Mordfall Hinterkaifeck
15.03.2011 um 14:11@Zeena:
Was ich meinte, ist Folgendes:
Nur mal angenommen,
V.Ga. wäre in zeitlichem Zusammenhang mit der Enbindung, die man für K.R. annimmt, von ihrem Vater schwanger gewesen. Dieser Vater ihres Kindes wäre dann im Kirchenbuch wieder als "illegitim" eingetragen worden.
Gesetzlich wäre der A.Gr. aber ein "illegaler" Vater gewesen, da Inzest verboten war.
Nochmal wegen Inzest angezeigt zu werden, hätte Probleme verursacht. Bei der zweiten Verurteilung wäre das Gericht möglicherweise mit dem Strafmaß höher "rangegangen". Also musste man sich was ausdenken.
Im Grunde hätte man drei Möglichkeiten gehabt:
1.) einen "illegitimen", aber eben nicht "illegalen", Vater zu benennen
Wäre das ein Unbekannter gewesen, hätte es V.Gs.´s ohnehin zumindest etwas ramponierten Ruf weiter geschadet. "Die macht´s ja wohl mit Jedem."
Hätte man einen bekannten Vater benannt, ohne den zu fragen und zu schmieren, hätte der sicher nicht mitgespielt.
Im Fall L.S./Josef hatten sie gefragt und gezahlt und damit die Herkunft von Josef erfolgreich vor dem Gesetz verschleiert, eine Grundbereitschaft zur Ausführung solcher Gedankengänge war also nachweislich vorhanden.
2.) Abtreibung, sehr riskant
3.) Schwangerschaft mit allen Mitteln und vor möglichst allen Leuten verbergen
Das Kind zur Welt bringen und anschliessend verschwinden lassen, das wäre nun wieder Mord und weitere Sünde gewesen.
Die "Lösung", das Kind in einen Schilfkorb zu legen und paarabwärts treiben zu lassen, hat zwar ein biblisches Vorbild, wäre aber auch als Mord ( -versuch ) bewertet worde.
Eine andere Mutter musste her, das wäre ein Ausweg.
Ich hoffe, ich konnte zum Ausdruck bringen, was ich mit dem "nichtillegalen Vater" meinte. Wie gesagt, nur ein Gedankenspiel.
@AngRa:
Ich betrachte diesen Gedankengang mit der mutmaßlichen Schwangerschaftsverschleierung nur so am Rande, deswegen greife ich einfach mal Deine Bemerkungen dazu auf. Ich finde sie interessant in Bezug auf "selektive Wahrnehmung" und entsprechende Argumentation.
Grundsätzlich hast Du doch in der Vergangenheit die Glaubwürdigkeit von K.R. massiv angezweifelt. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Von der Grundeinstellung wäre doch ein Mensch, der es mit der Wahrheit ohnehin nicht so genau nimmt, für so einen "Tausch" garnicht so ungeeignet. Oder wurde K.R. inzwischen glaubwürdigkeitsmässig "aufpoliert"? Generell oder nur in Bezug auf diese Frage?
Immer wieder wurde die berechtigte Frage gestellt, warum die HKer eine schwangere Magd eingestellt haben. Bislang hat dafür noch Keiner die ultimative Antwort gebracht. Dass K.R. garnicht schwanger war, wäre immerhin eine mögliche Antwort im Rahmen dieses Gedankengangs.
Wer war denn bei der Geburt anwesend? Die Hebamme und die HKer, sonst noch wer? Wenn man konsequent in diesem Gedankengang bleibt, dann hatten die HKer Interesse daran, die Geburtsumstände zu verschleiern.
Du hast Dich vehement für die moralische Integrität der Hebamme ausgesprochen. Ohne einen Beweis dafür.
Das Gegenargument war "Schweigegeld", genauso ohne Beweis.
Keine der beteiligten Parteien hat sich bei dem Thema bewegt oder ein Szenario überlegt, in dem die Hebamme ihre moralische Integrität wahren und sich ein paar Goldmark über die Rechnung hinaus in die Tasche stecken konnte.
