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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

1.724 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jugendliche, Hessen, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

19.06.2023 um 22:19
Zitat von BohoBoho schrieb:Die Nachrichten wird er sie haben schreiben lassen. Sie wird sicher gesagt haben, dass sich ihre Eltern Sorgen machen und eher zu den besorgten Eltern gehören, die gleich mal nachfragen, etc.
Wenn die Eltern besorgt sind, dass ihre minderjährige Tochter nicht zu einer abgemachten bestimmten Zeit zuhause ist, wie hat sie sich das dann vorgestellt, wenn sie denn geschrieben hat, sie sollen sich keine Sorgen machen, sie wäre am nächsten Morgen wieder zuhause?
Hallo? Sie war 14 und dass sie Abende unabgesprochen außerhäusig verbringt, kann doch sicher nicht der Normalfall gewesen sein. Selbst wenn sie bei einer Freundin übernachtet hätte, hätten das die Eltern doch sicher wissen wollen.
Abgesehen davon mußte sie doch am nächsten Tag zur Schule; zu der Zeit waren in BaWü noch keine Sommerferien.
Die getötete Schülerin Ayleen aus Baden-Württemberg wollte ihren Angehörigen auf dem Weg nach Hessen noch Nachrichten senden. Sowohl ihrer Mutter als auch ihrem jüngeren Bruder habe die 14-Jährige geschrieben, sie sollten sich keine Sorgen machen, es sei "alles gut", sie sei am nächsten Morgen wieder da, berichteten zwei Polizisten, die als Zeugen am Montag vor dem Landgericht Gießen gehört wurden. Die Nachrichten seien jedoch nicht versandt worden, weil das Handy des Mädchens zu diesem Zeitpunkt keinen Zugang zum Internet gehabt habe.
Quelle:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/landgericht-giessen-ayleens-mutter-als-zeugin-geladen-100.html?fbclid=IwAR1THjD21BhKruYla1lpZJ1Y_JzmlSC_ZX0F_fExfFwzIn-_Z5QkbqdeOJ4


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

19.06.2023 um 23:18
Zitat von BohoBoho schrieb:Der Täter hat massiv psychischen Druck ausgeübt - gedroht, ihrem Vater alles zu sagen, sie bloßzustellen, gar der Familie etwas anzutun. Da finde ich die Formulierung "sie hatte jederzeit die Möglichkeit zur Flucht" etwas daneben. Die hatte sie m.M. eben aufgrund dieser Manipulation und Drohungen/Erpressungen eben nicht.
Ich habe mich auch sehr über diese Aussage gewundert, die ja von der Anwältin von Ayleens Familie stammt. Ich hab erst gar nicht verstanden, wieso sie so etwas sagt, weil es auf den ersten Blick ja erst mal dem Angeklagten "in die Hände spielt" und seine Version, Ayleen habe sich freiwillig auf das Treffen und die Fahrt nach Hessen eingelassen.

Aber ich denke mittlerweile, das ist in der Berichterstattung der Presse etwas verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben worden.
Wahrscheinlich wollte sie damit unterstreichen, wie perfide der Angeklagte das Mädchen psychisch unter Druck gesetzt hat. Rein technisch wäre sie in der Lage gewesen, an verschiedenen Punkten des Treffens zu fliehen, aber durch die Einschüchterungen und Drohungen hat der Täter soviel Macht über sie aufgebaut, dass er sie sogar an der Tankstelle sogar alleine im Auto hatte sitzen lassen können, ohne dass die geflohen ist oder versucht hat, jemanden um Hilfe zu bitten.

Und das krasse dabei ist in meinen Augen vor allem, dass es zeigt, dass er sich der Macht, die er über sich hatte, so sicher war. Es zeigt, was für eine geübter Manipulator er ist und wie sehr er die Methode, Druck auf seine Opfer auszuüben und schrittweise aufzubauen, perfektioniert hat.
Dieser Kerl ist in meinen Augen extrem gefährlich. Er würde sicher keine erwachsene Frau überfallen und mit vorgehaltener Waffe zum Sex zwingen und vergewaltigen. Aber er hat sich auf junge, und damit unerfahrene und ziemlich wehrlose Mädchen "spezialisiert" und dabei eine extrem perfide Vorghehensweise entwickelt und optimiert, so dass er sicher immer wieder Opfer finden würde, denen er die schrecklichsten Dinge antun würde, wenn er jemals wieder auf freien Fuß kommen würde.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

