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Was ist mit Eleonore Schneeweiß aus Tamm geschehen? (1984)

448 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Aktenzeichen Xy ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist mit Eleonore Schneeweiß aus Tamm geschehen? (1984)

13.04.2023 um 16:15
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Mir ist auch nicht ganz klar, warum das im Film gezeigt wurde.
Ich kann es mir nur so erklären, dass man eben verhindern will, dass auch heute noch Leute anrufen und melden: "Also, damals, da hat im Nachbarhaus eine Frau gewohnt, die sah genauso aus..." Oder dass irgendwer noch halb im Hinterkopf hat: "Da war doch damals was mit Baden-Baden...." und deshalb glaubt, seine Beobachtung in, sagen wir mal, München hätte nichts mit ES zu tun, weil die doch zuletzt in Baden-Baden gesehen worden wäre. Da kann es schon sinnvoll sein, auch einmal deutlich zu sagen was eben nicht interessant ist.

Und es ist vielleicht auch eine "Rechtfertigung" dass man damals schon etwas getan hat in dem Fall, aber leider nichts herauskam.


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13.04.2023 um 16:25
Die Kripo hat gesagt, das sie gar nicht die finanziellen Möglichkeiten gehabt hat, um zu verschwinden und neu anzufangen. Entweder hat sie sich das zusammen gespart durch Pfandbons oder ihr Arbeitgeber und der Supermarkt Leiter haben sich abgesprochen. Vermutlich, weil sie durch den Umzug, nicht überall eingesetzt werden kann und sie die Befürchtung hatten, das sie nicht freiwillig kündigt.

Ich verstehe das so, das ihr letzter Lebenszeichen, außerhalb ihres Haushaltes, bei ihrer Schwester war, 25.12.1984. Sie werden ja bestimmt Nachbarn befragt haben.
Der Ehemann ist der jenigen, der das sagen im Haus, grundsätzlich wirkt er einverstanden mit der Trennung, war schon anderweitig beschäftigt, aber würde gerne die Haushälfte überschrieben haben. Ich denke Mal er wollte es ihr auszahlen.? Das würde ja sonst keinen Sinn ergeben, sie hat ja das Haus mit abbezahlt. Ich fand ihn nicht negativ dargestellt, nicht gewalttätig, sondern eher entfremdet und doch hatte sie ihm noch nicht vom bevorstehenden Umzug erzählt. Das Gespräch wäre dann fällig gewesen oder sie wollte erstmal Abstand gewinnen und dann ihm es mitteilen. Das finde ich seltsam.

Ich denke das mit der Doppelgängerin sollte nur noch Mal verdeutlichen, das die Polizei hinweisen nachgegangen sind, sie waren nicht untätig.
An Suizid glaube ich auch nicht, ihre Klamotten lagen ja ausgebreitet auf dem Bett, um eingepackt zu werden. Suizid hat ihr Ehemann sogar .ausgeschlossen.

Der Ehemann hat geglaubt, das sie abgereist ist, vielleicht zu ihrer Schwester, obwohl sie einen gemeinsamen Konto haben und sie kein Geld abgehoben hat.
Natürlich kann es sein, das sie mit ihren Papieren, zwei Reisetaschen zu Fuß unterwegs war, und dann einem Unbekannten oder Bekannten zum Opfer gefallen ist.

Man bittet ausdrücklich um Hinweise,die mit Beobachtungen in und um der Heilbronner Straße in Tamm, gemacht worden sind. Da werden nicht soviele potentielle Zeugen angesprochen sein, aber Mitwisser.


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13.04.2023 um 16:35
Zitat von kf1801kf1801 schrieb: 5. Diese von vorne bis hinten absolut schräge Geschichte mit den Bons: Wenn das dem Supermarktchef wirklich aufgefallen wäre bzw es ihm jemand gesteckt hat, wäre es nicht realistischer, dass der erst mal den Chef von Frau Schneeweiß (also den von dem Marktforschungsinstitut) über diesen Verdacht informiert hätte und der dann mit ihr spricht, bevor der Supermarktchef die Frau auf dunkler Straße mit einem Zeugen (?) stellt und ihr mit was Gott was droht?
Wir wissen ja nicht, ob es das Gespräch nicht gab und ihr Chef gesagt hat: Rede du selbst mal mit ihr - das hat er dann gemacht. Man weiß es nicht ...

