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Kleiner Junge tot in der Donau

762 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, 2022, MAI ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 12:01
https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/Ein-Nach-Fund-von-Kinderleiche-in-Donau-Viele-Fragen-weiter-offen-4355268.html
Polizei prüft Vermisstenfälle aus In- und Ausland

Die Kripo Ingolstadt hat eine Ermittlungsgruppe gebildet. Es gab an der Donau mehrere Suchaktionen mit bis zu 45 Polizisten und weiteren Einsatzkräften - auch ohne Ergebnis. Zusätzlich werden Vermisstenfälle aus dem In- und Ausland überprüft, um Hinweise auf die Identität des Kindes zu bekommen. Diesbezüglich gibt es bislang ebenfalls noch keine konkreten Ermittlungsansätze. − dpa
Das Problem ist, wenn das Kind nicht vermisst gemeldet wurde, kann die Polizei prüfen wie sie will, sie wird nichts finden.
Und wenn es ein fünfjähriges Kind ist, das noch nicht der Schulpflicht unterliegt, fällt es keiner offiziellen Stelle auf, wenn es nicht mehr da ist.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 15:20
Auch eine eventuelle Überprüfung der U- Untersuchungen bringen keine Aufklärung, da lediglich in 3 Bundesländern (Bayern, Hessen und Baden-Württemberg) diese Untersuchungen Pflicht sind. Sollte der Junge aus einem anderen Bundesland kommen oder sogar aus dem Ausland wird es sicherlich schwer sein den Fall zu klären.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 16:47
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Auch eine eventuelle Überprüfung der U- Untersuchungen bringen keine Aufklärung, da lediglich in 3 Bundesländern (Bayern, Hessen und Baden-Württemberg) diese Untersuchungen Pflicht sind. Sollte der Junge aus einem anderen Bundesland kommen oder sogar aus dem Ausland wird es sicherlich schwer sein den Fall zu klären.
Das ist Quatsch die u Untersuchungen sind in ganz Deutschland Pflicht.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 17:11
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Das ist Quatsch die u Untersuchungen sind in ganz Deutschland Pflicht.
Das stimmt nicht. Nur in den Bundesländern die @Marinopay schon schrieb, ist das verpflichtend. In den übrigen Bundesländern ist es nicht verpflichtend.
Die Eltern der Kinder werden aber bei Versäumnis des Termins vom Kinderarzt schriftlich eingeladen zur U-Untersuchung.
Suchen die Eltern dennoch innerhalb weniger Wochen den Kinderarzt nicht auf, werden die Jugend-und Gesundheitsämter informiert.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 18:10
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Suchen die Eltern dennoch innerhalb weniger Wochen den Kinderarzt nicht auf, werden die Jugend-und Gesundheitsämter informiert.
Somit ist es Pflicht.
Ich habe nun mal recht Informier dich bitte richtig


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 19:40
@DerDoctor11
@MissRedford
@Marinopay

Da es nicht möglich ist nachzuverfolgen, inwieweit diese Untersuchungen bei allen Kindern dieser Altergruppe durchgeführt wurden, erübrigen sich derartige Überlegungen.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 20:01
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Das ist Quatsch die u Untersuchungen sind in ganz Deutschland Pflicht.
Allerdings braucht es da auch zuerst mal einen Kinderarzt, bei dem das Kind gemeldet ist. Daran wird es schon scheitern.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 21:16
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Das ist Quatsch die u Untersuchungen sind in ganz Deutschland Pflicht.
Definitv nicht. In Baden-Württemberg sind sie definitv nicht Pflicht. Man bekommt ein Schreiben der Krankenkasse, wenn wieder eine Vorsorgeuntetsuchung ansteht, aber ob man da hin geht oder nicht interessiert niemanden. Wenn du das Zeitfenster für die Untersuchung auch nur um ein paar Tage verpasst darfst du sie nicht mal mehr nachholen. Nix mit Pflicht. Und der KiA meldet das auch nirgends ob man bei der U... war oder nicht. Ich frag mich echt, woher ihr eure Informationen bezieht?


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 22:26
https://www.netdoktor.de/diagnostik/u-untersuchungen/#:~:text=Seit%202008%20beziehungsweise%202009%20sind,%C3%BCber%20die%20erfolgten%20Vorsorgeuntersuchungen%20ablegen.

Hier wird genau erklärt ob, wo und seit wann U-Untersuchungen Pflicht sind.

