Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

xoxalb schrieb:Schon ungewöhnlich, wenn jemand nach dem Standort eines Wassertümpels googelt. In so einem Gewässer möchte man kaum zum Baden gehen oder zum Fischen gehen.

Diese Existenz dieses Tümpel dürfte den beiden bekannt gewesen sein, da sie öfters im Perlacher Forst spazieren gingen.

Wenn der Ehemann nun nicht der Verursacher von Vs verschwinden war und evtl. davon ausging, dass sie Suizid verübt haben könnte, könnte er nach näheren Angaben zu diesem Tümpel gesucht haben.

brigittsche schrieb:HolzaugeSHK schrieb:
Nicht umsonst hat sie ja einen tollen Job in einer Personalvermittlungsfirma gefunden.

Auch das beruht nur auf den Aussagen im Film, bei denen ich mir eben nicht sicher bin, ob das wriklich alles so toll war, wie es dargestellt wurde.

Sie arbeitete halbtags (?) in der Rezeption eines Fitnessstudios und später war sie Büroangestellte in einer Personalfirma. Das sind Jobs, mit denen man die Rechnungen (vielleicht) bezahlen kann, aber tolle Jobs sind das nun wirklich nicht.

brigittsche schrieb:Dass das streng genommen illegal ist - nun ja, was ist nicht alles verboten und wird trotzdem gemacht? Letztlich muss es aber irgendwie ja so gewesen sein, da sonst der Ärger mit dem Ehemann ("Er glaubt mir nicht, dass das Geld meiner Mutter gehört!") keine Grundlage gehabt hätte.

Vllt sehe ich das Ganze zu negativ. Wir kennen ja auch nur zB aus den Aussagen der Freundin die Gründe, die Vanessa angegeben hat. Wer weiss, was wirklich abgelaufen ist. Kann sein, VH befand sich in einer toxischen Beziehung. Kann auch sein, beide haben sich was schöngeredet. Dass der erste Hinauswurf "nur" auf einen Vertrauensbruch gründet, kann ich mir nicht vorstellen: Alles innerhalb ca. anderthalb Woche! Hinauswurf - Rückkehr - Vollmacht - Verschwinden! Meine Gedanken (die ich hier reinkopiere) gehen in eine negativere, geplante Richtung:

Warum wurde nicht früher bekannt, dass es der zweite Streit innerhalb einer /anderthalber Woche war?
Wobei bei genauerer Betrachtung VH nach dem ersten Streit wahrscheinlich nicht freiwillig die Whg verlassen hat bzw weggelaufen ist / eine Auszeit genommen hat, sondern AUSGESPERRT wurde!!!
Mir stellt sich die Frage, ob man Nachrichten sichern konnte, in denen der Mann um ihre Rückkehr bittet und seine Liebe beteuert.
Oder ob er sie zur Rückkehr (und Erstellung der Vollmacht) zwang! Letzteres vllt nicht "schriftlich", sondern vllt in einem Telefonat, in dem er mit einer Anzeige beim Finanzamt drohte?

birotor schrieb:Das sind Jobs, mit denen man die Rechnungen (vielleicht) bezahlen kann, aber tolle Jobs sind das nun wirklich nicht.

Ich will ja auch gar nicht irgendwie persönliche Kritik an VH üben.

Aber wenn man das mal zusammenfasst, wie es in dem Film dargestellt wurde, dann war doch alles in ihrem Leben so toll und super bis auf den unerfüllten Kinderwunsch und den bösen Ehemann. Und sie war die dynamische Powerfrau die locker-flockig die Karriereleiter von einer Stufe zur nächsten hochgeklettert ist.

Und da frage ich mich, ausgehend von den etwas widersprüchlichen Punkten in dem Film, ob das wirklich so schwarz-weiß gewesen ist oder ob VH nicht auch andere Probleme gehabt hat die eine längere "Vorlaufzeit" hatten als das, was vor ihrem Verschwinden zusammenkam.

Etwa berufliche Schwierigkeiten, welche Ursachen auch immer die gehabt haben mögen.

Alleine ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine Ehe hoffungslos zerrütten oder bis an die äußersten Grenzen treiben. Das hört man immer wieder von Betroffenen. Gerade wenn sich Leute da endlos hineinsteigern, kann viel Zeit und auch viel Geld drauf gehen. Im Falle von V.H. weiß man nicht, wie alleine dieses Einzelthema schon beide belastet hat. Kommen noch andere Sachen hinzu, wird es immer prekärer.

brigittsche schrieb:Habe ich Dir weiter oben erklärt, Du hast es ignoriert. Guck halt was ich geschrieben habe.

