Mordfall Hinterkaifeck
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Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 18:57Danke.
Ich finde diesen Punkt recht interessant. Das hat natürlich nicht unmittelbar etwas mit dem Mordfall zu tun, aber indirekt vielleicht doch: immerhin erlauben solche Geschichten Rückschlüsse auf die Stimmung der Menschen im Ort und darauf, daß deren Bewußtsein von düsteren Geheimnissen und Verbrechen mitgeprägt gewesen sein könnte. In einer solchen Gemeinschaft, in der man es gewohnt ist, sich hinter vorgehaltener Hand (echte oder sagenhafte) Ungeheuerlichkeiten zu erzählen, fällt es vielleicht auch leichter, einen Mord zu vertuschen, von dem viele im Ort wissen. Dann haben wir es eben von vornherein nicht mit einer ungetrübten "Bergdorf-Idylle" zu tun, in der keiner dem anderen etwas Böses zutraut und ein Mord einhellliges Entsetzen hervorrrufen müßte, sondern mit einer Gemeinschaft, die seit jeher ihre dunklen Seiten hatte und damit - auf ihre ganz spezielle Art - umzugehen gelernt hat. Für mich erscheint das als der ideale Nährboden, um auch ein ungeheuerliches Verbrechen wie Hinterkaifeck in den Mantel des Schweigens zu hüllen.
Ich finde diesen Punkt recht interessant. Das hat natürlich nicht unmittelbar etwas mit dem Mordfall zu tun, aber indirekt vielleicht doch: immerhin erlauben solche Geschichten Rückschlüsse auf die Stimmung der Menschen im Ort und darauf, daß deren Bewußtsein von düsteren Geheimnissen und Verbrechen mitgeprägt gewesen sein könnte. In einer solchen Gemeinschaft, in der man es gewohnt ist, sich hinter vorgehaltener Hand (echte oder sagenhafte) Ungeheuerlichkeiten zu erzählen, fällt es vielleicht auch leichter, einen Mord zu vertuschen, von dem viele im Ort wissen. Dann haben wir es eben von vornherein nicht mit einer ungetrübten "Bergdorf-Idylle" zu tun, in der keiner dem anderen etwas Böses zutraut und ein Mord einhellliges Entsetzen hervorrrufen müßte, sondern mit einer Gemeinschaft, die seit jeher ihre dunklen Seiten hatte und damit - auf ihre ganz spezielle Art - umzugehen gelernt hat. Für mich erscheint das als der ideale Nährboden, um auch ein ungeheuerliches Verbrechen wie Hinterkaifeck in den Mantel des Schweigens zu hüllen.
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 20:37Ich habe vor einigen Tagen einen Bericht über den Mordfall Nitribitt in Frankfurt gesehen mit dem ich mich immer noch beschäftige, weil ich meine, dass es gewisse Parallelen zum Mordfall Hinterkaifeck gibt.
Erstaunlicherweise ist die Polizei auch sofort von einem Raubmotiv ausgegangen. Sie hat sich in keiner Weise mit dem persönlichen Umfeld des Opfers beschäftigt, obwohl es Anhaltspunkte für ein anderes Motiv gegeben hätte.
Beispielsweise war Rosemarie Nitribitt vor ihrer Tätigkeit als Prostituierte in ihrem Heimatdorf in Nordrhein-Westfalen mit einem jungen Mann liiert, zu dem die Beziehung dann wegen der Arbeit in Frankfurt zerbrochen ist. Der Mann soll zur Fremdenlegion gegangen sein. Es wurde aber nichts über die Beziehung ermittelt.
Kurz vor ihrem Tod hatte Rosemarie Nitribitt Besuch aus dem Rotlichtmilieu. Einige Zuhälter, die um den Frankfurter Hauptbahnhof herum Bordelle unterhielten, waren mit ihr verfeindet, weil sie nicht sehr weit vom Hauptbahnhof entfernt Kunden aquiriert hat, vornehmlich vor dem Hotel "Frankfurter Hof". Diese Spur wurde allenfalls halbherzig verfolgt.
