brigittsche schrieb:Dass sie ihn nicht vermisst gemeldet haben, könnte (!) auch damit zu erklären sein, dass sie eine vermeintliche Erklärung dafür hatten, dass er weg war...
Ich hatte mir auch schon überlegt, ob der fehlende Koffer und die fehlende Kleidung der Familie etwas vorspielen sollten. Also dass der Täter der (aus dem Urlaub oder von sonst wo zurückkehrenden) Familie mit dem fehlenden Koffer ein freiwilliges Verschwinden von Herrn Braun simulieren sollte. Möglicherweise haben sie deswegen dann auch erstmal nicht die Polizei verständigt. Das Auto fehlte ja auch.
Wäre mal interessant, wieviel Kleidung eigentlich fehlt. Also nur 1 Outfit (das könnte ein mit Blut bekleckerter Täter auch selbst zum Wechseln angezogen haben) oder Kleidung für mehrere Tage (Urlaubsüblich).
Ich versuche mal, die bekannten Infos zusammenzufassen und schreibe mal meine möglichen Erklärungen dahinter ("->")
Tattag: 30. oder 31.12.2022 (durch Polizei so kommuniziert)
-> Silvesterabend
Tatort: Wohnhaus von Herr Braun oder direktes Umfeld des Hauses (Entsprechendes Foto wurde von Polizei veröffentlicht)
-> Silvesterfeier mit Freunden im Haus
Tatausführung: "brutal" (durch Polizei so kommuniziert)
-> Motiv: Beziehungstat (Eifersucht, Konkurrenz, etc) und/oder spontan eskalierter Konflikt im Alkoholrausch
Umstände 1: Zurückgelassene Brille/Hörgerät
-> Täter hat diese Utensilien zurückgelassen, da er selbst weder Brille noch Hörgerät nutzt und daher nicht an diese gedacht hat. Oder er war gestresst/betrunken und hat es deshalb verpeilt. Oder er wusste gar nicht, dass Herr Braun Brille + Hörgerät trägt.
Herr Braun hatte Brille + Hörgeräte zum Zeitpunkt des Angriffs nicht an, denn...
a) er hatte beides abgenommen, weil es beim Feiern genervt hat
b) sie wurden ihm gewaltsam abgenommen, um ihn im Kampf zu schwächen
c) er wurde schlafend überwältigt
Umstände 2: Fehlender Koffer mit Kleidung
-> Vom Täter mitgenommen, um zurückkommender Familie freiwilliges Entfernen von Herrn Braun vorzuspielen, so dass diese erstmal nicht die Polizei verständigt und kein Tötungsdelikt vermutet wird.
Später kann man den Koffer praktischerweise noch zum Transport von Leichenteilen nutzen, so dass kein eigener Koffer verwendet werden muss, auf dem dann DNA des Opfers wäre.
Vielleicht ist es auch simpler und der mit Blut befleckte Täter brauchte schlicht ein Outfit zum Wechseln und einen Koffer zum Leichenteil-Transport (s.o.)
Tatwerkzeug: Auto von Herrn Braun
-> Täter nutzt Auto von Herr Braun zur Verbringung der Leiche. Vorteil: Es werden keine DNA-Spuren am eigenen Auto hinterlassen und die Familie wird bzgl freiwilligen Verschwindens von Herr Braun zumindest noch einige weitere Tage in die Irre geführt (das Auto fehlt ja schließlich ebenfalls), wodurch der Täter Zeit gewinnt.
Er fährt im Schutze der Silvesternacht Richtung Wittlich (vielleicht wohnt der Täter hier oder kennt sich aus einem anderen Grund hier gut aus) und lagert Auto und Leiche erstmal hier.
Alternativ: Auto wird in Silvesternacht an anderen sicheren Ort gebracht und erst später nach Wittlich gefahren und dort verbrannt.
Teil der Leiche in Wohnortnähe (Wald) gefunden.
-> Leiche wurde...
a) zwischen 31.12.22 und 03.01.23 zerteilt und in Wohnortnähe platziert. So soll der Fokus der Ermittler auf Familie/Nachbarn/das räumliche Umfeld Gerolstein gelenkt werden.
b) bereits am Tatort zerteilt und im Schutze der Silvesternacht im Auto von Herrn Braun in den Wald gebracht und vergraben
Auto am 03.01. bei Wittlich (Wald) verbrannt.
-> Dies war vermutlich der spätmöglichste Zeitpunkt. Täter wusste, dass Herr Braun am 03.01. wieder zur Arbeit geht (weil beide befreundet sind oder weil er es unauffällig erfragt hat) und sein Verschwinden spätestens dann auffallen würde. Vielleicht ist die Familie auch an diesem Tag aus dem Urlaub zurück.
Der Wald bei Wittlich wurde als Ort des Verbrennens gewählt, weil...
a) der Täter sich hier sicher fühlt/gut auskennt (wohnt/e oder arbeitet/e in der Gegend)
b) das Auto ganz in der Nähe gelagert wurde und man nicht mehr weit fahren wollte.
Die restliche Familie kommt nach Neujahr aus dem Urlaub zurück, stellt fest, dass der Familienvater inklusive Auto + Koffer verschwunden ist. Sie erfährt im Verlaufe des 03.01. durch den AG, dass der Familienvater auch nicht bei der Arbeit erschienen ist.
Da weder Familie noch Polizei genau weiß, mit wem Herr Braun zusammen gefeiert hat (lässt sich mangels Handy nicht rekonstruieren), lässt sich die personelle Konstellation des Tatabends (Täter, Zeugen) nicht bestimmen. Oder vielleicht kann man den Kreis der verdächtigen Personen sogar einkreisen, aber niemand kann/will den/die konkreten Täter benennen.
Da Herr Braun 86 KG gewogen haben soll und man so jemanden erstmal Überwältigen und dann noch in ein Auto bekommen muss, sind auch mehrere Täter vorstellbar, die sich evtl gegenseitig decken.