20.06.2023 um 07:39
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Wenn die Eltern besorgt sind, dass ihre minderjährige Tochter nicht zu einer abgemachten bestimmten Zeit zuhause ist, wie hat sie sich das dann vorgestellt, wenn sie denn geschrieben hat, sie sollen sich keine Sorgen machen, sie wäre am nächsten Morgen wieder zuhause?
Hallo? Sie war 14 und dass sie Abende unabgesprochen außerhäusig verbringt, kann doch sicher nicht der Normalfall gewesen sein. Selbst wenn sie bei einer Freundin übernachtet hätte, hätten das die Eltern doch sicher wissen wollen.
Du hast mich falsch verstanden - ich gehe davon aus, dass sie diese Nachrichten auf Druck des Täters geschrieben hat bzw. diese so eben seine Idee waren. Natürlich wären bei diesen Nachrichten (bin über Nacht weg, alles gut) genauso alle Alarmglocken bei den Eltern losgegangen, wie ohne Nachrichten.


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08.07.2023 um 19:01
Zitat von LeppyLeppy schrieb am 18.06.2023:Ein Artikel aus der badischen Zeitung beantwortet eine Frage, die wir uns anfangs gestellt hatten. So habe Ayleen von Anfang an Alter und echten Namen des Angeklagten gekannt.

Zwischen dem 23. April und dem 21. Juli, als P. Ayleen tötete, schickten sich die beiden nicht weniger als 7068 Chatnachrichten. Dabei ging es zwischen der 14-Jährigen und dem damals 29-Jährigen, dessen richtiges Alter und echten Namen sie von Anfang an kannte, überwiegend um sexuelle Inhalte.
Ich finde die Quelle leider nicht mehr, die dargelegt hat, dass im Tagesdurchschnitt so um die 80 (achtzig, sic!) Nachrichten ausgetauscht worden sein sollen, wobei sie ihm auch Nacktbilder und ... ich schreibe nicht weiter ...
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, selbst 8 Nachrichten, nicht 80, pro Tag halte ich schon für viel.

Und jetzt bitte mich nicht falsch verstehen. Mir liegt nichts ferner als "Victim Blaming", im Gegenteil, der Täter hätte schon im Vorfeld gar nicht mehr auf die Menschheit losgelassen werden dürfen, dafür danke an die deutsche Kuscheljustiz!
Aber 80 Nachrichten pro Tag (nicht insgesamt!) können doch nur bedeuten, dass sich Ayleen in ihn verliebt/verknallt/verguckt hatte oder besser gesagt in das Bild, dass er von sich selbst ihr gegenüber entworfen hatte.
Und dass er dann in seiner eigenen Gedankenwelt davon überzeugt ist, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Beziehung führen möchte, ist dann aus seiner kranken Sicht nachvollziehbar.
Nochmal, in meinen Augen gehört er auf das Schärfste bestraft und für immer der Öffentlichkeit entzogen.

Wie kann so etwas in Zukunft vermieden werden?
Besser gesagt: Wie kann in Zukunft die Wahrscheinlichkeit für solch grausame Verbrechen minimiert werden?
Sollten verantwortungsvolle Eltern ihren Töchtern (und auch Söhnen!) ein Smartphone erst ab einem bestimmten Alter, welches noch zu diskutieren wäre, kaufen? Ja, natürlich, aber 18 Jahre kann da schlechterdings die Grenze sein.
Sie sollten vielmehr ihren Nachwuchs über die Gefahren des Internets aufklären, so wie früher die Eltern ihre Kinder davor warnten, von fremden Menschen (besonders Männern) Süßigkeiten anzunehmen oder wenn sie älter waren zu trampen.
Gab es trotzdem Trampermorde? Ja, leider, aber viele haben dann doch auf ihre Eltern gehört. Wer bitte, trampt denn noch heute?