Es wurde gerade mal einem Kunden etwas auf den Zahn gefühlt, weil dieser wenige Stunden vor der Tat bei ihr war, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Da er ein Alibi hatte, wurde er in Ruhe gelassen. Alle weiteren, insbesondere die hochkarätigen Kunden, die aus Politik und Wirtschaft gekommen sein sollen, blieben unbehelligt, weil als Motiv Raubmord feststand. Es gab aber immer wieder Gerüchte, dass die Nitribitt Kunden erpresst haben soll. Es wurde dann sogar ein Bekannter wegen Raubmords verhaftet, vor Gericht gestellt und freigesprochen, weil der Vorwurf haltlos war.
Irgendwie sehe ich darin eine Parallele, dass die frühe Festlegung auf das Motiv Raubmord Ermittlungen verhindert hat. Die Frankfurter Polizei hat sich auch bei der Ermittlung des Todeszeitpunkts keine große Mühe mehr gegeben, weil für sie alles in Richtung Raub gegangen ist. Zeugen wurden nicht mehr in dem Umfang befragt, wie es wohl notwendig gewesen wäre.
Interessant ist auch noch, dass Rosemarie Nitribitt auf einem Friedhof in ihrem Heimatdorf beigesetzt wurde, ohne Mitwirkung des zuständigen Pfarrers. Der Pfarrer hat sich nur von Weitem gezeigt. Eine Einsegnung am Grab, auf die es unter Katholiken wohl ankommt, hat er nicht vorgenommen, weil er ihre Tätigkeit als Prostituierte aus Sicht der Kirche nicht gutheißen konnte.
Die Akten lagern im Staatsarchiv Wiesbaden. Eine spätere Einsichtnahme wird keine Klarheit mehr schaffen, weil vier Aktenordner verschwunden sind.
Erstaunlicherweise ist die Polizei auch sofort von einem Raubmotiv ausgegangen. Sie hat sich in keiner Weise mit dem persönlichen Umfeld des Opfers beschäftigt, obwohl es Anhaltspunkte für ein anderes Motiv gegeben hätte.
Beispielsweise war Rosemarie Nitribitt vor ihrer Tätigkeit als Prostituierte in ihrem Heimatdorf in Nordrhein-Westfalen mit einem jungen Mann liiert, zu dem die Beziehung dann wegen der Arbeit in Frankfurt zerbrochen ist. Der Mann soll zur Fremdenlegion gegangen sein. Es wurde aber nichts über die Beziehung ermittelt.
Kurz vor ihrem Tod hatte Rosemarie Nitribitt Besuch aus dem Rotlichtmilieu. Einige Zuhälter, die um den Frankfurter Hauptbahnhof herum Bordelle unterhielten, waren mit ihr verfeindet, weil sie nicht sehr weit vom Hauptbahnhof entfernt Kunden aquiriert hat, vornehmlich vor dem Hotel "Frankfurter Hof". Diese Spur wurde allenfalls halbherzig verfolgt.
Es wurde gerade mal einem Kunden etwas auf den Zahn gefühlt, weil dieser wenige Stunden vor der Tat bei ihr war, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Da er ein Alibi hatte, wurde er in Ruhe gelassen. Alle weiteren, insbesondere die hochkarätigen Kunden, die aus Politik und Wirtschaft gekommen sein sollen, blieben unbehelligt, weil als Motiv Raubmord feststand. Es gab aber immer wieder Gerüchte, dass die Nitribitt Kunden erpresst haben soll. Es wurde dann sogar ein Bekannter wegen Raubmords verhaftet, vor Gericht gestellt und freigesprochen, weil der Vorwurf haltlos war.
Irgendwie sehe ich darin eine Parallele, dass die frühe Festlegung auf das Motiv Raubmord Ermittlungen verhindert hat. Die Frankfurter Polizei hat sich auch bei der Ermittlung des Todeszeitpunkts keine große Mühe mehr gegeben, weil für sie alles in Richtung Raub gegangen ist. Zeugen wurden nicht mehr in dem Umfang befragt, wie es wohl notwendig gewesen wäre.
Interessant ist auch noch, dass Rosemarie Nitribitt auf einem Friedhof in ihrem Heimatdorf beigesetzt wurde, ohne Mitwirkung des zuständigen Pfarrers. Der Pfarrer hat sich nur von Weitem gezeigt. Eine Einsegnung am Grab, auf die es unter Katholiken wohl ankommt, hat er nicht vorgenommen, weil er ihre Tätigkeit als Prostituierte aus Sicht der Kirche nicht gutheißen konnte.