Solche Gespräche waren glaube ich in kleineren Betrieben nicht so unüblich. In dem Supermarkt, wo ich war, gab es die ganzen unangenehmen Gespräche auch "abends im Büro" - auch mit zwei Mitarbeitern von der Arbeitgeberseite.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Das habe ich mich auch gefragt. Es scheint ja zunächst mal unnötige Zeitverschwendung für den Film zu sein. Aber meine Erklärung wäre: evtl. glauben viele im Ort noch an ein freiwilliges Verschwinden von ES, vielleicht machte dieses Gerücht, sie lebe in Baden-Baden die Runde und hielt sich bis heute.
Vielleicht gab es in Baden-Baden wirklich jemand, der ihr sehr ähnlich sah und man wollte Falschanrufe verhindern.


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13.04.2023 um 16:38
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn Du das mit den Pfandbons meinst: Es wurde in der Nachbesprechung gesagt, man habe das Verfahren eingestellt, weil ihr nichts nachzuweisen war. Mehr als das kann man dann auch nicht sagen wenn die Sachlage nun einmal so ist.
Das habe ich im Filmfall nicht ganz verstanden oder kurz nicht aufgepasst. Die Frau verschwand ja...wie hätte man es nachweisen sollen ? Und: Das Pfandgeld könnte ihr Bargeld für das Verschwinden gewesen sein...falls sie das Pfand doch unterschlug.


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13.04.2023 um 16:43
Ich glaube es gab einfach Unstimmigkeiten in der Kasse und da hat man die Dame verdächtigt - zu unrecht wie sich später gezeigt hat. Ich habe den Fall noch mal gesehen, es wird gesagt, dass sie dort für die Marktforschungsagentur arbeitet, aber auch andere Aufgaben für den Supermarkt übernommen hat. Das klingt für mich ehrlich gesagt eher nach Multijobber. An solchen Leuten lässt man es eben gerne mal aus, wenn etwas schräg läuft.


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13.04.2023 um 16:47
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Frau verschwand ja...wie hätte man es nachweisen sollen ?
Und wie hätte man es nachweisen sollen, wenn sie nicht verschwunden wäre, es aber auch nicht zugegeben hätte? Das macht doch keinen Unterschied: Entweder es ist eindeutig nachweisbar (z. B. technisch oder anhand von Geschäftsbüchern) oder eben nicht, da ist es doch egal, ob sie nun auch noch verschwunden ist oder nicht.

Wohlgemerkt: Es wurde in dem Film nur gesagt, dass das Verfahren eingestellt wurde, weil die Vorwürfe sich nicht erhärten ließen. Das kann heißen, dass man IHR nichts nachweisen konnte, aber auch, dass die ganze Sache nicht nachweisbar war. Letzteres halte ich aber für unwahrscheinlich, weil es ja irgendwelche Unterlagen gegeben haben muss, die die Abrechnung des Pfands belegt haben und bei genauer Prüfung dann schon klar geworden wäre, ob überhaupt irgendetwas falsch gelaufen ist. Wer dann dahintersteckt ist ja dann die zweite Frage. Und da denke ich, dass sie als "Fremde" eben der bequeme Sündenbock gewesen wäre.


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13.04.2023 um 16:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wie hätte man es nachweisen sollen, wenn sie nicht verschwunden wäre, es aber auch nicht zugegeben hätte? Das macht doch keinen Unterschied: Entweder es ist eindeutig nachweisbar (z. B. technisch oder anhand von Geschäftsbüchern) oder eben nicht, da ist es doch egal, ob sie nun auch noch verschwunden ist oder nicht.
Natürlich ist es einfacher wenn die betreffende Person da ist. Befragungen können immer etwas auslösen. Im Fall des Falles kommt es gar zu einer Verhandlung kommen. Es wurde im Film auch etwas schräg dargelegt. Eine Erwähnung am Rande um ein weiteres Puzzleteil zu liefern. Wie es zu dieser Annahme kam wurde schließlich nicht mitgeteilt. Wenn eine Person beschuldigt wird und sie nicht auffindbar ist kann ein Verfahren ebenso eingestellt werden.