Vielleicht habe ich aber auch etwas nicht verstanden, einfach weil ich kein 14jähriges Mädchen bin.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

08.07.2023 um 20:47
Zitat von JRogerJRoger schrieb:weiter ...
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, selbst 8 Nachrichten, nicht 80, pro Tag halte ich schon für viel.
Schau dir mal junge Leute in deinem Umfeld an. Die schicken sich locker 2 bis 300 Nachrichten pro Tag mir den belanglosesten Fotos, shapchats oder tiktok Inhalten. Das ist doch wohl kein Argument. Ich spreche sa aus Erfahrung, das Leben spielt vermehrt digital statt. :Echtes Leben wird manchmal als sehr lästig empfunden


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08.07.2023 um 21:01
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Aber 80 Nachrichten pro Tag (nicht insgesamt!) können doch nur bedeuten, dass sich Ayleen in ihn verliebt/verknallt/verguckt hatte oder besser gesagt in das Bild, dass er von sich selbst ihr gegenüber entworfen hatte.
Nein
80 Nachrichten/Tag sind für eine Jugendliche nicht auffällug viel.
Vielleicht hast du nicht viel Kontakt zu Jugendlichen, aber das ist wirklich keine auffällige Größe.
Und es gibt keinerlei Anlass, nur aufgrund einer bestimmten Anzahl von Nachrichten und darauf zu schließen, dass Ayleen in den Typen verknallt war.
Ich denke nicht, dass sie das war.
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Und dass er dann in seiner eigenen Gedankenwelt davon überzeugt ist, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Beziehung führen möchte, ist dann aus seiner kranken Sicht nachvollziehbar.
Wie kommst du denn darauf? Er musste eine Menge Druck und psychische Gewalt aufwenden, um sie überhaupt dazu zu bewegen, sich mit ihm zu treffen. Erinnere dich bitte daran, er hat ihr gedroht, die Nacktfotos ihrem Vater zu zeigen und er hat gedroht, ihren Familienmitgliedern etwas anzutun wenn sie sich nicht mit ihm trifft.
Selbst in der krankesten Gedankenwelt kann eine Weigerung, sich zu treffen, und ein Treffen erzwingen zu müssen, eigentlich kein Anzeichen dafür sein, dass die Person verknallt ist.
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Sie sollten vielmehr ihren Nachwuchs über die Gefahren des Internets aufklären, so wie früher die Eltern ihre Kinder davor warnten, von fremden Menschen (besonders Männern) Süßigkeiten anzunehmen oder wenn sie älter waren zu trampen.
Ich gehe davon aus, dass die meisten Eltern sich große Mühe geben, ihre Kinder vor den Gefahren, die im Internet lauern, zu warnen.
Es ist aber nun mal so, dass es eine Lebensphase gibt, in der alles was die Eltern sagen als kompletter Bullshit bewertet wird. Jugendliche glauben, sie wüssten einfach alles besser als ihre Eltern.
Das ist in jeder Generation so gewesen das wird auch in einen zukünftige Generationen so sein.
Wichtig wäre, aus meiner Sicht, dass Peers geschult werden, über die Gefahren im Internet aufzuklären. Denn das sind diejenigen, die gehört werden.
Sicherlich wäre es auch hilfreich, bestimmte Influencer und Influencerinnen dafür zu gewinnen, die bei der jeweiligen Altersgruppe aktuell besonders hoch im Kurs stehen. Ich denke, dann besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Botschaften ankommen. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, als wenn Eltern ihre Besorgnis kund tun.
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Vielleicht habe ich aber auch etwas nicht verstanden, einfach weil ich kein 14jähriges Mädchen bin.
Was denke ich tatsächlich auch.
Und das meine ich jetzt nicht irgendwie böse oder abwertend oder so.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

08.07.2023 um 21:37
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Ich finde die Quelle leider nicht mehr, die dargelegt hat, dass im Tagesdurchschnitt so um die 80 (achtzig, sic!) Nachrichten ausgetauscht worden sein sollen, wobei sie ihm auch Nacktbilder und ... ich schreibe nicht weiter ...
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, selbst 8 Nachrichten, nicht 80, pro Tag halte ich schon für viel.
Als ich das mit den über 7000 Chatnachrichten gelesen habe, habe ich das auch erstmal auf den Tag umgerechnet. 80 Nachrichten pro Tag sind schon massig, da scheint der Finger dann immer auf der Tastatur zu sein.
Aber du mußt auch berücksichtigen, was da als Nachrichten bezeichnet wird, sind meist keine zusammenhängenden Sätze und/oder eine Konversation an sich; da wird mit Icons oder Kürzeln "geschrieben", einzelne Worte, deren Inhalt sich Leuten in meinem fortgeschrittenen Alter schwer erschließt. So hat man dann schnell mal 80 Nachrichten pro Tag zusammen.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