Die Akten lagern im Staatsarchiv Wiesbaden. Eine spätere Einsichtnahme wird keine Klarheit mehr schaffen, weil vier Aktenordner verschwunden sind.
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 21:22Servus,
bin neu in diesem interessanten Forum. Hinterkaifeck interessiert mich schon seit langer Zeit.
Seit einigen Monaten verfolge ich auf dieser Seite das enorme Wachstum und die so spannenden Gedanken!
Bitte, wo kann ich dieses Klassenfoto finden von dem auf der Seite 371 geschrieben wird.
Gruss ARA
bin neu in diesem interessanten Forum. Hinterkaifeck interessiert mich schon seit langer Zeit.
Seit einigen Monaten verfolge ich auf dieser Seite das enorme Wachstum und die so spannenden Gedanken!
Bitte, wo kann ich dieses Klassenfoto finden von dem auf der Seite 371 geschrieben wird.
Gruss ARA
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 21:28Ich denke, der VAter hat seine Tochter gef**** und dann irgendwo verscharrt. Sicherlich aber nicht in dem nächsten Wald......
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 21:53@AngRa
Vielleicht kann man es so sehen, daß es damals eben quasi Opfer I. und II. Klasse gab.
Ich weiß nicht, ob das (zumindest in der Tendenz) nicht auch heute noch so ist.
Auch bei den Tatverdächtigen - Leute I. und II. Klasse.
Der eine - der dringend tatverdächtige Herr Ortsvorsteher - hat ein, zwei ´Larifari-Vernehmungen´, andere aus der Unterschicht werden wochenlang aus hanebüchenen Gründen eingesperrt und verhört.
Vielleicht kann man es so sehen, daß es damals eben quasi Opfer I. und II. Klasse gab.
Ich weiß nicht, ob das (zumindest in der Tendenz) nicht auch heute noch so ist.
Auch bei den Tatverdächtigen - Leute I. und II. Klasse.
Der eine - der dringend tatverdächtige Herr Ortsvorsteher - hat ein, zwei ´Larifari-Vernehmungen´, andere aus der Unterschicht werden wochenlang aus hanebüchenen Gründen eingesperrt und verhört.
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 22:17@stalinstadt und @all
In Zusammenhang mit Pfarrer Haas ist mir aufgefallen, daß eine alphabetische Aufstellung aller ´Beteiligten´ langsam überfällig ist.
So eine Art kleine HK-Wiki, wo die Lebensdaten (soweit bekannt), die Verbindung zum Fall und die Aussagen und Einschätzungen dieser Leute zumindest stichpunktartig festgehalten werden.
Immer wieder liest man hier und anderswo Namen wie Kaspar Stegmeier oder Hans und Eduard Schirovsky, kann sie aber nicht gleich zuordnen.
Dann geht wieder das große Blättern im Leuschner los, weil unverständlicherweise ein Register fehlt.
Und auch bei Personen wie Pfarrer Haas: Kaum gibt hier im Thread jemand die Lebens- und Weihedaten an, schon sind sie 10 Seiten später wieder vergessen.
Darum würde ich vorschlagen, die ganzen ´Beteiligten´ nach und nach auf der HK-Seite von @stalinstadt einzustellen.
Was haltet Ihr davon - und was hält @stalinstadt davon, den ich hiermit einfach mal überfalle...
In Zusammenhang mit Pfarrer Haas ist mir aufgefallen, daß eine alphabetische Aufstellung aller ´Beteiligten´ langsam überfällig ist.
So eine Art kleine HK-Wiki, wo die Lebensdaten (soweit bekannt), die Verbindung zum Fall und die Aussagen und Einschätzungen dieser Leute zumindest stichpunktartig festgehalten werden.
Immer wieder liest man hier und anderswo Namen wie Kaspar Stegmeier oder Hans und Eduard Schirovsky, kann sie aber nicht gleich zuordnen.
Dann geht wieder das große Blättern im Leuschner los, weil unverständlicherweise ein Register fehlt.
Und auch bei Personen wie Pfarrer Haas: Kaum gibt hier im Thread jemand die Lebens- und Weihedaten an, schon sind sie 10 Seiten später wieder vergessen.
Darum würde ich vorschlagen, die ganzen ´Beteiligten´ nach und nach auf der HK-Seite von @stalinstadt einzustellen.
