Lento schrieb:Nun, ich sehe das nicht als Bauchgefühl an. Die DAMALIGEN örtlichen Gegebenheiten sind nunmal ein entscheidender Fakt. Das ist eher Standard dies bei der Frage zu berücksichtigen.
Das ist kein Fakt, sondern Deine Vermutung. Die damaligen spanischen Ermittler haben überhaupt gar keine faktische Entscheidungsgrundlage gehabt, denn es gab ja keine ausgewerteten Spurenlagen. Dies Spuren wurden nicht einmal halbwegs hinreichend erhoben und gesichert. Das ist Standard, das bei der Frage zu berücksichtigen. Es kann nur subjektives Bauchgefühl sein, noch vor einer Spurensicherung zu entscheiden, dass es Suizid sein müsse. Das ist definitiv kein Standard, Und das ist Fakt.
Lento schrieb:Wie gesagt, leider spielen Kritiker der Suizid-Theorie genau das herunter und versteifen sich auf andere Dinge.
Und Kritiker einer alternativen Theorien ignorieren die Fakten, dass der Tatort nicht fachgerecht gesichert wurde, der Tatort inkompetent verunreinigt und Spuren inkompetent zerstört wurden, die Leiche nicht fachgerecht gesichert und somit inkompetenterweise Spuren vernichtet und verzerrt wurden, dass Spuren nicht fachgerecht erhoben, gesichert, analysiert und ausgewertet wurden, dass Entscheidungen nicht evidenzbasiert und faktenbasiert sondern rein subjektiv und viel zu früh getroffen wurden. Ebenso wird ignoriert, dass nicht die volle (ungenügende) Aktenlage an die Rechtsmedizin weitergegeben wurde. Dass u.a. aufgrund dessen auch dort nur eine ungenügende Leichenschau und keine notwendigen und ansonsten üblichen Untersuchungen durchgeführt wurden, wird ebenso ignoriert. Auf dieser Grundlage sind überhaupt keine angemessenen Entscheidungen für oder gegen einen Suizid möglich gewesen. Das sind aber Fakten und damit ignorieren Du und andere Kritiker die Faktenlage.
Lento schrieb:Nun, dass er angeblich keine umfassende Obduktion durchführte, war sein Problem.
Das ist richtig, das sagt er doch auch und bezeichnet es als Fehler. Die Leichenschau war faktisch ungenügend. Er sagt aber eben auch zurecht, hätte er eine vollständige Information bekommen, hätte das anders ausgesehen. Und das ändert rein gar nichts daran, dass die damaligen Ermittler vor Ort zuvor schon diverse Fehler begangen und Fehlentscheidungen getroffen haben.
Lento schrieb:Aber offenbar hat der Zustand der Leiche aus seiner damaligen Sicht die Ansicht der Ermittler bestätigt und er hat auf diese weiteren Untersuchungen - wahrscheinlich aus gutem Grund - verzichtet.
Das erklärt er ja nun deutlich anders. Und er bezeichnet es doch auch als Fehlentscheidung. Das ändert aber dennoch nichts daran, dass die grundlegenden Fehlentscheidungen schon zuvor und von den damaligen Ermittlern vor Ort getroffen wurden, die eine Kette weiterer Fehlentscheidungen auslösten.
Lento schrieb:Sollten die damaligen Ermittler erkannt haben, wie das Opfer die Steighilfen welche man auf den uns bekannten Fotos schon erahnen kann, nutzen konnte, um da auf den Baum zu kommen, sehe ich das nicht unbedingt nur als Bauchgefühl an.
Darum geht es doch gar nicht. Es ist möglich, dass ER diese als Steighilfe nutzte. Es ist aber auch möglich, dass es anders war. Und das ist nicht einmal untersucht worden und kann ohne Untersuchungsergebnisse und ausgewerteter Spurenlage überhaupt nicht entschieden werden. Das ist also subjektives Bauchgefühl, denn objektiv und faktenbasiert ist eine solche Entscheidung nicht, also auch nicht professionell. Ein subjektiver Ersteindruck kann eine Arbeitsthese hervorbringen, aber keine Diagnose. Es kann also vor Ort nicht beurteilt werden, ob Suizid oder nicht. Und schon gar nicht vor einer (nicht angemessen erfolgten) Spurenerhebung.
Lento schrieb:Diesen Eindruck sich nach 30 Jahreen verschaffen zu wollen, ist daher von vornherein zum Scheitern verurteilt, die Vergetation ändert sich, der Baum dürfte mehrfach beschnitten worden sein.
Wie man in den meiden sehen konnte, war die örtliche Begebenheit und vor allem der Baum noch ziemlich ähnlich zu damals. Eis war also kein Problem, sich einen Eindruck zu verschaffen.