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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:05
@elfee

das meinte ich zuvor auch. Das diese Hunde auch an der Art des Kuhgeschreies erkennen können ob etwas anders ist.

Ich schweife leider gerne zu sehr aus , dann wird es meistens unverständlicher.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:13
@all

Ich muss nun beinahe davon ausgehen, dass die HKer den Nachts im Stall anschlagenden Spitz nicht wahrnehmen konnten, oder wollten.

Wie ist es zu erklären, dass der Einbrecher, der in der Nacht vom 29. auf 30. März 1922 versucht hatte, das nordseitige Tor zur Futterkammer aufzubrechen, sowie in die Motorenhütte eingedrungen war, anschliessend in aller Ruhe rückwärts neben seinen eigenen Spuren im Schnee das Anwesen wieder verlassen konnte? Die Motorenhütte befand sich genau neben den vermutlich gekippten Stallfenstern an der Nordseite des Gebäudes. Der Einbrecher ist vom Hund ganz sicher wahrgenommen und auch gemeldet worden.

Ich vermute, dass neben den nächtlichen Besuchern am Kammerfenster, auch der Einbrecher genaue Kenntnis davon hatte, dass der im Stall anschlagende Hund im Wohnbereich der HKer nicht wahrgenommen werden konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:27
@oldschool70

Ich bin der gleichen Meinung wie Du, ich habe mir gestern auch nochmal Gedanken gemacht, wie das mit dem "Fensterln" gewesen sein könnte, und kam dann auch drauf, daß der Spitz ja bei den nächtlichen Geräuschen, z.B. beim "Spuk" , den die Magd angeführt hat, den Geräuschen auf dem Dachboden usw. auch angeschlagen haben muss.
Der Mann, der zum fensterln gekommen ist, müsste ja auch erstmal zum Stallfenster "stolpern" und den Hund beruhigen, evtl. was zuflüstern, aber erstmal wäre ja Radau vom Hund, bis er sich beruhigt. Der Mann muss also bewusst in Kauf genommen haben, daß der Hund bellt.
Wenn man aber auch von dem Schreitest ausginge, daß man da nichts gehört hat, dann wird man den Hund nachts auch nicht bellen gehört haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:29
@oldschool

Deine Ausführungen sind sehr schlüssig. Aber dann ist genau die Lage so, daß die HK NICHT durch die losgebundene Kuh in den Stall gelockt wurden. Wenn sie schon das energische Bellen des Spitzes, das mit Sicherheit durchdringender ist als die Laute der Kühe, nicht mitbekommen haben.
Bleibt wieder offen: Warum gingen alle in den Stall???


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:38
@schimmelchen

Genau! Man muss also davon ausgehen, dass auch der Einbrecher vom 29./30.03.22 kein Fremder gewesen ist.
Ein Fremder hätte sich trotz des anschlagenden Hundes nicht mit dieser Gelassenheit an zwei Türen des Anwesens zu schaffen gemacht, weil er befürchten hätte müssen, in kürzester Zeit von einem Bewohner gestellt zu werden.


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22.08.2007 um 10:39
@ sabine123

Ich sehe das genauso. Wenn sie den Hund nicht hörten dann konnten sie auch nicht von der Kuh in den Stall gelockt werden.

Man könnte folgendes vermuten:

Vic traf sich im Stall mit jemandem.
Da sie lange nicht zurück kam ging erst ihre Mutter und dann Cäzilia nachsehen.
Später aus dem gleichen Grund vielleicht der alte Gruber.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:40
Ist es bewiesen wer zuerst ums Leben kam?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:46
@Sabine123

Schwierig! Ich sehe drei Möglichkeiten:
Ein zufälliges Zusammentreffen mit dem Täter des ersten Opfers (beim Löschen des Lichts oder beim Toilettengang), ein geplantes Zusammentreffen des ersten Opfers mit dem Täter, oder doch akkustische Signale, die zumindest in der Küche zu hören waren.


