@Kielius Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob man eine Unversehrtheit einer Leiche nach zwei Wochen im Wasser im Sommer festgestellt hat oder feststellen konnte. Ich habe nicht gelesen, dass es eine toxikologische Blutanalyse gab. Ich habe nicht gelesen, dass sie eindeutig ertrunken sei. Ich weiß nicht mal, ob sie schwimmen konnte. Ich habe verstanden, dass sie einen Stein im Rucksack hatte. Das ist alles.
Wenn also die Obduktion nicht vollständig war, dann gibt es eine Wahrscheinlichkeit - zumal in den 90ern - dass etwas nicht gefunden wurde, was aber den Tod herbeigeführt oder begünstigt hat.
Dass sie bekleidet war, bedeutet doch auch nur, dass sie selbst oder jemand anderes sie angezogen hat. Ob das am Morgen war oder nach einer Vergewaltigung (wurde diese ausgeschlossen? Ich glaube nicht), ist unklar.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sehe nicht, dass diese beiden Tatsachen ein Verbrechen ausschließen würden nach unserem Wissensstand.
Alles, was ich sage, ist, dass ich es aufgrund ihres Backgrounds für sehr unwahrscheinlich halte, dass sie Suizid begangen habe und im Umkehrschluss an ein Verbrechen glaube. Aber da kann ich mich natürlich vollkommen irren.
Allerdings bringt mich deine Frage auf einen anderen Gedanken:
Ob sie sich den Rucksack mit dem Stein umgeschnallt hat, wissen wir nicht. Allerdings war der Stein nicht schwer genug, um den Auftrieb zu verhindern. Ich würde annehmen, dass man das notwendige Gewicht eher überschätzen würde als unterschätzen. Würde nicht fast jeder als Maßstab an einbetonierte Füße aus Mafiafilmen denken? Würde also ein Mörder nicht haufenweise Steine in den Rucksack packen, während eine zierliche Frau eher bis zum Rand ihrer Belastbarkeit geht? Wobei ein Mörder auch nur den Mord sicher erreichen will, während das Nicht-Entdecken eher Ziel einer Suizidierenden wäre. Ein Mörder in den 90ern musste nicht so viele technische Verfahren fürchten, die ihn hätten auffliegen lassen, wenn man die Leiche nach einigen Tagen birgt. Ich glaube sogar, dass damals die Meinung vorherrschte, dass einige Tage im Wasser alle Beweise vernichtet, denn dieser Ansatz war zu der Zeit ja häufig genutzt. Eventuell war der Stein für den Mörder auch nur ein Hilfsmittel, da er den Exitus schon aufgrund von Tablettengabe als sicher betrachtete.
Alles schwierig, aber ich bleibe bei meiner Vermutung.