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Roswitha H: Vermisst seit 1999

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Vermisstenfall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:14
Zitat von kittykakittyka schrieb:Und was haltet ihr von der Theorie des freiwilligen Untertauchens? Im Podcast wird dazu auch was gesagt und laut Ermittlern durchaus ne plausible Erklärung...
Das ist absolut möglich und halte ich wahrscheinlicher als Suizid. Allerdings bin ich auch hierzu skeptisch. Denn wenn RH sich vom Ehemann trennen wollte oder getrennt hätte, dann hätte es viele ihrer Probleme so nicht mehr gegeben. Dass sie weiß wie man sich trennt, wissen wir, da sie schon geschieden war. Dass es Spannungen in der neuapostolischen Gemeinde gab, müsste kein Grund zum anonymen Auswandern sein. Man könnte die Gemeinde wechseln, in der näheren Umgebung. Sie war in der Region ja durchaus eingebunden, durch ihre vielen Freizeitaktivitäten und den Salon und letztlich auch durch Kinder und Enkelkinder.

Dass sie da einfach so plötzlich und unerwartet verschwindet, nachdem sie noch teure Einkäufe erledigte, passt für mich nicht ganz.
Sie hätte auch, wenn das denn ihr Wunsch gewesen wäre, geplant und organisiert und öffentlich bekannt auswandern können. Das passt mehr in das Bild, das ich von ihr habe.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Könnte es nicht sein, dass da ein Kunde in ihrem Salon aufgetaucht ist, mit dem sie anbandelte, wie sie zuvor schon im Angestelltenverhältnis angebandelt hatte mit jemandem, der dann ihr dritter Ehemann wurde?
Wäre es nicht viel einfacher gewesen, sich offiziell zu trennen und zusammen zu leben, als immer anonym leben zu müssen?
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Als Fazit des Aktenzeichen xy Beitrags kam mir am Schluss der Sendung der Gedanke, dass sie die teure Bettwäsche für ihr teures Liebesnest gekauft hatte. Und deswegen ist dieser Fall für mich der Bettwäsche-Fall. Das ganze Auto war vollgepackt und die dicke weiße Decke versperrte das Fenster.
Und eben deshalb hätte sie die teure Bettwäsche dann doch auch mitgenommen ins Liebesnest, oder nicht? Es wurde unsers Wissens nach auch nie eine konkrete Person oder Situation benannt und es gab dann vermutlich auch keine Person oder ein Liebesnest. Und wenn es da wen gegeben hätte, wäre das nicht ein Mordmotiv?
Zitat von HonigbrotHonigbrot schrieb:Daher meine Frage: ist es möglich, dass RH selbst zum KH gefahren ist, weil sie gemerkt hat, dass sie sich komplett überanstrengt hat und nun irgendwas in ihrem Körper vorgeht, was sie als evtl. Notfall einschätzt, oder denkt, dass sie es sofort untersucht haben möchte? Herzprobleme z.B. aus einer vorherigen Herzmuskelentzündung, weil sie sich nicht geschont hat?
Im Podcast von Mike Mathis wird betont, dass es keinerlei Entzündungszeichen usw mehr gab. Es kann also auch keine Herzmuskelentzündung vorgelegen haben. Zudem vermute ich, dass sie auf dem Weg von Braunschweig nach Knesebeck nicht den großen Umweg in die Klinik in Wolfenbüttel fahren würde, sondern wenn denn am nächsten Tag erneut zum Hausarzt gegangen wäre.
Zitat von WMWM schrieb:Dass sie am Tag des Verschwindens die Tochter besuchen wollte habe ich nicht mehr in Erinnerung, sondern, dass sie sich bei der Tochter in der Zeit davor eine Auszeit nehmen wollte, was durch ihre Erkältung verhindert wurde.
Es wird so mehrfach in den Medien gesagt, siehe dazu auch die Medien oben. Woher diese Aussage kommt, dass sie das geplant habe, wissen wir nicht. Es könnte auch sein, dass beispielsweise der Ehemann sagte, RH habe aufgrund von Konflikten in der Ehe nicht zu Hause schlafen wollen und sei deswegen nach OHZ gefahren. Was die Tochter dazu sagte, wissen wir nicht, sie fragte aber gleich am nächsten Tag an, wo die Mutter denn sei. Vielleicht war es nicht RH´s Idee. Da aber offenbar auch KHK Bauerfeld das so geäußert hat, nehme ich die Idee als solche erstmal hin. Möglicherweise war das eine Idee von RH, sie hat sich aber nach dem Gespräch mit der Freundin umentschieden, weil diese RH ja zu einer Aussprache mit dem Ehemann riet, was RH dann ja offenbar auch noch abends vornehmen wollte.
Doch zu dem Besuch bei der Tochter kommt es nicht mehr. Dies findet auch Roswitha Hedts Ehemann bei einem Telefonat mit der Tochter am 5. Januar heraus. Als vermisst meldet er seine Ehefrau jedoch erst acht Tage später, am 12. Januar 1999, am Tag, bevor das Auto der Vermissten gefunden wird. Er habe vermutet, dass seine Frau ihn verlassen habe und ein paar Tage für sich allein brauche, gab der Mann als Begründung für die späte Vermisstenmeldung den Berichten zufolge an.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/-aktenzeichen-xy---was-geschah-mit-roswitha-hedt-aus-gifhorn--34887810.html
Zitat von WMWM schrieb:Oder war sie vorher als Angestellte beschaeftigt?
Sie war zuvor in einem Salon in Wittingen angestellt, danach hat sie sich in Bad Bodenteich selbständig gemacht, etwa ein Jahr zuvor und offenbar gab es da keine größeren Probleme. Wird so im Podcast berichtet. Wo sie zuvor gewohnt, gearbeitet und gelebt hat oder einen Salon hatte, wissen wir nicht.
Zitat von WMWM schrieb:Bei XY wurde außerdem gezeigt, dass sie das Geld für die Bettwaesche aus der Kasse des Salons genommen hat. Ist das belegt oder entspricht das der Aussage des Ehemanns.
Das wird auch so im Podcast gesagt. Da RH nicht bei der Bank war, wird das stimmen. Weshalb sie das Geld nicht vom gemeinsamen Haushaltsgeld nahm, wird nicht gesagt. Weshalb sie das so machte und ob das üblich war, wird nicht gesagt. Sie wird sich aber ja ein Gehalt gezahlt haben und dann hat sie das evtl einfach als Vorschuss genommen? Oder sie wollte eben diese Einkäufe ausdrücklich von ihrem eigenen Geld besorgen, weil sie diese Einkäufe für sich nutzen wollte, zB eine eigene Wohnung.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Ich wusste nicht, dass Frau Hedt in zwei unterschiedlichen Chören sang und auch nicht das dies zu Spannungen geführt hätte.
Dass es zwei Chöre waren, war mir bekannt. Dass es Chöre zweier unterschiedlicher Religionsgemeinden waren, war mir nicht bewusst. Aber gerade weil sie dort gut eingebunden war und Pläne hatte, wäre sie ja vermutlich nicht einfach so abgehauen und hätte beide Gemeinden verlassen?

