Arian, autistischer Junge tot aufgefunden

@XY_ungeloest
Nochmal:
Es erfolgt durch die Polizei eine Leichenschau. Immer. Und die hat ein Ergebnis, nämlich entweder einen Hinweis auf Fremdverschulden oder keinen Hinweis auf Fremdverschulden. Das ist eine erste Einschätzung.
An irgendwas muss man ja festmachen, wie es weitergeht, mit einem Strafverfahren wegen eines Kapitaldeliktes, oder eben nicht.
Durch eine Obduktion kann sich durchaus diese erste Einschätzung ändern.

Es heißt aber „keinen Hinweise auf“ und nicht „es hat keine Fremdeinwirkung gegeben“.
Vor dem Abschluss der Ermittlungen weiß man nicht, was passiert ist. Dafür ermittelt man ja. Kommt man zu einem Ergebnis, sind die Ermittlungen auch zu Ende, weil das Ziel erreicht ist.

Das ist kein „Statement“ das ist eine völlig neutrale sachliche Aussage zum aktuellen Stand.

Die einzige Verwunderung in diesem Fall liegt darin, das der Leichnam auf einer Wiese gefunden wurde. Man ging immer davon aus der Junge versteckt sich. Nun wurde aber der Junge sehr offensichtlich entdeckt.

Enterprise1701 schrieb:Die einzige Verwunderung in diesem Fall liegt darin, das der Leichnam auf einer Wiese gefunden wurde.

Genauer, wurde er wohl in einem "Binsenloch" gefunden. Dabei handelt es sich wohl um ein sumpfiges, mit Wasser gefülltes Loch im Boden. Je nachdem, wie man sich so etwas vorzustellen hat, könnte das schon eine Rolle spielen bei der Überlegung, warum der Fund erst jetzt erfolgte.

Die Bild schrieb von einem "Binsenloch". Der Fund soll aber neben, nicht in dem Binsenloch erfolgt sein:

Gegenüber der BILD erzählt der Bauer, dass zuerst sein Sohn am Sonntag etwas in der Wiese entdeckte. „In einer Ecke neben einem Binsenloch hat er dann etwas Buntes gesehen, sich aber erst einmal nicht weiter darum gekümmert.“

Quelle: https://www.oe24.at/welt/bauer-erkannte-arians-gelbes-t-shirt/598906420

Vermutlich war alles recht einfach:
Er ist solange rumgestrolcht, bis er müde war, hat sich dann hingelegt und ist an Unterkühlung gestorben.
Nachts war es ziemlich kalt, um Null Grad.
Wobei ich mich da nicht so auskenne, wie das ist, wenn es kalt ist, ob man dann nicht eher aufwacht und sich wieder bewegt?

Foxie123 schrieb:Natürlich sind alle im Ort und alle Helfer jetzt überrascht, denn sie haben alles getan, gehofft und gebetet um den Jungen zu finden. Aber nochmal: Die Umstände sind aktuell nicht klar (wie lange der Junge dort lag, woran er verstorben ist, etc.)
Und auch hierbei wiederhole ich mich: So eine Suche hat keine 100% Garantie.
Es werden nicht selten Leichen später an einem Ort gefunden, ganz in der Nähe wo man suchte. Das scheint vom Sofa aus betrachtet seltsam und auch für die Helfer ist das eine furchtbare Sache, aber so etwas passiert und das nicht selten.
...

Du stellst es gerade wo dar, als habe ich unterstellt, man habe nicht ordentlich gesucht.
Dem ist keineswegs so.
Ich denke, er hat sich versteckt oder war ganz woanders, während man dort suchte.

Ansonsten gebe ich dir recht, was die anderen Punkte betrifft.

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Bildquelle: https://www.bild.de/regional/niedersachsen/vermisster-arian-6-warum-dauert-es-tage-bis-wir-gewissheit-haben-667a8f1bb693e33a5083dfc7

Soll die größere ungemähte Fläche links im Bild ggf. das Binsenloch sein und die kleine ungemähte Fläche (Dreiecksförmig) rechts oberhalb die Stelle, wo die Leiche gefunden wurde ?

Ich hoffe, ich mache das jetzt richtig mit dem Bild.
Es ist eine relativ ebene Fläche, auf der Arian gefunden wurde.


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https://www.bild.de/regional/niedersachsen/fall-arian-kinderleiche-im-suchgebiet-gefunden-667a5e65b693e33a5083dca8

Das Bild unten passt aber zu der kleinen Stelle (dreiecksförmig) auf dem oberen Bild finde ich.

Optimist schrieb:mir drängt sich immer wieder der Gedanke auf, dass er auch verdurstet sein könnte.

Verdursten oder generell schon eine Dehydration dauert doch eine ganze Ecke länger, als Hypothermie.
Daher würde ich das ausschließen.

stefan33 schrieb:Wobei ich mich da nicht so auskenne, wie das ist, wenn es kalt ist, ob man dann nicht eher aufwacht und sich wieder bewegt?

Nein, denn bei einer Hypothermie tritt schon bei einer Körpertemperatur von circa 30 Grad eine deutliche Bewusstseinstrübung ein zusätzlich zur Kälteidiotie.
Kurz danach ab circa 28 Grad Körpertemperatur kommt es dann zur Bewusstlosigkeit.

