Blaubeeren schrieb:Bislang sieht es ja so aus, dass es anfänglich nicht die DNA Spuren waren, die zu BK geführt hatten.
Da ist wohl einiges parallel passiert.
Die am Tatort gesicherten Spuren werden im Eilverfahren ausgewertet worden sein und man hat Fremd-DNA mit eindeutigem Tatbezug gefunden. Nun brauchte man weitere Hinweise, die zu einer Person führen, mit der man die gefundene DNA abgleichen kann.
Das DNA-Profil hat man durch die Datenbank geschickt und anscheinend gab es da schon einen Treffer zu einem Verwandten von BK, siehe Hinweis von CNN:
https://www.cnn.com/2022/12/31/us/bryan-kohberger-university-of-idaho-killings-suspect-saturday/index.htmlGleichzeitig hat man nach einem weißen Hyundai Elantra gesucht, der in der Nähe des Tatortes zur Tatzeit gesichtet wurde und dessen Fahrer um Kontaktaufnahme gebeten wurde:
https://www.ci.moscow.id.us/DocumentCenter/View/24894/12-07-22-Moscow-Police-are-Asking-for-the-Communitys-Help"Wenn Sie ein Fahrzeug kennen oder besitzen, das dieser Beschreibung entspricht, oder jemanden kennen, der dieses Fahrzeug in den Tagen vor oder am Tag der Morde gefahren haben könnte, leiten Sie diese Informationen weiter."
BK hat sich nicht gemeldet.
Es werden sehr viele Hinweise zu sehr vielen Hyundai Elantras eingegangen sein. Vielleicht auch zu dem von BK.
Wenn es jedoch stimmt, dass DNA eines Verwandten teilweise matchte, wird man dessen Familie gecheckt und so BK als Fahrer des gesuchten Fahrzeugtyps schon auf diese Weise in der engeren Auswahl gehabt haben.
Man hatte aber seine eigene DNA noch nicht und er selbst wusste, dass diese in keiner Datenbank ist. Täter-DNA am Tatort ist für die Ermittlungen nutzlos, wenn es keinerlei weiteren Hinweise zum Täter gibt, wenn es keinen Bezug zwischen Täter und Opfer, keine Zeugen und keine weiteren Spuren gibt. Sollte das Motiv also nicht von einer Verbindung zu den Opfern bzw. einem der Opfer geprägt sein, konnte er das Hinterlassen von DNA am Tatort vernachlässigen. Er musste nur darauf achten, dass keine sonstigen konkreten Spuren zu ihm führen.
Srensen schrieb:Sollte er bei der Tat tatsächlich Handschuhe getragen haben, stellt sich allerdings die Frage, warum er danach beim Einkaufen ebenfalls Handschuhe trug.
Mit dem öffentlichen Zeugenaufruf zu seinem Auto war er aufgescheucht. Es gab nun eine Verbindung zu ihm. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er, insbesondere mit seinem Spezialwissen als Kriminologie-Student, daran gedacht haben wird, seine DNA vor einem Abgleich zu bewahren, denn nun bestand die große Gefahr, dass er über das Fahrzeug ins Visier der Ermittlungen gerät und beobachtet wird.
Das FBI beobachtete ihn, wie bekannt wurde, auch tatsächlich vier Tage lang, während Ermittler der Moskauer Polizei und der Staatspolizei von Idaho daran arbeiteten, einen Haftbefehl zu bekommen.
Entweder hat man DNA von ihm in der Zeit erhalten oder die bisherigen bzw. andere zusätzliche Anhaltspunkte reichten für einen Haftbefehl aus.