eifel49 schrieb:Dabei hätte man den Täter allerdings vermutlich gesehen. Das Auto brannte noch, als es gefunden wurde. Wie wahrscheinlich ist es, dass da jemand zu Fuß / mit dem Klappfahrrad / mit dem Bus das brennende Fahrzeug verlassen hat, ohne dass diese Person aufgefallen wäre. Der ÖPNV in der Gegend ist auch mehr als schlecht. Vermutlich hätte ein Täter eher Stunden als Minuten auf einen Bus warten müssen und hätte ewig gebraucht, um dort wegzukommen. Wer geht denn so ein Risiko ein? Äußerst unwahrscheilich! Viel wahrscheinlicher ist doch wohl, dass man mit zwei Autos dorthin ist, eins angezündet hat und mit dem anderen dann weg ist. Dazu braucht es aber zwei Personen.
Oder wir suchen jemanden mit LKW, der den PKW huckepack hatte.
Ein Auto, dass sich am Montag Morgen (vor 6 Uhr) in einem Wald von einem anderen, brennenden Auto entfernt, ist aber auch ziemlich auffällig. Und mit einem Auto hat man ja immer ein großes Risiko der nachträglichen Identifizierung über das Kennzeichen oder grobe Beschreibung des Fahrers ("männlich, etwa 190 Meter groß, blond, in blauen BMW aus Trier" oder sowas ) durch Zeugen. Wenn Passanten vorher auch noch ein brennendes Auto gesehen haben, merken die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit sowas. Das Risiko einer nachträglichen Identifizierung würde ich da schon als recht hoch einschätzen.
Zu Fuß dagegen ist man im Wald um ca 6 Uhr ziemlich allein. Und wenn man aufmerksam ist, bemerkt man andere Spaziergänger vermutlich rechtzeitig und kann sich verstecken oder erstmal in eine andere Richtung gehen. Man ist auch viel flexibler, weil man im Notfall quer durch den Wald flüchten kann. In einem Auto ist man "gefangen", wenn sich Polizei nähert, man kommt dann nicht mehr weg. Um 6 Uhr kann man sich vermutlich auch relativ unauffällig in den Strom der Menschen einreihen, die mit dem Bus zur Arbeit fahren. Wahrscheinlich findet ein ortskundiger Mensch hier auch problemlos zu Fuß wieder einen Weg zurück, denn Wohnort des Opfer war ja nur wenige KM entfernt und der Täter wird ja im engen Umfeld vermutet. Also wird der Täter mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit aus dem gleichen Ort kommen und sich in der Gegend dort für ein solches Vorgehen ausreichend auskennen.
Ich würde das mit dem zweiten Auto daher nicht als gesichert ansehen, ich persönlich würde als Täter aus genannten Gründen den Rückweg zu Fuß sogar vorziehen.
Einzeltäter/in daher für mich nicht unmöglich. Es ist ja aufgrund der Datums-Konstellation ((Tattag lt Polizei wohl 30. oder 31.12.) auch extrem gut möglich, dass das Beseitigen der Leiche in der Silvesternacht stattfand. Da ist es sehr, sehr laut und quasi jeder ist mit dem eigenen Kreis beschäftigt. Die Silvesternacht würde dann eine unentdeckte Beseitigung der Leiche auf eine Weise ermöglichen, die an einem anderen Datum als Einzeltäter/in zu umständlich und damit zu auffällig wäre.
Selbst das Bringen der Leiche an einen anderen Ort zum vorübergehenden Lagern wäre mit dem Auto in der Silvesternacht vergleichsweise unauffällig, da überall Trubel herrscht, schlechte Sicht (Dunkel, Rauch) ist, die meisten sind zudem betrunken. Daher dürfte sich am Neujahrstag kaum noch jmd daran erinnern, welche Autos alle in der Silvesternacht an ihm vorbeigefahren sind. Eine im Grunde optimale Datums-Konstellation für das Beseitigen einer Leiche mit Hilfe eines Autos.