Mordfall Hinterkaifeck

@keller
die alte Frau am Anfang des Filmes sagt " grausig war der Heuwagen schon, aber
ich kann ihn mir gar nicht mehr einbilden................
.....wie sie die leichen
rumgeführt haben.

oh sorry @snow, hab gerade getippt als dein post kam, konnte also nicht sehen dass duschon geantwortet hattest.

@all
Nochmal zur Zeitzeugin: Der Clip wurde 2003 aufgenommen. Zwischen dem Mord unddem Clip liegen 81 Jahre. Leider ist mir nicht bekannt wie alt die Frau ist, aber zumTatzeitpunkt kann sie so alt eigentlich nicht gewesen sein. Warscheinlich war sie nochein kleines Mädchen. Kein Wunder, dass sie sich wie sie sagt da nicht mehr so genauerinnern kann, falls die Särge in einem Heuwagen abtransportiert wurden und sie dasgesehen hat, vergisst man diesen Anblick so ganz aber nie wieder.

-snowbear-

@lesmona

Ja, ja, schön langsam kommen die stillen Mitleser wie ich es vor kurzemnoch war aus ihren Löchern raus. Von meiner Seite ein herzliches "Griasde".

Aufjeden Fall weiß ich jetzt das andere das gleiche wie ich verstehen. Ich hab es mir glaubich jetzt 20 mal angehört, komme aber immer zum gleichen Schluß. Da mußte es doch einlängeres Interview mit der Zeitzeugin gegeben haben, das würde ich zugern hören. Leiderist der Bericht in der Teleschau schon gelaufen. Hat ihn jemand zufälliggesehen?

- snowbear -

@keller
Screenshots wären schon recht gut (besonders vom Bereich des Dachüberstandes).Und, nein, ich glaube da waren keine Gitter an den Fenstern. Sieht mir eher so aus, alshätten sie einen Drahtnetzkorb (?) vor dem Stallfenster hängen.

Gruß, Manfred

@keller

Das mit dem Brief habe ich mir zusammengereimt, weil der alte Gruber dochauf einen wichtigen Brief gewartet hat, den er zu Lebzeiten nicht mehr bekommen hat. Ichgebe zu, dass der Hinweis außerordentlich dünn ist.

Ich kann mir aber nichthelfen, wenn jemand sich über Gebühr lange noch in einem Haus mit 6 Leichen aufhält oderauch nur immer wieder zurückkehrt, dann tut er das nur, wenn er sich an dem Ort irgendwieheimisch fühlt, sozusagen in vertrauter Umgebung und die Tat komplett verdrängt. Ja undwenn er die Tiere füttert und im Schlafzimmer (vielleicht auch im Bett) der Bäuerinwühlt, sich alles mal ansieht, aber nichts wegnimmt, dann geriert er sich wie einVertrauter, so als ob nun er für Haus und Hof verantwortlich sei. Dazu passt, dass dannauch noch etwas gegessen wird. Solch ein Verhalten passt m.E. nicht zu einem odermehreren Fremden.

@AngRa

Also wenn der Gruber auf einen Brief gewartet hat, dann könnte dieser jaspäter noch angekommen sein. Weiß man eigentlich etwas genaueres über diesen Brief ob danoch einer auf dem Postweg war und vielleicht dann direkt der Polizei übergeben wurde?

-snowbear-

@snowbear

Leider ist über den Brief, auf den der alte Gruber gewartet hat, nichtsbekannt. Die Polizei hat es damals versäumt den Postboten zu vernehmen. So weiß man auchnicht, ob der Brief in der Zeit vom 1.4.-4.4.22 angekommen ist.

Der Postbote hatdie Post und auch die Zeitung immer hinter ein Gitter am Fenster gesteckt. Er hat alsogrundsätzlich Post auch abgeliefert, wenn er die Hinterkaifecker nicht persönlichangetroffen hat.
Ich denke, wenn er am 5.4. oder etwas später angekommen wäre, dannhätte die Polizei das vielleicht mitbekommen, weil damals vor Ort Polizei anwesend warzwecks Vernehmung von Zeugen. Aber wer weiß?

