Hastings schrieb:Ein Bekannter, der Andrea nachts mit dem Messer attackiert, hätte Andrea nicht am Leben gelassen. Aber in diesem Szenario wären die allermeisten hier erwogenen, sich schon lange nur noch im Kreis drehenden Theorien völlig abwegig. Und das darf halt nicht sein...
Die Hypothesen, die vom großstädtischen Zufallstäter abweichen, gründen sich ja nicht auf irgendwelche Phantasien, sondern versuchen, in je unterschiedlichem Umfang, die Angaben zu Person, Umfeld, Lebenssituation, Familie, politischer Einstellung, Beziehungssstatus etc. zu berücksichtigen, die uns der XY-Filmfall und die anderen Beiträge zum Fall vermitteln.
Der "großstädtische Zufallstäter" hätte ja allenfalls aus dem äußeren Erscheinungsbild der Frau W., oder aus ihrem Verhalten, gewisse Rückschlüsse ziehen können. Anders ausgedrückt, schließt die Polizei zumindest nicht aus, dass die Dinge, die wir über die Person Andrea W. erfahren, doch eine gewisse Rolle spielen könnten.
In diesem konkreten Fall braucht ja auch im Grunde niemand den "großen Unbekannten" hinzu zu erfinden, da bereits zwei unbekannte Personen vorhanden sind: Die beiden Männer, mit denen Frau W. liiert gewesen sein soll, von denen wir aber jeweils nur den Vornamen kennen.
Welcher der beiden Männer von wem für existent gehalten wird, ist hier ja bereits länglich und kontrovers diskutiert worden. Fakt ist aber, dass die Polizei von zwei Männerbekanntschaften spricht, deren Personalien ihr nicht bekannt sind - ob einer, oder beide, nun existieren, oder nicht.
Wir haben hier das Opfer eines Tötungsdeliktes, und die Ermittler konnten zwei Personen, die im Leben des Opfers eine wichtige Rolle gespielt haben sollen, bisher nicht auffinden/identifizieren. Das ist schon auffällig.
Ich denke, dass man hier aus verschiedenen Gründen von unterschiedlichen Szenarien ausgehen kann; das Verhalten des Opfers im zeitlichen und räumlichen Umfeld der Tat gibt zudem Rätsel auf. Ob das Verhalten in einem Zusammenhang mit der Tat steht, wissen wir nicht.