Arian, autistischer Junge tot aufgefunden

Man könnte das Pferd doch mal von hinten aufzäumen: Wäre ein nicht beeinträchtigter sechsjähriger Junge in der Lage, während einer solch engmaschigen Suche mit bis zu gleichzeitig 1200 (!) Personen jedesmal unbemerkt seinen Standort zu wechseln? Ich denke nicht. Ja, den Fall des Jungen, der sich acht Tage in der Kanalisation versteckt hat, gibt es, aber das ist doch eher ein Einzelfall. Daraus lässt sich mMn folgendes ableiten:

a) der Junge befindet sich nicht im abgesuchten Gebiet
b) der Junge versteckt sich seit nunmehr zehn Tagen am gleichen Ort
c) jemand hat ihn mitgenommen und hält ihn fest
d) er ist tödlich verunfallt oder sonst wie ums Leben gekommen und ist, aus welchen Gründen auch immer, derzeit nicht auffindbar (da in einem Gewässer befindlich oder im Gras/Unterholz/Versteck liegend)

Aber dass er munter von A nach B spaziert (ist) und währenddessen die Suchmannschaften ausgekundschaftet und ihnen bewusst stets entwischt ist, denke ich in Anbetracht seines Alters UND seiner Beeinträchtigung nicht.

CurlySue_ schrieb:Aber dass er munter von A nach B spaziert (ist) und währenddessen die Suchmannschaften ausgekundschaftet und ihnen bewusst stets entwischt ist, denke ich in Anbetracht seines Alters UND seiner Beeinträchtigung nicht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man das ausschließen kann. Neben seinem Alter und seinen Beeinträchtigungen würde das auch voraussetzen, dass das quasi unter den Augen von zig Personen passierte, die alle ganz genau hinschauten, wie du es ja auch schriebst. Das traue ich weder dem Kleinen, noch den Suchmannschaften zu.

@brigittsche
Ohne die Kameraaufzeichnung würde man wohl ganz andere Schlüsse ziehen.
Aber sie ist ja nunmal da.

@Schmagauke
...die Schlüsse kann man immer noch ziehen.
Wer weiß denn was bei seinem "Ausflug" passiert ist. Es ist schon sehr sehr ungewöhnlich das niemand seit nunmehr einer Woche den Jungen gesehen hat, geschweige eben gefunden...
Seine autistisch bedingte Ängstlichkeit vor anderen Menschen hin oder her. Wer Hunger und Durst hat wird ja wohl in irgend einer Weise auf sich aufmerksam machen.
Wenn man jetzt hier bei gesunden Verstand und ganz objektiv überlegt, die Zeit mit einbezieht und auch wo und wie viele schon gesucht haben nach ihm, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten...und keine davon ist schön, leider...

@Robby82
Vorallem muss man bedenken, dass die Suche ungewöhnlich schnell begann.
Das Kind müsste ja mindestens ein Marathonläufer sein, um den Suchenden zu entkommen.
Und es müsste auch etwaigen anderen Kameras geschickt ausgewichen sein, die eventuell vorhanden waren (Leuten die ihre Hunde ausführten usw, natürlich auch).

Es ist alles etwas merkwürdig, auch wenn man mal mit anderen ähnlichen Fällen vergleicht. Ich bin selber erst nach zwei-drei Tagen überhaupt erst auf den Fall mit dem Jungen hier aufmerksam geworden. Nach vier Tagen habe ich etwas mehr die Berichterstattung gelesen dazu und was bis dahin an Ergebnissen der Suche erzielt wurde und fand das schon komisch.
Erst vorgestern habe ich einen Artikel online gelesen (ich finde ihn leider nicht mehr sonst hätte ich ihn hier verlinkt), da erklärte irgend eine wissenschaftliche Person oder jemand der dazu Ahnung hat, daß es selbst jetzt nach der Zeit kein Grund zu größerer Beunruhigung gebe was Hunger und Durst anbelangt, das könnte auch ein Kind überleben wenn es zumindest irgendwo Wasser trinkt wenn vorhanden. Kritisch wurde aus seiner Sicht eher die kühlen Temperaturen Nachts gesehen und die Auskühlung eines Körpers insbesondere auch wenn noch Nässe im Spiel ist.

Ich habe den Beitrag gefunden die Polizei ermittelt jetzt und geht wohl von einem Verbrechen aus und die Eltern werden auch genau durchleuchtet.
Was aber normal ist.

https://amp.focus.de/panorama/welt/seit-ueber-einer-woche-verschwunden-im-fall-arian-6-ruecken-jetzt-auch-die-eltern-in-den-fokus-der-ermittler_id_259880438.html

DerDoctor11 schrieb:Ich habe den Beitrag gefunden die Polizei ermittelt jetzt und geht wohl von einem Verbrechen aus und die Eltern werden auch genau durchleuchtet.
Was aber normal ist.