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13.04.2023 um 16:59
Überraschend ist für mich, dass ES beim letzten Telefonat mit ihrer Schwester den weiteren Verlauf des Umzugs im Unklaren lässt. Sie scheint noch "Zeit zu benötigen", irgendetwas musste noch geklärt werden, bei dem ihre Schwester ihr nicht helfen konnte.

Die Pfandgeschichte wirkt auf mich so, als ob auf sie forciert Druck ausgeübt werden sollte, "eine Entscheidung zu treffen", also eine Art Wink mit dem Zaunpfahl. Fragt sich nur, mit wem dieser Konflikt bestand und welchen Inhalt er hatte (Beziehung, Geld, gemeinsames Haus, ihr Arbeitsplatz). Irgendjemand wollte ES zum Schweigen bringen, aus ihrem Umfeld vertreiben.

Ich könnte mir vorstellen, dass ES vor dem Umzug zu ihrer Schwester den Konflikt geklärt haben wollte, das Spiel so nicht mitspielen wollte und der Täter bzw. seine Helfer sie dann aus dem Spiel nahmen.


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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13.04.2023 um 17:02
Zitat von teqteq schrieb:Das war ganz einfach: Jede Kiste Bier 6 Mark Pfand, jede Kiste Wasser/Cola/Limo etc 6,60 Mark Pfand.
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Wie hoch war das Flaschenpfand in 1984? 20 Pfennig? Das wären dann schonmal 10.000 Flaschen. Eine Menge.
S.o.

Mir ist noch nicht ganz klar wohin die Diskussion bzgl. der Pfandbons führen soll, bzw.:
Warum wurde uns das gezeigt?
Um klar zu machen, dass sie neben ihrer Ehe nun auch den Job verlor, oder dass sie evtl. kriminell war? Hmm.


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13.04.2023 um 17:20
Zitat von YlviYlvi schrieb:Mir ist noch nicht ganz klar wohin die Diskussion bzgl. der Pfandbons führen
Ich rätsel aktuell auch etwas darüber, warum der angebliche Pfandbon-Betrug im Thread so ausgiebig diskutiert wird. Jedenfalls werden wir den Vorwurf weder bekräftigen noch entkräften können.
Zitat von YlviYlvi schrieb:Warum wurde uns das gezeigt?
Die unangenehme Aussprache mit dem Filialleiter ist im Film mit dem 24.10.1984 datiert worden, also hat diese so ziemlich genau eine Woche vor dem Verschwinden stattgefunden. Zufall? Warum werden diese Vorwürfe ausgerechnet zu dem Zeitpunkt erhoben? Vermutlich ist den Ermittlern auch nicht ganz klar, welche Rolle das spielen könnte und haben es dementsprechend mit ins Drehbuch schreiben lassen.


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13.04.2023 um 17:24
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:2. Was sollte der Teil in dem Film, wo eine Tante ihrer Freundin (oder so) sich eingebildet hat, Frau Schneeweiß auf der Straße erkannt zu haben? Und dann der Tango mit dem Zeitungsaufruf mit dem Hinweis auf diese Adresse und der "Doppelgängerin"?
Also ganz grundlos wurde das eher nicht gezeigt. Dann noch, dass die Frau Schneeweiss von mehreren Personen gesehen worden sein soll. Geht die Suche in diese Richtung?
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:1. Der Ehemann erwähnte doch eine Kurbekanntschaft seiner Frau, von der er weder Namen noch Adresse wusste oder erwähnte.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:5. Diese von vorne bis hinten absolut schräge Geschichte mit den Bons: Wenn das dem Supermarktchef wirklich aufgefallen
Ja so ganz glaubwürdig kommt mir das auch nicht rein. Und kann dem nur zustimmen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wir reden hier ja nur, das zur Erinnerung, um Pfand im Wert von 2000 Mark. Das sind nicht ein- oder zwei Kästen die natürlich mal übersehen oder nicht erfasst werden.
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Der Marktleiter sagte doch in diesem Dreiergespräch zu ihr lakonisch, dass sie wohl mal mit einem Lastwagen voll Pfandflaschen hingefahren sein muss.
Ich denke da wird nicht von der Wahrheit berichtet. Irgend ein/mehrere Vorkommnisse welche zu dem Verdacht geführt haben wird es gegeben haben. Laut der Nachbesprechung erhärtet sich dies allerdings nicht.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Die Frau, also Frau Schneeweiß behauptete ihrer Schwester (oder war es eine Freundin) gegenüber, dass ihr Mann eine Affäre haben soll.
Dass es wohl in der Ehe nicht zum Besten Stand lässt sich schon von daher herleiten, dass der Ehemann erst 10 Tage nach dem seine Frau verschwunden war ein Vermisstenanzeige erstadet.
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Der Bereich der Marktforschung war in den 80er Jahren eine aufstrebende Branche mit einem großen Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten und -orten.
So wie ich das verstanden habe, soll Frau Schneeweiss gekündigt worden sein.

