Hallo,
bin erst heute datu gekommen die drei Folgen zu schauen.
Auf den ersten Blick muß man sagen, krasses Fehlurteil.
Aber der Beitrag in der ARD über Andreas Darsow legt nahe, das es sich um ein Fehlurteil handelt.
Liest man dann jedoch das Urteil, sieht die Sache vollkommen anders aus.
So habe ich auch hier meine Zweifel, ob andere belastende Indizien nicht vielleicht einfach weggelassen wurden.
Bei der Sendung über Darsow hatte man das getan, eben weil es mit der Unschuld des "Hauptdarstellers" so gar nicht zusammen passt.
Also müsste man hier wohl auch einmal das Urteil lesen um sich wirklich ein objektives Bild machen zu können.
JestersTear schrieb am 29.06.2022:Ein ehemaliger Leiter der Mainzer Mordkommission sagt, alles sei korrekt verlaufen und dachte, daß der schon seine Gründe haben wird sowas zu sagen , fand´s dann aber wiederum schade, daß er "seine Gründe" nicht genannt hat.
Das ist es eben immer. Von offizieller Seite wird immer nur erwähnt, das habe schon seine Richtigkeit (juristisch) und auf die Rechtsprechung verwiesen.
Auf Einzelheiten wird meist nicht eingegangen .
JestersTear schrieb am 30.06.2022:Die Ausführung wirkt auf mich eher wie "große Wut oder Rausch", wobei das zweite Opfer (wahrscheinlich die Mutter) sterben mußte , damit der Täter davonkommen konnte.
Einerseits denke ich das auch. Der Mord an der Tochter hat durchaus einen emotionalen Charakter.
Die Tochter wurde regelrecht masakriert und ihr zum Schluß auch noch die Kehle durchgeschnitten. Das ganze sieht nach ganz viel Hass auf Seiten des Täters und somit nach einer Beziehungstat aus.
Warum aber wurde die Mutter getötet, die offenbar nichts von der Tat im Souterrain mitbekommen hat ?
Sie wurde offenbar "schneller" getötet. Hat der Täter sie als mögliche Zeugin getötet ? Bei einem unbekannten Täter scheidet dies eigenztlich aus.
In dem Zusammenhang wäre auch wichtig, ob man den Freund der Tochter, der sogar Schlüssel zum Haus hatte als Täter ausschließen kann.
Was ist mit der Drogenconnection . Spielt das eine Rolle ? Oder war es nur eine "schulhofdealerei" Ergaben sich dort Konflikte,
Was ist mit einer Rauschtat unter LSD ? Ist das auszuschließen ?
Das sind die Fragen die sich mir zu einem alternativen Täter stellen. Würde man das Urteil lesen würden viele Fragen sicherlich dort beantwortet werden
cododerdritte schrieb:Zudem finde ich sie extrem tendentiös in Richtung "Wir zeigen einen Skandal, wie lange und ungerecht der Verurteilte einsitzen musste für eine Tat, die er nicht begangen hat." Immer wieder der Satz: "Heute dürfte man das nicht mehr so oder so machen:" (v.a zum Thema Verhörmethoden) oder "Ein solche Urteil dürfte heute nicht gesprochen werden."
Das ist halt so. War beim Fall Darsow nicht anders. Belastendes wird erst gar nicht erwähnt
Im Grunde erfahren wir nur, das es drei widerrufene Geständnisse gibt.
Nun gab es aber seinerzeit auch schon Strafverteidiger psychologische Gutachter usw.
(Wenn der Verdächtige sich ohne Verteidiger vernehmen läßt, ist das erst einmal legitim)
Also wenn das Urteil lediglich auf drei widerrufenen Geständnissen beruht, hätte es unter diesen Umständen so nicht fallen dürfen.
Aber wer weis, was alles noch vorgebracht wurde.
So auf den ersten Blick halte ich den Mann für ein Justizopfer.