von Dorothy L. Sayers ( Der Glocken Schlag) eine entscheidende Rolle. Dort gibt es neun Glocken, die in bestimmter Art und Weise über Stunden hinweg geläutet werden müssen. ( Die ganze Silvesternacht lang) Eine schwere Arbeit für aktive Mitglieder einer Pfarrgemeinde. Ich denke, dass die Waidhofener eine ähnliche Tradition nicht hatten.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.10.2007 um 19:04
@alle,
melde mich ab ... schoenes wochenende .. viel spass beim Treffen in Ingolstadt.
ciao bis Dienstag : Bernie
*******************


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2007 um 21:58
@all

"Wenn Konrad Müller-Thumann im Sommer mit Polizeikollegen nach Moskau fährt, will er allerdings einem Fahndungsbuch von 1918 nachgehen, in dem deutsche Desserteure - darunter auch Karl Gabriel - gesucht worden waren."


Das stand in einem Bericht des Donaukurier vom 22./23.03.1997

...hey, seid Ihr alle schon so müde ???


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06.10.2007 um 22:49
Kann mich mal einer aufklären was war den an diesem mord ich habe keine ahnung!!


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06.10.2007 um 23:07
@elfeee

Wurde Karl Gabriel im Jahre 1918 tatsächlich als Deserteur gesucht?


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07.10.2007 um 03:45
@oldschool70: Des moans´d owa iatz ned ernst... :) :) :)


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07.10.2007 um 11:33
@Badesalz

Nur eine bescheidene, wertungsfreie Frage...;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 15:48
Hat jemand (Bernie?) eigentlich schon mal recherchiert, wieviele deutsche Deserteure es im Ersten Weltkrieg gegeben hat?

Ich würde vermuten, daß die Zahl der Deserteure 1914 noch sehr gering war und mit den Jahren (speziell gegen Ende hin) höher wurde.

Wieso - abgesehen von psychischen Gründen - jemand am ersten Tag seines Einsatzes in völlig fremder Umgebung desertieren will und dabei noch erfolgreich ist, erschließt sich mir nicht so ganz.
Karl Gabriel war auch sicherlich kein sprachbegabter pazifistischer Intellektueller, sondern eher ein braver Bauernbursch´, der in der Propaganda seiner Zeit gefangen gewesen sein dürfte. Und so einer haut in einem fremden Land bei völlig ungewissen Folgen eben schnell mal ab?
Das käme ja in der Ausführung eher einem (versuchten) Suizid gleich.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 17:26
@Badesalz

Warum sollte es nicht möglich sein?
Auch mir ist ein solcher Fall bekannt. Ein Soldat, der im 1.Welltkrieg in Frankreich allerdings in Verdon, zu Anfang gekämpft hatte, ist desertiert! Auch er war ein ganz einfacher Mensch, dennoch ist er in die USA ausgewandert und war sich der englischen Sprache auch nicht mächtig, und seine Nachkommen leben heute noch in den Staaten. Daher sehe ich es nicht unbedingt als Unmöglich an.
Gruss
Leialoha


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 18:47
Das Amtsgericht Schrobenhausen hat am 19.2.1915 einen Erbschein für den Nachlass des Karl Gabriel ausgestellt. Demnach haben seine gesetzlichen Erben ihn beerbt, d.h. seine Frau zu 1/4 und seine Tochter Cäcilie zu 3/4. Einen Erbschein bekommt man nicht so enfach. Es muss eine Sterbeurkunde vorgelegt werden. Diese Sterbeurkunde muss Victoria in Besitz gehabt haben.

Es macht für mich keinen Sinn, dass er 1918 als Deserteur gesucht wurde, wenn ihm
sein Regiment im Jahr 1914 bzw. 1915 den Tod bescheinigt hat.

Der Artikel ist aus dem Donau-Kurier. Ich denke, dass der Donau-Kurier seit dem Eser-Interview in den 50iger Jahren des 20. Jhdts. Karl Gabriel als Täter favorisiert und einfach nicht davon lassen kann. Es wäre ja auch so einfach, wenn man für die grauenvolle Tat ein nicht greifbares Phantom verantwortlich machen könnte.


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07.10.2007 um 19:41
@AngRa

Ich sehe genau wie Du, allerdings interessiert mich auch dieses seltsame "Fahndungsbuch von 1918". Was mag das wohl sein? Wurden in diesem Buch alle nicht mehr deutlich identifizierten Kriegstoten vorsorglich als mögliche Deserteure verzeichnet, handelt es sich um eine späte Presseente des Donaukuriers, oder wurde die Arbeit von Konrad Müller falsch interpretiert?


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 20:10
@oldschool70

Wenn es dieses "Fahndungsbuch von 1918" gegeben hat, könnte ich mir den Sachverhalt allenfalls so erklären, daß Karl Gabriel im Zuge der Ermittlungen 1922 quasi in eine "Nachtragsliste" aufgenommen wurde, um gegef. das Augenmerk der Polizei auf den Mann zu lenken.

Ob aber mit diesem "Fahndungsbuch" 1922 überhaupt noch gearbeitet worden wäre, d.h. das Delikt der Desertion noch verfolgt worden wäre, ist mir auch nicht so ganz klar.

Vielleicht kann @AngRa das beurteilen.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 20:29
@Leialoha

Die Frage ist, ob die konkreten Umstände der sich in Schützengräben gegenüberliegend in Stellung befindlichen Soldaten eine erfolgreiche Desertion überhaupt erlaubt hätte.