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22.08.2007 um 10:47
@sam

Ja, diesmal pflichte ich Dir bei. Das mit der Kuh und den Geräuschen aus dem Stall.. daß das nicht so gewesen sein kann, haben die Polizisten vor Ort ja mit Ihrem "Schreitest" schon bewiesen.
Und das ist für mich auch schlüssiger als alles andere bis jetzt.
Wenn das geklärt wäre bzw. wir davon ausgehen, daß es NICHT die Tiere waren: Mit WEM traf sich WER im Stall?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:51
@oldschool

Toilettengang ist gut... weiß man eigentlich, ob die HK ein Häusl hatten, oder wie noch zum Teil bis in die 70er Jahre üblich, zwischen den Kühen das Geschäft verrichtet wurde.
Bitte keine überraschten Gesichter: Meine Freundin, die in Furth im Wald auf einem Einödhof kurzzeitig wohnte, hatten keine Toilette!!!! Als ich zu Besuch war mußte ich - zu jeder Tages- und Nachtzeit zu sämtlichen Geschäften in den Stall gehen... ZWISCHEN die Kühe!!!!!! Hab ich alles schon mitgemacht....
Das würde auch erklären warum ALLE in den Stall gingen... denn man geht in der Regel ja noch mal auf die Toilette sprich hier Stall, bevor man ins Bett geht.
Dies könnte natürlich auch von irgendwelchen Beobachtern schon ausgekunschaftet worden sein.
Mmmh... Toilettengang wird für mich immer mehr zum Grund für den Stallbesuch...


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 10:57
Was mich wundert -warum wurde der Spitz im Stall eingesperrt? Warum war er nicht in einer Hundehütte o.ä. oder freilaufend auf dem Hof? Die Haltung des Spitzes hatte doch gar keinen Sinn,(glaube kaum, dass die HK einen Schoßhund wollten) wenn man ihn im Haus nicht hören konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:00
@schatten69

Auch mir ein Rätsel!
Mehrere Zeugen sagten einhellig aus, der Hund wäre IMMER NACHTS IM STALL angebunden gewesen...


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:14
Aussage Kresenz Rieger:

"Daß jemand bei mir angeklopft hat und gesagt hat, ich soll verschwinden, habe ich nie jemandem erzählt.

Das mit dem Verschwinden stimmt auch nicht".

Man achte auf die Formulierung und den anfolgenden Satz.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:15
@AngRa,
ja, ok, .., das mit der geburt ihrer tochter im maerz 1921 geht schon klar, dadurch wurde die landlady Rieger ja wieder auf natuerliche art "entschwaengert" :-) ....,

ABER aus ihrem verhoerprotokoll (24.4./27.4.1922) geht meineserachtens NICHT hervor, WANN dieser fragwuedige besuch des vorgeblichen "bauern-sepps" stattgefunden haben soll !

hier daher nochmals kurz aus dem verhoer zitiert: "... EINMAL hätte bei ihr nachts zwischen 11 und 12 Uhr ein unbekannter, zwischen 30 und 40 Jahre alter Mann mit Schnautzbart und einem grünen, oben eingedellten Filzhut, der sich als "Bauern-sepp" ........."

desweiteren ist zwar im verhoer davon die rede, dass ab anfang november 1920 der Anton Bichler ihr laufend liebesantraege gemacht habe, das erlaubt uns aber keinen rueckschluss auf die zeitliche einordnung des obigen vorfalls, so dass die Kreszenz beim "fensterln" des "bauern-sepps" auch noch haette schwanger sein koennen,
also womoeglichin diesem zustand nicht unbedingt das passende objekt einer "draengende begierde" gewesen sein mag !?

Andrerseits scheint diese unbekannte person explizit nicht der Anton Bichler gewesen zu sein, denn der muss oefters zum Fensterln gekommen sein, ohne dass der Spitz angeschlagen haette !!

exakt diesen umstand erwaehnt Kreszenz Rieger ausdruecklich in diesem verhoer :
" .... dass der Hofhund der Frau Gabriel, der sonst gegenüber anderen Leuten, auch gegen sie selbst sehr bissig gewesen wäre, gerade bei Anton Bichler nichts gemacht hätte, noch nicht einmal gebellt hätte, auch zur Nachtzeit nicht, zu der der Hund im Stalle eingesperrt war und Bichler zu ihr zum kammerfenstern gekommen wäre. ......"

also wird Kreszenz sehr wohl den Anton Bichler auch nachts am fenster erkannt haben, war ja somit nicht das erste mal ! sie erkannte ihn allein schon aus der tatsache, dass der hund NUR BEI IHM nicht anschlug ! Anton B. konnte daher aus
zweierlei gruenden nicht der unbekannte gewesen sein.

da der hund nun scheinend bei diesem unbekannten auch nicht angeschlagen hat, kann an sich nur bdeuten, das dieser mann direkt von der noerdlichen seite her an das hauseck von hinterkaifeck gelangte, sich ueber den verbindungsweg von der backofenseite her angeschlichen hatte, und somit konnte auch ein wacher spitz im stall nichts wahrnnehmen. zudem wird der mann sehr leise getan haben, denn das westliche fenster zur stube der "alten Grubers" befand sich daneben ! als offensichtlichen insider musste ihm das sehr bewusst gewesen sein.