In Bayern wird auf die U-Untersuchung besonders geachtet. Sie ist erforderlich um ein Kind in einem Kindergarten anmelden zu können. Aber wie gesagt es ist nicht in jedem Bundesland gleich.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 22:30
Ich glaube nicht, dass die Diskussion um die U-Untersuchungen weiter führt. In der Realität wird man dem Gewirr regionaler Zuständigkeiten recht schnell entkommen, wenn man beispielsweise umzieht oder auch nur einen Wohnsitz in einer anderen Region anmeldet. Und dafür gibt es zum Teil auch andere Gründe, aber das ist hier OT.

Es gibt eine solche Vielzahl an Lebenssituationen, dass eigentlich niemand sagen kann, wo sich ein bestimmtes Kind gerade aufhält oder aufzuhalten hat. Ich denke da an gemischt-nationale Eltern, Arbeitsmigranten, kurz, alle Menschen, die mehr als einen Lebensmittelpunkt haben. Bei einem Kind, das noch nicht schulpflichtig ist, führt doch niemand Buch darüber, wo ein Kind sich gerade aufhält, wenn die Eltern und deren Verwandtschaft an verschiedenen Orten oder sogar in verschiedenen Ländern ansässig sind.

Was ich nicht verstehe, ist, dass es nach so vielen Wochen nicht möglich sein soll, anhand von DNA-Untersuchungen das phänotypische Äußere des Kindes zu bestimmen oder anhand von Isotopenanalysen festzustellen, wo es sich in seinem viel zu kurzen Leben vermutlich aufgehalten hat. Oder aber man hält diese Angaben aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. Die Todesursache mag ja kriminalistisch interessant sein, aber wenn man diese nicht feststellen kann, ist das Aussehen und der Ort, wo sich der Junge zu Lebzeiten aufgehalten hat, doch viel interessanter.

Wenn man wüsste, der Junge hatte z.B. braune Augen und einen südländischen Teint und wird vermutlich in der Nähe der Vogesen gelebt haben (rein fiktive Beispiele), könnte man doch viel gezielter mögliche Zeugen ansprechen. Denn die bloße Abwesenheit eines Kindes, beispielsweise von Leuten, die Verwandte in Marokko haben, wird doch niemand in Verbindung mit dem aufgefundenen Jungen bringen, wenn die zeitweilige Abwesenheit in der Vergangenheit auch schon vorgekommen ist.

Das Schicksal des Jungen ist einfach eine wahnsinnig traurige Sache, das muss ich noch einmal dazu schreiben.


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Kleiner Junge tot in der Donau

11.07.2022 um 22:35
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich glaube nicht, dass die Diskussion um die U-Untersuchungen weiter führt. In der Realität wird man dem Gewirr regionaler Zuständigkeiten recht schnell entkommen, wenn man beispielsweise umzieht oder auch nur einen Wohnsitz in einer anderen Region anmeldet.
Ich denke mal, für Kinder, die in Deutschland und dort in "bürgerlichen Verhältnissen" (um mal Eduard Zimmermann zu zitieren) großwerden ist es vermutlich nicht so einfach, diesen Untersuchungen zu "entgehen".

Aber ein Kind, das in solchen Verhältnissen lebt, würde eben auch vermisst werden. Insofern ist das mit den U-Untersuchungen nur ein weiteres, aber nicht besonders gewichtiges Indiz dafür, dass der Junge eben sehr wahrscheinlich nicht aus deutschen, bürgerlichen Verhältnissen kam.


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 01:49
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Was ich nicht verstehe, ist, dass es nach so vielen Wochen nicht möglich sein soll, anhand von DNA-Untersuchungen das phänotypische Äußere des Kindes zu bestimmen oder anhand von Isotopenanalysen festzustellen, wo es sich in seinem viel zu kurzen Leben vermutlich aufgehalten hat. Oder aber man hält diese Angaben aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. Die Todesursache mag ja kriminalistisch interessant sein, aber wenn man diese nicht feststellen kann, ist das Aussehen und der Ort, wo sich der Junge zu Lebzeiten aufgehalten hat, doch viel interessanter.
Das phänotypische Aussehen des Kindes anhand der DNA zu bestimmen, ist in Deutschland nicht zulässig.

Was die Isotopenanalyse anbelangt, so wissen wir nicht, ob eine solche noch aussteht. Möglich auch, dass hier von längeren Wartezeiten auszugehen ist, bis Untersuchungsergebnisse vorliegen.

Vielleicht ist eine derartige Untersuchung aber auch nicht möglich, weil das Gewebe bereits zu zersetzt ist und bei Kindern in diesem Alter ein Zahnwechsel vonstatten geht.
https://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2010/files/Lehn_4_2010.pdf
Gut geeignet für genaue Interpretationen sind die Zähne, insbesondere der Zahnschmelz.