Ja da Kommen schon ein paar Sachen zusammen, die mich nicht ausschliessen lassen, dass Frau Schneeweiss eine psychische Veränderung durchlaufen hat.


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13.04.2023 um 17:39
Zitat von delphardelphar schrieb:Überraschend ist für mich, dass ES beim letzten Telefonat mit ihrer Schwester den weiteren Verlauf des Umzugs im Unklaren lässt. Sie scheint noch "Zeit zu benötigen", irgendetwas musste noch geklärt werden, bei dem ihre Schwester ihr nicht helfen konnte.
Das können aber auch wieder ganz banale Dinge gewesen sein, z. B. die Frage, was mit den Möbeln und dem Hausrat aus dem gemeinsamen Haus passiert - und zwar unabhängig vom Haus selbst. Sie wollte ja wohl nicht bis ans Ende aller Tage im Gästezimmer bei ihrer Schwester wohnen, sondern perspektivisch wäre ja eine eigene Wohnung erstrebenswert gewesen, für die man ja auch Möbel, Geschirr usw. braucht. Nur hätte man das alles entweder beim Ehemann lassen müssen oder sich um einen zeitnahen Abtransport und einen Lagerplatz kümmern müssen - nachdem man sich grundsätzlich mit dem Ehemann über diese Frage verständigt hätte.


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13.04.2023 um 18:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das können aber auch wieder ganz banale Dinge gewesen sein, z. B. die Frage, was mit den Möbeln und dem Hausrat aus dem gemeinsamen Haus passiert - und zwar unabhängig vom Haus selbst. Sie wollte ja wohl nicht bis ans Ende aller Tage im Gästezimmer bei ihrer Schwester wohnen, sondern perspektivisch wäre ja eine eigene Wohnung erstrebenswert gewesen, für die man ja auch Möbel, Geschirr usw. braucht. Nur hätte man das alles entweder beim Ehemann lassen müssen oder sich um einen zeitnahen Abtransport und einen Lagerplatz kümmern müssen - nachdem man sich grundsätzlich mit dem Ehemann über diese Frage verständigt hätte.
Das bedeutet, dass sie nicht direkt um ihr Leben fürchtete, d.h. es gab aus ihrer Sicht keinen Anlass, sofort in die Pfalz zu ziehen.

Wenn ich meinen Gedanken von oben aufgreife, könnte ich mir vorstellen, dass sie den Konflikt jedoch falsch einschätzte, für sich eine aktivere Rolle vorsah, und sich deshalb keine unmittelbaren Sorgen um ein Verbrechen machte.

Bei einer direkten Konfrontation mit dem Täter bzw. Mittäter könnte sie aus deren Sicht zu weit gegangen sein.


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13.04.2023 um 18:07
Meine wichtigste Frage daher:

hat die Pfandgeschichte etwas mit dem Verschwinden von ES zu tun, wurde der Betrug fingiert, bewusst zu ihrem Nachteil verdreht, oder handelt es sich um einen unabhängigen Handlungsstrang, der mit ihren Eheproblemen und Umzugsplänen nichts zu tun hatte?


