Unbekannter Mann im Sauerland von Brücke geworfen

Hallo zusammen,

am 17. Dezember 2024 haben Arbeiter unter der 115 Meter hohen Talbrücke in Nuttlar (Hochsauerlandkreis) eine entstelle Leiche entdeckt.

Man ging erstmal davon aus, dass sich der Mann in suizidaler Absicht von der Brücke gestürzt hat. Bei der Obduktion stellte sich aber heraus, dass das Opfer vor dem Sturz bereits tot war.

Unter einer Autobahnbrücke der Autobahn 46 in Bestwig-Nuttlar entdeckten Arbeiter während Inspektionsarbeiten am 17. Dezember 2024 den Leichnam eines noch unbekannten Toten. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Dortmunder Kriminalpolizei schließen nach ersten Erkenntnissen einen Suizid aus.

Quelle: https://www.wp.de/lokales/meschede-und-umland/article408001797/leiche-von-a46-bruecke-bei-bestwig-geworfen-das-ist-der-tote.html

Die Staatsanwaltschaft vermutet aktuell, dass der Mann bei einem Arbeitsunfall gestorben sein könnte und man ihn zur Vertuschung von der Brücke geworfen hat. Das Brückengeländer ist dort allerdings 2 Meter hoch. Die Ermittler glauben daher, dass die Täter auf der Ladefläche eines Transporters oder auf der Leitplanke gestanden haben. Obwohl die Autobahn 46 täglich von über 90.000 Fahrzeugen befahren wird, haben sich bislang noch keine Zeugen gemeldet.

Einfach ist es nicht, dort einen Körper von der A46 herunterzuwerfen: Das Geländer ist gut 2 Meter hoch! Die Ermittler glauben, dass die Täter dabei auf der Ladefläche eines Transports oder auf der Leitplanke standen.

Quelle: https://bild.de/regional/nordrhein-westfalen/mann-von-talbruecke-in-nrw-geworfen-polizei-fahndet-mit-diesem-bild-6776975d7dfaed65509895d9

Was haltet ihr von dem Fall?

Welchen Grund sollte es denn geben, den Mann von der Brücke zu werfen, wenn es doch ein Unfall war?
Es sei denn, der Mann war illegal beschäftigt.

SKlikerklaker schrieb:Es sei denn, der Mann war illegal beschäftigt.

Schon möglich, sonst würde ja, wenn er offiziell irgendwo in einer Firma angestellt wäre, ja auch bemerkt werden, dass da jemand fehlt.

Und das würde auch erklären, warum er noch nicht vermisst wurde: Vielleicht stammt er nicht aus Deutschland und hielt sich nur zur Arbeit hier auf, so dass er hier von niemandem vermisst wird.

Und seine Familie zu Hause hat ihn noch nicht vermisst gemeldet, bzw. ist diese Meldung noch nicht in entsprechende Datenbanken eingeflossen. Oder die Angehörigen wissen gar nicht genau wo er sich aufhielt.

Vielen Dank @Seperate für die Erstellung des Threads!

Laut der veröffentlichten Bilder würde ich auch von einem Arbeitsunfall ausgehen.






Ich vermute, dass der Mann inoffiziell (Schwarzarbeit) bei einer Firma angestellt war. Bei Alarmierung der Rettungskräfte wäre der Schwindel aufgeflogen, außerdem würde ja auch die Berufsgenossenschaft unangenehme Frage stellen. Wurde eventuell der Arbeitsschutz nicht eingehalten?

https://bild.de/regional/nordrhein-westfalen/mann-von-talbruecke-in-nrw-geworfen-polizei-fahndet-mit-diesem-bild-6776975d7dfaed65509895d9


Auf der Bekleidung ist leider kein Firmenlogo angebracht, da wäre man ja in dem Fall ja auch schon ein Stück weiter.