08.07.2023 um 23:19
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Ich finde die Quelle leider nicht mehr, die dargelegt hat, dass im Tagesdurchschnitt so um die 80 (achtzig, sic!) Nachrichten ausgetauscht worden sein sollen
Es sollen bis zu 800 am Tag gewesen sein
Über eine minuziöse Auswertung von Handy- und Geodaten sowie Chatverläufen hatten die Ermittler nicht nur ein genaues Bewegungsprofil des Angeklagten zur Tatzeit erstellt, sondern sich auch ein genaues Bild von dessen Verhalten vor und nach der Tat gemacht. Demnach nahm dessen Kommunikation mit Ayleen nach der ersten Kontaktaufnahme im April stetig zu. Zeitweise seien rund 800 Nachrichten an einem Tag geschrieben worden, wobei der Angeklagte hier deutlich "im Vordergrund" gestanden habe, sagte der Polizeikommissar.
Quelle: https://amp.infranken.de/deutschland/ayleen-14-getoetet-und-in-see-versenkt-chatverlaeufe-legen-sexualdelikt-nahe-nachrichten-an-familie-kamen-nie-an-art-5511494
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Wie kann so etwas in Zukunft vermieden werden?
Ich habe vor kurzem ein Präventionstraining zum Thema sexualisierte Gewalt in einer 8. Klasse miterlebt.
Die Dame von der Beratungsstelle hat mit den Jugendlichen u.a auch über Nacktbilder/Videos im Internet gesprochen.
Zunächst hat sie vor Augen geführt, dass das natürlich problematisch sei, da diese Fotos rumgeschickt werden könnten und eine gewissen Dynamik entstehen könnte, die der Versender dann nicht mehr kontrollieren kann.
Dann hat sie aber auch in die Runde gefragt, was man tun kann, wenn einem sowas doch mal passiert. Jeder würde schließlich mal „Mist“ bauen oder Dinge tun, die er bereut.
Die Jugendlichen kamen von selbst drauf, dass man sich jemanden anvertrauen könnte. Wenn man sich traut die Eltern, sonst Freunde oder Beratungsstellen. Sie ging dann noch darauf ein, wie sich Freunde verhalten sollen, wenn sie von ihren „Besties“ so etwas erfahren und helfen möchten. Man darf auch als guter Freund eine Beratungsstelle aufsuchen usw.
Den Ansatz „jeder baut mal Mist“ fand ich gut.
Und dann sagte sie noch ganz zum Schluss „es gibt Schlimmeres im Leben, als das andere einen mal nackt gesehen haben“