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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 07:41
Zitat von emzemz schrieb:Das phänotypische Aussehen des Kindes anhand der DNA zu bestimmen, ist in Deutschland nicht zulässig.
Quelle?

Aus § 81e StPO ergibt sich das nämlich nicht.


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 08:15
@Sierrah77
Augenfarbe, Hautfarbe, sowie Haarfarbe darf bestimmt werden.

Das bestimmen der Herkunft ist in Deutschland nicht zugelassen.

https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/politik/inland/strafverfahren-debatte-rechtsmediziner-fuer-dna-phaenotypisierung-16472959.amp.html


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 09:07
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb:Das bestimmen der Herkunft ist in Deutschland nicht zugelassen.
Was ist das den für ein Quatsch.
Was soll bitte schön daran schlimm zu versuchen die Herkunft herauszufinden?


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 09:27
@DerDoctor11 Alles was man ich Richtung Erb-, Ahnen- oder Rasseforschung interpretieren könnte, ist zu Recht in Deutschland verpönt. Man stelle sich vor, eine entsprechende Analyse würde zum Ergebnis haben, dass man das Kind einer bestimmten Minderheit zuordnen könnte; womöglich noch einer, die in der NS-Zeit verfolgt wurde.

Dann wäre aber was los. Es würde nicht lange dauern, bis dann in diesem Zusammenhang alte Ressentiments, Vorurteile und Zuschreibungen wieder auftauchen würden- man würde von einem traurigen Einzelfall womöglich auf die entsprechende Gruppe bezogene Schlüsse ziehen und Werturteile bilden.

Das würde den Fall nicht lösen, aber einen gewaltigen Flurschaden anrichten. Das will hoffentlich niemand.


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 09:40
@sallomaeander
Und du meinst nur weil es Voruteile geben könnte, macht man lieber nichts und lässt einen Kindermörder davonkommen?


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 09:47
Zitat von EmsigEmsig schrieb:Und du meinst nur weil es Voruteile geben könnte, macht man lieber nichts und lässt einen Kindermörder davonkommen?
Natürlich nicht. Aber die gesetzlichen Einschränkungen, warum man bestimmte Eigenschaften aus der DNA in Deutschland nicht herauslesen darf, sind doch klar nachvollziehbar.

Ich habe nicht ohne Grund vom phänotypischen Äußeren des Kindes gesprochen; das reicht unter Umständen, um Bezüge zu einem zu Lebzeiten bekannten Kind herzustellen.

Wenn man hingegen die Öffentlichkeit auf eine bestimmte Gruppe ansetzt, aus der das Kind stammen könnte, was "Abstammung" ja bedeutet, schürt man doch völlig unnötig Ressentiments gegen diese Gruppe. Man würde quasi die Gruppe in Verantwortung für die Tat Einzelner nehmen - was um so schwerwiegender wäre, je kleiner diese Gruppe ist.


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 12:01
@Pony2.4
Danke. Genauso habe ich die gültige Rechtslage anhand § 81e StPO und weiteren Recherchen im Netz verstanden.

Deswegen auch meine Rückfrage an @emz, die folgendes ausgeführt hatte:
quote=emz id=32234752]Das phänotypische Aussehen des Kindes anhand der DNA zu bestimmen, ist in Deutschland nicht zulässig.[/quote]
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich habe nicht ohne Grund vom phänotypischen Äußeren des Kindes gesprochen; das reicht unter Umständen, um Bezüge zu einem zu Lebzeiten bekannten Kind herzustellen.
Genauso sehe / verstehe und hoffe ich das auch.


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Kleiner Junge tot in der Donau

12.07.2022 um 12:04
Zitat von Sierrah77Sierrah77 schrieb:emz schrieb:
Das phänotypische Aussehen des Kindes anhand der DNA zu bestimmen, ist in Deutschland nicht zulässig.

Quelle?

Aus § 81e StPO ergibt sich das nämlich nicht.
Hier darf ich den entsprechenden Abschnitt aus dem Gesetzestext als Quelle einführen:

https://dejure.org/gesetze/StPO/81e.html
2Ist unbekannt, von welcher Person das Spurenmaterial stammt, dürfen zusätzlich Feststellungen über die Augen-, Haar- und Hautfarbe sowie das Alter der Person getroffen werden.
@Pony2.4 hat hier Beitrag von Pony2.4 (Seite 9) einen entsprechenden Artikel verlinkt.
Zitat von EmsigEmsig schrieb:Und du meinst nur weil es Voruteile geben könnte, macht man lieber nichts und lässt einen Kindermörder davonkommen?
Es gibt keinerlei Spuren, die auf einen "Kindermörder" hinweisen würden.


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