Dabei ist das doch garnicht so schwer. Die Hebamme hat sicher viel Elend gesehen bei ihrer Arbeit. Auch die Folgen von Inzest. Ich will garnicht so weit gehen, der Dame illegale Abtreibungen zu unterstellen. Aber aus Mitgefühl und um die gesetzlichen Folgen für die Mädchen und Frauen zu vermeiden ( die waren doch schon gestraft genug ), könnte sie mal ein Auge zugedrückt haben. So abwegig, der Gedanke?
Schon der Pfarrer muss garnicht gewusst haben, was sich da abspielte. Macht aus dem korupten Kleriker einen kurzsichtigen. Die K.R. wurde immer dicker ausgepolstert, die V.Ga. zog sich immer dicker an. K.R. stellt ihm ( jetzt abgepolstert ) das Kind vor, er trägt ein und fertig.
Der Anton Bichler wollte also was von der K.R., habe ich das richtig verstanden?
Egal jetzt mal, ob er bei ihr "landen" konnte oder nicht, ich würde ihn nun nicht als "unbeteiligten Zeugen" zu Fragen, die K.R. betreffen, einstufen.
Ihr steht doch immer auf die "grossen Gefühle", wie nah hätte der denn der K.R. noch sein oder kommen wollen sollen, ehe er für Dich "beteiligt" ist?
Und sein Kumpel gleichen Nachnamens, der angibt, was A.B. ihm erzählt hatte, wie ordnen wir den ein? "Völlig unbeteiligter Busenfreund des total unbeteiligten ( Möchtegern-? ) Liebhabers?"
Mich würden die Antworten auf meine Fragen wirklich interessieren.
MfG
Dew
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von zeena um 10:38:23Ich habe das in "..." gesetzt, weil ich nicht weiss, ob es dafür überhaupt ein Wort gibt...
Aber sowohl A.Gr., als auch seine Tochter waren diesbezüglich einschlägig vorbestraft. Eine Schwangerschaft "ohne nichtillegalen Vater" hätte Probleme verursachen können.
(Hervorhebung durch mich)
Was versteht man unter "nichtillegal"? Wäre das dann aufgrund der doppelten Verneinung nicht "legal"?
Oder meinst du etwa den Begriff "illegitim" der in alten Kirchenbüchern immer dann auftaucht, wenn es um uneheliche Kinder geht?
Was ich meinte, ist Folgendes:
Nur mal angenommen,
V.Ga. wäre in zeitlichem Zusammenhang mit der Enbindung, die man für K.R. annimmt, von ihrem Vater schwanger gewesen. Dieser Vater ihres Kindes wäre dann im Kirchenbuch wieder als "illegitim" eingetragen worden.
Gesetzlich wäre der A.Gr. aber ein "illegaler" Vater gewesen, da Inzest verboten war.
Nochmal wegen Inzest angezeigt zu werden, hätte Probleme verursacht. Bei der zweiten Verurteilung wäre das Gericht möglicherweise mit dem Strafmaß höher "rangegangen". Also musste man sich was ausdenken.
Im Grunde hätte man drei Möglichkeiten gehabt:
1.) einen "illegitimen", aber eben nicht "illegalen", Vater zu benennen
Wäre das ein Unbekannter gewesen, hätte es V.Gs.´s ohnehin zumindest etwas ramponierten Ruf weiter geschadet. "Die macht´s ja wohl mit Jedem."
Hätte man einen bekannten Vater benannt, ohne den zu fragen und zu schmieren, hätte der sicher nicht mitgespielt.
Im Fall L.S./Josef hatten sie gefragt und gezahlt und damit die Herkunft von Josef erfolgreich vor dem Gesetz verschleiert, eine Grundbereitschaft zur Ausführung solcher Gedankengänge war also nachweislich vorhanden.
2.) Abtreibung, sehr riskant
3.) Schwangerschaft mit allen Mitteln und vor möglichst allen Leuten verbergen
Das Kind zur Welt bringen und anschliessend verschwinden lassen, das wäre nun wieder Mord und weitere Sünde gewesen.