Selbst bei nur sehr leichter Hypothermie kommt es schon zu apathischem Verhalten.

Mehr Infos über die körperlichen Reaktionen auf die Hypothermie könnt ihr hier finden:

https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/verletzungen-vergiftungen/verletzungen-durch-k%C3%A4lte/hypothermie

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Quelle: https://www.bild.de/regional/niedersachsen/vermisster-arian-6-warum-dauert-es-tage-bis-wir-gewissheit-haben-667a8f1bb693e33a5083dfc7

Hier mal vereinfacht dargestellt, wieso so eine Suche nicht so einfach ist - wie man es sich vielleicht erhoffen würde.
Ich habe dem neuen Foto des Feldes mal einen kleinen Ausschnitt von dem Foto von Adrian hinzugefügt. Einmal Hautton und einmal von seinem Shirt, was er trug (oder ein ähnliches).

Auf den ersten Blick und von weitem, ist es jetzt nicht so dass es einem direkt ins Auge springt.
Es ist nur eine vereinfachte Darstellung, aber ich hoffe es ist nun für einige etwas verständlicher.

Optimist schrieb:mir drängt sich immer wieder der Gedanke auf, dass er auch verdurstet sein könnte

IlluminatiNWO schrieb:Verdursten oder generell schon eine Dehydration dauert doch eine ganze Ecke länger, als Hypothermie.
Daher würde ich das ausschließen.

wenn er schon einige Zeit - also bevor er in der Wiese lag - schon nichts mehr zu trinken hatte, würde ich Verdurstung nicht ausschließen.

Und ich hatte übrigens immer mal gelesen, dass man ca nach 3 Tagen stirbt, wenn man nichts trinkt. Weiß natürlich nicht ob das stimmt?

Optimist schrieb:wenn er schon einige Zeit - also bevor er in der Wiese lag - schon nichts mehr zu trinken hatte, würde ich Verdurstung nicht ausschließen.

Und ich hatte übrigens immer mal gelesen, dass man ca nach 3 Tagen stirbt, wenn man nichts trinkt. Weiß natürlich nicht ob das stimmt?

Ja, der Zeitraum kommt circa hin.

Bei der Hypothermie ist der Zeitrahmen allerdings massiv kürzer bei einem Kind in dem Alter, bei den Temperaturen und der vorliegenden Bekleidung ohne Schuhe, ohne Kopfbedeckung und ohne Jacke.

Wir reden hier von keinen 24 Stunden, bis die Hypothermie fatal endet in so einem Fall.
Selbst in einem Schuppen oder Unterstand ohne adäquate Beheizung hätte er nicht länger durchgehalten.

Irgendwann muss er schlafen, legt sich hin und dann endet das leider fatal.

EDIT: Insbesondere muss auch bedacht werden, dass durch die dann größere Kontaktfläche mit dem gefrorenen Boden die Auskühlung nochmals beschleunigt abläuft.

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https://www.bild.de/regional/niedersachsen/vermisster-arian-6-warum-dauert-es-tage-bis-wir-gewissheit-haben-667a8f1bb693e33a5083dfc7

Wenn man das Bild bei Bild mit den Angaben zu den Örtlichkeiten ansieht und oben den Bereich des Fundorts beachtet, sieht es so aus als ob generell dort nicht alles so kurz gemäht werden würde. Die Aufnahme die Bild da verwendet stammt von Google Earth und ist dort dem Datum 11.06.2023 datiert, sprich circa vor einem Jahr.

@IlluminatiNWO
okay, klingt plausibel.
Ich denke, es könnte evtl. an beiden Umständen gleichzeitig gelegen haben:
geschwächter Körper aufgrund Dehydrierung (wo sollte er Flüssigkeit bekommen haben, die vielen Tage?)
Und dann kam die Kälte noch oben drauf, die den Rest gab.

Ich hoffe, er musste nicht lange leiden. Und die Eltern tun mir sehr leid, ihr Kind auf solch eine Weise verloren zu haben.

@IlluminatiNWO da gehe ich voll konform. Der Tod dürfte durch Hypothermie in den ersten 24 Stunden eingetreten sein.
Wie waren die Windverhältnisse? Das beschleunigt ja die Zeit bis zum Todeseintritt auch nochmal enorm.

Optimist schrieb:geschwächter Körper aufgrund Dehydrierung (wo sollte er Flüssigkeit bekommen haben, die vielen Tage?)
Und dann kam die Kälte noch oben drauf, die den Rest gab.

Ich hoffe, er musste nicht lange leiden.

Er wird gar nicht mehrere Tage überlebt haben.
Dafür war es viel zu kalt in der ersten Nacht schon im Freien.

Ich vermute sehr, dass er dort, wo er gefunden wurde, vor Erschöpfung und auch wegen der Uhrzeit und Dunkelheit einen Schlafplatz angenommen hat und dort kurze Zeit später dann Erforen ist.

Glücklicherweise merkt man das selber dann gar nicht mehr, es sollte also für ihn in dem Fall keine Qual gewesen sein.

Wenn er sich dort hingelegt hat und "eingeschlafen" ist, wieso wurde er bei den Suchen nie gefunden?