@AngRa

Ja, wer weiß. Vielleicht ist er wirklich angekommen und wurde vom Mörderabgefangen, wenn die Post in ein Fenstergitter gelegt wird, kein Problem. Vielleichtdeshalb das Verweilen auf dem Hof.

Es stellt mir aber mal wieder alle Haare auf,wenn ich wieder an einen interessanten Punkt gelange, der von Polizei nicht hinterfragtwurde und heute keine Möglichkeit mehr besteht das zu hinterfragen.

Was mirvorhin noch aufgefallen ist wegen dem eventuellen Waffenhandel/-versteck o.ä. da müßtedoch die Kreszenz Rieger was mitbekommen haben. Das wäre doch für die HK viel zuleichtsinnig gewesen, wenn jemand am Hof ist, der in die Sache nicht mit eingeweihtwurde.

-snowbear-

@all

Wenn man sagt die Kreszenz Rieger sei damals auf HK angestellt worden, obwohlsie schwanger war, dann frag ich mich was aus dem Kind geworden ist. War das allgemeinbekannt das Frau Rieger schwanger war? Ich meine in der dörflichen Gemeinschaft. Und: wielange war sie eigentlich auf HK beschäftigt?

-snowbear-

@snowbear

Im Leuschner-Buch steht über das Kind, dass die Magd es auf Anordnungder Behörden abgeben musste, was immer das heißen mag. Es handelte sich um einuneheliches Kind und Frauen hatten damals ja keinerlei Rechte.

Die Magd ist meinesWissens kein ganzes Jahr auf dem Hof gewesen. Sie ist Ende 1920 angekommen und im Herbst1922 wieder gegangen. Das Kind muss sie so im Frühjahr bekommen haben. Immerhin wurde sieaufgenommen. Ich denke, dass war nicht selbstverständlich.

An ein Waffenversteckauf dem Hof glaube ich nicht. Ich denke, dass Täter und Opfer in einem Konflikt standenund eine emotionale Beziehung hatten.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob man davonausgehen kann, dass der alte Gruber mit seinem Verhältnis zur Victoria andern gegenübergeprahlt hat. Er war ja schon vorbestraft und durfte sich in dem Bereich nichts mehr zuschulden kommen lassen. Diese Aussagen, dass die Tochter keinen Mann mehr braucht, wei erda sei, können auch von L.Schl. stammen. Dieser hatte selbst ein Verhältnis mit Victoriaund hätte sie wohl gerne geheiratet. Diesem Wunsch stand aber die Inzucht im Wege.

@all

Könnte eigentlich das tote kleinkind von hinterkaifeck das im Kirchenbuchstand, (darüber haben wir früher schon mal diskutiert ob es nicht von der alten Grubergewesen sein könnte), nicht auch das Kind von der Frau KreszenzRieger gewesen sein?

@snowbear
Die Magd kam im November 1920 nach Hinterkaifeck und war da im 5. Monatschwanger. Sie brachte auf dem Hof noch ihr uneheliches Kind zur Welt, das sie aufAnordnung der Behörden in eine Pflegefamilie geben musste. Sie kündigte mit den Worten;"Ich bleib nicht mehr länger, sonst werden wir alle noch einmal erschlagen."
Das habeich so aus dem 2. Buch des Herrn Leuschner entnommen. Es kann sein daß nochmal diegenauere Angabe der Zeit ihrer Anstellung drin steht, jedoch habe ich das jetzt auf dieSchnelle nicht gefunden. Sie wurde ja Jahre später nochmal verhört.

@Terpentin
Ich denke nicht, da ja im Buch des Herrn Leuschner steht, daß sie es ineine Pflegefamilie geben musste, und wäre diese im Dorf Gröbern oder Waidhofen gewesenhätte der Autor das erwähnt, bzw. stände doch dann im Kirchenbuch nicht, daß es inHinterkaifeck verstorben wäre.

@AngRa,
danke, da greifst Du wieder psychologische Indizien auf, die wir/ich zwarschon hier angesprochen hatten, die es jedoch durchaus wert sind, gerade fuer unseregeschaetzten newcomer der letzten zeit ( - Hallo ! ) , erneut in den vordergrundgerueckt zu werden.

