Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

06.06.2007 um 21:30
@keller
Ich denke eher, dass jemand, der zwar immer wieder verdächtigt wird, aber dem
letzten Endes nichts nachzuweisen ist, weil alle, was sie so untereinander gesagt haben
im Rahmen einer polizeilichen Vernehmung nicht wiederholen, immer dreister wird und immer
mehr mit der Tat kokettiert, weil er ja sicher sein kann, dass ihm nichts passieren kann.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

06.06.2007 um 23:37
@oldschool
Zitat von oldschool70oldschool70 schrieb:Ich möchte noch auf eine Stelle im Buch von Leuschner auf Seite 211hinweisen, die bisher hier noch nicht erwähnt worden ist, aber genau das zu bestätigenscheint.
Ein bemerkenswerter Hinweis! Fast ein Geständnis. Allerdings die Aussageeiner Walburga K. vom Dezember 1933 über ein Gespräch aus dem Jahr 1924. Protokoll 11Jahre nach der Tat; Vorfall 2 Jahre nach der Tat.
Zu bedenken ist 1. Denunziationwurde in den 1930er Jahren politisch angestachelt. 2. Die sog. "Hinterkaifeck-Hysterie"begann schon relativ kurz nach der Tat und es war ein verbreitetes Phänomen in derGegend, unliebsame Zeitgenossen durch eine Verbindung mit dem Mord in HK zu"mobben".
Wie viel ist Dichtung und wie viel ist Wahrheit?
Auch hier wieder vielSpielraum für Spekulationen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 06:39
@golch

Du hast nicht Unrecht! Hier nachfolgend im Sinne der Objektivität ein"versöhnender" Beitrag:

Leider haben wir trotz aller Bemühungen nach über 3000Beiträgen nur ein einziges echtes Indiz, das auf einen Täter aus der unmittelbarenNachbarschaft mit einem ausschliesslich persönlich-ideellen Tatmotivhindeutet:

Die Wertgegenstände, die bewusst zurückgelassen wurden.

Alleanderen Verdachtsmomente, wie das Seil, die falsche Tatwaffe, die Heukuhlen, derwiederaufgetauchte Haustürschlüssel, das gefütterte Vieh und viele andere werden von unsgenaugenommen nur subjektiv als verdächtig empfunden, weil wir wissen, dass einpersönlich-ideelles Tatmotiv vorliegt.

Aus anderer Sicht der Dinge könnten diegleichen Verdachtsmomente ebenso gut gar nichts bedeuten, oder gar auf die Unschuld desTäters hindeuten. Ferner haben wir nur ein einziges echtes Indiz, das speziell aufunseren Lieblingsverdächtigen hindeutet:

Das fehlende Alibi für die Tatzeit unddie Nächte danach (das nie richtig überprüft wurde).

Alle anderen möglichenVerdächtigen lassen wir gerne ausser acht, weil uns die schlampigen Ermittlungen dieserZeit nur die Vita dieses einen Verdächtigen mehr schlecht als recht anbietet. Auch hiermuss gelten, Verdachtsmomente wie der wiedergefundene Haustürschlüssel, diverse Reden vonder strafenden Hand Gottes, das Scharren im Bauschutt und die vorherigenVaterschaftsstreitigkeiten sind rein subjektiver Natur.

AngRa hat schon einmaldarüber berichtet, dass diese 1 1/2 Indizien nie und nimmer für eine Anklage ausreichenwürden.

Trotzdem scheint dieser Verdächtige die grosse Last eines Mordmotivesaus Rache und verletzter Eitelkeit, sowie vieler kleiner Verdachtsmomente auf seinePerson zu vereinigen - obwohl echte Indizien nach wie vor fehlen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 09:32
@all

Das Pendel schlägt hier im Forum hin und her (auch in mir): Auf der einenSeite klare Bewesie kann man nicht führen also könnte man einen Unschuldigenverdächtigen, auf der anderen Seite - ich sach mal - die vielen kleinen Nadelstiche. Ichpersönlich finde, es ist das Gesamtbild, das hier entstanden ist.

Hier wurde schongeäußert: Mit heutigen Mitteln hätte man ihn gefasst. Das ist ein unfairer Vergleich,weil auch der Täter dann anders vorgegangen wäre.

>Man hätte ihn fassen können- auch damals!<

Nicht mit Fingerabdrücken oder anderen technischen Aspektensondern in dem man ihm ernsthaft auf den Zahn fühlt - es gibt Morde, deren Lösung durchein Geständis ausgelöst worden sind (siehe Fußnote). Es sind nicht nur ein paar kleineIndizien, die Frage des Alibis hätte geklärt werden müssen. Es gibt das Mittel dereidlichen Aussage, und das hätte man auch damals anwenden können. Schon alleine dieseTatsache hätte ihn eingeschüchtert. Wenn er kein Alibi gehabt hätte, dann wäre das nichtnur mal eben so sondern schwerwiegend! Das hätte man übrigens auch in seinem Sinneauslösen können.