Allerdings könnte es auch um einen Streit unter Kollegen gegangen sein. Wir kennen jetzt nicht die Verletzungen, Messerstiche oder Erwürgen?

Der Unbekannte Tote ist sicher aus dem Europäischen Raum. Ich glaube an eine zeitnahe Identifikation und Lösung des Falles

HolzaugeSHK schrieb:Auf der Bekleidung ist leider kein Firmenlogo angebracht, da wäre man ja in dem Fall ja auch schon ein Stück weiter.

Interessant ist vielleicht auch, dass es Kleidung in Größe XL war, der Mann aber 180 cm groß und wog 74 Kilo. Also waren die Sachen ziemlich groß... Ich würde auf einen armen Kerl tippen, der sich sogar die Klamotten von irgendwoher organisieren musste...

https://www.wp.de/lokales/meschede-und-umland/article408001797/leiche-von-a46-bruecke-bei-bestwig-geworfen-das-ist-der-tote.html

HolzaugeSHK schrieb:Allerdings könnte es auch um einen Streit unter Kollegen gegangen sein. Wir kennen jetzt nicht die Verletzungen, Messerstiche oder Erwürgen?

Zu Details hat man sich hier nicht geäußert. Allerdings liegen laut Staatsanwaltschaft bisher keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tötung vor.

Seperate schrieb:Zu Details hat man sich hier nicht geäußert.

Die Aussage mit dem möglichen Arbeitsunfall hat ja vermutlich schon einen Hintergrund, sonst würde man das nicht so sagen. Aber natürlich ist der Begriff auch dehnbar: Nehmen wir mal an (fiktiv!) er war offensichtlich irgendwo heruntergestürzt und hatte Zement in einer Wunde. Da könnte man denken: "Aha, der ist auf der Baustelle vom Gerüst gefallen! Dazu passen auch die Arbeitsklamotten..."

Aber er könnte ja z. B. auch nicht zufällig untergefallen sein, z. B. weil ihn jemand im Streit geschubst hat.

Wenn man sich die das Bild genauer anschaut, in Brusthöhe ist der Pullover beschädigt, sieht wie ein Schnitt (Messer) aus! Allerdings kann der Verschleiß am Pullover auch von der Arbeit oder vom Sturz herkommen.

brigittsche schrieb:Zement in einer Wunde

Ja, das wäre eine Spur!

Möglicherweise handelte es sich um einen Saisonarbeiter, der im Hochsauerlandkreis tätig war.

Was macht man als Saisonarbeiter? Fällt mir jetzt in der Jahreszeit nur Weihnachtsbaumverkäufer oder Forstarbeiter ein.

https://www.tag24.de/justiz/leichenfunde/fahndung-im-hochsauerlandkreis-unbekannte-leiche-unter-autobahnbruecke-entdeckt-3347770

HolzaugeSHK schrieb:Wenn man sich die das Bild genauer anschaut, in Brusthöhe ist der Pullover beschädigt, sieht wie ein Schnitt (Messer) aus! Allerdings kann der Verschleiß am Pullover auch von der Arbeit oder vom Sturz herkommen.

Ne, der Pullover ist vom Halsbündchen her aufgeschnitten. Ich kann mir vorstellen, dass das der Rettungssanitäter/Notarzt war, der die Oberbekleidung aufgeschnitten hat, um für eine Wiederbelebung an den Brustkorb zu kommen (die in der Regel auch bei einem offensichtlich Toten zumindest versucht wird, solange noch keine Leichenstarre eingesetzt hat).
Oder aber der Gerichtsmediziner bei der Obduktion, der die Oberbekleidung aufgeschnitten hat, um den Toten entkleiden zu können, ohne dass unter der Kleidung liegende und noch nicht erkennbare Verletzungen durch die Entkleidung zu stark verändert werden. Eine Leiche, bei der Leichenstarre besteht, kann man auch nicht auf dem üblichen Weg entkleiden.