Ich würde mich gerne nochmal konkreter mit den Fragen sowie den Inhalten und Art der Fragen der Polizei zum Fall auseinandersetzen:
Helfen können mögliche Zeugen, wenn sie folgende Fragen der Kripo Gifhorn beantworten können:

Wer hat Roswitha Hedt am 4. Januar 1999, nach 19 Uhr oder danach noch gesehen oder ist von ihr kontaktiert worden?
Wer hat den roten VW-Scirocco mit dem Kennzeichen GF – AW 900 zwischen dem 4. Januar und dem 10. Februar 1999 gesehen oder hat gesehen, wer ihn auf dem Parkplatz des Krankenhauses in Wolfenbüttel abgestellt hat?
Wer weiß, wo sich Roswitha Hedt nach dem 4. Januar 1999 aufgehalten hat und wo bzw. bei wem sie eventuell gewohnt hat?
Wer kann Auskunft darüber geben, wo sich die heute 78-jährige Frau zurzeit aufhält?
Quelle: https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/verschwundene-friseurmeisterin-niedersachsen-tv-beitrag-hinweisflut-aktenzeichen-xy-polizei-vermisst-zr-93194203.html

Ich denke besonders die ersten beiden Fragen sind besonders wichtig und interessant. Gegen 19 Uhr hätte RH in Knesebeck eintreffen müssen. Ist sie dort gesehen worden, zB von Nachbarn? Und wo war der VW, er muss ja irgendwo gestanden haben, bis er an der Klinik in Wolfenbüttel abgestellt wurde.
Zitat von WMWM schrieb:Wenn es nun so war, dass der Angebetete im Gegensatz zu RH keineswegs gewillt war, seine Ehe aufzugeben?
Darüber wird im Podcast diskutiert.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:23
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Denn wenn RH sich vom Ehemann trennen wollte oder getrennt hätte, dann hätte es viele ihrer Probleme so nicht mehr gegeben. Dass sie weiß wie man sich trennt, wissen wir, da sie schon geschieden war. Dass es Spannungen in der neuapostolischen Gemeinde gab, müsste kein Grund zum anonymen Auswandern sein. Man könnte die Gemeinde wechseln, in der näheren Umgebung. Sie war in der Region ja durchaus eingebunden, durch ihre vielen Freizeitaktivitäten und den Salon und letztlich auch durch Kinder und Enkelkinder.
Das fasst es gut zusammen. Letztlich würde sie sich ja auch bei einem Untertauchen von dieser Gemeinde zwangsläufig ja auch trennen müssen. Daher würde es keinen Sinn machen, eventuelle Schwierigkeiten dort als Grund für ein Untertauchen anzunehmen.

Zumal die Neuapostolische Kirche laut eigener Angabe geschiedene Personen nicht vom Empfang der Sakramente ausschließt und auch wieder den Trausegen spendet. Denn wenn es anders wäre, hätte man RH aufgrund ihrer früheren Scheidungen dort bereits von vorneherein entsprechend "eingestuft".


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn letztlich: Nachdem sie schon mehrmals geschieden war, wusste sie doch, dass das Leben danach weitergeht. Warum hätte sie dann untertauchen sollen, wenn eine normale Trennung von ihrem Mann möglich gewesen wäre? Den Kontakt zu Kindern, Enkelkindern und allen Freunden abbrechen, das macht man doch nicht, wenn es auch anders ginge. Und hier sehe ich kein Hindernis, das gegen eine normale Trennung von ihrem Mann gesprochen hätte (zumindest auf der Basis dessen, was wir wissen).
Das sehe ich genauso.

Und deshalb denke ich, dass jemand sie in die Irre führte. Dazu passen auch die Anrufe bei der Auskunft.

Der Ermittler im Podcast hält es für möglich, dass sie in „Vierter Ehe“, wie er sagte, leben könnte. Ich spekuliere, dass es zu dieser Vierten Ehe nicht kam, weil sie einem Heiratsschwindler aufgesessen war, der nicht ihr Geld wollte, sondern ihr Leben.