Ganz abgesehen von der Identifizierung der Leiche als die von Karl Gabriel gleich nach dem Tod und der entsprechenden Todesnachricht an die Angehörigen.

Die Leiche wurde unabhängig davon später (am 25.12.1914) aber auch noch von zwei Bekannten gesehen, nämlich von Josef Bichler aus Waidhofen und von Nikolaus Haas aus Rachelsbach. Das ist ja alles mehrfach schon diskutiert worden.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 21:27
Wir sollten Karl Gabriel nun wirklich einmal seine verdiente Ruhe lassen und ihn nicht immer wieder ins Spiel bringen, wenn wir anders nicht weitergelangen. Alles, was dazu gesagt werden mußte, hat @konstanz bereits auf S.9 dieses Threads gesagt (und viele, viele andere nach ihm auch ...)

Vielleicht nur noch eins zur Ergänzung:

Wenn ich das richtig verstehe, gehen einige davon aus, daß K.G. nach dem Mord als Offizier in Rußland gelebt haben soll. Wer mit der russischen Geschichte auch nur einigermaßen vertraut ist, kann sich denken, wie höchstunwahrscheinlich das ist.

In Rußland waren 1917 unter Lenin die Kommunisten (= Bolschewisten) an die Macht gelangt. Bis zu Anfang der zwanziger Jahre herrschte zwischen Roter Armee (= Kommunisten) und Weißen Armeen (= alle anderen) ein erbitterter Bürgerkrieg.

Nach dem Tod Lenins (1922) wurde Rußland (in Form der Sowjetunion) von Stalin beherrscht, mit einem Geheimdienstapparat von ungeheueren Ausmaßen. AbEnde der 20er Jahre fanden dann die berüchtigten Säuberungen statt, denen insgesamt viele Millionen (!!!!) Menschen zum Opfer gefallen sind, die den kommunistischen Funktionären und ihren Denunzianten als verdächtig gegolten haben. Diese Säuberungen erreichten ihren Höhepunkt kurz vor Anfang des 2. WK.

Wie sollte ein Mann wie K.G., der weder Russisch gesprochen haben wird noch ausgewiesener Kommunist war, unter diesen Bedingungen in der "Roten Armee" Offizier geworden sein? Wie sollte er überhaupt unerkannt in Rußland gelebt haben? Ich halte das für extrem unwahrscheinlich. Die damalige Sowjetunion war kein Staat, in die man als Nicht-Kommunist emigriert ist (und auch als Kommunist nur mit größten Bedenken).

Deshalb meine ich nach wie vor, daß diese ganze K.G.-Geschichte als Ablenkungsmanöver in die Welt gesetzt wurde. Es wäre deshalb interessant zu erforschen, wer sie in die Welt gesetzt hat und in welchem Verhältnis ihr Erfinder zu den anderenTatverdächtigen stand.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.10.2007 um 21:39
@inquisiteur

Genau aus diesem Grund würde mich brennend interessieren, was es mit diesem ominösen "Fahndungsbuch" aus dem Jahre 1918 auf sich hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.10.2007 um 07:40
In einem Fahndungsbuch wurden alle per Haftbefehl gesuchte Personen geführt. Ab 1981 hat der Computer das Fahndungsbuch ersetzt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Karl Gabriel wegen einer Straftat (Desertation) per Haftbefehl gesucht worden ist.

Als Straftatbestand kommt allenfalls Fahnenflucht in Betracht. Der Straftatbestand war 1918 im Militärstrafgesetzbuch des Deutschen Reiches vom 20.6.1872 geregelt. Zur Aburteilung wurden damals militärische Strafgerichte berufen.

Für einen Haftbefehl ist immer ein dringender Tatverdacht notwendig. Es hätten massive Anhaltspunkte vorhanden sein müssen, dass Karl Gabriel noch lebt und die Truppe verlassen hat. Von diesen Hinweisen und der Suchaktion hätten auch seine Angehörigen (Ehefrau, Eltern etc.) etwas mitbekommen. Hierüber ist aber absolut nichts bekannt. Die Polizei und/ oder militärische Fahnder hätten ihn auch in Laag, Gröbern und im ganzen Kreis Schrobenhausen gesucht.

Ich gehe daher davon aus,dass Karl Gabriel nicht per Haftbefehl gesucht worden ist und kann mir nicht erklären, warum er im Fahndungsbuch gestanden haben soll. Ich halte diese Mitteilung für falsch.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.10.2007 um 10:13
Zur Verjährung der Fahnenflucht

Die Verjährung eines Delikts richtet sich immer nach dem Strafrahmen.

Ich kann nicht genau einordnen, welcher Strafrahmen für Fahnenflucht im Kriegsfall besteht ( teilweise war Fahnenflucht auch mit der Todesstrafe belegt, da mussten aber bestimmte Merkmale vorliegen), aber selbst wenn ich von dem günstigsten Strafrahmen ( 1-5 Jahre Gefängnis) ausgehe, dann liegt die Verjährung gemäß § 78 StGB in seiner von 1871 bis 1969 gültigen Fassung bei 10 Jahren, beginnend ab der Tat, alo beginnend ab 1914. Im günstigsten Fall wäre die Fahnenflucht dann erst 1924 verjährt.


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