Schau doch einmal was hier steht:

die Finanzberaterin war und dann zur Personalreferentin umschulte. Zudem habe sie auch als Fitnesstrainerin gejobbt.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-07/17/vermisste-vanessa-huber-fall-fuer-aktenzeichen-xy

Das "zudem" impliziert für mich, dass sie das zu sätzlich gemacht hat neben einem weiteren Job.

Es heißt dazu im FilmFall ab etwa Min 08:00 und konkret ab 8:35, dass sie sich "einen zweiten Job als Personalberaterin" gesucht habe und damit ist das von mir kritisierte Zitat, dass sie

brigittsche schrieb:dann am Ende aber nur eine geringfügige Beschäftigung.

hatte, schlicht einfach falsch.

Lanza schrieb:Das "zudem" impliziert für mich, dass sie das zu sätzlich gemacht hat neben einem weiteren Job.

Ja, und? Was sagt das denn auch über den Zustand zum Zeitpunkt, als ihr Mann seinen Job verlor?

Gar nichts. Ich kann auch neben meinem Job eine Weiterbildung machen und dann, nach dem Abschluss dieser Weiterbildung, meinen eigentlichen Job verlieren oder aufgeben.

Wenn dann jemand sagt: "Brigitsche hat neben dem Job als X noch eine Weiterbildung als Y gemacht!" ist das dann auch nicht falsch.

Es sagt aber eben gar nichts darüber aus, was ich aktuell mache.

Mein Mann wirft mich aus der gemeinsamen Wohnung raus. Tauscht sogar das Schloss aus. Paar Tage später bin ich wieder dort. Und noch paar Tage später bin ich verschwunden!
Ja, das mag alles mit Problemen und Ansprüchen zu tun haben. Aber ein Aussperren aus der gemeinsamen Wohnung, ein Rausschmiss? Findet ihr das nicht aussergewöhnlich?

brigittsche schrieb:birotor schrieb:
Das sind Jobs, mit denen man die Rechnungen (vielleicht) bezahlen kann, aber tolle Jobs sind das nun wirklich nicht.

Ich will ja auch gar nicht irgendwie persönliche Kritik an VH üben.

Das ist keine Kritik, das ist die Wirklichkeit für viele Menschen: Wir träumen ab der Kindheit von Berufen, wie Tierarzt oder Feuerwehrmann oder berühmter Sänger/Schauspieler und was sind wir dann 20-30 Jahre später: Büroangestellte in irgendeiner Firma oder Fabriksarbeiter. Ich berühre den ganzen Tag Maus und Tastatur und schreibe Mitteilungen, Briefe, Entscheidungen. Glaubst Du, dass ich das meinen Traumjob finde? Kaum, aber ich kann damit meine Rechnungen bezahlen. :)

xoxalb schrieb:Schon ungewöhnlich, wenn jemand nach dem Standort eines Wassertümpels googelt.

Der Ehemann muss ja nicht unbedingt nach dem Wassertümpel, sondern auch nach dem umliegenden Gelände (Feld, Wald) gegoogelt haben.

Falls er der Täter ist, hat er vielleicht dort in der Region seine Frau verbuddelt?

In welcher Zeitraum werden die Luftbilder bei Google denn überhaupt wieder aktualisiert? Hat sich schon mal Jemand damit hier beschäftigt ...

Leichen, die im Wald vergraben sind, werden oft von Suchtrupps oder speziell geschulten Hunden aufgespürt - jedenfalls im Krimi. In Zukunft braucht es jedoch vielleicht weder in Krimis noch in der Realität Leichenspürhunde. Nämlich dann, wenn Pflanzen verraten, wo ein Mensch im Erdboden verwest. Man müsste dazu nur die Pflanzen entsprechend "lesen". Das, womit sich Pflanzen ernähren, spiegeln sie wider

Quelle:
https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/csi-wald-baeume-verraten-wo-leichen-vergraben-sind-100.html


Hat er vielleicht kontrolliert, ob man auf den Luftbildern Veränderungen der Vegation am Leichenablageort
erkennen kann?

In Zukunft liest man von oben vielleicht mehr aus den Wäldern ab als nur Folgen von Hitze, Trockenheit oder Schädlingsbefall.