Der Fall erinnert mich an den Verschwindefall von Birgit Ameis Der Fall Birgit A. aus Lohmar (Beitrag von Jolande) der nach 6 oder 7 Jahren zum Mordfall wurde.

Auch dort war das Auto abgestellt auf einem Parkplatz, ganz außen und es wurde seitenlang im Thread gerätselt, warum sie denn dort parkte, denn es wurden keine Spuren eines Unbekannten gefunden. Die SOKO HAHN ist immer noch geschaltet:
https://www.polizei.rlp.de/fahndung/detailansicht/default-a9cfcf981623d1c9aa28306451473740

Auch in RHs Auto wurden keine Spuren einer unbekannten Person gefunden.

Birgit Ameis war eine Frau, die bodenständig verheiratet war. Der Täter muss es irgendwie geschafft haben, sie mit ihrem Wagen auf den letzten Platz des Gemeindeparkplatzes zu locken, obwohl sie eigentlich von ihrer Dienststelle nach Hause fahren wollte.

Welche Frau wählt im Winter am 4.1. im Dunkeln den letzten Krankenhaus-Parkplatz, schön gruselig, der Wald ist ganz nahe, den letzten Parkplatz? Wäre es möglich, dass sie dort hinbestellt wurde, mit welchem Vorwand auch immer?


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:42
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Ermittler im Podcast hält es für möglich, dass sie in „Vierter Ehe“, wie er sagte, leben könnte. Ich spekuliere, dass es zu dieser Vierten Ehe nicht kam, weil sie einem Heiratsschwindler aufgesessen war, der nicht ihr Geld wollte, sondern ihr Leben.
Möglich. Zumal es ja auch deshalb nicht um Geld gegangen sein dürfte, weil keines verschwunden zu sein scheint.

Man müsste dann fragen, ob der "Heiratsschwindler" es von vorneherein auf ihr Leben abgesehen hatte, oder ob er nicht vielleicht nur seinen Spaß wollte, sie aber mehr als das und es zum Streit kam als sie merkte, dass er z. B. keine Lust hatte, sich für sie von einer eventuellen Ehefrau zu trennen. Einem Streit, der dann tödlich endete.

Andererseits kann ich dann aber auch nur wieder sagen, was ich bei Vermisstenfällen immer sage: Ich würde erwarten, dass man nach ihrem Verschwinden dann doch Spuren gefunden hat, die auf einen solchen Kontakt hindeuten.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:54
@birotor
Zitat von birotorbirotor schrieb:Honigbrot schrieb:
Daher meine Frage: ist es möglich, dass RH selbst zum KH gefahren ist, weil sie gemerkt hat, dass sie sich komplett überanstrengt hat und nun irgendwas in ihrem Körper vorgeht, was sie als evtl. Notfall einschätzt, oder denkt, dass sie es sofort untersucht haben möchte? Herzprobleme z.B. aus einer vorherigen Herzmuskelentzündung, weil sie sich nicht geschont hat?
Das ist eher unwahrscheinlich. Man muss davon ausgehen, dass die Polizei im Krankenhaus nachgefragt hat, ob Frau Hedt dort gewesen war, weil das wichtig für die Ermittlungen gewesen wäre. Da hierzu weder in dem XY-Filmbeitrag noch im Licht ins Dunkel-Podcast irgendetwas gesagt wird, kann man annehmen, dass Frau Hedt das Krankenhaus in Wolfenbüttel Anfang Januar 1999 nicht betreten hat.
Honigbrot schrieb:
Direkt am KH Wolfenbüttel ist ein rießiges Waldstück. Wurde dies mal nach ihr durchsucht?
Wahrscheinlich nicht, aber warum? Willst Du damit sagen, dass sie vielleicht Suizid begangen hat?
Genau das war mein Gedanke, ich gehe ja davon aus, dass sie die Klinik nicht betreten hat, sondern sich, nachdem sie eigentlich vorhatte in die Notaufnahme zu gehen, doch umentschieden hat. Vielleicht mit dem Gedanken, dass sie die Ärzte nicht belästigen will, weil sie ja vielleicht doch kein Notfall ist und sie das nun auch schon alleine schaffen werde.
Aus irgendeinem Grund ist sie dann im den Wald gegangen. Herzprobleme machen ja oft Panik und Atembeschwerden. Vielleicht dachte sie im Wald frische Luft schnappen wäre gut, bevor sie wieder heimfährt. Ihr muss es dann also wieder besser gegangen sein, sie verwirft die Notaufnahme, geht in den Wald. Dort treten erneute heftigere Beschwerden auf, sie will sich setzten oder muss sich übergeben. Verlässt daher den vorgeschriebenen Weg, da sie nicht mitten auf den Fußweg kotzen will und es keine Bank gibt, etwas im Wald aber ein umgeschnittener Baum liegt der sich zum raufsetzen eignet.

Dort bricht sie dann zusammen und verstirbt.