Was haltet Ihr davon - und was hält @stalinstadt davon, den ich hiermit einfach mal überfalle...
Mordfall Hinterkaifeck
17.10.2007 um 22:20@ all
Mal schnell eingeworfen ...
Hat einer von Euch schonmal etwas vom "Yogtze-Fall" gehört oder gelesen?
Mal schnell eingeworfen ...
Hat einer von Euch schonmal etwas vom "Yogtze-Fall" gehört oder gelesen?
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 08:54@Badesalz
ich bin dabei sowas zu erstellen. Es gibt ja hunterte wenn nicht tausende solcher Info´s. Ich bin gerade immer noch beim Leuschenr Buch und habe bereits über 300 solcher info´s in einer Tabelle zusammengefasst. Wenn ich Bilder hatte hab ich diese zu den einzelnen Pesonen oder Ereignissen hinterlegt.
Auch Namenbezogene Zeugenaussagen und Zuordungen dieser Personen hab ich erfasst. Und natürlich was mir wichtig erschien, so wie Zeitangaben der Verhöre oder Auffindung der Opfer (besonders was danach geschah) und so weiter...
Ich werde noch etwas weiter schreiben, und versuchen ( wer möchte ) per e-mail diese Aufzeichnungen zu senden, aber wie gesagt, ist ja jetzt schon sehr viel zusammengekommen.
Viele Grüße
Sam
ich bin dabei sowas zu erstellen. Es gibt ja hunterte wenn nicht tausende solcher Info´s. Ich bin gerade immer noch beim Leuschenr Buch und habe bereits über 300 solcher info´s in einer Tabelle zusammengefasst. Wenn ich Bilder hatte hab ich diese zu den einzelnen Pesonen oder Ereignissen hinterlegt.
Auch Namenbezogene Zeugenaussagen und Zuordungen dieser Personen hab ich erfasst. Und natürlich was mir wichtig erschien, so wie Zeitangaben der Verhöre oder Auffindung der Opfer (besonders was danach geschah) und so weiter...
Ich werde noch etwas weiter schreiben, und versuchen ( wer möchte ) per e-mail diese Aufzeichnungen zu senden, aber wie gesagt, ist ja jetzt schon sehr viel zusammengekommen.
Viele Grüße
Sam
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 08:59@dida
ja, ich kann mich erinnern, den Fall bei Aktenzeichen "XY" gesehen zu haben. Hat mich damals (müsste Mitte/Ende der 80er gewesen sein) ziemlich nachdenklich gemacht. Der arme Mann litt doch, wenn ich mich recht erinnere, unter Verfolgungswahn und hat zudem seinen Tod vorhergesehen. Eines Abends hat er gesagt: Jetzt weiß ich, was das alles zu bedeuten hat. Sie wollen mich holen. Dann hat er den Begriff "Yogtze" auf einen Zettel geschrieben. Ein paar Tage später wurde er nackt und verletzt in seinem Auto gefunden. Und wenn ich mich recht erinnere, hat er noch gesagt, dass weiter vier Männer hier im Auto sein müssten. Kurze Zeit später ist er dann gestorben.
ja, ich kann mich erinnern, den Fall bei Aktenzeichen "XY" gesehen zu haben. Hat mich damals (müsste Mitte/Ende der 80er gewesen sein) ziemlich nachdenklich gemacht. Der arme Mann litt doch, wenn ich mich recht erinnere, unter Verfolgungswahn und hat zudem seinen Tod vorhergesehen. Eines Abends hat er gesagt: Jetzt weiß ich, was das alles zu bedeuten hat. Sie wollen mich holen. Dann hat er den Begriff "Yogtze" auf einen Zettel geschrieben. Ein paar Tage später wurde er nackt und verletzt in seinem Auto gefunden. Und wenn ich mich recht erinnere, hat er noch gesagt, dass weiter vier Männer hier im Auto sein müssten. Kurze Zeit später ist er dann gestorben.
