Mord am Bodensee - Was geschah mit Café-Chefin Esme E.?

Der oder die Täter müssen irgendwie zu dem Ort gekommen sein, an dem sie Frau E. begegneten. Und sie müssen sich vom Ablageort der Leiche entfernt haben.
Insofern ist es natürlich vom Interesse, wer wann in welche Richtung das Restaurant abends kurz vor oder nach Schließung des Lokals verlassen hat. Und es wären auch die Handydaten aller zum mutmaßlichen Zeitpunkt
des Mordes am Seeufer in der Nähe des Restaurants eingeloggten Handys zu überprüfen. Ob Frau E. ein Handy dabei hatte bzw. ob das Handy eingeschaltet war , darüber wurde nichts berichtet. In der heutigen Zeit wäre es auf jeden Fall ungewöhnlich, wenn Frau E. ohne Handy nachts unterwegs gewesen wäre.

Vllt musste sie auch zu Fuß gehen, weil in ihrem Auto schon wer saß:

Kressbronn am Bodensee

Unbekannte setzen sich in fremdes Auto

Zwei unbekannte Personen stiegen am Donnerstag gegen 22.45 Uhr in ein geparktes Auto, das in der Pfänderstraße stand. Der 57-Jährige Besitzer des Mercedes nahm die beiden Fremden in seinem Auto wahr und forderte sie daraufhin auf, aus seinem Fahrzeug auszusteigen und die Örtlichkeit zu verlassen. Dem kamen die beiden Unbekannten widerstandslos nach. Im Bereich Lindau kam es vergangene Woche bereits zu vier ähnlich gelagerten Fällen, bei denen zwei männliche Personen in unverschlossene Fahrzeuge einstiegen und teilweise Gegenstände daraus entwendeten. Ein Zusammenhang kann nicht ausgeschlossen werden. Die Polizei rät Fahrzeughaltern daher, ihre Autotüren immer zu verschließen, um solchen Situationen vorzubeugen. Selbst bei nur kurzzeitigem Verlassen des Fahrzeugs oder auf dem heimischen Grundstück sollte darauf nicht verzichtet werden, um Straftätern keine Tatgelegenheiten zu bieten.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/138081/5845206

"Spaß" beiseite. Zeigt doch aber, dass da unten schon komische Gestalten auch aktiv sind

Lanza schrieb:Zeigt doch aber, dass da unten schon komische Gestalten auch aktiv sind

Die den Überfall an der Bar begangen haben, waren ja auch zu zweit.
Aber Raub und (versuchter) Autoklau, bzw. Entwenden von Sachen aus einem Auto sind ja doch noch etwas anderes, als ein Mord…

Allerdings gilt die Gegend um Lindau ja als „begütert“, ähnlich, wie bei uns in München Grünwald, Nymphenburg, Bogenhausen oder die Maximiliansstrasse. Da geschehen solche Dinge auch öfters, als anderswo.

Trotzdem, Mord ist nochmal eine ganz andere Nummer. Da bedarf es schon viel Kaltblütigkeit, Gleichgültigkeit, null Emotionen, großer innerer Druck oder überschäumenden Hass, um jemanden umzubringen.

CaiaLia schrieb:Trotzdem, Mord ist nochmal eine ganz andere Nummer. Da bedarf es schon viel Kaltblütigkeit, Gleichgültigkeit, null Emotionen, großer innerer Druck oder überschäumenden Hass, um jemanden umzubringen.

Mord steht in der Form noch nicht unbedingt fest. Hier wurde jetzt ein Täter gerade geschnappt nach einem Jahr, wo die Frau infolge des Raubes dann verstarb. Ein Tötungsvorsatz bestand aber wohl nicht:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Toedlicher-Handtaschenraub-in-Uelzen-Polizei-fasst-Verdaechtigen,uelzen830.html

Lanza schrieb:Ein Tötungsvorsatz bestand aber wohl nicht:

Da muss ich dir Recht geben. Mord ist für mich immer noch der generelle Begriff für ein Tötungsdelikt, egal ob mit Vorsatz oder als „Kollateralschaden“/ungeplantes Zusatzereignis bei einem Raub oder Übergriff.
Aber klar hast du hier Recht.

Das wirft bei mir die Frage auf: hätte der Täter, gäbe es keinerlei Beziehung zu Esme E., also ein zufälliges Aufeinandertreffen oder ein vorheriges heimliches Auskundschaften, wer die Einnahmen einsteckt…hätte der Täter sie dann auf dieses Grundstück bringen müssen, um ein Auffinden zu verzögern?

Lanza schrieb:"Spaß" beiseite. Zeigt doch aber, dass da unten schon komische Gestalten auch aktiv sind

Das habe ich auch gerade gedacht. Da scheint einiges los zu sein in der Gegend.Vielleicht liegt es an den Ferien, Sommerzeit. Die Leute sind weniger zu Hause, an der Gegend als solche, wo es wohlhabende Leute gibt. Aber mir fällt auch auf, dass doch plötzlich einiges ans Licht kommt, um es mal so auszudrücken.

CaiaLia schrieb:Die den Überfall an der Bar begangen haben, waren ja auch zu zweit.
Aber Raub und (versuchter) Autoklau, bzw. Entwenden von Sachen aus einem Auto sind ja doch noch etwas anderes, als ein Mord…

Schon, aber es geht um das Potenzial als solches, kriminelle Energien.

sundra schrieb:Schon, aber es geht um das Potenzial als solches, kriminelle Energien.

