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Mordfall Hinterkaifeck

51.932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 08:10
@arschimedes

Ich hätte mir ebenfalls einen Rucksack, o.ä. gepackt und
bereitgestellt...
Auffällig ist doch gerade, dass der/die Täter das nicht gemacht
haben.

@keller

Bei uns um die Ecke, auf dem Einödhof Maiszagel wurden 1924
auch die beiden Eheleute durche eine losgebundene Kuh in den Stall gelockt und
erschlagen. Die denke, diese Masche wurde über einige Jahrzehnte lang von vielen
verschiedenen Tätern angewandt.

Könnte es sein, dass es in Deinem letzten Beitrag
im letzten Satz heissen muss, "...Alimentsgeschichte bereichert hat...", also ohne das
"nicht"?

Was hat die Zeugenaussage des S., in der er sich zu den Alimenten
äussert, eigentlich mit dem Verbrechen zu tun?
Wenn S. als "geldgierig" erscheint,
wird könnte ihm das zur Last gelegt werden und wenn er den Anschein erwecken will, er
wäre nicht "geldgierig", dann doch genauso.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 09:28
@oldschool

Tschuldigung, da ist ein "nicht" zuviel.

Ich wollte es nicht sokrass ausdrücken und bin deswegen schwammig und unklar. Was ich sagen wollte: Es war ihmwichtig, die Grubers nicht bestohlen zu haben, das war nicht vorgegeben, so hat erempfunden. Er wollte WIRKLICH kein Dieb sein. Deswegen hat er das Geld nicht mitgenommen,um einen Raubmord vorzutäuschen, denn damit wäre er ja auch zum Dieb geworden.

OK,ich muss es noch deutlicher machen, weil der Gedanke so irre ist: Da hat sich jemandgerächt, weil er enorm gedemütigt und verletzt worden ist. Für ihn macht es aber einenUnterschied, ob er sie auch noch zusätzlich bestiehlt. Der innere Dialog könnte soaussehen: "Ich sage euch zwar nicht, dass ich sie umgebracht habe, aber ich kann euchsagen, bestohlen habe ich sie nicht". Ist das zu weit hergeholt?

Ich habe meinWissen diesbezüglich nur aus dem Leuschner Buch, da hatte ich diesen Eindruck gewonnen.Sind die Mörder von Maiszagel denn gefasst worden? Hat man dann damals Parellelen zu HKgesehen?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 09:46
@AngRa
Hier noch Info zu Prof. Dr. Hermann Merkel:
Freddy Litten
HermannMerkel -- Kurzbiographie
Die folgende Kurzbiographie wurde ursprünglich 1993 für denzweiten Band des "Professorenkatalogs" der Ludwig-Maximilians-Universität München verfaßtund 2000 auf den damals neuesten Stand gebracht. Da jedoch das Erscheinen dieses Bandesimmer noch nicht absehbar ist, wird sie hiermit in seitdem unveränderter Form im Internetpräsentiert, um vielleicht doch noch von Nutzen zu sein.
Bei Verwendung des hiergebotenen Inhalts geben Sie bitte Verfasser, Titel und Webadresse an.
Merkel,Hermann, * 07. 06. 1873 Nürnberg, + 27. 05. 1957 München. (ev.) oo 28. 07. 1903 EmmyJaeger, * 06. 01. 1882 Nürnberg.
V Gottlieb v. Merkel, Arzt, Krankenhausvorstand, *29. 06. 1835 Nürnberg, + 13. 10. 1921 Nürnberg; M Emma Schwarz.