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 09:03Hab es noch nicht angesehen, aber das soll ein Filmchen zu Yogtze sein
....http://xyfilmfall.kulando.de/category/xy-filmfalle_download
....http://xyfilmfall.kulando.de/category/xy-filmfalle_download
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 09:07...hier ist noch was darüber
...http://www.youtube.com/watch?v=kj1qCBeQCGI
...http://www.youtube.com/watch?v=kj1qCBeQCGI
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 09:41Hier der 2.Teil
....http://www.forumdl.com/izle.php?k=oEjJeV39YpQ&m=yogtze-aka-bab-rtsel-fall-2-2-
....http://www.forumdl.com/izle.php?k=oEjJeV39YpQ&m=yogtze-aka-bab-rtsel-fall-2-2-
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 12:09Zum Inzestverhältnis Gruber/Gabriel
Im Jahre 1915 ( Az.: 105/15) wurde das Strafverfahren gegen Gruber/Gabriel in Gang gesetzt, welches mit der Verurteilung im Mai 1915 geendet hat.
Gemäß Urteil wurde die Blutschande abgeurteilt für den Zeitraum von 1907 bis Sommer 1910. Wegen der Verjährungsfrist musste unbedingt eine Verurteilung bis Sommer 1910 erfolgen, denn ansonsten wäre die Tat verjährt gewesen.
Bei Dauerdelikten beginnt die Frist sobald die strafbare Handlung abgeschlossen ist. Die Frist beginnt also im Sommer 1910 und endet im Sommer 1915, denn die Verjährungsfrist für Blutschande betrug 5 Jahre, da als Strafrahmen für dieses Delikt ( zumindest für den Vater) eine Freiheitsstrafe von 1-5 Jahren vorgesehen war.
Wenn Gruber und Victoria schon vor 1907 Geschlechtsverkehr hatten, so konnten einzelne Taten 1915 schon nicht mehr abgeurteilt werden wegen Verjährung.
Ich komme darauf, weil Konrad Müller in der Radiosendung vom 12.9.07 erwähnt hat, dass Victoria seit ihrem 16.Lebensjahr Geschlechtsverkehr mit ihrem Vater hatte und habe mich zunächst darüber gewundert, dass dieser Zeitraum nicht mit abgeurteilt worden ist.
Mir fällt auf, dass jemand das Strafverfahren gerade noch rechtzeitig vor der Verjährung in Gang gebracht hat. Außerdem fällt mir auf, dass wenn man den Gerichtsakten glaubt, das Inzestverhältnis im Sommer 1910 beendet war. Aus welchem Anlass wohl?
Zum Sommer 1910 fällt mir nur ein, dass das der Zeitpunkt gewesen ist, wo Pfr. Haas als Pfarrer nach Waidhofen gekommen ist, denn sein Vorgänger Pfr. Knittelmayr ist laut Epitaph am 12.5.1910 verstorben.
Könnte es sein, dass Pfr. Haas im Rahmen der Beichte vom Inzest erfahren hat und auf eine sofortige Beendigung dieses Verhältnisses gedrängt hat und nur nach einem deutlichen äußeren Zeichen hierfür die Absolution erteilt hat? Er hat evtl. verlangt, dass Victoria sich verlobt und schnellstmöglich heiratet, damit Schluss ist mit der Todsünde.
Das sind natürlich bzgl. Pfr.Haas alles nur Spekulationen. Aber merkwürdig finde ich das alles schon.
Im Jahre 1915 ( Az.: 105/15) wurde das Strafverfahren gegen Gruber/Gabriel in Gang gesetzt, welches mit der Verurteilung im Mai 1915 geendet hat.
Gemäß Urteil wurde die Blutschande abgeurteilt für den Zeitraum von 1907 bis Sommer 1910. Wegen der Verjährungsfrist musste unbedingt eine Verurteilung bis Sommer 1910 erfolgen, denn ansonsten wäre die Tat verjährt gewesen.
Bei Dauerdelikten beginnt die Frist sobald die strafbare Handlung abgeschlossen ist. Die Frist beginnt also im Sommer 1910 und endet im Sommer 1915, denn die Verjährungsfrist für Blutschande betrug 5 Jahre, da als Strafrahmen für dieses Delikt ( zumindest für den Vater) eine Freiheitsstrafe von 1-5 Jahren vorgesehen war.
Wenn Gruber und Victoria schon vor 1907 Geschlechtsverkehr hatten, so konnten einzelne Taten 1915 schon nicht mehr abgeurteilt werden wegen Verjährung.
Ich komme darauf, weil Konrad Müller in der Radiosendung vom 12.9.07 erwähnt hat, dass Victoria seit ihrem 16.Lebensjahr Geschlechtsverkehr mit ihrem Vater hatte und habe mich zunächst darüber gewundert, dass dieser Zeitraum nicht mit abgeurteilt worden ist.