Quelle: s.o.

brigittsche schrieb:Ich meine das übrigens gar nicht irgendwie abwertend gegenüber VH, aber wenn man der XY-Darstellung folgt, war sie ja so zielstrebig und karrierebewusst - hatte dann am Ende aber nur eine geringfügige Beschäftigung.

brigittsche schrieb:Ja, und? Was sagt das denn auch über den Zustand zum Zeitpunkt, als ihr Mann seinen Job verlor?

Du schreibst "am Ende"- impliziert den Zeitpunkt des Verschwindens: November 2022

Der Mann ging zu "Anfang" von Corona aller Wahrscheinlichkeit in Kurzarbeit (Frühjahr 2020) und verlor dann den Job. Das müsste dann trotzdem noch in der "Mitte" gewesen sein.

Also wenn man der XY-Darstellung folgt, hatte sie am "Ende" mindestens zwei Jobs

Kuno426 schrieb:Aber ein Aussperren aus der gemeinsamen Wohnung, ein Rausschmiss? Findet ihr das nicht aussergewöhnlich?

Ich finde es unter den Voraussetzungen wie sie in dem Film dargestellt wurden ungewöhnlich:

Die Wohnung gehörte beiden gemeinsam, war von beiden finanziert (etwas anderes wäre es gewesen, wenn es alleine seine Wohnung gewesen wäre oder er sie in die Ehe mit eingebracht hätte, selbst wenn sie zu dem Zeitpunkt den beiden gemeinsam gehört hätte).

Er alleine hätte die Wohnung zumindest in diesem Augenblich nicht halten können (ohne Job und vermutlich auch mit nicht einmal).

Ich vermute daher sehr stark, dass der Film die Ereignisse zwar im Ablauf richtig dargestellt hat, dass aber irgendwas aus der Vorgeschichte und/oder in finanzieller Hinsicht nicht so ganz vollständig wiedergegeben wurde.

Also dass z. B. (und das ist jetzt ein fiktives Beispiel) der Ehemann einen größeren Teil der Finanzierung aufgebracht hatte oder eine größere Summe mit einbrachte die er bereits vor der Ehe hatte.

Das würde dann erklären, warum er sich über das verheimlichte Geld so aufgeregt hat: "So, Ich habe alle meine Ersparnisse und die Erbschaft von Tante Traudel für die verdammte Wohnung auf den Tisch gelegt, und Du hast behauptet, Du hättest nichts! Willst Du mich eigentlich verarschen?" - "Ja, aber das Geld gehört mir doch nicht, das gehört meiner Mutter!" - "Ach was, wessen Name steht denn da auf dem Kontoauszug? Aber das ist ja mal wieder typisch, ich kann Dir sagen was da los ist: Deine Mutter hat Dir mal wieder was eingeredet, Du sollst mir blos kein Geld geben, weil sie mich ja noch nie leiden konnte! Und Du hast das natürlich auch wieder brav gemacht, weil Du ja immer machst, was Deine Mutter Dir einredet! Weißt Du was? Geh' doch zu Deiner Sippschaft, wenn die Dir wichtiger sind als ich! Raus hier, und nimm Deinen verdammten Kontoauszug mit, damit Du Dich mit Mutti darüber freuen kannst wie ihr mich reingelegt habt"

So ungefähr wäre das dann vielleicht (!) abgelaufen. Dieses Szenario würde dann auch erklären, warum sie letztlich gegangen ist und dann, auch im Hinblick auf das Geld und die Kontovollmacht, klein beigegeben hat und wieder zu ihm zurückgekommen ist.

Aber so wie es im Film dargestellt wurde, macht das Verhalten der beiden (!) keinen rechten Sinn. Das muss natürlich nicht bedeuten, dass es nicht so abgelaufen ist (Menschen handeln ja nicht immer rational), aber es wäre verständlicher wenn man davon ausgeht, dass da noch etwas fehlte.

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/Vermisste/Huber/Sachverhalt_Huber.html?nn=26874#weitereInformationen232710

Das letzte Lebenszeichen von VH fand ja dann genau 2 Wochen nach ihrem 39jährigen Geburtstag statt.

Dazwischen der "Rausschmiss" und ab zur Freundin.

Kann der Geburtstag von VH etwas ausgelöst haben? Wie verbrachte/feierte sie diesen genau den Samstag vor 14 Tagen, bevor sie verschwand.

Lanza schrieb:Kann der Geburtstag von VH etwas ausgelöst haben? Wie verbrachte/feierte sie diesen genau den Samstag vor 14 Tagen, bevor sie verschwand.