Also, erst wurde ein Verbrechen fast ausgeschlossen (Oberstaatsanwalt Thomas Poggel (63) von der Staatsanwaltschaft Arnsberg: „Hinweise auf eine vorsätzliche Tötung ergaben sich nicht.“), aber jetzt ermittelt die Mordkommission:

https://www.tag24.de/justiz/leichenfunde/fahndung-im-hochsauerlandkreis-unbekannte-leiche-unter-autobahnbruecke-entdeckt-3347770

HolzaugeSHK schrieb:Was macht man als Saisonarbeiter? Fällt mir jetzt in der Jahreszeit nur Weihnachtsbaumverkäufer oder Forstarbeiter ein.

Es gibt doch genug unangemeldete Arbeitskräfte, die auch im Wohnungsbau tätig sind, es wird ja nicht nur draußen gearbeitet.

brigittsche schrieb:Interessant ist vielleicht auch, dass es Kleidung in Größe XL war, der Mann aber 180 cm groß und wog 74 Kilo. Also waren die Sachen ziemlich groß... Ich würde auf einen armen Kerl tippen, der sich sogar die Klamotten von irgendwoher organisieren musste...

Entweder das oder es sollte nach illegalem Arbeiter aussehen und man hat ihn nur in Arbeitskleidung gesteckt und es handelt sich gar nicht um einen Arbeiter. Bestimmt wurde ja schon geprüft, ob die Kleidung eventuell DNA-Tragespuren hat, die nicht zu seiner Größe passen.

birotor schrieb:Also, erst wurde ein Verbrechen fast ausgeschlossen (Oberstaatsanwalt Thomas Poggel (63) von der Staatsanwaltschaft Arnsberg: „Hinweise auf eine vorsätzliche Tötung ergaben sich nicht.“), aber jetzt ermittelt die Mordkommission:

Da würde ich nicht so viel drauf geben. Das Wort "Mordkomission" ist tatsächlich eher umgangssprachlich. In der Regel gibt es bei der Kriminalpolizei Fachdezernate, die sich jewweils mit bestimmten Arten von Verbrechen beschäftigen. Das Fachdezernat, das sich mit "Morden" auseinandersetzt, ist in der Regel für alle Todesermittlungsverfahren zuständig, oft auch, besonders wenn es eher für den ländlichen Raum zuständig ist, für Körperverletzungen und/oder Vermisstensachen.
Das macht ja auch Sinn, da die Ermittler ja oft zu Beginn von Ermittlungen gar nicht wissen, ob ein "Mord" vorliegt, oder eben ein Todschlag, eine Körperverletzung mit Todesfolge, ein versuchter Todschlag, ein Suizid etc.
Insofern denke ich, dass das der Journalist eher schlecht formuliert hat.

LillyLego schrieb:Entweder das oder es sollte nach illegalem Arbeiter aussehen und man hat ihn nur in Arbeitskleidung gesteckt und es handelt sich gar nicht um einen Arbeiter

Man kann doch sicher an den Händen erkennen ob da eventuell noch Schmiere, Zement oder Silikon anhaftete? Auch die Art der Hände, kräftig und mit viel Hornhaut, was auf einen Arbeiter hindeutet.

Gibt es Angaben zur "Marke" der Bekleidung, Made in Germany oder Europäisches Ausland?

HolzaugeSHK schrieb:Gibt es Angaben zur "Marke" der Bekleidung, Made in Germany oder Europäisches Ausland?

Jacke und Hose stammen von Vetipro. Das scheint eine französische Marke zu sein, die Arbeitsbekleidung herstellt.

Die Bekleidung wird über deren Online-Shop vertrieben, teilweise aber auch bei Amazon angeboten. Anderer Anbieter sind vor allem Shops aus Frankreich, Belgien, Niederlande und der Schweiz.

Die Schuhe sind von Jori. Das ist eine Marke, die zur ELTEN GmbH (Marktführer für Sicherheitsschuhe in Deutschland) gehört.