Mir fällt auf, dass jemand das Strafverfahren gerade noch rechtzeitig vor der Verjährung in Gang gebracht hat. Außerdem fällt mir auf, dass wenn man den Gerichtsakten glaubt, das Inzestverhältnis im Sommer 1910 beendet war. Aus welchem Anlass wohl?
Zum Sommer 1910 fällt mir nur ein, dass das der Zeitpunkt gewesen ist, wo Pfr. Haas als Pfarrer nach Waidhofen gekommen ist, denn sein Vorgänger Pfr. Knittelmayr ist laut Epitaph am 12.5.1910 verstorben.
Könnte es sein, dass Pfr. Haas im Rahmen der Beichte vom Inzest erfahren hat und auf eine sofortige Beendigung dieses Verhältnisses gedrängt hat und nur nach einem deutlichen äußeren Zeichen hierfür die Absolution erteilt hat? Er hat evtl. verlangt, dass Victoria sich verlobt und schnellstmöglich heiratet, damit Schluss ist mit der Todsünde.
Das sind natürlich bzgl. Pfr.Haas alles nur Spekulationen. Aber merkwürdig finde ich das alles schon.
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 12:48Als Nachtrag möchte ich noch anfügen, dass hinsichtlich Victoria die Blutschande für den Zeitraum 1907 bis 1910 eigentlich 1915 schon verjährt war.
Bei Kindern ( im Verhältnis zu Eltern gesehen) betrug der Strafrahmen je nach Reifegrad Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren Gefängnis. Somit betrug die Verjährungsfrist 3 Jahre. Die Verjährung war m.E. bei Victoria schon im Sommer 1913 eingetreten. Warum sie dennoch symbolisch zu einer Freiheitsstrafe von einem Monat Gefängnis verurteilt worden ist, kann ich mir nicht recht erklären.
Bei Kindern ( im Verhältnis zu Eltern gesehen) betrug der Strafrahmen je nach Reifegrad Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren Gefängnis. Somit betrug die Verjährungsfrist 3 Jahre. Die Verjährung war m.E. bei Victoria schon im Sommer 1913 eingetreten. Warum sie dennoch symbolisch zu einer Freiheitsstrafe von einem Monat Gefängnis verurteilt worden ist, kann ich mir nicht recht erklären.
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 13:24@AngRa
Der Inzest ist im Jahre 1915 zur Anzeige gebracht worden und wird im Zeitraum 1907 bis 1910 durch mindestens einen Zeugen belegt sein.
1910 muss der Inzest wohl nach Ansicht des Gerichts geendet haben, bzw., er war mangels Zeugenaussagen nicht nachzuweisen, weil sich gewisse Veränderungen ergeben haben.
Das könnte z.B. tatsächlich eine Verlobung zum Schein gewesen sein, oder der Inzest wurde in dieser Zeit intensiv vertuscht und ist daher nicht belegbar.
Bist Du der Ansicht, der Inzest war nicht nachzuweisen, oder könnte das Gericht zur Überzeugung gekommen sein, dass der Inzest im Jahre 1910 tatsächlich beendet worden ist? Meine Quellen geben darüber wenig her...
Der Inzest ist im Jahre 1915 zur Anzeige gebracht worden und wird im Zeitraum 1907 bis 1910 durch mindestens einen Zeugen belegt sein.
1910 muss der Inzest wohl nach Ansicht des Gerichts geendet haben, bzw., er war mangels Zeugenaussagen nicht nachzuweisen, weil sich gewisse Veränderungen ergeben haben.
Das könnte z.B. tatsächlich eine Verlobung zum Schein gewesen sein, oder der Inzest wurde in dieser Zeit intensiv vertuscht und ist daher nicht belegbar.
Bist Du der Ansicht, der Inzest war nicht nachzuweisen, oder könnte das Gericht zur Überzeugung gekommen sein, dass der Inzest im Jahre 1910 tatsächlich beendet worden ist? Meine Quellen geben darüber wenig her...