@DerDoctor11
Das ist doch klar und der vorgeschriebene Weg.
Das Kind konnte nicht gefunden werden. Man kann nicht sagen:
Ist weggelaufen. Nicht gefunden. Schade.

Jetzt muss ermittelt werden, was geschehen ist und man beginnt "innen", bei der Familie.

Wenn der Junge schneller in die Oste gefallen ist, als alle vielleicht hoffen, dann ist er möglicherweise schon viel weiter abgetrieben.
Ich finde aber nichts über die Suchstrecke auf der Oste und auch nichts über die Fließgeschwindigkeit.

Robby82 schrieb:Seine autistisch bedingte Ängstlichkeit vor anderen Menschen hin oder her. Wer Hunger und Durst hat wird ja wohl in irgend einer Weise auf sich aufmerksam machen.

Es kann sein, dass Arian Reize (Hunger, Durst, Kalt, Fuß tut weh) obwohl er sie fühlt wie ein nicht-autistischer Mensch nicht genauso einordnen kann. Eventuell (ich kenne dieses Kind ja nicht) spürt er zwar Hunger, weiß aber nicht, dass er essen muss, um das Gefühl zu beheben. Das erschwert natürlich die Suche auf mehreren Ebenen (man kann ihn schlecht "anlocken" mit Essen; er wird sich ggf keinen warmen geschützten Unterschlupf suchen; er könnte stundenlang weiterlaufen, obwohl die Füße wehtun).


Ich stimme dir zu; es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass er irgendwo wohlbehalten im Wald sitzt und "nur" übersehen wurde.

Zu meinem Beitrag von gerade:
Die Oste ist Tide abhängig. Das bedeutet, bei ablaufendem Wasser ist eine deutlich höhere Fließgeschwindigkeit Richtung Mündung die Folge.

Immer wieder kommt das Thema auf, dass der Junge wahrscheinlich keinen Hunger verspürt hat, da er ja autistisch ist, aber das ist gar nicht das Problem.

Dass viel größere Problem ist nicht der Hunger, sondern dass er, als er verschwand, nur mit einem langärmeligen T-Shirt bekleidet war und nur Socken anhatte, und dies bei - 2 Grad Celsius. Das überlebt nur jemand über längere Zeit, der trainierter "Eisbader" ist, alle anderen haben zumindest eine schwere Lungenentzündung.

Wie bereits schon erwähnt, es war in der "Bild" zu lesen, dass er mit einem Stock gespielt hat, entspannt herumgehüpft ist und dann plötzlich relativ schnell in den benachbarten Wald gelaufen ist.

Hat er dort vielleicht irgendetwas gesehen, was sein Interesse geweckt hat und dies die Kamera nicht sehen konnte? Kam er vielleicht wieder zurück am späten Abend und die Kamera hat dies aufgrund der Dunkelheit nicht erfassen können und deswegen haben die Hunde keine richtige Spur aufnehmen können?

Hunde lügen nicht (Menschen schon!) und mehrere Hunde werden sich auch nicht irren, das mal zur Info für alle hier! Ich bin auch überzeugt, da waren nur die besten Suchhunde im Einsatz...

Gast009 schrieb:Dass viel größere Problem ist nicht der Hunger, sondern dass er, als er verschwand, nur mit einem langärmeligen T-Shirt bekleidet war und nur Socken anhatte, und dies bei - 2 Grad Celsius. Das überlebt nur jemand über längere Zeit, der trainierter "Eisbader" ist, alle anderen haben zumindest eine schwere Lungenentzündung.

Ganz richtig. Hunger mag zwar unangenehm sein (oder toleriert werden) - derart schnell verhungert ein normal genährtes Kind dieses Alters nicht.
Aber die Kälte - egal ob sie einem etwas ausmacht oder nicht, sie ist bei der genannten Kleidung gefährlich.

Der Spiegel berichtet, dass gestern nochmals ein Hund zum Einsatz gekommen ist

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/arian-aus-bremervoerde-polizei-erhaelt-hunderte-hinweise-zu-vermisstem-jungen-a-c4bfb9bb-6883-45d1-b073-73e754b101da

https://www.merkur.de/welt/suche-nach-arian-wird-eingestellt-zr-93039899.html

@Justreading

In dem obigen Bericht steht, dass die Hunde keine Fährte zu Arian aufnehmen konnten. Vielleicht ist die Berichterstattung auch nicht ganz richtig, das kann natürlich auch sein....