Was hatte es mit der Anstiftung zum Meineides durch den Sigl aufsich! Hier hätte sich viel aufgetan. Hat der Bürgemeister seinen guten Leumud wirklichzurück gezogen? und einiges andere.

Statt dessen wird jahrelang ein Raubmörder miteiner riesigen Belohnung gesucht und der "irre Bäcker" wurde in New York gesehen. Unddann das "Schneidrad", das liebe gute alte Schneidrad hat er nach Jahren im Kellergesucht - man könnte eine Lachanfall bekommen - wenn es nicht so traurigwäre!



Fußnote: In den USA hat ein Mann an einer abgelegenen Küste, ohneZeugen, seine Frau in den Abgrund gestoßen. Indiz: lediglich ein paar kleinereVerletzungen am Arm der Toten. Der Profiler war sich sicher, es war ein Mord (Frau hatteHöhenangst etc.). Der Täter glaubte sich auch in Sicherheit, seine Bedingung Gesprächemit der Polizei nur im besten Hotel usw. Nach einigen Verhören hat er gestanden. Bevorjetzt die Gegenargumente kommen, er nannte dann Details die nur der Mörder wissen konnteund dann überprüft worden sind.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 10:14
@keller

100% Zustimmung für Deinen Beitrag !!!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 10:48
@keller @oldschool

Ich kann euren Beiträgen nur zustimmen. Eine Anmerkung habe ichnoch:

Die Vorgeschichte mit dem unehelichen Kind, der anerkannten Vaterschaft, derabgesagten Heirat, der Strafanzeige und den damit zusammenhängenden Geldgeschäften istfür mich auch ein objektives Indiz. Hier hätte die Staatsanwaltschaft unbedingt nachhakenmüssen, denn Anhaltspunkte für eine erheblich belastete Beziehung waren doch genügendvorhanden. Hieraus hätte sich ein Motiv ergeben können, das doch eigentlich ansonstenwegen der noch vorhandenen Wertsachen nicht im Ansatz ersichtlich war.

Es wirktauf mich immer merkwürdig, wenn sich jemand dann mit dem Leumundszeugnis desBürgermeisters zufrieden gegeben hat. War das vielleicht auch ein Teil des festenGlaubens an die "Obrigkeit"? So nach dem Motto, was der "Obere" sagt, muss auf jeden Fallstimmen und darf überhaupt nicht hinterfragt werden. Wenn Bürgermeister Gregertatsächlich seine Meinung später geändert hat, dann hätte er m.E. auch die Pflicht gehabtdies öffentlich mit allen Konsequenzen zu tun, andernfalls hätte er diejenigen, die ihnfalsch zitiert haben, öffentlich umholen müssen, denn er scheint mir im Fall eineSchlüsselfigur zu sein. Nur durch Offenheit hätte er wohl mit dafür sorgen können, dassirgendwie Ruhe und Frieden im Umkreis einkehrt.

So hat er auch nur dazubeigetragen, dass ein schlimmer Mord nicht aufgearbeitet werden konnte.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 16:49
@AngRa @oldschool

Freue mich über Eure Zustimmung, habe aber eigentlich mit Kritikgerechnet. Wenn ich das nochmal kurz ausführen dürfte, was ich im Kern sagen wollte: Miteiner heutigen Tatortbeschreibung wäre der Mann ratzfatz überführt. Obwohl dieTatortbeschreibung selbst für damalige Verhältnisse sehr schlecht war, ist dies abernicht die einzige Ebene ihn zu bekommen. Wenn er gemerkt hätte, das er ENSTHAFT insVisier genommen wird, in dem besipieslsweise seine Frau aussagen muss (ich weiß, siehätte nicht müssen - trotzdem), dann wäre da etwas anderes in Gang gekommen, an dessenEnde eine Aufklärung gestanden haben könnte.

Ausdrücklich möchte ich zustimmen,dass der Bürgermeister eine sehr unglückliche Rolle gespielt hat, und setzte noch einsdrauf: Er hätte doch die Geschichten, die erzählt und zurück gezogen worden sind,kanalisieren können. Dass die ländlichen Bauern der Polizei skeptisch gegenüber standen,war ja klar, aber seine Rolle hätte vermitteln können.