@alle,
mindestens einer der taeter, wenn nicht gar derraedelsfuehrer ( muss aber nicht der hauptschlaeger gewesen sein ) , koenntemeineserachtens aus der nahen umgebung stammen bzw. sogar konkrete interessen anHinterkaifeck gehabt haben :

--- die haupttaeter sind anscheinend wohl rechtverroht und abgebrueht, entscheiden sich aber dennoch nicht zur besten spurenvernichtung:dem "abfackeln" des ganzen hofes ! damit waeren doch alle sonstigen spuren "verwischt" worden, und auch die leichen incl-. tatspuren verbrannt ! eventuelle versteckteverraeterische korrespondenz etc. etc.:> alles ein raub der flammen !
kaummoeglich, so einen brand zu loeschen, auch heute noch ein problem. bei hinterkaifeck nochschwieriger, da kein loeschteich, kein bach und fluss in der naehe vorhanden ! evtl. ingroebern ein/zwei handpumpen, wenn ueberhaupt, die feuerwehr in Waidhofen/Wangen, damalsnoch mit wenig ausruestung, nur zu weit weg , bis jemand kommt, brennt alles lichterloh! -- ich kenne das: wenn ein hof/scheune brennt, dann ist es in 20 m abstand noch zuheiss !

in dieser aufregung haette jeder taeter sich locker absetzen koennen, diebauern der umgebung haetten versucht das vieh zu retten, nachdem von bewohnern nichts zusehen gewesen waere. ( maria B. + josef auch noch ins stadel .... )
aber NEIN:Tiere und Gehoeft werden geschont, und es werden die dinge der VIC durchwuehlt. dasgelds wars nicht, also bleibt: korrespondenz, und/oder private schuldscheine oder"geheimvertraege" bzw. abmachungen !!

ist (zumindest) der haupttaeter selbst einbauer, ist er gar verwandt -- machte sich fuer danach noch erbliche hoffnungen ..., hater als nachbar interessen, den hof etc. zu uebernehmen ??

---- es wirdanscheinend nichts "geklaut" : gibt der "anfuehrer" die order aus, nichts zu entwenden,weil er es bereits als eigenen zukuenftigen besitz waehnt, oder weil es seiner moralnicht entspricht: bin kein raubmoerder !

---- sind die mittaeter also"gedungene" profis, mit genuegend erfahrung vom Krieg her, oder aus aehnlichen rechtengruppierungen her ! ( da war auch der Gump mit im verdacht, der schon einem sog.Rollkommando aus dieser ecke angehoert haben soll, also entsprechend abgebrueht seinmusste ...... aber eben wohl auch maenner, die aus dem "normalen" leben hartefeld/waldarbeit kennen ( spitzhacke/reuthaue)
.
----- der/die hauptschlaegerwaren sehr gut versiert in der handhabung einer
reuthaue, das ergibt sich nuraus laengerer echter praxis draussen im feld und im wald !! die Haue wurde mit wuchtund praezision gefuehrt, evtl. in teamarbeit !! ( bei wald-/holz/-rodungsarbeiten wird auch oft im team gearbeitet, abwechselnd geschlagen ( auch mit axt <--> keil )
"normale" soldaten haetten wohl eher mit bajonett oder spaten gearbeitet (feldausruestung ) -- oder pistole/revolver

----- gerae aber die mit wucht undschier agression gefuehrte "teamarbveit" mit spitzhacke/reuthaue (+bandeisen?) hat aufengen raum ein hohes potential sich/andere mit zu verletzten ... war auch das ein grundfuer die verzoegerung ??

---- hatte ich auch schon erwaehnt: der gebrauch der reuthaue, nicht nur sehr praezise, mit wucht, aber gerade mit der "stumpfen" seite,deutet auf einen bauern, der dies absolut gewohnt war, so bsp. die
kuh oder dasschwein zu betaeuben, mit einem schlag auf den kopf (stirnplatte) , um danach mit demschlachtmesser die schlagader zu oeffnen. diese art schlacht/betaeubungsmethode istschon im mittelalter auf miniaturen abgebildet: der bauer betaeubt mit der stumpfenseitte einer axt oder haue/hacke !! also auch hier scheint dieser taeter aus demlandwirtschaftlichen umfeld zu kommen.