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 13:54@AngRa @oldschool
Was aber anscheinend die Unterlagen nicht hergeben ist, WER den Inzest denn angezeigt hat! Mir geht das schon seit langer zeit durch den Kopf. Wenn ich Inzest mit meinem Vater bzw. meiner tochter habe, erzähle ich das Fremden? Oder Nachbarn? (so wie angeblich die Vic es L.S. Frau erzählt hat) Woher hat der "Anzeiger" von diesem Inzest gewußt und vor allem den Zeitraum?
Mir fällt nur ein, daß die Victoria S. im Hieber-Film erzählte, daß es eben da Blutschande auf HK gegeben hat... und daß sie mal gesehen habe, wie der alte Gruber die Vic. vom Heuwagen geholt hat... Und daß er es halt wieder nötig gehabt hat. Das hieße aber , daß es die beiden in der Öffentlichkeit "gemacht" haben, resp. Ihr Verhältnis öffentlich gemacht haben, was ich jedoch für sehr komisch halte... da ja doch immer das Gefängnis gedroht hat...
Was aber anscheinend die Unterlagen nicht hergeben ist, WER den Inzest denn angezeigt hat! Mir geht das schon seit langer zeit durch den Kopf. Wenn ich Inzest mit meinem Vater bzw. meiner tochter habe, erzähle ich das Fremden? Oder Nachbarn? (so wie angeblich die Vic es L.S. Frau erzählt hat) Woher hat der "Anzeiger" von diesem Inzest gewußt und vor allem den Zeitraum?
Mir fällt nur ein, daß die Victoria S. im Hieber-Film erzählte, daß es eben da Blutschande auf HK gegeben hat... und daß sie mal gesehen habe, wie der alte Gruber die Vic. vom Heuwagen geholt hat... Und daß er es halt wieder nötig gehabt hat. Das hieße aber , daß es die beiden in der Öffentlichkeit "gemacht" haben, resp. Ihr Verhältnis öffentlich gemacht haben, was ich jedoch für sehr komisch halte... da ja doch immer das Gefängnis gedroht hat...
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 14:10@AngRa
Vielleicht hat sich Vic schon 1910 mit Karl Gabriel verlobt, denn immerhin heirateten die beiden ja schon 1913. Also könnte in dieser Zeit Ruhe mit dem Inzest gewesen sein.
Vielleicht hat sich Vic schon 1910 mit Karl Gabriel verlobt, denn immerhin heirateten die beiden ja schon 1913. Also könnte in dieser Zeit Ruhe mit dem Inzest gewesen sein.
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 14:15@oldschool70
Also ich denke, dass das Gericht aufgrund eines Geständnisses verurteilt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es eine fundierte Anzeige gegeben hat und dass beide Beschuldigten vorgeladen worden sind und dass dann ein Geständnis erfolgt ist.
Das Gericht wird natürlich auch nachgebohrt haben, aus welchem Grund der Inzest im Sommer 1910 aufgehört hat. Auf diese Frage müssen die Beschuldigten eine plausible Antwort gegeben haben. Da Victoria noch nicht unmittelbar danach geheiratet hat, kann ich mir eine Verlobung vorstellen.
Ich denke, dass wenn aufgrund einer Zeugenaussage verurteilt worden wäre, dann wären die Hker mit dieser Person auf ewig verfeindet gewesen und das wäre auch ortsbekannt gewesen. Außerdem hätten die Gabriels, wenn sie die Anzeige erstattet haben sollten, über ihren gefallenen Sohn nur Kenntnisse über eine Blutschande in späterer Zeit gehabt haben. Denn im abgeurteilten Zeitraum kannten sich beide wahrscheinlich noch nicht so gut.
Es kann natürlich auch sein, dass es eine anonyme Anzeige gegeben hat. Es ist nicht unbedingt so, dass solche Anzeigen nicht bearbeitet werden. Wenn sich der Sachverhalt schlüssig anhört, dann geht die Polizei auch heute noch solchen Anzeigen nach. Wenn die Beschuldigten dann gestehen, braucht man auch keine Zeugen.
Es kommt mir nur so merkwürdig vor, dass die Blutschande nach Ankunft von Pfr. Haas aufgehört hat bzw. aufgehört haben soll. Vielleicht war er streng (strenger als sein Vorgänger) und hat Victoria ernsthaft ins Gewissen geredet.
Auch ist es merkwürdig, dass das Strafverfahren gerade noch so vor Eintritt der Verjährung in Gang gesetzt wurde.
