wuseline schrieb:Bei manchen Menschen wundere ich mich auch, ob die die letzten 10 Jahre im Keller zugebracht haben oder einfach nur nix mehr merken (wollen)…
Bitte bleibe sachlich ohne jemanden anzugreifen. Man überlegt wegen eines Tatmotivs und denkt auch über eher unwahrscheinliche Möglichkeiten nach. Warum nicht?
Mir erscheinen Ideen, die einen geplanten Angriff auf das Opfer beinhalten, als weniger wahrscheinlich.
Der Wald ist ein öffentlicher Raum, der Tatort und das Umfeld bestehen aus großen, breiten Wegen und dort sind Menschen unterwegs.
Der Täter wird nicht genau ausgewertet haben wann wieviele Leute dort sind, aber er wird wahrgenommen haben, dass das kein menschenleeres Gebiet ist, sondern eine relativ frequentierte Umgebung.
Selbst wenn man gefühlt nur alle halbe Stunde jemandem begegnet kann keiner ausschließen, dass ein Passant genau zum Zeitpunkt der Tat in der Nähe ist oder des Weges kommt.
Das spricht IMHO gegen eine geplante Tat. Wer bewusst diesem Opfer auflauern wollte hätte sicher bessere (für ihn sicherere) Tatorte gefunden als eine so „offensichtliche“ Örtlichkeit. Man ist auf dem Präsentierteller, während der Tat und auf dem Weg zum/vom Tatort. Nicht sehr wahrscheinlich, dass jemand eine Tat so plant, dass er sich dermaßen exponieren muss. Aus Tätersicht ein unkalkulierbares Risiko, Zeugen sind sehr wahrscheinlich, nahezu unmöglich komplett ungesehen zu bleiben.
Ich neige daher immer noch zu einer Konfrontation, die mehr oder weniger spontan und durch ein zufälliges Aufeinandertreffen entstanden und schnell eskaliert ist.
Wir wissen keine Details zu den Messerstichen aber dass es „nur“ 3 Stiche waren bringt mich immer wieder zum Nachdenken.
Wenn der Täter eine wirkliche Tötungsabsicht hatte müsste er anatomisches Wissen haben um sicher zu sein, dass seine Stiche tödlich wirken. Als Laie, der eher ungezielt zusticht, kann man nicht davon ausgehen oder nicht sicher wissen, dass/ob die Verletzungen tödlich sind, vor allem weil ein verblutendes Opfer wahrscheinlich nicht sofort „mausetot“ ist, sondern kurz nach dem Angriff ggf. noch lebt und sogar bei Bewusstsein sein kann.
Somit könnte der Täter vielleicht auch keine absolute Tötungsabsicht gehabt haben, sondern es war ihm egal, wie schwer die Verletzungen seines Opfers sind - was beinhaltet, dass ihm auch ein Überleben des Opfers egal war.
Insofern vermute ich, dass der Täter das Opfer eher aus einer Art Wut und mit großer Aggression angegangen ist, ohne aber unbedingt töten zu wollen.