Alles wilde Spekulation. Da aber bereits geschrieben wurde, dass es keine Entzündungszeichen gab, weshalb wohl nicht von einer Herzproblematik auszugehen ist und auch der Wald durchsucht wurde. Kann man meine Theorie wohl getrost verwerfen.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 13:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Zumal die Neuapostolische Kirche laut eigener Angabe geschiedene Personen nicht vom Empfang der Sakramente ausschließt und auch wieder den Trausegen spendet. Denn wenn es anders wäre, hätte man RH aufgrund ihrer früheren Scheidungen dort bereits von vorneherein entsprechend "eingestuft".
Könnte es nicht trotzdem zu Spannungen gekommen sein? Drei Scheidungen sind ja schon etwas anderes, als wenn es einmal nicht klappt. Wenn sie sich obendrein in jemanden verliebt haette, dessen Ehefrau ebenfalls in der Gemeinde ist, braucht es keinen offiziellen Ausschluss, damit es Probleme gibt und auch keinen kirchlichen Kontext. Auch wenn offiziell nicht mit einem Ausschluss gedroht wird, wäre es ja trotzdem denkbar, dass es unter vier-Augen-Gespraeche gab, in denen ihr nahegelegt wurde die Sache zu beenden, wenn sie denn tatsaechlich eine Liebschaft gehabt haette.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 14:12
Zitat von WMWM schrieb:Auch wenn offiziell nicht mit einem Ausschluss gedroht wird, wäre es ja trotzdem denkbar, dass es unter vier-Augen-Gespraeche gab, in denen ihr nahegelegt wurde die Sache zu beenden, wenn sie denn tatsaechlich eine Liebschaft gehabt haette.
Naja, aber was passiert dann: 1): Sie trennt sich von ihrer Gemeinde - Ergebnis: Sie ist raus.
oder 2): Sie taucht unter- Ergebnis: Sie ist raus.

Wenn ihr der Glaube/die Gemeinde so wichtig gewesen wäre, dann hätte sie gar nicht erst eine (hypothetische!) Beziehung eingehen dürfen. Aber eben auch nicht untertauchen, weil es im Ergebnis aufs gleiche rausläuft, nämlich dass sie raus ist.

Mal abgesehen von der Frage, ob es wirklich ein so großes Problem für die Gemeinde gewesen wäre, was ich nicht glaube. Sonst hätten die wohl kaum eine bereits mehrfach geschiedene Frau akzeptiert. Allenfalls wäre ihr vielleicht nahegelegt worden, klare Verhältnisse zu schaffen.

Und: Bei dem Szenario hätte man bei der Gemeinde von der Liebschaft gewusst....


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 14:15
Zitat von WMWM schrieb:Auch wenn offiziell nicht mit einem Ausschluss gedroht wird, wäre es ja trotzdem denkbar, dass es unter vier-Augen-Gespraeche gab, in denen ihr nahegelegt wurde die Sache zu beenden, wenn sie denn tatsaechlich eine Liebschaft gehabt haette.
Dann hätten sich beide offiziell trennen können, sich zueinander bekennen können und die neuapostolische Kirche hätte dagegen nichts mehr einzuwenden gehabt. Und anderenfalls wären eben beide zu einer anderen Gemeinde gewechselt.
Ich sehe auch nicht, was das mit der Situation an diesem Abend zu tun haben könnte. RH war in Braunschweig und verließ die Freundin dort zwischen 18 Uhr und 18.30 Uhr mit dem Ziel nach Knesebeck zu fahren und das Gespräch zu den Eheproblemen mit ihrem Ehemann zu suchen. Sie wäre dort gegen 19 Uhr eingetroffen. Die Polizei fragt, wo RH oder das Auto ab 19 Uhr des 4.1.99 gesehen wurden. Die Polizei hat sämtliche Handydaten von RH und weiß also, wo sie sich aufgehalten hat, nachdem sie die Freundin verließ.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 14:50
Ich habe aus der ganzen Geschichte den Eindruck bekommen, dass sich Frau Hedt in einer Phase ihres Lebens befand, in der sie sich "neu entdeckte". Sie war Anfang 50, hatte voraussichtlich noch viele Jahre vor sich und wollte alles mal anders machen. Sie hatte die Nase voll von unglücklichen Ehen (die letzte war auch nicht gerade ein Riesenerfolg, weil sie nach kurzer Zeit schon getrennte Schlafzimmer hatten) und genoss ihre Freiheit, die sie vor allem in ihrem Friseursalon und in dem Kirchenchor hatte.

In dem XY-Filmbeitrag sagt sie zu ihrem Ehemann, dass die masurische Landschaft das schönste war, das sie je gesehen hatte. Sie hätte die Möglichkeit gehabt, diese Eindrücke mit ihm zu teilen, aber das wollte sie nicht. Sehr auffällig war auch die kühle Begegnung der Eheleute, als Herr Hedt mit dem Scirocco erscheint, um sie von der Bushaltestelle abzuholen. Die Freundin ignoriert er komplett und seine Frau hat er nicht mal berührt, geschweige denn geküsst: "Oh, meine Liebe, ich bin so froh, dass Du wieder da bist!" usw.

Fazit: An Liebesnestchen in Deutschland oder Spanien, oder an heimliche Beziehungen mit neuapostolischen Glaubensgenossen glaube ich nicht. Die Frau genoss ihre Freiheit, aber jemand hat ihr das aus irgendeinem Grund nicht gegönnt.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 16:00
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wäre es nicht viel einfacher gewesen, sich offiziell zu trennen und zusammen zu leben, als immer anonym leben zu müssen?
Ja natürlich, so wie sie beschrieben wurde, ist sie doch eine Person, die mit offenen Karten spielen würde. Wozu die Heimlichkeiten, sofern es sich um ein Verhältnis oder eine Anbahnung handeln würde? Nach zwei geschiedenen Ehen und einer dritten, die wohl nicht so optimal läuft, hätte sie sich doch sicher mit ihrem Mann an den Tisch gesetzt und ihm eben mitgeteilt, dass es da jetzt noch einen Mann gibt oder generell, dass sie eine Trennung in Betracht ziehe.