Und meine persönliche Meinung bzw. mein Wunsch in dieser Sache:
Ich hoffe, es ist zukünftig möglich künstliche Intelligenzen zu nutzen, um unsere Kinder und Jugendlichen im Internet besser zu schützen.
Ein System, das quasi von selbst abriegelt, wenn die künstliche Intelligenz zu dem Ergebnis kommt, dass Kommunikation mit sexuellem Inhalt zwischen Erwachsenen und Kindern/ Jugendlichen stattfindet.
An der Stelle sollte meiner Meinung nach der Datenschutz zurücktreten.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 08:46
Das mit den Nacktfotos ist ein Phänomen, das mich immer wieder erstaunt. Es ist wohl eine gängige Masche, jungen Leuten erst solche abzuluchsen und sie dann damit zu erpressen. Und es kommt wohl immer wieder vor, dass sich die Erpressten aus Scham suizidieren. Ich hab schon von mehreren solcher Fälle gelesen.
Dass man als Mädel auch immer mal einen hartnäckigen Kerl am Bein hat, von dem man nichts will und den man nur mit Mühe wieder los wird, ist ja nichts Neues. Aber dass da jedem dahergelaufenen Hinz und Kunz Nacktfotos gemailt werden, leuchtet mir nicht ein. Wie kommt man dazu, das zu tun? Generell, nicht speziell auf Ayleen bezogen.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 12:33
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Und jetzt bitte mich nicht falsch verstehen. Mir liegt nichts ferner als "Victim Blaming", im Gegenteil, der Täter hätte schon im Vorfeld gar nicht mehr auf die Menschheit losgelassen werden dürfen, dafür danke an die deutsche Kuscheljustiz!
Aber 80 Nachrichten pro Tag (nicht insgesamt!) können doch nur bedeuten, dass sich Ayleen in ihn verliebt/verknallt/verguckt hatte oder besser gesagt in das Bild, dass er von sich selbst ihr gegenüber entworfen hatte.
Und dass er dann in seiner eigenen Gedankenwelt davon überzeugt ist, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Beziehung führen möchte, ist dann aus seiner kranken Sicht nachvollziehbar.
Doch - das ist victim blaming! Du unterstellst der Getöteten, dass sie an dem Stalking mit beteiligt war, weil sie in ihn verliebt gewesen sein soll - und das ohne Kenntnis der Inhalte der Nachrichten, noch dem Wissen wie ausgeglichen diese Kommunikation war.
Aus den Berichten der anderen Mädels, denen er nachgestellt hat, ist ganz klar, dass das Stalking und Nachstellen rein von ihm ausging. Wen er für sich ein Opfer ausgesucht hatte, dem er aktuell nachstellen wollte hat er das gemacht und zwar auf die invasive Art.

Wie schon vorherige Posts sagen, kommunizieren die Jugendlichen heute ganz anders und über 100 Nachrichten am Tag sind eher die Norm. Zudem eben nicht klar ist, wer den Großteil der Nachrichten geschrieben hat. Nach dem zuletzt geposteten Artikel war das wohl er, was auch zu den anderen Berichten der anderen Mädchen passt.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Das mit den Nacktfotos ist ein Phänomen, das mich immer wieder erstaunt. Es ist wohl eine gängige Masche, jungen Leuten erst solche abzuluchsen und sie dann damit zu erpressen. Und es kommt wohl immer wieder vor, dass sich die Erpressten aus Scham suizidieren. Ich hab schon von mehreren solcher Fälle gelesen.
Dass man als Mädel auch immer mal einen hartnäckigen Kerl am Bein hat, von dem man nichts will und den man nur mit Mühe wieder los wird, ist ja nichts Neues. Aber dass da jedem dahergelaufenen Hinz und Kunz Nacktfotos gemailt werden, leuchtet mir nicht ein. Wie kommt man dazu, das zu tun? Generell, nicht speziell auf Ayleen bezogen.
Weil die nicht gleich nach Nacktfotos fragen, sondern "grooming" betreiben. Einfach mal nachlesen, wie das funktioniert - die Jugendlichen sind aufgrund der emotionalen Entwicklung leider damit überfordert.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 12:37
Ich denke, dass die Täter die Nacktbilder einfordern, wenn sie für die Opfer schon längst mehr als ein dahergelauferner Hinz & Kunz sind. Sie gehen sehr perfide vor, kontaktieren die Opfer auf völlig unverfängliche Art und Weise, z.B. im Fall Ayleen wohl über ein Online-Spiel. Da spielt man ein bisschen gemeinsam, beginnt, sich über persönliche Dinge auszutauschen und der Täter stimmt dem/der Jugendlichen in allem zu, hat Verständnis für ihre/seine Probleme, heuchelt Verständnis... Da entsteht dann schnell ein großes Vertrauen, dass Gefühl, verstanden zu werden. Gerade Außenseiter, besonders schüchterne und/oder Jugendliche, die die typischen Pubertäts-Probleme mit ihren Eltern haben, sind da anfällig für.
Wenn dann noch Fake-Bilder von jungen attraktiven Männern/Frauen geschickt werden, zu denen zwar ein deutlicher, aber noch gefühlt akzeptabler Altersunterschied besteht, dann kann ich mir vorstellen, dass da recht schnell ein Gefühl von verliebt sein und Träumereien ins Spiel kommen.

