Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

1cast schrieb:Kann trotzdem vorkommen, dass man die Person erst nach einiger Zeit findet wie z.b. in diesem Fall hier, der auch bei XY vorgestellt wurde.

Ja, Walter Sch. hatte sich mit seinem Hund im Wald in ein Gebüsch zurückgezogen und dort ihn und sich selbst getötet. Es war in der Nähe seiner Wohnung, er war vielleicht 1 Stunde zu Fuß in den Wald gelaufen. Auch ihn hatte nach seinem Verschwinden niemand mehr gesehen. In seinem Fall war die Umgebung ebenfalls intensiv abgesucht worden. Trotzdem fand man ihn erst Eindreivierteljahr später.

Solche unzugänglichen Stellen gibt es doch sicher auch in der fußläufigen Umgebung von Unterhaching. Und es weiß eben niemand, wohin bzw. in welche Richtung Vanessa verschwunden ist (angenommen, sie lief wirklich aus der Wohnung weg).

rattich schrieb:Solche unzugänglichen Stellen gibt es doch sicher auch in der fußläufigen Umgebung von Unterhaching. Und es weiß eben niemand, wohin bzw. in welche Richtung Vanessa verschwunden ist (angenommen, sie lief wirklich aus der Wohnung weg).

Der Perlacher Forst ist ein großes Naherholungsgebiet von München, regelmäßig durchzogen von schnurgeraden Wegen und mehr als stark frequentiert.

Im Gegenzug zu anderen Wäldern rund um München gibt es dort sogar noch Pilze. Geführte Kräuter- und Schwammerlwanderungen finden dort regelmäßig statt, auch wegen der in der Nähe befindlichen U-Bahn-Haltestelle.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es dort auch nur ein paar Quadratmeter gibt, die völlig unzugänglich sind bzw. die letzten Monate nicht irgendwie wenigstens von einem Schwammerlsucher aufgesucht wurden.

Darknesswithin schrieb:Das Foto von Vanessa Huber mit dem Haarband und das auf der Brücke mit der Aussicht zeigen für mich eine ganz andere Person als die Wald-Fotos. Da wirkt sie um ca. 5 Jahre älter, im Wald. Das wundert mich doch sehr, als würden jegliche Fotos von vor Jahren auch gezeigt werden. Ich bin ähnlich alt wie Vanessa Huber, aber meine Fotos mit 35 sehen auch nicht viel anders aus als die mit 40. War sie vielleicht auch krank? Oder war es eben der Psychostress? Aber die Fotos sind in sich schon total unterschiedlich. Fällt das nur mir auf?

Das Bild mit der Brücke wirkt auf mich wie ein typisches SocialMedia-Bild mit Filtern drauf. Auf der Fahndungsseite der Polizei sind mehrere Fotos von ihr "in Natura" zu sehen:

https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/vermisste/038835/index.html

Momomo schrieb:Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es dort auch nur ein paar Quadratmeter gibt, die völlig unzugänglich sind bzw. die letzten Monate nicht irgendwie wenigstens von einem Schwammerlsucher aufgesucht wurden.

Das hat man sich schon in einigen Vermisstenfällen nicht vorstellen können, und doch wurden die Vermissten später in der seinerzeit teilweise mehrfach abgesuchten Gegend gefunden, wie z.B. Maria Bögerl oder zuletzt Arian aus Bremervörde. Es gibt offenbar keine Garantie, dass Vermisste bei solchen Suchen entdeckt werden, auch nicht, wenn sie professionell und mit moderner Technik durchgeführt wurden.

rattich schrieb:Es gibt offenbar keine Garantie, dass Vermisste bei solchen Suchen entdeckt werden, auch nicht, wenn sie professionell und mit moderner Technik durchgeführt wurden.

Ja, die Erfahrung zeigt das immer wieder einmal. Natürlich ist es nicht das Wahrscheinlichste, aber sollte VH wirklich in eine Gegend gelaufen/gefahren sein, wo man sie nicht vermutet, sieht die Sache schon wieder anders aus.

brigittsche schrieb:Natürlich ist es nicht das Wahrscheinlichste, aber sollte VH wirklich in eine Gegend gelaufen/gefahren sein, wo man sie nicht vermutet, sieht die Sache schon wieder anders aus.

Es war an diesem Nachmittag/Abend schon dunkel, weil es November war. Zug scheidet aus, sie hatte ja gar nichts bei sich, keine Karten, wahrscheinlich auch nicht viel Bargeld mit dem sie ein Ticket hätte kaufen können. Sie hatte auch keinen Ausweis dabei, alles war zuhause.

Außerdem hatte sie ihre Brille auch nicht mitgenommen. Sofern sie keine Kontaktlinsen hatte, ist sie eher nicht weit gekommen.