Auch in Spanien kann man nicht so einfach untertauchen. Man kann vielleicht ohne Anmeldung auf dem Grundstück eines Bekannten oder Freundes wohnen, aber irgendwann muss man doch mal Dokumente oder Karten vorlegen; sei es beim Einkauf mit EC- oder Kreditkarte, beim Arzt, bei der Post, um Pakete oder Einschreiben abzuholen.
Sie kann ja nicht alles über diesen Bekannten oder Freund laufen lassen. Und spätestens, wenn sie mal in eine Personenkontrolle kommen, weiß man, wo sie ist.


Nicht nur wir Männer kommen in eine Art Midlifecrisis, Frauen blicken auch auf ihr bisheriges Leben zurück und nicht wenige denken sich „Das soll jetzt alles gewesen sein!“. Manche drängt es dann zu Veränderungen, auch partnerschaftlich, beruflich und so weiter.
Das kann ihr möglicherweise auch so gegangen sein.


Zum Suizid kurz, weil mir das immer wieder unterkommt und mich immer wieder nervt. Auch wenn jemand „alles“ hat, zum Beispiel Job, Dach über dem Kopf, genug Geld, Partnerschaft, Hobbies und Freunde; man kann trotzdem Suizidabsichten haben. Nur weil ein Außenstehender das Leben als gut und zufriedenstellend sieht, muss die Person das nicht genauso sehen.
Und zum Auffinden: nein. Jemand, der den Freitod wählte, muss nicht zwingend aufgefunden werden.
Allein der Tod von Tanja Gräff sollte doch ein Beispiel sein, wie schnell man einen Körper übersieht, selbst wenn man an der Stelle sucht, weil man Geäst und so weiter nicht auf dem Schirm hat, weil man beim Suchen nur nach unten schaut, nicht nach oben. Das nur als Beispiel. Gibt noch viele weitere Möglichkeiten.


Ob hier ein Freitod vorliegt… möglich; für mich aber, nach Film und Podcast, eher unwahrscheinlich. Jedoch definitiv nicht ausgeschlossen.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 16:30
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Auch in Spanien kann man nicht so einfach untertauchen. Man kann vielleicht ohne Anmeldung auf dem Grundstück eines Bekannten oder Freundes wohnen, aber irgendwann muss man doch mal Dokumente oder Karten vorlegen; sei es beim Einkauf mit EC- oder Kreditkarte, beim Arzt, bei der Post, um Pakete oder Einschreiben abzuholen.
Sie kann ja nicht alles über diesen Bekannten oder Freund laufen lassen. Und spätestens, wenn sie mal in eine Personenkontrolle kommen, weiß man, wo sie ist.
Letztlich würde sie sich damit ja auch wieder in eine gewisse Abhängigkeit begeben, nämlich von demjenigen, der sie "deckt", also ihr Wohnung, Unterhalt gewährt und auch bei kritischen Nachfragen hilft.

Und wenn man nun annehmen will, dass sie aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen will um noch mal frei zu sein, warum sollte sie sich dann gleich wieder auf eine andere Weise abhängig machen? Immer in der Angst leben, entdeckt zu werden?

Klar, jetzt wird wahrscheinlich als nächstes Jemand auf die Idee kommen: "Ja, aber vielleicht wird sie von ihrem neuen Freund festgehalten und darf gar nicht raus...?" - ja, sowas ist theoretisch möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte sich im allerniedrigsten Bereich bewegen.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 16:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Letztlich würde sie sich damit ja auch wieder in eine gewisse Abhängigkeit begeben, nämlich von demjenigen, der sie "deckt", also ihr Wohnung, Unterhalt gewährt und auch bei kritischen Nachfragen hilft.
Absolut. Und so, wie sie eben beschrieben wird, sehe ich sie als finanziell unabhängige Frau. Immerhin hat sie ja ihren Friseursalon auch selbstständig gewuppt.
Dann in so eine Situation, in der sie komplett abhängig vom Goodwill ihres Bekannten ist, in jeder Beziehung; ob finanziell, Wohnraum, Lebensmittel, Arztbesuche, auch Hobbies und so weiter.
Was sollte das dann noch für ein Leben sein?
Sie müsste ja auch ständig davor Angst haben, dass jemand doch rausfindet, wo sie ist.

So hat sich mir Frau Hedt jetzt nicht dargestellt; aber XY und Podcasts bilden ja auch nicht immer ein reales Bild der Personen ab.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 16:44
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Auch wenn jemand „alles“ hat, zum Beispiel Job, Dach über dem Kopf, genug Geld, Partnerschaft, Hobbies und Freunde; man kann trotzdem Suizidabsichten haben. Nur weil ein Außenstehender das Leben als gut und zufriedenstellend sieht, muss die Person das nicht genauso sehen.
Das ist absolut richtig, suizidale Gedanken und Depression oder akute Krise lassen sich von außen nicht immer als solche wahrnehmen. Aber suizidale Personen planen dann idR ihren Suizid sehr gründlich und es gibt rückblickend doch Anzeichen. ZB Abschiede und Organisation und Sachen wurden abgeschlossen usw. Dann hat man üblicherweise auch keine kurzfristigen Planungen und Freude daran. Man geht dann üblicherweise auch nicht mehr einkaufen, etc. daher, wie Du selbst schreibst, es passt hier erstmal nicht.