Das ist ein guter Gedanke.

Sie könnte z. B. darüber nachgedacht haben, was sie bisher so erreicht hat und ob es so weitergehen soll ("Nächstes Jahr werde ich dann 40..."). Und ob es nicht vielleicht auch an der Zeit wäre, von dem einen oder anderen Traum Abschied zu nehmen.

Und vielleicht kam es auch zu einer (vielleicht an sich unbedeutenden Begebenheit), die sie auch nochmal zum Nachdenken brachte. Etwa dass der Ehemann ihr nicht oder nur sehr oberflächlich gratulierte. Oder es ergab sich ein längeres Gespräch mit jemandem, der eher außerhalb stand und das Ganze dann neutraler betrachten konnte (z. B. eine alte Freundin, mit der sie nur in größeren Abständen Kontakt hatte).

Kuno426 schrieb:Aber ein Aussperren aus der gemeinsamen Wohnung, ein Rausschmiss? Findet ihr das nicht aussergewöhnlich?

Wäre es VH gewesen, die ihren Mann in so einer Situation vor die Tür gesetzt hätte und dann gleich die Schlösser hätte tauschen lassen, würde sie als toughe und selbstbestimmte Frau gelten, die sich die Geheimniskrämerei ihres Mannes, der ihr ein Konto verschwiegen hat, nicht gefallen lässt und dafür bejubelt werden.

Auch würde es jeder abnicken, wenn dieser dann wieder zurückkommt und ihr, vielleicht reumütig, eine Kontovollmacht erteilt. Gehört sich in einer Ehe schließlich so.

Wenn er dann verschwindet, dann hat sie sich von ihm befreit; ihn erneut rausgeworfen…würde die Polizei auch so nach ihm suchen, wenn er, wie VH jetzt, vom Erdboden verschluckt wäre?
Was würden wir annehmen, was passiert ist? Daran, dass die Frau ihren Mann ermordet hat, trotz diffuser Spurenlage in der Wohnung, doch eher nicht. Da würde man doch eher sagen: „Gscheit gemacht Mädel, jetzt hast dein Geld und bist ihn los. Der kommt so schnell nicht wiede, so hast ihm zugesetzt.“ - ggf. mit dem Gedanken, dass er finanziell so ruiniert war, dass er Suizid beging. Würde man sie später mit Drogen im Blut tot auffinden, da würde doch keiner mehr ein Fass aufmachen.

Da aber er sie rausgeworfen hat, die Kontovollmacht bekam und VH danach verschwand, gehen wir sofort davon aus, dass er ihr Verschwinden (Ableben) verschuldet hat.
Ich denke ja auch, dass die finanzielle Situation der Auslöser war und dass er einen nicht geringen Anteil an VHs Verschwinden hat; aber zwingend Mord…hm…genauso könnte sie daheim Suizid begangen haben und er hat nur ihre Leiche verbracht. Es ist ja wohl nicht klar, das auf der Matratze war, die er gekärchert hat, ob es Blut oder andere Körperflüssigkeiten waren (ggf. auch wirklich Erbrochenes, aber eben von VH). Hätte er bspw. die Rettung gerufen, als er seine Frau im Schlafzimmer leblos fand…wie schnell wäre der Verdacht des Mordes oder Totschlag auf ihn gekommen, weil es eben so eine Situation (Konto) gab?

CaiaLia schrieb:genauso könnte sie daheim Suizid begangen haben und er hat nur ihre Leiche verbracht. Es ist ja wohl nicht klar, das auf der Matratze war, die er gekärchert hat, ob es Blut oder andere Körperflüssigkeiten waren (ggf. auch wirklich Erbrochenes, aber eben von VH). Hätte er bspw. die Rettung gerufen, als er seine Frau im Schlafzimmer leblos fand…wie schnell wäre der Verdacht des Mordes oder Totschlag auf ihn gekommen, weil es eben so eine Situation (Konto) gab?

Naja. Er hat ja noch am selben Tag, also am Samstag 5.11. die Matratzen und das Auto gereinigt. Ich glaube kaum, dass sie einfach mal ins Schlafzimmer gegangen ist und sich mal eben umgebracht hat. Das geht kaum imnerhalb von Minuten. Mit was überhaupt? Also diese Theorie halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dann hätte er möglicherweise sie abgehalten, bzw. nen Krankenwagen gerufen.
Niemals kommt man drüberhinaus noch auf die Idee, die Leiche zu beseitigen, wenn man gar nicht schuld am Tod ist.