Ich kann mir das allgemein nicht vorstellen, dass sie ungesehen in der Nacht super weit gelaufen wäre, nur mit einer Lederjacke. Wie gesagt, November. Da hatte es sicher höchstens 10 Grad, wahrscheinlich weniger.

Kurzum, entweder jemand hätte sie gesehen oder sie wäre gefunden worden. Das ist das nächste Umland einer Millionenstadt, da kann mir das nicht vorstellen, dass sie weit gekommen ist.

Ich denke, sie ich maximal per Auto und Ehemann aus der Wohnung gekommen. Also das Auto war ja nicht weg.

Ich lese sonst nur mit, musste mir jetzt aber mal ein Konto erstellen. Geht es nur mir so oder sehen andere das auch? Ich sehe in dem Überwachungsvideo eine schleichende, abwesehend wirkende VH. Sie wirkt klein und unbeteiligt, als wüsste sie sich gar nicht zu verhalten. Als hätten sie schon gestritten bzw. etwas ist vorausgegangen. Sie wirkt so unbeteiligt und unsicher. Er geht voran und spricht sie an, aber so richtig reagiert sie doch gar nicht. Für mich wirkt das Video total angespannt.

@cxinex
Das sehe ich exakt genau so. Ich könnte mir vorstellen, dass es Teil seines Plans war. Sie wollte eigentlich gar nicht, er hat sie aber quasi überredet mitzukommen. So hat man die beiden auf jeden Fall ganz kurz vor ihrem Verschwinden nochmal zusammen gesehen. Also wie im Wald auch hier wieder alles tutti.

Was sie da auch mit ihrer Hand macht, sie reguliert, beruhigt sich damit selbst. Stress pur würde ich mal sagen.

Sie trägt in dem Video jedoch keine Brille,als hatte sie wahrscheinlich Kontaktlinsen an dem Tag drin.

cxinex schrieb:Ich sehe in dem Überwachungsvideo eine schleichende, abwesehend wirkende VH. Sie wirkt klein und unbeteiligt, als wüsste sie sich gar nicht zu verhalten.

Ja, so sehe ich das auch, fast schon, als stünde sie in dem Moment unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln, was man natürlich aufgrund einer so kurzen Sequenz nicht behaupten kann.

Darknesswithin schrieb:Ich kann mir das allgemein nicht vorstellen, dass sie ungesehen in der Nacht super weit gelaufen wäre, nur mit einer Lederjacke. Wie gesagt, November. Da hatte es sicher höchstens 10 Grad, wahrscheinlich weniger.

Die Frage ist eben, wie weit sie sich wirklich in einem psychischen und/oder emotionalen Ausnahmezustand befand. Da entwickelt mancher Kräfte, die man ihm/ihr sonst nie zugetraut hätte.

Darknesswithin schrieb:Kurzum, entweder jemand hätte sie gesehen oder sie wäre gefunden worden.

Wieso muss sie jemand gesehen haben, und wieso muss sich dann jemand heute noch an sie und diese Begegnung erinnern? Oder kannst Du mir alle Frauen aufzählen, denen Du bei Deinem Spaziergang oder Einkauf im Supermarkt vor Monaten begegnet bist?

brigittsche schrieb:Wieso muss sie jemand gesehen haben, und wieso muss sich dann jemand heute noch an sie und diese Begegnung erinnern? Oder kannst Du mir alle Frauen aufzählen, denen Du bei Deinem Spaziergang oder Einkauf im Supermarkt vor Monaten begegnet bist?

Wenn sie ja ohne Smartphone in der U-Bahn gesessen wäre, wäre das schon aufgefallen. Heutzutage daddelt einfach jeder auf dem Ding rum oder hat zumindest Kopfhörer im Ohr. Es fällt bei solchen Situationen schon auf, wenn jemand ganz ohne Telefon in der Hand und allein unterwegs ist.

Gestützte Erinnerung nennt man das in der Werbung. Ähnlich stell ich mir das hier vor. Wenn mir jemand Personenfotos zeigt und mir Ort und Zeit nennt, dann könnte ich mich besser erinnern. Also mit dem Zusammenhang des Weglaufens, der Kleidung etc. könnte es durchaus sein, dass sich jemand erinnert.

Ich finde es irgendwie schräg /seltsam, dass/wie der Fall in XY dargestellt wurde. Gegen den Ehemann wurde ja nun notgedrungener Weise das Verfahren eingestellt.

Dennoch ermittelt die Kripo und eine Mordkommission? Für ein Verbrechen durch einen unbekannten Dritten gibt es doch keinerlei Anhaltspunkte... Suizid oder freiwilliges Verschwinden ist theoretisch denkbar wenn auch unwahrscheinlich, aber warum sollten da Strafverfolgungsorgane ermitteln?