Die "Lösung", das Kind in einen Schilfkorb zu legen und paarabwärts treiben zu lassen, hat zwar ein biblisches Vorbild, wäre aber auch als Mord ( -versuch ) bewertet worde.
Eine andere Mutter musste her, das wäre ein Ausweg.
Ich hoffe, ich konnte zum Ausdruck bringen, was ich mit dem "nichtillegalen Vater" meinte. Wie gesagt, nur ein Gedankenspiel.
@AngRa:
Ich betrachte diesen Gedankengang mit der mutmaßlichen Schwangerschaftsverschleierung nur so am Rande, deswegen greife ich einfach mal Deine Bemerkungen dazu auf. Ich finde sie interessant in Bezug auf "selektive Wahrnehmung" und entsprechende Argumentation.
Grundsätzlich hast Du doch in der Vergangenheit die Glaubwürdigkeit von K.R. massiv angezweifelt. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Von der Grundeinstellung wäre doch ein Mensch, der es mit der Wahrheit ohnehin nicht so genau nimmt, für so einen "Tausch" garnicht so ungeeignet. Oder wurde K.R. inzwischen glaubwürdigkeitsmässig "aufpoliert"? Generell oder nur in Bezug auf diese Frage?
Immer wieder wurde die berechtigte Frage gestellt, warum die HKer eine schwangere Magd eingestellt haben. Bislang hat dafür noch Keiner die ultimative Antwort gebracht. Dass K.R. garnicht schwanger war, wäre immerhin eine mögliche Antwort im Rahmen dieses Gedankengangs.
Wer war denn bei der Geburt anwesend? Die Hebamme und die HKer, sonst noch wer? Wenn man konsequent in diesem Gedankengang bleibt, dann hatten die HKer Interesse daran, die Geburtsumstände zu verschleiern.
Du hast Dich vehement für die moralische Integrität der Hebamme ausgesprochen. Ohne einen Beweis dafür.
Das Gegenargument war "Schweigegeld", genauso ohne Beweis.
Keine der beteiligten Parteien hat sich bei dem Thema bewegt oder ein Szenario überlegt, in dem die Hebamme ihre moralische Integrität wahren und sich ein paar Goldmark über die Rechnung hinaus in die Tasche stecken konnte.
Dabei ist das doch garnicht so schwer. Die Hebamme hat sicher viel Elend gesehen bei ihrer Arbeit. Auch die Folgen von Inzest. Ich will garnicht so weit gehen, der Dame illegale Abtreibungen zu unterstellen. Aber aus Mitgefühl und um die gesetzlichen Folgen für die Mädchen und Frauen zu vermeiden ( die waren doch schon gestraft genug ), könnte sie mal ein Auge zugedrückt haben. So abwegig, der Gedanke?
Schon der Pfarrer muss garnicht gewusst haben, was sich da abspielte. Macht aus dem korupten Kleriker einen kurzsichtigen. Die K.R. wurde immer dicker ausgepolstert, die V.Ga. zog sich immer dicker an. K.R. stellt ihm ( jetzt abgepolstert ) das Kind vor, er trägt ein und fertig.
Der Anton Bichler wollte also was von der K.R., habe ich das richtig verstanden?
Egal jetzt mal, ob er bei ihr "landen" konnte oder nicht, ich würde ihn nun nicht als "unbeteiligten Zeugen" zu Fragen, die K.R. betreffen, einstufen.
Ihr steht doch immer auf die "grossen Gefühle", wie nah hätte der denn der K.R. noch sein oder kommen wollen sollen, ehe er für Dich "beteiligt" ist?
Und sein Kumpel gleichen Nachnamens, der angibt, was A.B. ihm erzählt hatte, wie ordnen wir den ein? "Völlig unbeteiligter Busenfreund des total unbeteiligten ( Möchtegern-? ) Liebhabers?"
Mich würden die Antworten auf meine Fragen wirklich interessieren.
MfG
Dew