Seperate schrieb:Die Bekleidung wird über deren Online-Shop vertrieben, teilweise aber auch bei Amazon angeboten. Anderer Anbieter sind vor allem Shops aus Frankreich, Belgien, Niederlande und der Schweiz.

Da ja heute so ziemlich alles überall zu bekommen ist, wird das vermutlich leider nicht sehr viel weiterhelfen. Die Zeiten, wo man da bei Schneidermeister XY nachfragte und der dann in seinem dicken Buch nachguckte, wo schon sein Vater anno dunnemals die Namen seiner Kunden festgehalten hat, sind doch schon lange vorbei...

Mal abgesehen davon, dass die Klamotten ihm ja offensichtlich zu groß waren, wer weiß, von welchem Kollegen er die vielleicht bekommen hat und woher der die wiederum hatte.

LillyLego schrieb:Entweder das oder es sollte nach illegalem Arbeiter aussehen und man hat ihn nur in Arbeitskleidung gesteckt und es handelt sich gar nicht um einen Arbeiter.

Wäre natürlich auch denkbar, aber ich denke da an die Aussage, dass er vielleicht bei einem Arbeitsunfall gestorben ist. Ich glaube nicht, dass man das nur an der Kleidung festgemacht hat. Der Schluss "Aha, der hat Arbeitsklamotten an, dann war es bestimmt ein Arbeiter!" wäre doch ein bisschen einfach gestrickt....

brigittsche schrieb:Wäre natürlich auch denkbar, aber ich denke da an die Aussage, dass er vielleicht bei einem Arbeitsunfall gestorben ist. Ich glaube nicht, dass man das nur an der Kleidung festgemacht hat. Der Schluss "Aha, der hat Arbeitsklamotten an, dann war es bestimmt ein Arbeiter!" wäre doch ein bisschen einfach gestrickt....

Zumal heute viele Leute in ihrer Freizeit auch in Arbeitsklamotten rumlaufen - scheint dank Engelbert Strauss tatsächlich salonfähig geworden zu sein. Ich hab schon mehr als einmal Leute auf Beerdigungen damit auftauchen sehen.

Grillage schrieb:Zumal heute viele Leute in ihrer Freizeit auch in Arbeitsklamotten rumlaufen - scheint dank Engelbert Strauss tatsächlich salonfähig geworden zu sein.

Das ist richtig, aber die Klamotten sehen auf dem Foto eher wie "echte" Arbeitsklamotten aus, die auch wirklich bei der Arbeit getragen wurden und entsprechend abgewetzt sind. Zumal sie ja auch zu groß sind.

Also entweder war der wirklich Arbeiter, oder einfach so arm, dass er nichts anderes hatte. Oder beides.

brigittsche schrieb:Das ist richtig, aber die Klamotten sehen auf dem Foto eher wie "echte" Arbeitsklamotten aus, die auch wirklich bei der Arbeit getragen wurden und entsprechend abgewetzt sind. Zumal sie ja auch zu groß sind.

Also der Pullover ist meiner Meinung nach aufgeschnitten worden, um ihm der Leiche nach demnFund ausziehen zu können.
Und bei den anderen Wetzspuren hatte ich gedacht, dass sie vom Sturz von der Brücke oder eher dem Aufprall auf den Boden herrühren.

Wenn er tatsächlich ein Unfallopfer einer illegalen Arbeit oder gar eines illegalen Vermittlungsrings/Händlerrings war, wird es ja vermutlich dennoch Arbeitskollegen geben, die evtl aussagen könnten, wenn sie sich trauen. Je nach Einsatzort wird es ja evtl auch nicht illegale Kollegen geben.

Bestünde die Möglichkeit, dass er auch bei anderen kriminellen Machenschaften zu Tode kam, zB Bankautomatensprengung? Er musste dann zügig weggeschafft werden? Die Polizei wird es anhand der Verletzungen aber einordnen können.