1. Aber wie soll man dieses Problem lösen?sooma schrieb:Zuvor hat er versucht, sich Hilfe zu suchen, sich ihm angenommen hat sich da ja weitergehend niemand. So geht es halt nicht, aber auch das wird leider gern schön geredet: Da klafft ein großes Loch bei der Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen. Nur ein Dach über dem Kopf reicht da eben nicht.
Die Infos und die Diskussionen dazu hättest Du hier leicht mit dem Suchwort "Psychiatrie" gefunden.Schängel schrieb:Bitte nochmal kurz mitteilen, wo er versucht hat, sich Hilfe zu suchen.
Am selben Abend [des 7. August '22] soll Mouhamed zu einer Polizeiwache gegangen sein und Selbstmordabsichten geäußert haben, heißt es in einem vertraulichen Bericht. Der 16-Jährige wurde in eine Klinik gebracht, wo er die Selbstmordgedanken wieder bestritten haben soll. Stattdessen habe er gesagt, er wolle in seine Heimat zurück.
Am Nachmittag des 8. August saß er mit einem Messer im Innenhof seiner Jugendeinrichtung. Ein Betreuer rief die Polizei. Wenig später starb Mouhamed durch Schüsse aus einer Maschinenpistole der Polizei.
@sooma
Ich habe ja noch eine zweite Frage gestellt. Und da kann man nix in ein Suchfeld eingeben. Die musst schon du beantworten. 😉
@sooma
Ich finde es gut, dass das hier angesprochen worden ist. Das ist nämlich genau das Problem. Dass aber jetzt einfach nicht weiter darauf eingegangen wird, obwohl dieses Problem durch mehrere Teilnehmer aufgegriffen und zitiert wurde, finde ich schon ein bisschen merkwürdig.
undJustreading schrieb:Und sobald eine Person ein Messer hat - irrelevant ob er dieses aktiv schwingt oder nicht - ist es eine aktive (!) Bedrohungslage welche alles aber nicht stabil ist.
Im ersten Zitat bewertest du (wahrscheinlich vom Schreibtisch aus), um dann zu sagen, das könne man nicht bewerten.
was hätte man denn deiner Meinung nach tun müssen?
1x z
Auch zurückgenommene Selbstmordabsichten weisen m.E. auf ei9ne für die Person problematische Situation hin. Derartige Äußerungen dürften überall, außerhalb religiös verbrämten Fanatismus, als nicht normal betrachtet werden. Zusammen mit dem Wunsch der Rückkehr stellt es für mich recht sicher einen Hilferuf dar. In einer Psychiatrie kann die Verfügbarkeit von hinreichend qualifiziertem Personal unterstellt werden. Darum wäre es, wenn nicht eh medizinisch-fachlich, dann aus mind. meiner subjektiven Perspektive dringendst geboten gewesen, ein Erstgepräch mit einem Psychiater/Psychotherapeuten anzubieten/durchzuführen und danach ggf. weitere Maßnahmen (ob Überweisung an ambulaten Kollegen oder (teil-.)stationäre Aufnahme) einzuleiten.
Ich schon. Stichwort sozialer Rechtsstaat.
ich sehe das völlig anders. Das ist überhaupt nicht möglich, eine solche Leistung zu erbringen bzw. zu verlangen, dass diese erbracht wird. Aus welcher Grundlage heraus? Wenn ich in einem Land nicht zurecht komme, dann steht es mir frei dieses wieder zu verlassen. Niemand wird gezwungen irgendwo bleiben zu müssen.TatsachenTreue schrieb:Ich schon. Stichwort sozialer Rechtsstaat.
Das siehst du völlig richtig. Diejenigen, die so etwas fordern, sind die gleichen, die am wenigsten zum "Sozialstaat" beitragen. Die würden weder einen Flüchtling bei sich aufnehmen, geschweige denn für ihn bürgen oder ihn alimentieren. Die machen sich auch keine Gedanken darüber, wer für die Kosten aufkommen soll. Hauptsache, sie müssen nicht selber dafür aufkommen.
Ich kann mich weiter nicht anschließen. Normales nicht zurechtkommen, ggf. noch mit den Möglichkeiten, selber die Rückreise organisieren/antreten zu können, ist das eine. Hier gab es aber eine mind. subjektive psychische Belastung eines Minderjähriger, bei der Krankheitswert anzunehmen nicht fernliegend ist. Und Kranken ist zu helfen bzw. diese müssen behandelt werden. Aus schon genannten Grundauffassungen und auch so etwas wie christlicher Nächstenliebe.
Wohl eher das Gegenteil...die schicken so jemanden wahrscheinlich gleich wieder postwendend zurück. Und ohne gültige Papiere oder ganz ohne Legitimation kommt man erst gar nicht ins Land rein.
Wäre die Polizei erst gar nicht gekommen, oder wieder abgerückt, dann würde er wohl heute noch leben.
Letztlich nehmen wir Menschen auf, um sie vor Krieg, Verfolgung etc. zu schützen. Wir können doch nicht noch individuelle Betreuung eines einzelnen sichern. Ich weiß manchmal wirklich nicht, wie man sich das vorstellt, was hier noch geleistet werden soll.
Das wurde doch gemacht, er wurde in eine Klinik gebracht. Dort wollte er dann aber auch nicht bleiben. Was hätte man denn noch machen sollen. Man kann schließlich niemanden ohne berechtigte Gründe dazu zwingen, dort zu bleiben.