Und man darf auch nicht vergessen, dass die Täter es einfach so lange und so oft versuchen, bis sie ein Opfer gefunden haben. Ich habe keine Ahnung, wie die "Erfolgsquote" ist, also wie viele angesprochene Opfer am Ende wirklich Bilder schicken. Ich kann mir vorstellen, dass die "Abbrecherquote" durchaus hoch ist, also einige der angesprochenen irgendwann merken, dass etwas faul ist, sich deshalb zurückziehen und eben keine Foto schicken bzw. nur bis zu einem gewissen Punkt gehen.

Aber das ist solchen Tätern egal, die haben eine hohe Frustrationstoleranz, sie investieren ja gerade keine Gefühle in diese virtuellen "Beziehungen, sondern nur ein bisschen Zeit für Chats...


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 14:36
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und man darf auch nicht vergessen, dass die Täter es einfach so lange und so oft versuchen, bis sie ein Opfer gefunden haben. Ich habe keine Ahnung, wie die "Erfolgsquote" ist, also wie viele angesprochene Opfer am Ende wirklich Bilder schicken. Ich kann mir vorstellen, dass die "Abbrecherquote" durchaus hoch ist, also einige der angesprochenen irgendwann merken, dass etwas faul ist, sich deshalb zurückziehen und eben keine Foto schicken bzw. nur bis zu einem gewissen Punkt gehen.

Aber das ist solchen Tätern egal, die haben eine hohe Frustrationstoleranz, sie investieren ja gerade keine Gefühle in diese virtuellen "Beziehungen, sondern nur ein bisschen Zeit für Chats...
Ich glaube nicht, dass der Täter im Fall Ayleen eine hohe Frustrationstoleranz hat. Er ist ihr ja vielmehr penetrant auf die Pelle gerückt, hat sie sprichwörtlich zugetextet, sie nicht mehr vom Haken gelassen und hat auch das Treffen an ihrem Wohnort forciert.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, dass die Täter die Nacktbilder einfordern, wenn sie für die Opfer schon längst mehr als ein dahergelauferner Hinz & Kunz sind. Sie gehen sehr perfide vor, kontaktieren die Opfer auf völlig unverfängliche Art und Weise, z.B. im Fall Ayleen wohl über ein Online-Spiel. Da spielt man ein bisschen gemeinsam, beginnt, sich über persönliche Dinge auszutauschen und der Täter stimmt dem/der Jugendlichen in allem zu, hat Verständnis für ihre/seine Probleme, heuchelt Verständnis... Da entsteht dann schnell ein großes Vertrauen, dass Gefühl, verstanden zu werden. Gerade Außenseiter, besonders schüchterne und/oder Jugendliche, die die typischen Pubertäts-Probleme mit ihren Eltern haben, sind da anfällig für.
Wenn dann noch Fake-Bilder von jungen attraktiven Männern/Frauen geschickt werden, zu denen zwar ein deutlicher, aber noch gefühlt akzeptabler Altersunterschied besteht, dann kann ich mir vorstellen, dass da recht schnell ein Gefühl von verliebt sein und Träumereien ins Spiel kommen.
Ayleen kannte die Daten ihres Mörders und wußte auch, wie er aussieht. Also weit davon entfernt von einem jungen attraktiven Mann.
Da dem Täter ein IQ knapp über dem Status einer Lernbehinderung attestiert wird, kann ich mir vorstellen, dass die Konversation der beiden auf einem kindlichen Niveau war.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 15:25
@hopkirk
Kennst du "Internet der Lügen" ist kostenlos, da werden genau solche Fälle, Rekonstruiert.( TLC, YouTube)

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Wir sind keine 14, haben Erfahrungen, die wir durch die Lebensjahre, die wir gelebt haben, uns aneignen konnten. Es ist schwierig, aus dieser Perspektive, das Handeln einer 14 jährigen nachzuvollziehen, gerade wenn man in dem Alter weder Handy noch Internet zu Verfügung hatte.
Grooming ist Perfide, aber sehr effektiv

1_das Vertrauen wird sich erschlichen. Sie erzählt, vielleicht etwas über ihre Eltern. Jedes Wort wird analysiert, Ängste, Schwächen, das wird dann eingesetzt, der gegenüber wird in eine Emotionale Notlage gebracht.

