Seperate schrieb:Als gesichert gilt hingegen, dass die Tat auf der Fahrbahnseite von Olsberg Richtung Meschede begangen worden ist. Das ergab sich aus dem Fundort und der Lage der Leiche. Die Täter sind also auf die Autobahn aufgefahren und haben nach etwa 700 Metern auf der Brücke direkt gehalten. Man kam also aus dem tiefsten Sauerland. In der direkten Umgebung gibt es ein paar Kleinstädte, ansonsten aber nur Wald, Wiesen und Felder. Die nächste Großstadt ist mit Paderborn knapp 70 km entfernt.
Wie würdet ihr das einordnen? Haben die Täter einen Bezug zu der Gegend? Die Ermittler haben ja verlauten lassen, dass das Opfer nicht unbedingt aus dem Hochsauerlandkreis stammen muss. Aber ob die Täter etliche Kilometer mit der Leiche im Auto ausgerechnet zu dieser Brücke fahren?
Ich würde nicht denken, dass das bedeutet, dass die Täter irgendwo im Hochsauerland mit der Leiche auf der Pritsche losgefahren sind, bei Olsberg auf die Autobahn aufgefahren sind und dann die erste Brücke auf der Strecke genutzt haben, um die Leiche abzuwerfen.
Ich finde stattdessen dieses Autobahnende bei Olsberg ziemlich markant und könnte mir vorstellen, dass die tatsächlich aus Richtung Westen kamen und dann gemerkt haben, dass da die Autobahn "plötzlich" zu Ende ist. Daraufhin sind sie am Ende der AB auf die Schnellstraße, haben dort bei nächster Gelegenheit kehrt gemacht und sind wieder auf die Autobahn aufgefahren, wo die dann die erste Brücke genutzt haben, um die Leiche abzuwerfen.
Beides würde aber bedeuten, dass die wirklich explizit geplant haben, die Leiche von einer Autobahnbrücke abzuwerfen (meiner Meinung nach um Spuren an der Leiche zu vertuschen, vielleicht auch um die Identifikation zu erschweren). Denn ansonsten hätten sie ab der Schnellstraße ja durchaus die Möglichkeit gehabt, bessere Verstecke zu finden und die Ablage der Leiche an sich wäre sicher weniger auffällig gewesen, als mitten auf der Autobahn anzuhalten.
Deshalb denke ich, dass die Täter durchaus auch aus dem deutlich weiteren Radius um den Fundort, und zwar in alle Richtungen kommen können. Die A 44, von der die A445 bei Werl abzweigt, die eine Hauptachse zwischen Westen (Ruhrgebiet) und Osten (Kassel). Und in unmittelbarer Nähe, also 2 Ausfahrten von Kreuz Werl entfernt, ist das Autobahnkreuz Unna, wo die A 1 Richtung Norden bzw. Richtung Süd-Westen (ins Rheinland) kreuzt. Das ist also schon ein ziemlicher Knotenpunkt. Von der Brücke, an der der Mann abgeworfen wurde, kann man in einer Stunde Fahrtzeit in ganz verschiedenen Ballungsräumen sein.
brigittsche schrieb:Ich würde denken, dass der Tote und vielleicht auch die Leute, die ihn heruntergeworfen haben, vielleicht irgendwo in der Gegend auf so einer Baustelle gearbeitet haben und vielleicht von ihrer Unterkunft zur Arbeit über die Brücke gefahren sind. Oder mal am Wochenende irgendwie ein bisschen was unternehmen und dabei durch Zufall die Brücke kennengelernt haben.
Das sehe ich auch so. Die können in jedem beliebigem Kaff gearbeitet haben, ohne aufzufallen.
Eine Kollegin wohnt in Dachau bei München und hat dort vor Ort in einem Möbelhaus eine Küche inkl. Aufbau und Installation bestellt. Gekommen sind zwei Handwerker von einer Firma aus Sachsen, die auch von dort angereist sind und für den Aufbau eine Übernachtung in einer Monteursunterkunft gemacht haben. Die waren bei einer Firma angestellt, die den Auftrag von der Dachauer Firma bekommen hatte, weil sie wohl die günstigsten Konditionen geboten hat.
Wenn der Mann also bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam, kann der Arbeitgeber überall sitzen und auch die Bausstelle, auf der er tätig war, kann überall gewesen sein. Ich würde nicht vermuten, dass die Baustelle in einem Umkreis von wenigen Kilometern um den Fundort liegen dürfte. Eher deutlich weiter weg. Wie gesagt, über die Autobahnen in der Gegend kann man innerhalb einer Stunde wirklich eine ziemlich große Distanz zurücklegen und das fast in alle Himmelsrichtungen.