Nachdem er 1893das Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg absolviert hatte, studierte M. an den Univ.Erlangen, München und Freiburg Med. Am 16. 12. 1897 promovierte er an der Univ. Erlangen,am 2. 7. 1898 erhielt er die Approbation. Nach vorübergehender Tätigkeit am NürnbergerKrankenhaus und an der Charité in Berlin war er vom 1. 10. 1899 bis 31. 12. 1908 alszweiter bzw. erster Assistent, daraufhin bis November 1912 als Assistent mitBeamteneigenschaft am pathologischen Institut der Univ. Erlangen bei Gustav Hauserbeschäftigt. In der Zwischenzeit legte M. am 27. 7. 1901 das bayer. Physikatsexamen inMünchen ab, habilitierte sich im Januar 1903 an der Univ. Erlangen und wurde dort am 20.02. 1903 Priv.-Doz. für pathologische Anatomie und gerichtliche Med.; am 27. 12. 1909erhielt er an der Univ. Erlangen Titel und Rang eines ao. Prof.s. Zum 1. 12. 1912übernahm er das etatmäßige Extraordinariat für pathologische Anatomie und gerichtlicheMed. sowie die Leitung der gerichtlich-med. Abteilung des pathologischen Instituts derUniv. Erlangen. Zum 1. 5. 1914 wurde er als Nachfolger Max Richters als ao. Prof. fürgerichtliche Med. unter gleichzeitiger Übernahme der Landgerichtsarztstelle amLandgericht München berufen, womit auch die Leitung des Instituts für gerichtliche Med.der Univ. München und die Mitgliedschaft im Obermedizinalausschuß verbunden war. MitKriegsausbruch kam M., seit 1910 Stabsarzt der Reserve, zuerst an ein bayer.Kriegslazarett, dann an das Festungslazarett in Metz. 1915 erhielt er das Eiserne KreuzII. Klasse, 1916 wurde er zum Armeepathologen der Armee Abteilung C ernannt, 1919 alsOberstabsarzt charakterisiert, 1920 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse, 1921 dieErlaubnis zum Tragen der Uniform. Am 1. 9. 1921 wurde er Obermedizinalrat in etatmäßigerWeise. Zum 1. 9. 1930 wurde er als ao. Prof. für gerichtliche Med. an der Univ. Münchenauf den Etat des Bayer. Kultusministeriums übernommen, unter der Verpflichtung, dieTätigkeit als Landgerichtsarzt, für die er bisher aus dem Etat des Bayer.Innenministeriums bezahlt worden war, weiterhin auszuüben. Schließlich erhielt M. mitErlaß des Reichsstatthalters in Bayern vom 26. 7. 1933 ein persönliches Ordinariat. Indieser Zeit war M. als Landgerichtsarzt auch amtsärzliches Mitglied desErbgesundheitsobergerichts beim Oberlandesgericht München. Am 12. 8. 1938 wurde M.emeritiert, führte sein Institut aber weiter; 1939 wurde er Mitglied der Deutschen Akad.der Naturforscher und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche Med.(erneut 1951). Ende Juli 1945 und nochmals im November 1945 enthob ihn die amerikanischeMilitärregierung. Von der Spruchkammer am 16. 1. 1948 als Mitläufer eingestuft, wurde M.am 5. 8. 1948 in den Ruhestand versetzt. Am 22. 5. 1953 erhielt er wieder die Erlaubnis,die Amtsbezeichnung Emeritus zu führen; im gleichen Jahr wurde er Ehrenmitglied desBayer. Medizinalbeamtenvereins und des Ärztlichen Vereins zu München.

M. war inForschung und Lehre einer der bedeutenden Forensiker seiner Zeit in Deutschland. Impathologisch-anatomischen Bereich sind seine Beiträge über Magenverätzungen,Brustverletzungen sowie über Schnitt- und Stichwunden, außerdem seine Studien über dieTodeszeitbestimmung bei menschlichen Leichen hervorzuheben, die auch durch seine reicheErfahrung aus der Kriegszeit gewannen. Besondere Erwähnung verdienen zudem seine Habil.über "Die Beteiligung der Gefäßwand an der Organisation des Thrombus ..." und sein 1907gemeinsam mit Jamin herausgegebener röntgenstereoskopischer Atlas der Coronararterien.M.s Einsatz ist die Anerkennung von Blutgruppenuntersuchungen bei Vaterschaftsprozessenin Bayern (als erstes in Deutschland) zu verdanken. Die Blutalkoholbestimmung und ihreVerwendung vor Gericht ging teilweise auf ihn zurück. Seine Kenntnisse auf diesem Gebietund die Tätigkeit als Landgerichtsarzt führten zu einer umfangreichen Tätigkeit alsGutachter und Obergutachter. Bemerkenswert ist auch M.s Bemühen um die Ausbildung derMed.- und Jurastudenten und der Amtsarztkandidaten im Bereich der gerichtlichen Med., vorallem der Leichenöffnung (für die er 1930 die in Bayern vorgeschriebenen Verfahrenbearbeitete). Hierzu diente u. a. eine im Krieg zerstörte gerichtlich-med. Lehrsammlung.Zu seinen Schülern und Assistenten zählten z. B. Kurt Walcher, Berthold Mueller, G.Jungmichel und Franz Josef Holzer.