--- seltsam: auch unser Lorenz S. kommt"natuerlich" schon wieder in verdacht, wenn es um den spekulierten abtransport oderverlagerung von xyz-schmuggel-guetern (waffen, was auch immer) von HK geht: angenommen,die verlagerung erfolgte in ein anderes gehoeft ( oder auch feldscheune) ins umfeld naheHK:
der transport wie gesagt nur nachts: wie ist es dann mit Lorenz' eigenartigem"alibi", er haette im heustadel (kalt ! -- staubig ohne ende ! ) geschlafen, aus angst vor "raeubern" --- ja, seine frau gibt ihm sogar fuer mehrere naechte, genau zumHK-zeitvelauf, KEIN alibi fuer standesgemaesse anwesenheit im ehebett !
na hallo,war Lorenz daher gar mit "verlagerungsarbeiten" desnaechtens betraut .... alsortskundiger, und stadelbesitzer ! .. und brennt genau dieses stadel paar jahre spaeterab ??

als asthmatiker (Bronchial oder Herz) traue ich Lorenz die totschlaegeselbst nicht unbedingt zu, dass ist eine enorme koerperliche anstrengung. zumindest diese "drecksarbeit" haben wohl andere gemacht ..

--- zumindest Lorenz duerfte sichrecht gut im haus/hof von HK ausgekannt haben, auch vertraut mit tuerklingen (!), dennich glaube, dass er im verlauf der knast-absenz von Andreas, immerhin ein jahr, ( alsoteile von 1915-16) nicht nur von Victoria angemacht wurde, sondern auch ihr nachgegebenhat : ist doch praktisch: ne knackige willige nachbarin, so kurz um die ecke, ne neue artvon Waldarbeit: HolzVic ... oder so ! daher Lorenz u. U. auch oefters auf HK selbst !

Liebe HK-Insider, Bitte um verstaendnis, dass ich einiges nochmalswiederholt habe ! merci
**********
ciao: Bernie

@snowbear

ich muss mich korrigieren, die Magd ist natürlich im Herbst 1921 (!)wieder gegangen.

Hallo ihr alle, ich habe überlegt ob ich das überhaupt hier schreiben soll da es sich nurum eine Ahnung/Gefühl handelt.
Wer wie ich aus einem kleinen bayrischen Dorf stammt,demzufolge natürlich den Urdialekt spricht und vor allen Dingen auch die verschiedenenBetonungen kennt wie etwas gemeint ist wird mir vielleicht zustimmen.
Als ich mirdieses kleines Video angeschaut habe in dem die alte Frau diese beiden Sätze sagt (wiesie es sagt, wie sie betont), horchte ich sofort auf.
Da stimmt was nicht. Ich denkeviele der Hinterkaifecker wussten warum diese Menschen getötet wurden und einigeempfanden es als gerechte Strafe.
"Trotzdem" wars schon grausig anzusehen wie dieLeichen vorgeführt wurden!
Versteht ihr ungefähr was ich damit sagen will?
Ich maghier halt nun nicht mit wilden Behauptungen aufschlagen.

@schimmelchen

Danke das wusste ich nicht mehr. Ist mir nur grad so in den Sinngekommen.

@ Bernie

Ich glaube nicht dass das Asthma von L.S. so schlimmwar, dass er die Schläge nicht problemlos hätte ausführen können.

Wenn ihm das sozu schaffen gemacht hat, hätte er ja seinen eigenen Stall nicht wirklich bewirtschaftenkönnen. Holzhacken zum Heizen, bei geburten von Kälbern helfen wenn nötig, Rinder undSchweine schlachten Feldarbeit, Waldarbeit das sind alles arbeiten wo einem die Luftnicht ausgehen darf. Ich denke er war auch schon etwas daran gewöhnt und nicht extrem anAsthma erkrankt.

kann mich natürlich auch irren da ich nicht weis woher du deineAngaben zu seiner Erkrankung hast.
Also fals ich falsch liege bitte umEntschuldigung

@AngRa
@schimmelchen

Danke, für Eure Hinweise.


@AngRa: Hihi, ja, habich schon gemerkt. Sonst wäre sie ja einzige Überlebende gewesen.