Tötungsdelikt Steffen Braun (53)

Shiloh schrieb:Es wird kommuniziert, dass sich die Tat am 30. oder 31.12.2022 ereignet haben könnte. Die Vermisstenmeldung sowie das Auffinden des Fahrzeuges erfolgte erst am 03.01.2023 durch den Arbeitgeber.
Kann man obduktionstechnisch den Todeszeitpunkt so genau festlegen bzw. wodurch wurden diese 2 Tage nun bestimmt?

Es ist ja "könnte". Wenn man als Ermittler paar Szenarien hat, die sich aus Indizien und Fakten zusammensetzen, dann kann man oftmals davon ausgehen, dass eine zeitnahe Tötung nach dem Verschwinden erfolgt ist.

Dem gegenüber steht aber die Frage der Oberkommissarin gestern in XY, die fragte wer ihn noch bis zum 3.1.23 gesehen hat.

Das Fahrzeug wurde am 03.01.2023 um 06:00 morgens entdeckt:

Gegen 6 Uhr am Dienstag, 03.01.2023, wurde sein Fahrzeug, ein schwarzer Ford Fiesta mit dem amtlichen Kennzeichen DAU PS 908, in einem Waldgebiet zwischen Greimerath im Landkreis Bernkastel-Wittlich und Wittlich brennend festgestellt. Das Fahrzeug war auf einem Forstweg abgestellt, der von der L 52 in östliche Richtung abzweigt und brannte vollständig aus. Es wurde mittels Brandbeschleuniger in Brand gesetzt. Die Ortschaft Greimerath befindet sich ca. 45 km entfernt von dem Heimatort Gerolstein, in dem Steffen BRAUN mit seiner Familie lebte, und liegt unweit der Anschlussstelle Hasborn der Autobahn 1.

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/fahndung/detailansicht/oeffentlichkeitsfahndung-verdacht-eines-toetungsdeliktes (Archiv-Version vom 12.06.2023)

Es ist wohl davon auszugehen, wenn die Leiche von SB mit dem Fahrzeug verbracht wurde, dass die Tat dann bereits vorher stattfand, also vor dem 03.01.2023 um 06:00 morgens. Denn erstens musste die Leiche ja noch verbracht und das Fahrzeug an diese Stelle gefahren werden (45 km Entfernung). Natürlich könnte das Fahrzeug da schon eine Weile gestanden haben, meine Vermutung geht aber dahin, dass es abgestellt und unmittelbar angezündet wurde, nachdem vorher Brandbeschleuniger in das Fahrzeug eingebracht wurde.

Die Tat geschah zwischen 30.12.2022 mittags (letztmalige Sichtung) und 03.01.2023 deutlich vor 06:00 morgens, vermute ich. Auf die "Idee", das Fahrzeug wegzufahren und anzuzünden, könnte die Täterschaft auch erst nach der Tat gekommen sein, deshalb der Zeitraum 30.12.22 bis 03.01.23

Die EB äußern, dass tatrelevante Gegenstände, womöglich auch die Tatwaffe, entlang der Autobahn A1 entsorgt wurden. Ob es dahingehend Hinweise (Zeugen) gibt, die dies nahelegen?

sören42 schrieb:Die EB äußern, dass tatrelevante Gegenstände, womöglich auch die Tatwaffe, entlang der Autobahn A1 entsorgt wurden. Ob es dahingehend Hinweise (Zeugen) gibt, die dies nahelegen?

Sind ja erstmal nur Spekulation der Ermittler. Ich denke mal, dass das einfach auf Erfahrungswerten beruht.

Vielleicht hatte er am 1.1. eine Verabredung, die er nicht eingehalten hat - etwa ein Telefonat mit oder Besuch bei den Eltern, anderen nicht im Haus lebenden Angehörigen oder Freunden. Ist ja nicht unüblich an Neujahr.
Das wäre ein Beispiel, wie die EB auf die Eingrenzung des 30. /31.12. als möglichen Tatzeitpunkt kam.

Mit der Frage nach Zeugen, die SB eventuell noch danach und bis zum 3.1. gesehen haben, will man womöglich nur sehen, ob diese Annahme eventuell falsifiziert werden kann.

Kitri schrieb:Vielleicht hatte er am 1.1. eine Verabredung, die er nicht eingehalten hat - etwa ein Telefonat mit oder Besuch bei den Eltern, anderen nicht im Haus lebenden Angehörigen oder Freunden. Ist ja nicht unüblich an Neujahr.
Das wäre ein Beispiel, wie die EB auf die Eingrenzung des 30. /31.12. als möglichen Tatzeitpunkt kam.

Oder Jemand hat mehrfach erfolglos versucht, ihn zu erreichen (z.B. auf dem fehlenden Handy).
Da es Sylvester war, gehe ich davon aus, dass eben zum 1.1. diverse Telefonate/Nachrichten zum Neuen Jahr nicht beantwortet wurden oder auf dem Handy gar nicht mehr zugestellt wurden. Genau an dem Tag herrscht ja nun meist besonders rege Kommunikation unter Bekannten, wenn er da nie drauf reagiert hat, ist es wohl wahrscheinlich, dass er an diesem Tag spätestens nicht mehr am Leben war.

LackyLuke77 schrieb:Es ist ausgeschlossen, dass der erfahrene Orthopäde ohne Seh- und Hörhilfe seiner Tätigkeit im Krankenhaus nachgegangen ist.

Ich würde das nicht überbewerten, ich trage selbst Brille und Hörgeräte und habe trotzdem noch eine Brille und (ältere) Hörgeräte zu Hause liegen.