Q UAM, E-II-N Hermann Merkel; BayHStAM, MK44023; BayHStAM, Kriegsarchiv, OP 8441; Archiv des Instituts für Rechtsmedizin der Univ.München (W); Stadtarchiv München, ZA H. M.; Archiv der Deutschen Akad. der NaturforscherLeopoldina, Matrikel-Nr. 4485 (W).

W Beitrag zur Kenntnis der sogenanntenembryonalen Drüsengeschwülste der Niere, Diss. Univ. Erlangen 1897 (gedruckt: Naumburg a.S. 1898); Die Beteiligung der Gefäßwand an der Organisation des Thrombus mit besondererBerücksichtigung des Endothels, Habil. Univ. Erlangen 1903; knapp einhundertVeröffentlichungen in einschlägigen Handbüchern und Zs.; 1938 - 1945 Mithg.: Deutsche Zs.für die gesamte gerichtliche Med..

L DBA N.F.; Fischer, 1026; Wer ist's 10(1935), 345; E. Ziemke, H. M. zum 60. Geburtstag, Deutsche Zs. für die gesamtegerichtliche Med. 21 (1933), 56-58 (P); G. Schrader, E. Schütt, K. Walcher, H. M. 70Jahre!, Deutsche Zs. für die gesamte gerichtliche Med. 37 (1943), 84-88 (P); K. Walcher,In memoriam H. M., Münchener med. Wochenschrift 99 (1957), 1310-1311; F. J. Holzer, H. M.zum 100. Geburtstag, Bubenreuther Zeitung, November 1974, 94-95.
Gruß,Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 09:49
Auch bei der Sache mit den Alimenten ging es S. wohl darum sich als ehrenhaften Manndarzustellen. Nicht zuletzt hat ihn ja auch sein guter Leumund und der Umstand, dass derStaatsanwalt ihn selbst für vermögend gehalten hat, vor weitgehenderen Vernehmungengeschützt. Den Mord hat man eben nur einem unehrenhaften Habenichts zugetraut.

Esist aber wohl so, dass es zwischen S. und Victoria Geldgeschäfte wegen der Alimente gab.Vielleicht hatte sich Victoria über ihre Ausgaben auch immer Notizen gemacht. Kann ichmir jedenfalls gut vorstellen, damit sie weiß, wo ihr Geld geblieben ist. Als Bäuerin warsie sowieso nicht nur Privatperson, sondern musste auch Einnahmen und Ausgaben ähnlichwie ein Buchhalter im Auge behalten. Die Zahlungen an S. waren ja ganz schön deftig.Vielleicht hat sie die als Sonderausgaben in irgendwelchen Aufzeichnungen gekennzeichnetund ein möglicher Täter hat auch nach diesen Dingen gesucht, damit nicht offenbar wird,welche Summe er kassiert hat. Wenn das Geld dann ein größerer Betrag als 1800 Mark war,dann hätte man ihn ja quasi als "Erpresser" sehen können, der mit den verlottertenHinterkaifeckern dubiose Geschäfte macht.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 10:08
@hexenholz
Danke für die Information bezüglich Prof. Merkel. Was ich dem Berichtentnehmen konnte ist, dass Prof. Merkel einer der führenden Gerichtsmediziner seiner Zeitin Deutschland war. Was wiederum merkwürdig wirkt ist der Umstand, dass nicht er mit derObduktion der Leichen und den weiteren gerichtsmedizinischen Untersuchungen, auchspeziell mit einer Untersuchung des Tatorts im Hinblick auf Blutspuren etc. beauftragtwurde.