Dann fragen sie konkret nach der Zeit zwischen Supermarkt-Besuch und ihrem angeblichen Verlassen des Hauses nach Aussage des Ehemannes. Die einzigen Hinweise die bei dieser Fragestellung denklogisch raus kommen können, können doch allenfalls irgendwas ihn belastendes sein (entweder Streit auf dem Weg oder sie sind entgegen seinen Angaben nicht nach Hause oder irgend soetwas).
Was bringt das, wenn sie ihn nie anklagen können? Ich verstehe, dass man Gewissheit für die Familie sucht aber die wird es leider nie geben. Selbst wenn noch mehr Indizien auftauchen, die ihn noch mehr belasten, kann das allenfalls zu einer Einstellung des Verfahrens gegen Unbekannt führen. Dass man in einen entsprechenden Bescheid oder Vermerk eindeutig rein schreibt, "der Verstorbene war's" bezweifel ich auch - das dürfte ohne Prozess auch nicht zulässig sein.

Ist eine solche - mit der Fernsehausstrahlung doch recht intensive - "Quasi-Ermittlung" trotz Verfahreneinstellung wegenTod des einzig nahe liegenden Verdächtigen zulässig und verhältnismäßig?

Dass man konkret Hinweise sucht, ob sie vielleicht doch noch irgendwo lebt, ist natürlich zulässig aber war ganz offensichtlich nicht schwerpunktmäßige Zielsetzung der Ausstrahlung.

Na ja, wahrscheinlich geht es darum, ihre Leiche zu finden, damit die Eltern sie beerdigen und ein Stück weit abschließen können. Und wenn jemand die beiden irgendwo gesehen hätte, wo bisher noch kein Fokus drauf lag, wäre das ja eine Spur.
Allgemein teile ich deine Einschätzung aber, dass das Ganze wenig aussichtsreich erscheint.

Vanessa H. hat erst ein Studium in einem Fach gemacht, welches oft nicht oder wenig auskömmlich ist.
Danach folgt eine Ausbildung zur Kauffrau oder Fachfrau für Versicherungen und Finanzen. (In der Ausbildung verdient man relativ gut)
Sie arbeitet aber nicht in dem Beruf.
Sondern ist dann geringfügige Mitarbeiterin für alles im Fitnessstudio.
M.M.n. hat sie alles gemacht was aktuell Einnahmen generiert.
Es sind aber bei beiden Partnern keine Vollzeitbeschäftigungen vorhanden.

Geld war immer ein Problem.



Motiv: Habgier.

abgelenkt schrieb:Suizid oder freiwilliges Verschwinden ist theoretisch denkbar wenn auch unwahrscheinlich, aber warum sollten da Strafverfolgungsorgane ermitteln?

Dem Ehemann konnte eine Tat bisher nicht nachgewiesen werden. Vieles mag dafür sprechen, dass er hinter dem Verschwinden seiner Frau steht.
Andere Szenarien wie ein freiwilliges Verschwinden, ein Verunfallen, ein Suizid der Vermissten oder die Tat eines Dritten können weiterhin nicht ausgeschlossen werden, auch wenn diese Szenarien allesamt weniger wahrscheinlich sein dürften.

Um aufzuklären was in dem Vermisstenfall tatsächlich geschah, kann auch weiter ermittelt werden.

jada schrieb:M.M.n. hat sie alles gemacht was aktuell Einnahmen generiert.
Es sind aber bei beiden Partnern keine Vollzeitbeschäftigungen vorhanden.

Das ist mir auch aufgefallen. Eine junge Frau ohne Kinder..aber arbeitet nur geringfügig? Also 450 € Job? Warum das denn?! Und wie finanziert man so bitte eine Eigentumswohnung in Bayern?! Vor allem hieß es auch, dass sie ehrgeizig und zielstrebig war. Das würde ich jetzt nicht über jemanden sagen, der nur einen Mini Job hat. Da hätte ich vollzeit mit regelmäßigen Überstunden erwartet.

@Kielius Das stimmt alles aber der Film und die Fragen waren m. E. kaum bis gar nicht darauf ausgerichtet, Hinweise auf solche Alternativszenarien zu erhalten.

Darknesswithin schrieb:Wenn sie ja ohne Smartphone in der U-Bahn gesessen wäre, wäre das schon aufgefallen. Heutzutage daddelt einfach jeder auf dem Ding rum oder hat zumindest Kopfhörer im Ohr. Es fällt bei solchen Situationen schon auf, wenn jemand ganz ohne Telefon in der Hand und allein unterwegs ist.

Warum sollte so jemand auffallen? Es gibt immer noch genug Menschen die nicht ständig das Smartphone nutzen, und alleine in München in der Ubahn fällt sicher auch niemand auf.

SkylarBlue schrieb:Also 450 € Job? Warum das denn?! Und wie finanziert man so bitte eine Eigentumswohnung in Bayern?!

Der Minijob von ihr bezog sich doch nur auf das Fitnessstudio, weil sie inzwischen eine andere Tätigkeit hatte durch Weiterbildung...

Versicherungskauffrau oder so in die Richtung ?