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13.04.2023 um 18:08
Zitat von delphardelphar schrieb:Die Pfandgeschichte wirkt auf mich so, als ob auf sie forciert Druck ausgeübt werden sollte, "eine Entscheidung zu treffen", also eine Art Wink mit dem Zaunpfahl. Fragt sich nur, mit wem dieser Konflikt bestand und welchen Inhalt er hatte (Beziehung, Geld, gemeinsames Haus, ihr Arbeitsplatz). Irgendjemand wollte ES zum Schweigen bringen, aus ihrem Umfeld vertreiben.
Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Gab es da jemand, der sie nähers kannte, ohne dass sie es wusste ?

Im Gespräch bei ihrer Schwester hatte diese ihr doch vorgeschlagen, sie solle den Mann rauswerfen, dass sie ablehnte, das Haus würde beiden gehören, dass könne sie nicht machen.

Das ES von ihm unter Druck gesetzt wurde, ihm ihre Haushälfte zu überschreiben - davon war bei diesem Gespräch aber noch nicht die Rede. Davon wird man erst später erfahren haben, weil dieses Detail jetzt hier erst auftaucht ?

Den Hinweis mit der Kur-Bekanntschaft wird man auch überprüft haben.

Und bei einem gemeinsamen Konto mit dem Ehemann stand sie dann unter Kontrolle, ohne dass sie es mitbekam ?

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie diese Phase ihres geplanten Auszuges doch unterschätzte, denn immerhin war sie auch ohne Ankündigung zurückgekehrt.


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13.04.2023 um 18:17
Zitat von belladybellady schrieb:Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie diese Phase ihres geplanten Auszuges doch unterschätzte, denn immerhin war sie auch ohne Ankündigung zurückgekehrt
Fr.Schneeweiß hatte zwar eine Entscheidung getroffen indem sie zu ihrer Schwester ziehen wollte, aber vielleicht konnte sie sich dann doch wieder nicht dazu durchringen ihr Zuhause zu verlassen? Denn zu der Freundin sagte sie ja das sie noch Hoffnung hätte das sich alles wieder einrenkt.


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13.04.2023 um 18:34
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Fr.Schneeweiß hatte zwar eine Entscheidung getroffen indem sie zu ihrer Schwester ziehen wollte, aber vielleicht konnte sie sich dann doch wieder nicht dazu durchringen ihr Zuhause zu verlassen? Denn zu der Freundin sagte sie ja das sie noch Hoffnung hätte das sich alles wieder einrenkt.
Ja, das habe ich mitbekommen. Sie wird gehofft haben, nachdem man ihr in der Sache nichts nachweisen konnte, aber dass ist ja auch das komische daran, wie ihr Mann damit umging, doch eher gleichgültig, als sie ihm davon erzählte ?


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13.04.2023 um 19:10
Zitat von belladybellady schrieb:Den Hinweis mit der Kur-Bekanntschaft wird man auch überprüft haben.
Ja ja schon. Und sie dürft auch zur Kur gewesen sein. Gesucht wird aber der Kurschatten. Habe ich das noch recht auf dem Schirm? Der wird in Baden Baden vermutet.
Zitat von delphardelphar schrieb:Hat die Pfandgeschichte etwas mit dem Verschwinden von ES zu tun, oder handelt es sich um einen unabhängigen Handlungsstrang,
Ersteres denke ich nicht. Zweiteres erachte ich zumindest für möglich. Weil Frau Schneeweiss eine psychische Veränderung durchlaufen haben könnte.


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13.04.2023 um 19:13
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Gesucht wird aber der Kurschatten. Habe ich das noch recht auf dem Schirm? Der wird in Baden Baden vermutet.
Da bringst Du gerade verschiedene Dinge zusammen:

Dass die Kurbekanntschaft aktiv gesucht wird, ist so nicht mitgeteilt worden.

In Baden-Baden wurde Eleonore Schneeweiß' Doppelgängerin entdeckt.