CaiaLia schrieb:Da bedarf es schon viel Kaltblütigkeit, Gleichgültigkeit, null Emotionen, großer innerer Druck oder überschäumenden Hass, um jemanden umzubringen.

Das hatte ich damit ausdrücken wollen. Ggf. liegt die Hemmschwelle bei Personen die selbst kriminell sind, auch tiefer…aber meines Erachtens, das ist nur meine persönliche Meinung, hat jeder Potential, ein Tötungsdelikt zu begehen, auch wenn es bei vielen, gottlob, nie dazu kommt, weil sie nicht kriminell sind/werden, dazu die Hemmschwelle zu hoch liegt und im besten Fall auch Coping-Mechanismen kennen, um so etwas zu vermeiden. Das klingt alles so lapidar…soll es gar nicht. Aber leider wabert in nicht wenigen Gewalt; Blick in die Notaufnahmen reicht. Oder gestern Abend, als vor unserem Haus einer durchgedreht ist, weil er aus der Kneipe gegenüber rausgeflogen ist. Der hat hier ordentlich rumrandaliert…was wohl passiert wäre, wenn er auf jemanden getroffen wäre? Bei der Polizei war er dann ganz handzahm.

Aber klar, bei jemandem aus kriminellem Umfeld ist es vermutlich eher zu erwarten. Obwohl es da sicher auch welche geben dürfte, wenn es zu einer unbeabsichtigten Tötungssituation kommt, die wahnsinnig über sich selbst erschrecken.

Trotzdem tauchen bei mir halt Fragen auf…die sich hoffentlich irgendwann durch die Ermittler oder einen Prozess beantworten lassen.
Ich glaube, das Interesse, wer Esme E. überfallen und getötet hat, und erst recht die Frage „Warum?“, ist bei uns allen hoch. Ob es Zusammenhänge mit dem Einbruch in die Wohnung gibt, ob es persönliche Verwicklungen gibt, sie von Unbekannten ausgespäht wurde oder wirklich ein zufälliges Aufeinandertreffen stattfand.

Lanza schrieb:Mord steht in der Form noch nicht unbedingt fest. Hier wurde jetzt ein Täter gerade geschnappt nach einem Jahr, wo die Frau infolge des Raubes dann verstarb. Ein Tötungsvorsatz bestand aber wohl nicht:

Das ist für mich eine klassische "Nebelkerze"...

Du bringst das Beispiel eines Falls ohne (!) Tötungsvorsatz (ein Handtaschenraub mit Todesfolge), obwohl im Fall Esme E. ausdrücklich von einem Tötungsvorsatz ausgegangen wird.

Die Soko Café ermittelt „wegen des dringenden Tatverdachts eines vorsätzlichen Tötungsdelikts“, sagt Polizeisprecherin Magdalena Buchmiller.

Quelle: https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgaeu/weiler/tote-frau-am-bodensee-mordfall-nonnenhorn-das-ist-der-aktuelle-stand-der-ermittlungen-der-polizei_arid-780909

In Verbindung mit den verschwundenen Tageseinnahmen, die das Opfer bei sich trug, ist es also mehr als gerechtfertigt, von einem "Mord" zu sprechen.

Kielius schrieb:In Verbindung mit den verschwundenen Tageseinnahmen, die das Opfer bei sich trug, ist es also mehr als gerechtfertigt, von einem "Mord" zu sprechen.

Bist du schon schlauer als die Gerichte, dass hier kein Totschlag vorliegen haben könnte?

Wenn Frau E. kein Zufallsopfer war und es dem Täter um die Tageseinnahmen ging , dann muss er diesbezüglich über Informationen verfügt haben. An dieser Stelle würde sich die Frage stellen, ob beim Einbruch im Haus von Frau E. Tagesgeldeinnahmen gefunden und mitgenommen wurden. Auch diese Information liegt öffentlich nicht vor.
Denkbar wäre dass der oder die Täter sozusagen gedacht haben könnten die Einnahmen stünden ihnen zu aus welchem Grund auch immer und wenn sie beim Einbruch keine Tagesgelder aus dem Restaurant gefunden haben sollten dann war der Überfall vielleicht der zweite Versuch. Und Frau E. könnte getötet worden sein, weil sie den oder die Täter erkannte.

Lanza schrieb:Bist du schon schlauer als die Gerichte, dass hier kein Totschlag vorliegen haben könnte?

Dann müsstest du ja die Umbenennung dieser Diskussion beantragen, wenn du erst ein Gerichtsurteil abwarten möchtest.

Letztendlich kann man hier nur spekulieren und hoffen dass der oder die Täter Spuren hinterlassen haben und es Zeugen gibt die der Polizei helfen können.

@Niilanaya
So wird es sein, Auto hat Sie nicht genommen, ob das Auto am Todesabend dort stand .... weiß ich nicht.

Mäxle schrieb:So wird es sein, Auto hat Sie nicht genommen, ob das Auto am Todesabend dort stand .... weiß ich nicht.

"Laut Lindstedt stand das Auto der Frau noch am Café in Kressbronn. Sie könnte zu Fuß unterwegs gewesen sein."
Quelle: Schwäbische

Ihr Auto stand also am Café und zumindest zum Zeitpunkt des verlinkten Artikels war nicht klar, auf welche Weise Esme das Café überhaupt verlassen hat.