Schulz schrieb:OK, weil es offensichtlich nach mehr als 20 Tagen keinen Verdächtigen gibt.
Ich denke das wissen wir eigentlich nicht.
Die Ermittlungsbehörden werden sicherlich nicht jede Kleinigkeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren.
Es gab hier im Forum schon einige Fälle, bei denen es zunächst hiess, man habe keine heiße Spur und dann stellte sich doch heraus, dass die Ermittlungsbehörden schon längere Zeit an bestimmten Personen dran waren.
Bei dem Fall Alexandra R. aus Nürnberg war es soweit ich weiß auch so, dass die Ermittlungsbehörden schon ziemlich früh den Ex-Freund im Visier hatten gegen ihn und seinen Komplizen ermittelt hatten. Öffentlich wurde das aber so nicht kommuniziert soweit ich das in Erinnerung habe.
Auch bei dem Fall um den kleinen Jungen aus Tirol, der in der Ache ertrunken ist wurde zunächst kommuniziert, dass es keine heiße Spur gäbe. Dann plötzlich wurde der Vater des Kindes verhaftet und man erfuhr, dass er schon ziemlich früh im Fokus der Ermittlungen stand. In diesem Fall wurde der Tatverdächtige Vater freigesprochen. Im Fall von Alexandra R wurden die Tatverdächtigen verurteilt.
Ich möchte damit jetzt nur verdeutlichen, dass die Ermittlungsbehörden nicht unbedingt alles mitteilen was im Hintergrund läuft.
Es ist also durchaus möglich dass ganz konkret in bestimmte Richtungen ermittelt wird, aber die Beweislage noch nicht ausreichend ist.
Offenbar werden nach wie vor Spuren ausgewertet.
Schulz schrieb:wissen, wie man Spuren vermeidet und
Derzeit läuft die Spurenauswertung noch, es ist also zu früh, anzunehmen, es gäbe keine Spuren.
Schulz schrieb:Deren Beweggründe liegen auf der Hand; Geld natürlich.
Das liegt eben aus meiner Sicht nicht auf der Hand.
Die Cafe Chefin von der Schutzgeldmafia ermordet wurde, so ist deren Geldquelle damit versiegt.
Für mich ist es schwer vorstellbar, dass die Töchter das Café weiter betreiben und sich nicht an die Polizei wenden, falls Schutzgeldforderungen an sie herangetragen werden.
Oder aber das Cafe zu machen.
Ich glaube nicht an einen Schutzgeld Mord.
Ich glaube auch nicht, dass Tötungen in diesem Umfeld so üblich sind. Ich hatte versucht das zu recherchieren und habe nur einen Fall gefunden der in den 1990er Jahren angesiedelt ist.
Hast du weitere Beispiele von Ermordungen, die auf Schutzgeld Erpresser zurückgehen?
Schulz schrieb:den Einbruch Anfang des Jahres als Bedrohung ansehen
Ja, das mag sein
Schulz schrieb:Und entsprechend würde es wieder Sinn machen, dass sie ab und an im Café übernachtet.
Den Sinn kann ich wiederum nicht erkennen.
Die Schutzgeld Erpressung bezieht sich ja auf das Café und es ist davon auszugehen, dass weitere Drohungen sich direkt auf das Cafe beziehen.
Ich bin bei meiner Recherche nach Tötungen im Kontext von Schutzgeld Erpressung auf einen Hamburger Fall gestoßen. Bei dem liegt es allerdings genau andersrum, der Gast wird hat den Schutzgelderpresser getötet.
Es wird beschrieben, wie dieser vorher das Lokal attackiert hat.
Der spätere Schutzgelderpresser – einschlägig vorbestraft – bietet an, das Problem zu lösen – und inszeniert Bedrohungen.
Mal droht ein Racheakt, dann werden die Gäste belästigt, die Scheiben des Restaurants gehen zweimal zu Bruch, im Internet erscheint auf einem Bewertungsportal eine vernichtende Kritik.
Quelle:
https://www.welt.de/politik/article157919236/Prozess-endet-mit-Eklat-Das-ist-noch-nicht-das-Ende.htmlEr wollte aussteigen und weigerte sich, noch mehr Geld zu zahlen. Doch genau dann wurden die Scheiben seines Lokals eingeschmissen. Er fand Fotos seiner Töchter im Briefkasten, heimlich aufgenommen an einer Bushaltestelle. Und es tauchten zwielichte Typen vor seiner Terrasse auf und belästigten die Gäste, sagt er. Wenn er dann Cincin angerufen und gesagt habe, dass er doch zahle, seien die Männer wenige Minuten später fort gewesen
Quelle:
https://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2016-08/casa-alfredo-hamburg-leiche-beton-prozess-freispruchDas entspricht in etwa dem, was ich auch mal hier oder dort über Schutzgeld Erpressung gehört habe.
Wenn die Leute nicht zahlen, wird der Druck erhöht, wird am oder im Lokal randaliert, werden "Warnungen" gesetzt.
Der "Erpresser" im obigen Artikel war nicht Teil der OK.
Möglicherweise läuft das da nochmal anders.
Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass es nicht gelingt eine 70-jährige Frau einzuschüchtern und zu Zahlungen zu bewegen ohne sie zu töten.
Wie schon geschrieben glaube ich nach wie vor an einen Täter aus dem Umfeld der Getöteten.
Aus welcher Motivlage auch immer.
Ich kann mir sowohl Geld als auch ein persönlicheres Motiv vorstellen und tendiere bislang zu letzterem.
Man wird abwarten müssen.