Forester schrieb:Wenn der oder die TäterInnen gestört wurden oder sich gestört gefühlt haben, gibt es aber astreine Zeugen oder Zeuginnen für die Tat.
Keineswegs. Störend können nicht nur Dritte sein, andere Spaziergänger usw. Es können auch Umstände sein, also z. B. das Opfer reagiert anders als erwartet, die Dynamik der Situation entgleitet dem Täter etc.
Ein Beispiel hatte ich ja gegeben: wenn sich ein Opfer nicht wie ein Opfer verhält sondern den Täter z. B. verbal unter Druck setzt. Rein körperlich ist vielleicht noch nichts passiert aber ein Täter, der schon zu weit gegangen ist durch die Drohungen mit dem Messer könnte dann aus Sorge vor Strafverfolgung töten.
Oder er empfindet das Verhalten des Opfers als „respektlos“ und fühlt sich provoziert. Das mag nicht das Empfinden „normaler“ Menschen sein, aber ggf. die Wahrnehmung eines Gestörten.
Forester schrieb:Im Dickicht/Unterholz würde die hier genannte spekulative Verdeckungstat unter Umständen Sinn ergeben. Mitten auf dem Waldweg wohl eher nicht meiner Meinung nach.
Auch das kann man so nicht sagen. Es gibt Täter, die den Tatort arrangieren oder Maßnahmen zur Verdeckung der Tat ergreifen um zumindest etwas Zeit zu gewinnen. Andere „lassen alles stehen und liegen“.
Offenbar ist der Wald immerhin so gut besucht, dass der Täter auf diesen Wegen nicht endlos Zeit hatte. Auch wenn da mal 15, 20, 30 Minuten keiner entlang kommt - vielleicht aber eben doch genau 1 Minute später ein Radfahrer etc., den man nicht schon von Weitem kommen sieht.
Der Täter könnte daher entschieden haben, dass es besser ist sich schnell vom Tatort wegzubewegen als Zeit damit zu verbringen, einen Leichnam ins Unterholz zu ziehen und notdürftig mit ein paar Ästen und Zweigen zu bedecken. Hierbei droht ihm außerdem, dass (zusätzliche) verräterische Blutspuren auf seine Kleidung gelangen. Seine Priorität in diesem Moment könnte daher Flucht gewesen sein.
Forester schrieb:Das wäre im weitesten Sinne eine "Beziehungstat", da das Opfer den Täter gekannt hätte und umgekehrt.
Eine Beziehungstat wird weitestgehend ausgeschlossen.
Nein, das ist keine Beziehungstat wenn man einem Fremden androht, ihn anzuzeigen und dass man ihn wiederkennen wird. Man kann sich auch Gesichtszüge fremder Menschen einprägen.
Beziehungstat heißt, der Täter kommt aus dem persönlichen Umfeld des Opfers. Das wurde ausgeschlossen, allerdings schon sehr früh. Hier kann also nur das ganz direkte Umfeld gemeint gewesen sein, nicht aber etwas weitläufigere Kontaktpersonen.