Herr Reingruber war ja einangesehener Kriminaler und es ist vielleicht unfair, auf ihm herum zu hacken, aberletztendlich trug er ja für die vielen Unzulänglichkeiten Verantwortung. Mir als fernenLaien scheint dies aber alles andere als professionell gewesen zu sein. Allein dieTatsache, dass der Tatort nur an einem Tag gesichtet wird, dass der Hof dann auch nochabgerissen wird. Er wusste doch scheinbar davon, warum hat er sich vor dem Abriss nichtnochmal das Ganze angesehen und dokumentiert. Was mich persönlich auch extrem wundert, erschreibt eine Biografie und erwähnt diesen berühmten Mordfall mit keinem Wort.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 17:30
@keller

Ich hätte Deinen Beitrag wirklich gerne kritisiert, aber ich habe beimbesten Willen keinen Grund dafür gefunden ;-))

Ja, der KriminaloberinspektorReingruber konnte wohl nicht so, wie er gerne gewollt hätte. Nicht nur im FallHinterkaifeck, sondern auch in den Fememorden am Politiker Karl Gareis und der MariaSandmayr wurde seine Arbeit sicher von Kräften aus den Reihen seiner Vorgesetztensabotiert. Darunter litt vielleicht auch etwas die Motivation für das Verbrechen inHinterkaifeck. Ausserdem muss er auch überlastet gewesen zu sein, denn die Ermittlungenin den politisch brisanten Fememorden überschnitten sich zeitlich mit den Morden inHinterkaifeck. Trotzdem, die Arbeit am Tatort und die Verhöre, - äusserstbescheiden!

Es erscheint mir sehr bemerkenswert, dass Reingruber in seinenMemoiren den wohl grössten Fall seiner Laufbahn überhaupt nicht erwähnt hat. Wenn hiernicht auch etwas mehr dahintersteckt?
Aber leider haben wir für Spekulationen in dieseRichtung überhaupt keine Anhaltspunkte...


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 17:31
Feuer gefangen für den Mordfall hat Reingruber anscheinend nicht. Es gibt immerMordfälle, deren Aufklärung schwierig ist. Aber es gibt auch heute noch viele Beispielevon Kriminalbeamten, die sich in einen Fall richtig hineinknien und selbst in derFreizeit noch ermitteln, wenn dienstlich nicht mehr aktuell ermittelt wird. So etwas gibtes beispielsweise heutzutage in Frankfurt im Mordfall Tristan Brübach.

Reingruberscheint nicht so interessiert gewesen zu sein. Das mag damit zusammenhängen, dass er denFall von vorneherein total unterschätzt hat. Er ist sicher davon ausgegangen, dass sichder Fall irgendwie von selbst lösen wird, weil seiner Meinung nach dieTäter Halunken undHabenichtse waren, die sich dann beim Saufen in Wirtshäusern selbst verraten, weil sieprahlen und vielleicht noch einen Teil des erbeuteten Papiergeldes in der Kneipeumherwerfen. Dazu ist es aber nicht gekommen.

Man kann sich fragen, warum er sichnach einigen Monaten dann nicht intensiver mit dem Fall beschäftigt hat. Das kannwiederum damit zusammenhängen, dass die Opfer allesamt tot waren und keinen bohrendenNachfrager mehr hatten, der ihre Interessen vertreten hat. Es waren keine naheneinflussreichen Verwandte mehr vorhanden, die die Polizei wegen einesErmittlungsergebnisses richtig genervt haben und vor deren Einfluss sich die Polizei inacht nehmen musste.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 19:48
Anhang: mt31345,1181238512,HK_Ansichten.dwg

@all
Wie ihr seht, habe ich die Zeit genutzt:


Gruß, Manfred


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 20:01
@hexenholz

...das kann man wohl sagen, Besten Dank!

Kai


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 20:48
@hexenholz

Ich bedanke mich auch.

Das Zimmer der Grubers hatte also doch 2Fenster nach Westen!

Was soll bei der Ost-Ansicht der Haken neben demKamin?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 21:21
@keller
Da das Scheunendach eine etwas niedrigere Firstlinie als das Wohn /Stallgebäude hatte, sieht man den Teil des Dachspitzes, der das Scheunendach überragt!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 21:33
@hexenholz

Welchen Maßstab hast Du den Seitenansichten zugrunde gelegt? Ich habmir diese Ansichten nochmal genauer angesehen, das passt haargenau. KlasseRekonstruktion!
Was man noch ergänzen könnte, ist die keine Tür zum Heuboden im OG.Auf der Ansicht von Norden in etwa über dem rechten Stallfenster.

Grüße, Kai


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 21:39
@oldschool
'Tschuldigung, habe ich jetzt auch gerade erst entdeckt! Der Maßstab istskalierbar. Basis ist ein 1:100. Update folgt.

Ciao


melden

Mordfall Hinterkaifeck

07.06.2007 um 21:51
Anhang: mt31345,1181245906,HK_Ansichten.dwg

@all
Hier das Update:


melden