In Frankfurt gab es ganz am Anfang des 20.Jhdts. den Mord an einemGeschäftsmann, der in seinem Laden erschlagen wurde. Dass der Fall relativ schnellaufgeklärt werden konnte, war dem Umstand zu verdanken, dass es in Frankfurt damals schonein gut ausgerüstetes gerichtsmedizinisches Institut gab, das Blutspuren am Tatortuntersuchen konnte.

Offensichtlich hat es dieses in München auch gegeben, wobeidie Möglichkeiten aber im Mordfall Hinterkaifeck nicht genutzt wurden.

Gruß,Angela


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 10:51
@keller

Ob der Mord in Maiszagel letztendlich aufgeklärt wurde, weiss ich nicht.Es handelte sich aber um einen klassischen Raubmord. Ich werde mich aber bei meinemBekannten, der mir vor Jahren diese Geschichte erzählte, noch einmal genauererkundigen.

Ja, dieser S. scheint mir doch eine sehr ambivalente Person gewesen zusein. Vieles erscheint hochverdächtig, zu beweisen ist ihm aber nichts. Alle seineAussagen können für, aber auch gegen ihn ausgelegt werden.

Einerseits will ersuggerieren, dass die Täter von weit her stammen, keine prsönliche Beziehung zu denOpfern gehabt haben und logischerweise auf einen Raub hin spekuliert habenmüssen.
Andererseits scheint er sich aber auch selbst "ans Messer liefern" zu wollen,wenn er quasi ausdrücklich betonen will, dass er als Ehrenmann keinerlei finanzielleInteressen am Vermögen der Hinterkaifecker hatte (und deswegen das Geld liegengelassenhat).

Irgendwie scheint mir das ganze Prozedere überhaupt nicht stimmig zu sein.Es scheint mir, als ob S., wenn man ihn der Täterschaft bezichtigen will, das Geld nurdeshalb bewusst liegengelassen hat, weil er sich nicht am Vermögen von Blutschändernbereichern wollte.
Aber was sollte dann das ganze Beobachtungs- undVerscheierungsspektakel im Vorfeld für einen Sinn gehabt haben? Er hätte nach der Tat vorder Polizei auch aussagen können, dass eigentlich nur er als Täter in Frage kommen kann.Man könnte zwar noch zusätzlich in Richtung Laag bei den Gabriels ermitteln, abergrundsätzlich wäre er der einzige, der ein rein persönliches Motiv für das Verbrechenhaben kann.

Warum leugnete aber S. über Jahrzehnte hartnäckig und unter Tränen,wenn es ihm so wichtig erschien, darzustellen, dass die "gottlose Bande" (durch ihn)ihren Richter gefunden hat?
Auch hier wird wieder die Ambivalenzdeutlich.

@Anra

Danke für die interessante Info über Dr. Merkel!


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 10:56
@ldschool70
Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Die Info über Dr. Merkelstammt von Hexenholz.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 11:09
Ich glaube auch, dass die Strategie von S. war, auf Ehrenhaftigkeit und Redlichkeit zusetzen, um weitere Ermittlungen abzuwenden. Mit Erfolg!

In einem solchen Verhörist es aber nicht immer möglich, Dinge überlegt vorzutäuschen sondern durch Redewendungenoder ähnliches kann die Kommunikation schnell in eine andere Richtung laufen.

DasVerhör von S. birgt einige sehr auffällige Wendungen:

- Ob er sich über dieAlimentssache geärgert hat: Zuerst ja, dann sofort nein und dann - jetzt kommts - "dieGemeinde bezeichnet mich als guten Mann". Das ist der Notausgang!

- S. antwortetauf eine Frage mit der Redewendung: "Da will ich schon die Wahrheit sagen ...". Aberansonsten nicht?

- S. gibt 2.000 Mark an, der Verhörer sagt, früher war IhreAngabe aber 5.000 Mark, S: Ach ja, da waren noch 3 Pfandbriefe bei. Dass Viktoria ihmdeswegen PFANDBRIEFE gegeben haben soll, finde ich schon sehr seltsam.

-Verhörer: "Nach dem Mord haben Sie sich sofort ekundigt, ob Sie Ihre Abfindungssummewieder herausbekommen ...". S: "Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern ...., wie ichdazu gekommen bin." Er streitet es also gar nicht ab und widerspricht sich damitfundamental. Es wird allerdings nicht gesagt, bei wem er sich erkundigt hat, aber amStammtisch wird das nicht gewesen sein. Dersch? Deswegen konnte er es auch nicht offensivabstreiten.