Eine Leiche lässt sich selbstverständlich auch bei Suizid nicht immer finden, aber selbst nach 25 Jahren nicht? Auch TG hat man dann gefunden. Fährt man dazu auf den Klinikparkplatz in Wolfenbüttel?
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Man kann vielleicht ohne Anmeldung auf dem Grundstück eines Bekannten oder Freundes wohnen, aber irgendwann muss man doch mal Dokumente oder Karten vorlegen;
ZB eine Geburtsurkunde bei der Hochzeit.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn man nun annehmen will, dass sie aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen will um noch mal frei zu sein, warum sollte sie sich dann gleich wieder auf eine andere Weise abhängig machen? Immer in der Angst leben, entdeckt zu werden?
Das sehe ich auch so. Sich sofort an einen anderen Mann zu binden oder irgendwo anonym und illegal zu leben, wäre da mAn nicht die Alternative.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 17:25
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Sich sofort an einen anderen Mann zu binden oder irgendwo anonym und illegal zu leben, wäre da mAn nicht die Alternative.
Alleine schon durch ihre berufliche Tätigkeit als Selbstständige würde ich eher denken, dass sie es zu schätzen weiß, dass ihr niemand "reinredet" und sie "ihr eigener Herr" ist. Und ob sich dann so jemand von jemand anderem abhängig macht? Schwer vorstellbar.

Dann eher, dass sie Nägel mit Köpfen macht, sich scheiden lässt und dann irgendwo neu anfängt.

Mal abgesehen von der Frage, ob sie einfach so auf allen materiellen Besitz verzichtet indem sie ihn zurücklässt. Als selbstständige Handwerksmeisterin (?) war ihr der Wert doch sicher bewusst (ohne dass ich sie damit als materialistisch bezeichnen wollte...).


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 19:23
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Man geht dann üblicherweise auch nicht mehr einkaufen, etc. daher, wie Du selbst schreibst, es passt hier erstmal nicht.
Das stimmt so nicht. Manche buchen noch einen Urlaub, reservieren Theaterkarten, verabreden sich noch und so weiter. Nicht jeder mit Suizidgedanken handelt, wie man es sich als Aussenstehender so schön ausmalt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber suizidale Personen planen dann idR ihren Suizid sehr gründlich und es gibt rückblickend doch Anzeichen. ZB Abschiede und Organisation und Sachen wurden abgeschlossen usw.
Und auch das stimmt nicht. Für viele Angehörige kommt ein Freitod vollkommen überraschend. Rückblickend kann man alles, ausnahmslos alles, zu einem Anzeichen hochstilisieren.
Ja, manche bringen noch Dinge in Ordnung, räumen auf, verschenken ihre Habseligkeiten und wirken seltsam befreit.
Das ist aber beiweitem der kleinere Teil. Ein Großteil hat zwar die Suizidgedanken, aber die Situation „Jetzt! Jetzt ist der Zeitpunkt!“ kommt oft ganz spontan. Auch das sollte hier ja von einigen Fällen, zum Beispiel Walter Schuster, bekannt sein.


Meine Expertise? Nach dem Abitur Krankenpflege gelernt und während meines ganz unmedzinischen Studiums in der Psychiatrie gearbeitet; mit Menschen, die Versuche überlebt haben, manche hatten schon einige hinter sich, andere nur Gedanken daran. Die zweite Station war Alzheimer- und Depressionsforschung- passt hier aber nicht.


Wie gesagt, ich nehme Frau Hedt auch nicht so wahr, als würde sie Suizid wählen. Die Möglichkeit besteht jedoch immer.
Aber noch unwahrscheinlicher sehe ich ein Weglaufen zu einem Bekannten oder Partner, um auf dessen Grundstück seit circa 25 Jahren unentdeckt zu leben. Mir wäre es zwar auch am liebsten, sie lebte glücklich irgendwo, aber mir fällt es schwer zu glauben, dass sie einfach so verschwinden würde, ohne reinen Tisch zu machen. Gerade im Bezug auf ihre Kinder. Wenn sie die schon gegen den Willen des Ehemannes besucht, dann wird sie ihn über eine Trennungsabsicht sicher informieren.


Was ich absolut und gar nicht verstehen kann und will: die Frau, die ich heirate hat zwei Kinder und dann versuche ich ihren Umgang mit ihren Kindern zu unterbinden. Warum heiratet man, wenn eigentlich klar ist, dass man damit nicht zurecht kommt. Sollte es eine gegenseitige Abneigung von den Töchtern und dem dritten Mann von Frau Hedt gegeben haben, bestand diese sicher schon länger. Dass sich Frau Hedt das überhaupt bieten ließ und ihre Töchter dann heimlich besuchte, passt für mich, auch überhaupt nicht zur sonstigen Darstellung in XY und dem Podcast.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 19:30
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Warum heiratet man, wenn eigentlich klar ist, dass man damit nicht zurecht kommt. Sollte es eine gegenseitige Abneigung von den Töchtern und dem dritten Mann von Frau Hedt gegeben haben, bestand diese sicher schon länger. Dass sich Frau Hedt das überhaupt bieten ließ und ihre Töchter dann heimlich besuchte, passt für mich, auch überhaupt nicht zur sonstigen Darstellung in XY und dem Podcast.
Ohne da jetzt irgendwas verteidigen zu wollen: Wir wissen ja nicht, wie genau das ablief. Immerhin waren die Töchter ja schon soweit erwachsen, dass man ein eigenständiges Leben führen und erwarten kann.

