@redsherlockNun, wenn Du meine Beiträge wirklich verfolgt hättest, müsstest Du eigentlich einen anderen Eindruck erhalten haben. Ich frage mich z.B. warum man bei einem Suizid Stacheln im Körper erwartet und bei dem im Falle eines notwendigen Transportes sichergestellt sein soll, dass nicht mit Stacheln zu rechnen ist. Ich versuche die Sache von beiden Seiten ranzugehen. Im Fall eines Suizides lässt sich die Frage, der nicht vorhandenen Stacheln erklären, es war hell genug, auf sehr wenigen Schritte kann man das vermeiden. Aber im Fall eines gestellten Suizides habe ich damit meine Probleme. Die zurückzulegende Strecke wäre viel größer gewesen, das Opfer hätte nicht aktiv die Berührung mit den Stacheln vermeiden können. Klar, vielleicht ist das Opfer in einer weich ausgekleideten geschlossenen Kiste bis ganz kurz vor den Baum transportiert worden. Aber wer hat das schon zur Hand? Und selbst dann muss ich mir die Lage der Schlinge wieder mit bloßem Zufall erklären, dies ich mit etwas Vorstellungskraft aus der Sprungposition und der Kürze des Seiles ergibt. Also bei einer Suizidnachstellung wieder eine Hypothese, sie ergibt sich nicht aus der eigentlichen Theorie automatisch und anderen Dingen. Und die fehlenden Abwehrverletzungen? Da muss man wieder weitere nicht belegbare Theorien aufstellen. Und wie ist es mit deren Wahrscheinlichkeit?
Ich bin eben der Anhänger des Ockhams Rasiermessers und deren Erweiterungen. Diese und ähnliche Methodiken haben den Fortschritt der heutigen Zivilisation erst ermöglicht. Und danach ist die Theorie vorzuziehen, welche die einfachste ist, also mit den wenigsten Hypothesen auskommt und die ist, welche die meisten Fragen klären kann. Wahrscheinlichkeitstheorien sagen das Gleiche aus.
@darkstar69 versucht ein Teil der Fragen, welch im Suizidfall mit ein einem Schlag geklärt sind, oben zu beantworten. Er muss dabei aber zusätzliche Hypothesen aufstellen, welche nicht belegbar sind.
Du gehst fehl in der Annahme, dass ich jedes dieser obigen Fragen beweisen kann, das habe ich nie behauptet. Aber die Suizid-Theorie ist eben die, welche diese auf einen Schlag erstmal erklärt. Und es ist definitiv auch wirklich die einfachste. Ich glaube nicht, dass Du dies bestreiten willst.
Ich tue mich schwer der italienischen StA zu folgen, die bekannten Dinge, welche ihre Schwester nennt, machen bei einem gestellten Suizid mindestens genauso viel Schwierigkeiten. Und ich frage mich, warum erwartet man bei einem Suizid Dreck unter den Fingernägeln? Krallen wir uns wie manche Tiere mit den Nägeln in den Baum? Nein. Wir umfassen den Ast und dabei bohrt man naturgemäß die Nägel auch nicht in die Rinde. Wenn ich so etwas lese, sträuben sich bei mir die Haare. Wenn diese Ideen von der StA gekommen sein sollten, dann muss ich an deren Kompetenz zweifeln. Und bei einem Kaptaldelikt würde ich Abwehrspuren oder zumindest Spuren des Transports erwarten (ein ohnmächtiger Körper fehlt jede Steifigkeit und beim Transport kaum kontrollierbar), man erkennt so eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Ich weiß natürlich nicht, ob die Schwester die Gedankengänge der StA wirklich richtig wiedergibt, aber das bekannte überzeugt nicht.
Wie gesagt, bei der Brücksichtigung bewährter Methoden ein Suizid das weitaus naheliegende. Mehr ist dazu nun nicht mehr zu sagen.