Demnach war die unbekannte person des angeblichen "Bauer-sepp" wohl ein anderer als Anton Bichler ! etwa der bruder von Anton Bichler ? wohl kaum, mit welchem grund ?

Aha: nun doch wieder unser LTV ???
und der wird wohl sicherlich nicht an der Kreszenz selbst interessiert gewesen sein,
sondern in uebereinstimmung mit seiner insider-anfrage ganzklar an Viktoria.

*********
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:24
@sam200699,
danke, Deine erfahrung deckt sich durchaus mit aehnlichen auf meiner seite !

diese tiere habe eine unglaubliche faehigkeit, aus diversesten geraeuschen bestimmte "unnormale" geraeuschquellen herauszufiltern, und darauf anzuschlagen ! -- "normale" laute, wie sie im stall gegeben sind, liegen im standard-bereich: no reaction !
diese hunde sind lebende "real-time frequency scanner": eine faszinierende höchstleistung der natur -- wie bei vielen anderen lebewesen auch, man denke nur das ortungsystem der fledermaeuse !

*****
bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:24
@all

Ich gehe mal davon aus, dass die Magd das Verhalten des Spitz hauptsächlich vom Tagesgeschehen her einschätzen konnte, wenn Fremde auf den Hof kamen. Dadurch wusste sie wahrscheinlich, dass er bei A. Bichler nicht anschlug.
Nachts dürfte sie den Hund i.d.R. gar nicht gehört haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:34
@schatten69,
deswegen staendig angehaengt/angekettet, da der hund wenn auch sehr wachsam, dafuer sehr bissig war, kaum jemand ranliess, mit der seltsamen ausnahme von Anton Bichler. sogar die magd (Kreszenz) musste bei ihm aufpassen !

und bei KLEINKINDERN auf dem hof erst recht ein risiko ! zudem war der hof nicht umzaeunt, ein freilauf des wachhundes wiederum ein problem, auch fuer in der naehe arbeitende nachbarn, oder passanten auf dem verbindungsweg knapp an HK vorbei !

darueber hinaus waere so ein freilaufender hund im stall selbst auch nur ein unsicherheits und stressfaktor: gerade fuer die Sauen und ihre ferkel !!

ohne weitere hinterfragung, warum der hund so aggressiv wurde ( trauriges kettenhund-dasein), aber dem "status quo" musste letztlich sorge getragen werden: also (leider) permanent anhaengen !

*********
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:38
@Bernie

Das "vermeintliche Fensterln" des Unbekannten könnte sich auch zeitlich sehr nah zu den später abgestrittenen Morddrohungen ereignet haben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass S. nach den Ereignissen um die Vaterschaft des kleinen Josef und den ganzen Streitigkeiten ums Geld zu einem späteren Zeitpunkt nochmals bei Vic ans Kammerfenster geklopft und um Einlass gebeten hat.
Er war vermutlich noch eifersüchtig, aber die Familien waren doch zu sehr zerstritten, als dass sich S. nochmals diese Blösse gegeben hätte.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:39
@alle

Wenn wir einen Toilettengang als Grund für den Besuch im Stall als Möglichkeit annehmen, dann muss man aber davon ausgehen, dass die alte Gruberin zuerst gegangen ist, weil sie noch Schuhe anhatte. Ich kann mir dann nur vorstellen, dass Victoria (ohne Schuhe) nach einer gewissen Zeit zum Nachsehen in den Stall gegangen ist, denn zwischen den Kühen wird es doch schmutzig gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.08.2007 um 11:46
@keller

Über diese Formulierung in der Aussage von Kreszenz habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.

@oldschool70
Hast Du auch das Protokoll aus dem Jahre 1929 gelesen und könntest uns evtl. Näheres mitteilen ?


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