- Verhörer: "Haben Sie damals Geld von Grubers noch in Besitzgehabt?". Mit damals ist gemeint, als er quasi die Vaterschaft wieder übernommen hat undseine Anzeige zurückgezogen hat. Das ist eine wirklich sehr geschickte Frage desVerhörers. Denn jetzt muss er überlegen und sagt prompt: "Ich weiß es nicht, es ist schonmöglich...". Nachdem er vorher doch so drauf gedrungen hat, redlich zu sein und alleszurück gegeben zu haben, das müsste doch aber zum Zeitpunkt der Anzeige passiert gewesensein. Zeitlich passt das nicht, der Verhörer hat ihn durch seine geschickte Fragedurcheinander gebracht, zieht aber keine Konsequenzen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 11:27
Ich denke auch, dass es sein kann, dass der Täter das Geld und den Schmuck nichtangerührt hat, weil dass unterbewusst gegen seine "Anständigkeit" verstoßen hätte, die ersich auch vor sich selbst erhalten wollte. Die Aufrechterhaltung der "Anständigkeit" mussfür ihn persönlich so wichtig gewesen sein, dass er es nicht mal in Betracht gezogen hatdie Wertsachen verschwinden zu lassen, obwohl er damit den (Raub)mord perfekt getürkthätte. Vor seinem Gewissen hat der Täter sicherlich ein gutes Werk getan, wenn er dieBlutschande der Hinterkaifecker beseitigt hat. Das Betasten des Eigentums anderer hätteer sicher nicht verantworten können.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 11:30
@hexenholz

Manfred, ich bitte tausendmal um Entschuldigung! Mein Dank gehörtnatürlich Dir!
Aber kaufen kannst Dir dafür leider auch nix...

Grüße, Kai


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 11:47
Findet ihr es nicht ganz schön abgebrüht, wenn sich jemand danach erkundigt, ob er dieAblösesumme zurückbekommen kann, weil das Kind, für das er sie gezahlt hat, nicht mehrlebt.?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 11:58
Zum Liegenlassen des Geldes und des Schmucks: Vielleicht wär es ja für S. einfach zuriskant gewesen, das Zeug bei sich zu deponieren. Und auf die Schnelle (auch wenns vierTage waren) hat er vielleicht kein "perfektes" Versteck gefunden. Hätte er dannirgendwann von dem "Schatz" Gebrauch gemacht, so hätte er sich, zumindest imFamilienrahmen, rechtfertigen müssen.
Nur so ne Idee...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 12:12
@toscana
Die Idee ist nicht schlecht. Der Umstand, dass keine Wertsachen mitgenommenwurden, kann auch ein Indiz dafür sein, dass der Täter nicht alleine und in einem nichtin die Tat eingeweihten Umfeld gelebt hat. Denn jeder, der mit anderen zusammenlebt weiß,dass er überhaupt nichts mehr verstecken kann. Was wäre dann passiert, wenn jemandSchmuck und Geld gefunden hätte, das zuvor nicht da war? Möglicherwiese hatte der Täterauch genug damit zu tun die Flinte irgendwo sicher zu verstecken. Das wird problematischgenug gewesen sein.

Aus diesem Grund wird es dem Täter auch sicherer erschienensein die Hinterkaifecker mit deren eigenem Werkzeug umzubringen. Wenn er etwas aus seinemBestand mitgenommen hätte, dann wäre irgendeinem aus dem nicht eingeweihten Umfeld dasFehlen des Gerätes aufgefallen, weil er es ja nicht so einfach in den Bestandzurückführen konnte( wegen der Spuren etc).


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 12:21
Naja, ALLES weiß man selten voneinander, auch wenn man zusammen lebt. Zum Mordwerkzeugdenke ich, dass er wohl das nahm, was gerade da war. Ich glaube nach wie vor an eineemotionale Kurzschkussreaktion und nehme nciht an, dass der Täter lange Zeit hatte, überdie Mordwaffe nachzudenken.
Komisch ist die Sache mit dem Bandeisen...vielleicht hatsich eines der Opfer damit gewehrt...Allerdings hatte S. keine offensichtlichenVerletzungen.
Alois Schlittenbauers steht übrigens nicht im Telefonbuch, sowie manchanderer dort...kann auch sein, dass er einfach noch zu jung ist...wogegen allerdings seinVorname spricht.


