@tatverdacht Für mich ist aber diese Aussage nach wie vor ein Versuch, das Unheil zu rechtfertigen. Jedenfalls sehr auffällig. Es ist ja nicht diese einzige Auffälligkeit, sondern so viele kleine Mosaiksteine, die nur, aber auch nur beim LTV in dieser Häufung vorhanden sind.Solche Aussagen könnten auch von jemanden stammen der unschuldig ist, und sich zwangsläufig Gedanken über die Tat und Täter macht, wenn er danach gefragt wird. Laut Bericht seiner Familienangehörigen in der SZ, hat sogar der damalige Pfarrer versucht sie als Kinder auszuhorchen. In der Schule wurden sie sicher gehänselt, im Dorf wurde getuschelt. Logischerweise gab es in der Familie deshalb auch Fragen, wie wir von seiner Tochter aus dem Hieberfilm wissen. Von ihr stammen ja auch seine Antworten. Wir würden diese jemanden sofort abnehmen, wenn wir ihn nicht für den Täter halten würden. Da uns fast nur die Aussagen von ihm und über ihn bekannt sind, erscheinen uns auch die Indizien gegen ihn so gehäuft. Von Rechtfertigungsversuchen anderer Verdächtiger wissen wir ja kaum etwas. Wenn über andere genau so viele und ähnliche Informationen vorliegen würden, könnten wir zusätzlich ins Grübeln geraten. Hier einmal als advocatus diabolo gedacht.
Angenommen er war in die Tat verstrickt, dann war seine Antwort beim Verhör mit Kriminalkommissar Martin Riedmayr am 30. März 1931 äußerst geschickt:
„Ich sag's ganz offen. Die Leute waren nicht gut, da hat der Herrgott schon die rechte Hand am rechten Platz gehabt“, denn ein Täter/Mittäter würde m. M. nach nur Gutes über die Opfer sagen, um ja keinen Verdacht zu erregen. Es wurde ja auch versucht ihn mit Fangfragen zu verunsichern. Als es um die Vaterschaftssache ging sagte er ja auch zuerst, daß er sich grün und blau geärgert habe. Er verneinte es dann aber sofort, als er merkte es könnte in die falsche Richtung gehen und stellte es so dar, daß er im Dorfe als guter Mann gelte. Ob A. Schwaiger jun. im Film sehr vorsichtig und indirekt gegenteilige Andeutungen macht, muß jeder der den Film gesehen hat selber für sich beantworten.
Sehr viel brisanter erscheint mir seine Antwort auf die folgende Frage Riedmayrs:
„Es ist auch erzählt worden, daß sie zu Tatzeit nachts nicht zu Hause waren, sondern angeblich im Heu geschlafen haben.“:
„Wie nur die Leute so etwas sagen mögen, davon mag ich gar nichts hören. Es ist nicht wahr, ich bin bei meiner Frau gewesen“ Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir vom Dammerbauer wissen, daß er nämlich laut familiären Aussagen in dieser Zeit auf Heudiebe „gepaßt“ hat und dabei nicht gestört werden durfte. Jemand sagt hier offensichtlich die Unwahrheit, wobei anzunehmen ist, daß einer von beiden mehr Interesse daran hatte.
Der Kriminalkommissar Riedmayr hat aber nirgends nachgefaßt und auch keine Anhaltspunkte für ein weiteres Vorgehen gesehen. Es war auch kein scharfes Kreuzverhör, obwohl bei der Vernehmung zusätzlich noch der Kriminaloberkommissar Georg Sehn beteiligt war. Beides erfahrene Kriminalisten! - hätte ihnen deshalb nicht doch einiges Ungereimte auffallen müssen?