Vercingetorix schrieb:Hochkomplexe Entscheidungen, oder gar irrationale Gedankenmodelle eines Täters, sehe ich weit und breit nicht. Tatsächlich ist es eher so, daß ein strukturiertes, planvolles Handeln in der Tatausführung nur rudimentär zu erkennen ist.
Tatsächlich kann man sich die Frage stellen, ob es denn alternative Wege bzw. Vorgehensweisen gegeben hätte. Damit begibt man sich natürlich in einen gewissen Bereich der Spekulation. Doch könnte man einmal die beiden zentralen Motive "Mord aus Habgier" und "Mord aus Rache" aus einem solchen Blickwinkel heraus einmal abwägen. (Wobei letzteres Motiv schon an sich nicht sehr stark ist, weil sich die Rache auf alle Personen bezieht, also einen Hass auf mindestens die Hälfte der Familienmitglieder voraussetzt, hingegen Einzeltötungsabsichten gegen Gruber oder Victoria nicht Bestandteil sein können).
1. Zugang zum Anwesen
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Räuber müssen sich zwangsläufig Zugang zum Gebäude verschaffen, da Geld, Edelmetall und Wertsachen darin aufbewahrt werden. Dass dem so ist, scheint allgemein verbreitet zu sein.
Räuber / Einbrecher suchen den schwächsten Punkt am Anwesen um einzudringen, da ihnen auf normalem Wege kein Zugang gewährt werden würde.
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Rächer könnten auch eine andere Gelegenheit nutzen (sehr geeignet: Holzarbeiten im Wald) um die Familie vollständig niederzumetzeln. Hier allerdings besteht die Gefahr, dass Hilferufe Gehör fänden. Für einen Einzelnen ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.
Rächer könnten sich aber auch - da Bekanntschaft besteht - auf normalem Wege, z.B. Besuch, Zutritt verschaffen.
2. Vorgehensweise bei den Tötungen
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- Räuber suchen einen Weg vom Ort des Eindringens zum Hort der Schätze. Im Verlauf treffen sie auf verschiedene Personen, die ihnen den Weg verwehren wollen, oder sie gar erkennen. Aus diesem Grund werden diese Personen getötet und aus dem Weg geschafft. Eventuell entsteht eine kurze Handkungspause wegen des "Gegenverkehrs". Nach einer gewissen Pause wird der Weg fortgesetzt, weitere Personen bemerkt und rustikal ausgeschaltet.
- Rächer warten an einem strategisch günstigen Punkt, mit Schlagwerkzeuge bewaffnet, auf ihre Opfer. Am frühen Morgen, zu Beginn der Stallarbeit, tritt eines nach dem anderen herein, teils um alltägliche Arbeiten anzugehen, teils um das Ausbleiben anderer Personen zu erkunden. Da noch die Nr. 5, Josef fehlt, wird in den Wohnbereich eingdrungen, dabei noch die - unerwartete - Nr. 6 gleich mit erledigt.
3. Zielerreichung
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- Räuber untersuchen den Raum der letzten Tötung, finden möglicherweise eine große Menge Papiergeldes, eventuell auch zwei Büchsen Goldgeld. Ziel erreicht.
- Rächer haben die gesamte Familie und eine weitere Person getötet. Ziel übererfüllt.
usw.