2. Er war nie schlecht zu ihr, sie will nicht unfreundlich sein. Sie will aber das es aufhört. Da beginnt der Teufelskreis. Es geht um Teilweise bis zu 800 Nachrichten pro Tag, Hauptsächlich vom Angeklagten, das baut Druck auf, der verspricht ihr, er wird sich nie wieder melden, sie in Ruhe lassen, wenn sie ihm nur ein einziges Bild schickt.

3. Es ist die Hoffnung, das es aufhört. Sie schickt ihm ein Bild. Sie ist gefangen.

4. Jetzt erhöht sich die Nachrichtenmenge, zu dem bisherigen Druck, kommen die Drohungen dazu, er weiß wo sie zur Schule geht, wo ihr Zuhause ist, kennt ihre online Profile, Nacktbilder...Scham, Angst.

5. Diesmal verspricht er ihr, wenn sie sich einmal mit ihm trifft, wird er sie in Ruhe lassen. Er will ihr was geben, als Entschädigung. Dann ist sie frei.
Sie hofft, das wenn sie mit ihm direkt reden kann, er ihre Verzweiflung sieht und damit aufhört.
Das genau diese Verzweiflung von Anfang an geplant war, das er sie manipuliert hat, darauf könnte sie nicht kommen, dafür haben ihr einige Lebensjahre gefehlt.
Das traurige ist, jeder von uns hat viele Fehler gemacht, wir hatten die Zeit, daraus zu Lernen. Sie hat diese Möglichkeit nicht mehr. Sie war erst 14 Jahre alt.

Ich denke er wird nicht so schnell rauskommen. Lebenslauf ist bekannt.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 17:41
Cybergrooming ist häufiger als gedacht, es sollen spezielle Maßnahmen ergriffen werden:
Damit etwa die Opfer von Cybergrooming eine geeignete Anlaufstelle finden, wäre eine „Kinder-Onlinewache“ mit Spezialisten der Polizei, Psychologen und Ärzten wünschenswert, sagte Cyberkriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger von der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur.
Quelle:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Cybergrooming-Experte-Digitale-Polizeistrategie-noetig-594547.html


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

09.07.2023 um 19:26
Was war letztlich eigentlich das Motiv diesen irren Typen, dieses arme Mädchen zu töten?

Unglaublich traurige Geschichte. Jetzt wird er sicher auf sehr, sehr lange Zeit weggesperrt werden - für das Opfer Ayleen A. kommt das leider zu spät.

Ich denke, sie ist jetzt ein Engel, im Himmel. Den Hinterbliebenen ganz, ganz viel Kraft - der Schmerz über den Verlust - zudem auf diese Art und Weise - wird vermutlich schrecklich sein…


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10.07.2023 um 08:50
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Und dass er dann in seiner eigenen Gedankenwelt davon überzeugt ist, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Beziehung führen möchte, ist dann aus seiner kranken Sicht nachvollziehbar.
Äh, nein, einfach nein. Denn es ist SEINE Aufgabe und SEINE Verantwortung als erwachsener Mensch, dafür zu sorgen, keine "Beziehung" mit einer 14-jährigen einzugehen. Selbst wenn sie für ihn geschwärmt hat. Der Satz macht mich echt ziemlich fassungslos. Wobei mich ehrlich gesagt der ganze Beitrag fassungslos macht. Ich glaube, du meintest es nicht so. Aber lies das nochmal und nimm die Sicht der Eltern ein. Unerträgliches victim blaming!

Ich finde übrigens die Zahl von 80 Nachrichten täglich überhaupt nicht viel, ehrlich gesagt. Und ich bin schon deutlich älter. Nicht, dass ich jetzt auch so viele Nachrichten am Tag schreibe. Aber 80 Nachrichten sind vielleicht 1- maximal 2 Stunden Chat am Abend.