Also ich denke, dass das Gericht aufgrund eines Geständnisses verurteilt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es eine fundierte Anzeige gegeben hat und dass beide Beschuldigten vorgeladen worden sind und dass dann ein Geständnis erfolgt ist.
Das Gericht wird natürlich auch nachgebohrt haben, aus welchem Grund der Inzest im Sommer 1910 aufgehört hat. Auf diese Frage müssen die Beschuldigten eine plausible Antwort gegeben haben. Da Victoria noch nicht unmittelbar danach geheiratet hat, kann ich mir eine Verlobung vorstellen.
Ich denke, dass wenn aufgrund einer Zeugenaussage verurteilt worden wäre, dann wären die Hker mit dieser Person auf ewig verfeindet gewesen und das wäre auch ortsbekannt gewesen. Außerdem hätten die Gabriels, wenn sie die Anzeige erstattet haben sollten, über ihren gefallenen Sohn nur Kenntnisse über eine Blutschande in späterer Zeit gehabt haben. Denn im abgeurteilten Zeitraum kannten sich beide wahrscheinlich noch nicht so gut.
Es kann natürlich auch sein, dass es eine anonyme Anzeige gegeben hat. Es ist nicht unbedingt so, dass solche Anzeigen nicht bearbeitet werden. Wenn sich der Sachverhalt schlüssig anhört, dann geht die Polizei auch heute noch solchen Anzeigen nach. Wenn die Beschuldigten dann gestehen, braucht man auch keine Zeugen.
Es kommt mir nur so merkwürdig vor, dass die Blutschande nach Ankunft von Pfr. Haas aufgehört hat bzw. aufgehört haben soll. Vielleicht war er streng (strenger als sein Vorgänger) und hat Victoria ernsthaft ins Gewissen geredet.
Auch ist es merkwürdig, dass das Strafverfahren gerade noch so vor Eintritt der Verjährung in Gang gesetzt wurde.
Mordfall Hinterkaifeck
18.10.2007 um 14:55@AngRa,
da stimme ich Dir zu, kann mir sehr gut vorstellen, dass Pfarrer Haas hier ab 1910 druck gemacht hat, nach dem motto "neue besen kehren gut" !
aus sicht des pfarrers ( soweit er glaubte (!) informiert gewesen zu sein , auch hinsichtlich der beichtinformationen ), scheint aber eine zufriedenstellende loesung gefunden worden zu sein : denn obwohl diese inzest- story sehr schnell rundum bekannt war, durfte die Viktoria im kirchenchor mitsingen, eine durchaus geachtete taetigkeit innerhalb einer kirchengemeinde. der chor trat ja auch bei beerdigungen und anderen offiziellen anlaessen auf !
diese eigentuemliche sog. beichtstuhl-spende von 700 RM koennte auch damit in zusammenhang stehen, dass VIKTORIA ein neuerliches vergehen suehnen wollte, um dieses wichtige oeffentliche EHREN-amt im kirchenchor nicht zu verlieren.
nicht zuletzt lag der viktoria wohl auch deswegen an diesem ehrenamt, weil sie sich dadurch desoefteren "legal" von daheim, und der kontrolle durch den vater, abseilen konnte !!
*****
bernie
da stimme ich Dir zu, kann mir sehr gut vorstellen, dass Pfarrer Haas hier ab 1910 druck gemacht hat, nach dem motto "neue besen kehren gut" !
aus sicht des pfarrers ( soweit er glaubte (!) informiert gewesen zu sein , auch hinsichtlich der beichtinformationen ), scheint aber eine zufriedenstellende loesung gefunden worden zu sein : denn obwohl diese inzest- story sehr schnell rundum bekannt war, durfte die Viktoria im kirchenchor mitsingen, eine durchaus geachtete taetigkeit innerhalb einer kirchengemeinde. der chor trat ja auch bei beerdigungen und anderen offiziellen anlaessen auf !
diese eigentuemliche sog. beichtstuhl-spende von 700 RM koennte auch damit in zusammenhang stehen, dass VIKTORIA ein neuerliches vergehen suehnen wollte, um dieses wichtige oeffentliche EHREN-amt im kirchenchor nicht zu verlieren.
nicht zuletzt lag der viktoria wohl auch deswegen an diesem ehrenamt, weil sie sich dadurch desoefteren "legal" von daheim, und der kontrolle durch den vater, abseilen konnte !!
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bernie