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lotta ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 12:22
@AngRa
Das mit dem Fehlen der Geräte ist auch ein guter Gedanke.
Wenn man denFaden weiterspinnt, dann spricht das dafür, dass der Täter sich auf dem Hof gutauskannte, da er das Risiko einging, erst eventuell nach einer geeigneten Tatwaffe zusuchen.
Vielleicht kannte er die genauen Plätze von diversen Gerätschaften.
Under hat mit einkalkuliert auf seinem eigenen Hof für bestimmte Zeiten zu fehlen. So konnteer nicht gewährleisten, dass ein fehlendes Werkzeug auf dem Heimathof unentdeckt bleibenwürde.

Ich denke auch, dass er aus dem von toscana angesprochenen Grund dieWertgegenstände nicht mitnahm. Nach dem Mord würde das Fehlen von soviel Geld bestimmt imDorf die Runde gemacht haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 12:23
@AngRa

>Findet ihr es nicht ganz schön abgebrüht, wenn sich jemand danacherkundigt, ob er die Ablösesumme zurückbekommen kann, weil das Kind, für das er siegezahlt hat, nicht mehr lebt.?

Ja klar! Wenn es das Geld der Grubers war, wie erselbst angibt, dann hat er aber noch einen oben drauf gesetzt.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 12:31
@AngRa

Auch wenn es offensichtlich so gewesen ist, ich kann diese Vorgehensweisein keinster Weise nachvollziehen! Nichts Halbes und nichts Ganzes.
Einen Mord nur zudem Zweck, die Hinterkaifecker nachträglich vor der Welt zu diskreditieren, hätte ersicher einfacher und auch eindrucksvoller gestalten können -und das ohne jeden späterenVerdachtsmoment gegen seine Person.
In einem derart perfide geplanten unddurchgeführten Verbrechen dürften unterbewusste Handlungen, die die Handschrift desTäters verraten können, eigentlich überhaupt nichts zu suchen haben.
Entweder, man istan finanzieller Bereicherung auf Kosten von anderen interessiert, oder nicht. S. istoffenbar beides...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 13:04
Weiß denn jemand, was ein Gemeindeschreiber so zu tun hatte? Er war ja wohl der Sekretärder Gemeinde und könnte mit S. über dessen Tätigkeit als Ortsführer in Kontakt gekommensein. Er wird aber wahrscheinlich nur außerhalb der Gerichte tätig gewesen sein, denn beiGericht gab es ja spezielle Gerichtsschreiber.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 13:20
Frag mich gerade, wo denn der Gemeindeschreiber ansässig war. Gröbern war best. viel zuklein. Das ist heute noch winzig. Dabei fällt mir gerade auf, dass der Weg von Kaifecknach Gröbern nicht gerade ein Katzensprung war, d.h. es gehört schon einiges dazu einpaar mal hin und her zu schleichen. Waidhofen liegt übrigens näher am Tatort.
S. hatteals Ortsführer in G. einen großen Einfluss, er war best. einer der Klügsten undAngesehensten. Und da der Ort ziemlich klein war hat nunmal keiner an ihm gezweifelt.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.06.2007 um 13:28
Ich habe nochmals nachgedacht. M.E. hat der Gemeindeschreiber auch etwas mit derGemeindekasse zu tun. Möglicherweise hat S. die 1800 Mark als Ablösesumme in dieGemeindekasse gezahlt, wo Dersch als Sekretär den Geldeingang gegen Quittung vermerkthat. Als der Junge tot war, wird S. möglicherweise an der Stelle, wo er es eingezahlthat, auch nachgefragt haben, ob er das Geld zurückbekommen kann. Darüber wird Derscherschrocken gewesen sein, was man ja auch nachvollziehen kann. Er wird dann gemerkthaben, dass S. in keiner Weise um den Kleinen trauert, wo doch immerhin die Möglichkeitbestand, dass es sein Kind war.


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