Nehmen wir mal an (wie gesagt: nur fiktiv und ohne irgendwas entschuldigen zu wollen) sie hat ständig alles mögliche mit den Töchtern unternommen bei dem ihr Mann dann nicht erwünscht war, hat denen evtl. Geld zugesteckt usw. Dann könnte es schon sein, dass der Ehemann mal gefragt hat: "Sag mal, mit wem bist Du eigentlich verheiratet, mit Deinen Töchtern oder mit mir?" So wie seine Frau das gefragt hätte, wenn er ständig mit seiner Mutter zusammegklüngelt hätte - da wäre dann auch von ihr vermutlich die Frage gekommen, was denn die Schwiegermutter schon wieder soll und ob das eine Ehe zu dritt ist.

Also: Das wissen wir nicht so genau.

Wo Du aber absolut Recht hast, ist die Frage, warum man unter diesen Umständen dann heiratet und das unterbinden will. Wen man weiß, dass da so ein enges Verhältnis besteht, und das schon vor der Ehe, dann muss man es halt lassen oder es akzeotieren.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 21:32
Ich bin beim Hören des zweiten Podcasts mit Ermittler Bauerfeld.

Für mich ist ein Alleinstellungsmerkmal des Falls, dass der 3. Ehemann der Polizei die Öffentlichkeitsfahndung nach seiner Ehefrau per Anwalt verboten hat. Das klingt herbe.

Aber andererseits muss man auch mal den Ehemann verstehen. Er ist heute 90 und lebt noch. Vor 26 Jahren war er 64, seine Frau 52 bzw. wurde 53.

Er mag gedacht haben, dass er sowieso abgeschrieben war für sie, man hatte bereits getrennte Zimmer und sie sprach von Auszeit. Dass er da an dem Tag mit 64 Jahren - als sie 1800 Euro aus der Schatulle nahm, um einen Großeinkauf zu machen im 60 km entfernten Braunschweig und noch ihre Tochter besuchen wollte - abends ins Bett geht und nicht auf seine Frau wartete, die sowieso gerne herumgondelte mit ihrem Wagen und spontane Änderungen ihrer Route vornahm, ist verständlich.

Im Aktenzeichen xy Filmfall wurde er resigniert und einverstanden mit allem gezeigt. Ein ruhiger Typ.

Nun weiß man nicht, was der Ehemann noch alles der Polizei verboten hat bezogen auf den Filmfall.

Die Polizei hatte natürlich dann den Ehemann im Fokus, aber ein Mord, das Verbringen der Leiche und die Fahrerei wäre ein „Husarenstück“ (O-Ton Bauerfeld) gewesen. Diese sehr, sehr engen Zeitfenster und möglicherweise der persönliche Eindruck, den der Ehemann bei der Polizei hinterließ, führte dazu, dass es andere Theorien gibt.

Der Ehemann hat ein „schwaches Alibi“. Und Alibi bleibt Alibi, egal ob es die Note ausreichend oder sehr gut hat.

Ich kann den Ehemann verstehen, dass er die Öffentlichkeit heraushalten möchte. Er ist vielleicht davon überzeugt, dass er sitzengelassen wurde. Er hatte möglicherweise schon einmal erlebt, dass sie ein paar Tage nicht nach Hause kam. Und dann soll die Öffentlichkeit erfahren, dass seine Frau abgehauen ist, was eigentlich nur seine eigene Privatsache ist!? Der Mann ist 1935 geboren. Damals war noch alles Privatsache. Der Ehemann hatte das letzte Wort in der Ehe. Er wollte das letzte Wort behalten.

Meistens ist es ja genau andersherum: Die Angehörigen müssen die Polizei davon überzeugen, dass das Verschwinden eines Familienmitglieds sich nicht von alleine auflöst, sondern die Polizei endlich eine Suchaktion starten muss.

Der Ehemann hat bis heute kein Gesuch eingereicht, um RH für tot zu erklären.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 21:54
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Das stimmt so nicht. Manche buchen noch einen Urlaub, reservieren Theaterkarten, verabreden sich noch und so weiter. Nicht jeder mit Suizidgedanken handelt, wie man es sich als Aussenstehender so schön ausmalt.
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Das ist aber beiweitem der kleinere Teil. Ein Großteil hat zwar die Suizidgedanken, aber die Situation „Jetzt! Jetzt ist der Zeitpunkt!“ kommt oft ganz spontan.
Deswegen steht da üblicherweise, idR, zB. Hast Du konkrete Daten, Fakten und Zahlen? Dass nicht jeder Mensch und auch nicht jeder Mensch in einer psychischen oder suizidalen Krise gleich handelt, fühlt und denkt oder handeln, fühlen und denken kann, ist klar. Und es gibt immer Menschen, die aus einem möglichen Raster fallen. Diverse Menschen, die bislang gefestigt im Leben standen und dann in eine (erste) Krise geraten, denken, fühlen und handeln anders als diverse Menschen, die langjährig (chronisch) psychisch krank sind und häufiger und ggf schneller in Krisen geraten.
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Und auch das stimmt nicht. Für viele Angehörige kommt ein Freitod vollkommen überraschend. Rückblickend kann man alles, ausnahmslos alles, zu einem Anzeichen hochstilisieren.
Deswegen schrieb ich, dass es von außen schwer ist, eine suizidale Krise als solche Wahrzunehmen. Ergo ist ein Suizid für alle anderen überraschend. Fachlich betrachtet gibt es verschiedene typischere Anzeichen.

