Mordfall Hinterkaifeck
27.05.2011 um 22:24http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/00931/index.html.de (Archiv-Version vom 09.11.2011)
Hier der Link zur Dokumentation des Bundesarchives.
Hier der Link zur Dokumentation des Bundesarchives.
TMit dem französisch-belgischen Einmarsch in das Ruhrgebiet am 11. Januar 1923 und dem anhebenden Ruhrkampf wurden die bisherigen Bedenken gegenüber einem Vertragsbruch jedoch fallengelassen. An deutsche Flugzeughersteller gingen nun Aufträge zur Entwicklung militärischer Prototypen und für die Zwischenzeit wurden von der Heeresleitung bei Fokker in den Niederlanden 100 Flugzeuge, darunter 50 neuentwickelte Fokker D XIII, bestellt. Als der Ruhrkampf am 26. September 1923 von der Reichsregierung abgebrochen wurde, stellte sich damit jedoch für die Reichswehr das Problem der Unterbringung der bestellten Flugzeuge (auch die Marineleitung hatte, wenn auch deutlich weniger, Flugzeuge bestellt) In dieser Situation bot sich die Sowjetunion (seit 30. Dezember 1922) als Partner an. Im Vertrag von Rapallo vom 16. April 1922 waren die deutsch-russischen Beziehungen normalisiert und sowohl wirtschaftliche als auch militärische Zusammenarbeit vereinbart worden. Erste Sondierungen im Frühjahr 1924 ergaben nun ein grundsätzliches Interesse der Sowjetunion an einer deutschen Fliegerschule und Erprobungsstätte auf ihrem Gebiet. Auch aus deutscher Sicht war über das Problem der Unterbringung der bestellten und 1924 zur Auslieferung bereitstehenden Militärflugzeuge hinaus die Notwendigkeit zur Ausbildung eines Stamms von Flugzeugführern und Ausbildern erkannt worden. Bereits seit Januar 1923 bestand auch ein Werk des deutschen Flugzeugherstellers Junkers in Fili bei Moskau, in dem militärische Prototypen entwickelt wurden.Dies ein Originalauszug aus der Dokumentation des Bundesarchives. Dem fettgedruckten Text kann man entnehmen, warum das Thema Lipezk 1923 so brisant wurde. Dem weiteren Text kann man entnehmen, daß Lipezk 1925 fertig gestellt und 1926 seinen vollen Betrieb aufnahm.
Anfang Juni 1924 wurde unter Oberst a.D. Hermann von der Lieth-Thomsen 1 in Moskau die verdeckte "Zentrale Moskau (Z.Mo.)" als ständige Vertretung des Truppenamts der Reichswehr (des getarnten Generalstabes) eingerichtet. Ebenfalls ab Mitte des Jahres 1924 wirkten auch sieben deutsche Berater und Instrukteure bei der Roten Luftflotte ("Gruppe Fiebig"). Am 15. April 1925 schließlich wurde ein Vertrag zwischen Lieth-Thomsen und dem Chef der Roten Luftflotte, Baranov, über die Einrichtung einer deutschen Fliegerschule und Erprobungsstätte in Lipezk unterzeichnet. Als Leiter der Schule war Major a.D. Walter Stahr 2 vorgesehen, im internen Verkehr lief der Stützpunkt in der Folge als "Schule Stahr" oder "WIVUPAL" für "Wissenschaftliche Versuchs- und Personalausbildungsstation".
Der Stützpunkt mußte zunächst umfassend ausgebaut werden, sodaß der Flugbetrieb erst im Juni 1925 beginnen konnte und der eigentliche Ausbildungsbetrieb mit Flugschülern aus Deutschland erst im Frühjahr 1926.