Eventuell wurde den EB beim Auffinden derselben im Haus gesagt “ja, das sind seine die er immer trägt” aber das muss nicht unbedingt stimmen. Entweder absichtlich die Unwahrheit gesagt oder einfach schludrig kommuniziert oder Missverstanden, möglicherweise.

Falls die EB diese Dinge dem Arbeitgeber und/oder Kollegen vorgelegt haben und diese zweifelsfrei sagten, ja die hatte er an seinem letzten Arbeitstag an, das wäre dann schon ein Hinweis das er zwischendurch zu Hause war, aber nur das Auffinden an sich heißt erstmal nicht viel.

LydiaAfrika schrieb:Entweder absichtlich die Unwahrheit gesagt oder einfach schludrig kommuniziert oder Missverstanden, möglicherweise.

Oder es waren eben doch die Hörgeräte, die er immer trug? Das wird die Staatsanwaltschaft längst wissen, indem der Hörakustiker des SB um Einschätzung gebeten wurde. Vielleicht steht sogar irgendwo die Seriennummer, zur Abwendung unberechtigt vorgetragener Gewährleistungsansprüche.

sören42 schrieb:Oder es waren eben doch die Hörgeräte, die er immer trug? Das wird die Staatsanwaltschaft längst wissen, indem der Hörakustiker des SB um Einschätzung gebeten wurde. Vielleicht steht sogar irgendwo die Seriennummer, zur Abwendung unberechtigt vorgetragener Gewährleistungsansprüche.

Sehe ich genauso. Andernfalls wäre ein Zuhause vorgefundener zweiter Satz an Seh- und Hörhilfen sicherlich nicht erwähnenswert gewesen.

Warum hat das ausgebrannte Auto im Studio gestanden?

Jemand der einen Wagen so abfackelt, will etwas beseitigen. Einen abgefackelten Wagen demonstrative in XY im Studio zu zeigen hat welchen Nutzen?
Doch nur für den Täter/die Täter.
Ich vermute einen Verunsicherungsmoment zu schaffen.

Mehr als Deko wird es wohl kaum gewesen sein. Glaube kaum, dass der/die Täter sich davon beeindrucken lassen, vielleicht noch um dem Zuschauer die Grausamkeit etwas näher zu bringen.

Es macht in meinen Augen als Zuschauer keinen Sinn diesen Wagen im Studio zu sehen. Aber für Beteiligte kann das schon was bedeuten, wenn noch etwas nicht verbrannt ist, auf das man gehofft hat, oder was fehlt, was man erwartet hat.

Deko? da reicht ein Bild. war doch reichlich in der Presse.

welche Grausamkeit? Ist ein penible abgefackeltes Auto. Hat aber irgendwie doch nicht gereicht.

Gestus schrieb:Einen abgefackelten Wagen demonstrative in XY im Studio zu zeigen hat welchen Nutzen?

In Aktenzeichen XY werden gern einmal Realien aus den Fällen im Studio gezeigt, mitunter auch mal ganze Autos oder, wie in diesem Fall, die Überreste eines solchen.

Ich denke, das dient nicht zuletzt auch zu einem gewissen Teil der Unterhaltung der Zuschauer. Sicher, es dokumentiert auch die Zerstörungslust der Täter, vielleicht auch deren Skrupellosigkeit, aber wie gesagt, auch Unterhaltung mit spannenden oder spektakulären Dingen kann das Motiv sein.

Die beste Fahndungssendung nützt nichts, wenn sie niemand anschaut. Insofern halte ich solche Elemente in der Sendung für legitim.

Es geht in erster Linie darum ein Tötungsdelikt aufzuklären.
Natürlich ist das Zeigen der Bilder legitim.

Die Leiche von SB wurde nach SWR-Informationen offenbar vergraben. Der Sender zeigt ein Video vom Fundort der Leiche. Es handelt sich um das erste Video, das auf der folgenden Seite gezeigt wird ("hier war die Leiche von Steffen Braun vergraben"):

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/steffen-braun-tot-leiche-gefunden-aktenzeichen-xy-100.html

Kann es vielleicht auch ein unzufriedener Patient gewesen sein, der SB getötet hat? Stichwort: Behandlungsfehler.

kittyka schrieb:Kann es vielleicht auch ein unzufriedener Patient gewesen sein, der SB getötet hat?

Das kann eigentlich nicht sein, weil ein Patient nicht dem nahen persönlichen Umfeld des Opfers zuzurechnen ist.
Die Kripo ist aber bereits so weit mit ihren Ermittlungen, dass sie den Täter dort verortet.

Das passt im Übrigen auch wunderbar zu der Information, dass die Familie keine Vermisstensnzeige erstattet hat.

Aufgrund konkreter Indizien und Zeugenaussagen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der oder die Täter aus Brauns nahem Umfeld stammen.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/steffen-braun-tot-leiche-gefunden-aktenzeichen-xy-100.html

Im Januar eine Leiche vergraben, das kann sehr anstrengend sein (abgesehen davon, dass es für viele Menschen schwierig ist, auch wenn der Boden locker ist). Der Fundort liegt dann auch noch auf 400m Höhe, was auch nicht wenig ist. Ich kenne das Mikroklima dort nicht und habe auch keine Temperaturen aus dieser Zeit, finde nur Niederschlagsmengen.

Aber sehr tief war es nicht ausgehoben. Wohl auch deswegen fand jemand ein Leichenteil anderswo.