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Was ist mit Eleonore Schneeweiß aus Tamm geschehen? (1984)

13.04.2023 um 19:14
Ich versuche nun schon seit einer ganzen Weile, mir mein Bild von dem Fall zu machen, und ich denke, dass die Geschehnisse, die im Fimfall von Aktenzeichen XY dargestellt wurden, schon alle eine Bedeutung für den Fall haben. Folgendes fand ich bemerkenswert:

Frau Schneeweiß verfügte über einen Firmenwagen ihres Arbeitgebers, den sie einerseits für ihre Außeneinsätze benötigte; andererseits zeigt das in meinen Augen, dass ihre berufliche Position so schlecht nicht gewesen sein konnte. Inwiefern sie dadurch dem Marktleiter des Supermarkts, in dem sie zuletzt arbeitete, "gefährlich" werden konnte bzw. dessen "Machtausübung" als kleiner König seines Supermarktes im Wege stand, ist für mich eine offene Frage. Dass man ihr Betrug mit großer Schadensumme vorwarf, kann auch ein Zeichen dafür sein, dass man sie auf perfide Weise loswerden wollte - wer auch immer dahinter stand. Man wollte entweder ein langfristiges Kündigungsprozedere mit Abfindung etc. vermeiden - wer auch immer ein solches Vorgehen initiiert haben mag. Oder jemanden loswerden, der sich nicht so einfach beherrschen ließ wie eine gewöhnliche Angestellte bzw. Kassiererin. Die direkten Kontakt zur Zentrale hatte und dadurch auch Auge und Ohr hierarchisch höherer Stellen gewesen sein mag oder als solche empfunden wurde.

Im privaten Bereich mochten die Vorstelltungen von Macht- und Geldverteilung innerhalb einer Ehe vor 40 Jahren bei einigen Leuten noch von den Verhältnissen geprägt sein, wie sie bis 1957 (viele behaupten: bis 1977) noch rechtlich gegeben waren, dass ein Mann etwa einfach den Job seiner Ehefrau ohne deren Einverständnis kündigen konnte:
Ein Blick ins historische Gesetz zeigt: § 1358 BGB erlaubte es tatsächlich bis zum 1. Juli 1958 dem Ehemann, Dienstverträge seiner Frau zu kündigen, allerdings nur, "wenn er auf seinen Antrag von dem Vormundschaftsgerichte dazu ermächtigt worden ist". Bereits der Gesetzgeber des Jahres 1896 hatte den Ehemann also nicht in völlige selbstherrliche Verfügungsgewalt über die Arbeitskraft seiner Frau gesetzt. Diesen § 1358 BGB hob das Gleichstellungsgesetz vom 18. Juni 1957 auf, nicht erst die nächste große Eherechtsreform von 1977.
Quelle: https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/rechtsgeschichte-gleichberechtigungsgesetz-verfassung-familie-frauen-feminismus/2/

Die Eheleute scheinen ja wirtschaftlich und beruflich "auf Augenhöhe" gelebt zu haben. Vielleicht war ES nicht bereit, ihren Beruf freiwillig aufzugeben, nachdem sie das gemeinsame Haus mit abbezahlt hatte und sich in die, möglicherweise vom Ehemann geforderte, Rolle als Hausfrau und Mutter zu fügen, für die sie mit 35 Jahren ja noch nicht zu alt war. Vielleicht stand der Ehemann mit dem Marktleiter in Verbindung, im FF behauptete er jedenfalls, ihn zu kennen.

Ungeachtet dessen, auf welche Weise ES verschwunden ist, scheint mir hier auch ein Konflikt vorgelegen zu haben, der in etwa so lautete: Wir haben jetzt das Haus abbezahlt, jetzt soll die Frau endlich ihrer "eigentlichen Aufgabe" gerecht werden, und zu Hause bleiben und Kinder bekommen und erziehen. Falls ES dazu nicht bereit oder in der Lage war, könnte dies zur beabsichtigten Trennung geführt haben, die den Eheleuten freilich die Situation erbracht hätte, das gemeinsame Haus entweder zu verkaufen oder dass der Ehemann seine Frau hätte ausbezahlen müssen.

Nicht nur im Hinblick auf das ungeklärte, womöglich tragische Ende der Elfriede Schneeweiß, scheint mir der Fall auch ein Sittengemälde unserer Gesellschaft der entsprechenden Zeit zu sein. Dass man vielleicht nach außen modern lebte, nach innen aber der Mann womöglich archaische Denkmuster aufrecht erhielt.


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