Ich denke, wir schreiben und meinen im Grunde das Gleiche. Wortklaubereien oder Wortlaute aus den Kontext zu reißen ist da nicht hilfreich, zumal das in diesem Fall nicht wirklich von Relevanz ist.
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Meine Expertise? Nach dem Abitur Krankenpflege gelernt und während meines ganz unmedzinischen Studiums in der Psychiatrie gearbeitet; mit Menschen, die Versuche überlebt haben, manche hatten schon einige hinter sich, andere nur Gedanken daran. Die zweite Station war Alzheimer- und Depressionsforschung- passt hier aber nicht.
Meine Expertise: Nach dem Abitur Krankenpflegeausbildung. 20 Jahre in der akutpsychiatrischen Pflege gearbeitet. Pflege-, Gesundheits- und Sozialwissenschaften studiert, inkl Forschung zu Nutzer:innenperspektive (Betroffene und deren Angehörige/Zugehörige) bzgl (geronto-)psychischer Erkrankung und (geronto-)psychiatrischer "Pflegeversorgung" und psychischer Gesundheitsberatung, usw. lange Zeit in der Ambulanten Hilfe, Pflege und Teilhabe von Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen gearbeitet, Fachaufsicht in der Sozialen Teilhabe und Teilhabe an Bildung und Teilhabeberatung, u.a. für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder Beeinträchtigungen aus dem Autismusspektrum usw. Zudem habe ich in naher Verwandtschaft, Freundschaft und Bekanntschaft Menschen, die sich schon in akuten suizidalen Krisen befanden.

Damit würde ich das Thema gerne beenden.
Zitat von HarryCrawfordHarryCrawford schrieb:Dass sich Frau Hedt das überhaupt bieten ließ und ihre Töchter dann heimlich besuchte, passt für mich, auch überhaupt nicht zur sonstigen Darstellung in XY und dem Podcast.
Ich finde schon, dass das passt. Sie lässt sich nichts verbieten und geht ihren eigenen, selbstbewussten Weg. Allerdings zeigt das auch eine Form von Kommunikationsmangel, Beziehungsbrüchigkeit und Konfliktvermeidung auf. Ähnlich erschien mir auch die Situation als der Ehemann RH am Bus abholte oder als RH ihrem Ehemann auf seine Nachfrage hin informierte, dass sie losfahren und Bettzeug kaufen wolle. Deswegen erscheint mir die Aussage der Freundin, dass sie RH riet, eine Aussprache zu suchen, sehr vielsagend.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Polizei hatte natürlich dann den Ehemann im Fokus, aber ein Mord, das Verbringen der Leiche und die Fahrerei wäre ein „Husarenstück“ (O-Ton Bauerfeld) gewesen. Diese sehr, sehr engen Zeitfenster und möglicherweise der persönliche Eindruck, den der Ehemann bei der Polizei hinterließ, führte dazu, dass es andere Theorien gibt.

Der Ehemann hat ein „schwaches Alibi“. Und Alibi bleibt Alibi, egal ob es die Note ausreichend oder sehr gut hat.
Im Podcast wurde aber auch sehr deutlich gesagt, dass man nicht wisse, wann das Auto an der Klinik in Wolfsbüttel abgestellt wurde und dass es ein mehrtägiges Zeitfenster gibt, bis die Polizei überhaupt eingeschaltet wurde und die Ermittlungen aufnehmen konnte. Man weiß also auch nicht, wann und womit und wie eine mögliche Leiche evtl. verbracht wurde.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 22:00
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Nun weiß man nicht, was der Ehemann noch alles der Polizei verboten hat bezogen auf den Filmfall.
Wäre eine interessante Frage, was man denn dauerhaft überhaupt "verbieten" kann. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass da viel möglich ist, denn dann würde ja jeder Ehemann der seine Frau umgebracht hat (oder Bruder seine Schwester, oder Sohn seine Mutter....) der Polizei die öffentliche Fahndung verbieten und damit seine Chancen erhöhen, davonzukommen.

Daher nehme ich an, dass es nur um Sachen gehen kann, bei denen er (bzw. sein Anwalt) damit argumentieren kann, dass das irgendwie unnötig Dinge aus dem Privatleben bloßstellt die aber nichts mit dem Verschwinden zu tun haben oder die irgendwie wirtschaftlich schädigend sein könnten (z. B. dass man berichtet, eine vom Mann geführte Firma [fiktives Beispiel] stünde kurz vor der Pleite, obwohl das mit dem Fall nichts zu tun hat).

Und dass das Untersagen einer Öffentlichkeitsfahndung nur zu dem Zeitpunkt möglich war, als man noch nicht von einem Verbrechen ausging.


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Roswitha H: Vermisst seit 1999

05.01.2025 um 22:51
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:hatte möglicherweise schon einmal erlebt, dass sie ein paar Tage nicht nach Hause kam.
Hatte er auch schon oefter erlebt,dass bei ihm Anrufe eingingen, weil ihre Kunden vor verschlossener Tuer standen? Erinnere ich mich falsch oder wurde das nicht im XY-Filmfall so gezeigt? Gerade, wenn sie längere Zeit krank war, wäre es doch naheliegend, wenn sie schnellstmöglich wieder hätte arbeiten wollen. Der Salon hatte keine Angestellte, weswegen sie das auch nicht haette delegieren können. Haette es zu ihr gepasst keinen Hinweis an ihren Laden zu hängen, dass noch ein paar Tage zu ist?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Was die Tochter dazu sagte, wissen wir nicht, sie fragte aber gleich am nächsten Tag an, wo die Mutter denn sei.
Auch das klingt nicht danach, als ob es im Rahmen des ueblichen gewesen wäre. Dass RH bei der Freundin gewesen war, wussten am Tag des Berschwindens schätzungsweise weder die Tochter noch der Ehemann.


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