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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

10.07.2023 um 09:01
@Edna
Nicht 80, bis zu 800:
Zitat von LeppyLeppy schrieb:Über eine minuziöse Auswertung von Handy- und Geodaten sowie Chatverläufen hatten die Ermittler nicht nur ein genaues Bewegungsprofil des Angeklagten zur Tatzeit erstellt, sondern sich auch ein genaues Bild von dessen Verhalten vor und nach der Tat gemacht. Demnach nahm dessen Kommunikation mit Ayleen nach der ersten Kontaktaufnahme im April stetig zu. Zeitweise seien rund 800 Nachrichten an einem Tag geschrieben worden, wobei der Angeklagte hier deutlich "im Vordergrund" gestanden habe, sagte der Polizeikommissar.
Quelle: https://amp.infranken.de/deutschland/ayleen-14-getoetet-und-in-see-versenkt-chatverlaeufe-legen-sexualdelikt-nahe-nachrichten-an-familie-kamen-nie-an-art-5511494



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Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

10.07.2023 um 09:10
Zitat von soomasooma schrieb:Nicht 80, bis zu 800:
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Ich finde die Quelle leider nicht mehr, die dargelegt hat, dass im Tagesdurchschnitt so um die 80 (achtzig, sic!) Nachrichten ausgetauscht worden sein sollen, wobei sie ihm auch Nacktbilder und ... ich schreibe nicht weiter ...
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, selbst 8 Nachrichten, nicht 80, pro Tag halte ich schon für viel.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Nein
80 Nachrichten/Tag sind für eine Jugendliche nicht auffällug viel.
Naja, 800 sind dann durchaus viel. Ich bin aufgrund der von mir zitierten Stellen von 80 ausgegangen.


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10.07.2023 um 10:48
Heute wird der Prozeß vor dem LG Gießen fortgesetzt.

Quelle:
https://www.focus.de/panorama/welt/tod-einer-14-jaehrigen-prozess-um-getoetete-ayleen-geht-weiter-vernehmungsvideo-im-fokus_id_198702477.html


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10.07.2023 um 12:19
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Und dass er dann in seiner eigenen Gedankenwelt davon überzeugt ist, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Beziehung führen möchte, ist dann aus seiner kranken Sicht nachvollziehbar.
Nochmal, in meinen Augen gehört er auf das Schärfste bestraft und für immer der Öffentlichkeit entzogen.
Zitat von EdnaEdna schrieb:Äh, nein, einfach nein. Denn es ist SEINE Aufgabe und SEINE Verantwortung als erwachsener Mensch, dafür zu sorgen, keine "Beziehung" mit einer 14-jährigen einzugehen. Selbst wenn sie für ihn geschwärmt hat.
Ich denke nicht, dass der Täter die Situation so gesehen hat, dass er dachte, die 14-jährige Ayleen habe sich nun mal in ihn verliebt, er sich in sie und diese Liebe würden sie gegen alle Widerstände des spießigen Gesellschaft leben können, wenn er sie erst in ihrem Wohnort abgeholt hat.
Er wollte auch keine lang-, nicht mal mittelfristige patnerschaftliche Beziehung zu ihr eingehen, auch da bin ich mir sicher.

Er hat sie gezielt geködert, dann emotional anhängig gemacht, hat ihr die Bilder angeschwätzt und sie danach mit den Bildern erpresst. Er hat das Mädchen ganz bewusst manipuliert und gefügig gemacht.
Er behauptet jetzt, das alles sei einvernehmlich und von ihrer Seite aus freiwillig gewesen, man habe Sex haben wollen, dann sei es zum Streit gekommen und dabei habe er sie dann aus Versehen und spontan getötet.
Aber davon kann man doch wohl nicht ein einziges Wort glauben.

Ich bin nicht sicher, dass er sie von Anfang an töten wollte. Aber dass er sie mit allen Mitteln zu sexuallen Handlungen zwingen wollte, stand von Anfang an fest.

Dass von seiner Seite aus keine ernsthaften Gefühle im Spiel waren, sieht man doch schon daran, dass er schon an den Tagen nach der Tat dabei war, eine "Beziehung" zu einem nächsten potentiellen Opfer aufzubauen.

Der Typ ist mit Sicherheit keiner dieser kranken Pädophilen, die sich einreden, dass Kind sei in ihn verliebt und wünsche sich ebenfalls eine sexuelle Beziehung zum Täter.
Dieser Täter hier ist jemand, dem es um Macht, Kontrolle, Manipulation und auch Gewalt geht, wozu in seinen Augen auch Geschlechtsverkehr und/oder sexuelle Handlungen gegen den Willen des Opfers gehört.


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