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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

1.330 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 08:46
@Photographer73

2010 war Lacey letztmalig >offiziell< bei einem Arzt vorstellig. Ich denke, das war auch die Zeit, die einen Wendepunkt in ihrem Leben einleitet und ein Zeitpunkt, an dem die Eltern entschieden, dass Lacey zu keinem Arzt mehr gehen dürfe.
Beim letzten Arztbesuch riet man den Eltern Lacey einweisen zu lassen. Ob psych. Klinik oder Krankenhaus ist mir dabei nicht bekannt aber ich tippe auf ersteres. Meine Vermutung ist, dass Laceys Eltern das nicht wollten > sich selbst überschätzten > und der Meinung waren, dass auch "privat" auf die Reihe zu kriegen.
Durch die mittelschichtige Stellung der Eltern wird es auch Kontakte zu anderen gegeben haben, evtl. sogar Ärzten, mit denen man befreundet war. Dass Lacey 12 Jahre ohne jegliche ärtzl. Versorgung blieb glaube ich auf keinen Fall. Ich denke da lief eher, im Sinne eines Freundschaftsdienstes, Behandlung unter der Hand. Ohne diese wäre Lacey schon längst vorab einer Blutvergiftung oder ähnlichem erlegen.
Auch vermute ich, dass es Laceys Eltern a) zu peinlich war, man wird sein Ansehen in der Gemeinde nicht verschlechtert haben wollen und b) werden sie, ab einem gewissen Zeitpunkt, überfordert gewesen sein.
Man wollte das Elend sicher nicht mehr mit ansehen, daher auch der Wochenendtrip > um den Sterbeprozess nicht mitzuerleben. Weiter ließ man sie verhungern > warum tat man das? Weil es (aus ihrer Sicht) endlich ein Ende haben sollte.
Meine Spekulation richtet sich natürlich danach, was bisher durch die Obduktion bekannt wurde. Eine Couch zu essen, in die man vorher uriniert/gekotet und menstruiert hat.. Die voll mit Maden, Fliegenlarven und weiteren Bakterien ist zeigt Laceys völlige Verzweiflung. Lethargisch kann sie ja gar nicht gewesen sein > sie versuchte noch BEWUSST Nahrung zu sich zu nehmen (eben die Couch). Ebenso kann sie nicht gänzlich bewegungsunfähig gewesen sein, immerhin konnte sie ihren Arm noch bewegen und auch kauen und schlucken.

Ich bin der Meinung, ihre Eltern ließen sie bewusst zum sterben zurück. Es war eine Entscheidung, die da getroffen wurde > und kein Unglück was man nicht hätte erahnen können.
In meinen Augen war das auch keine Selbsttötung von Lacey. Mit entsprechend psych. Hilfe wäre sie, mMn. ohne Zweifel, niemals in diese Situation geraten.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 09:14
Entsetzlich. Bin grade echt erschüttert. Wie kann man seinem Kind das antun, dabei zusehen, wie es verkommt und stirbt?
Was muss das für ein Gefühl sein, in so einem verdreckten, stinkenden, juckenden Körper gefangen zu sein und keine Hilfe zu erhalten.
Unglaublic.
Ich erinnere mich vage an einen Fall vor ein paar Jahren, wo eine Frau offenbar mit dem Toilettensitz verwachsen ist, weil sie sich auf einmal weigerte, die Toilette zu verlassen. Ihr Mann hat sie mit Essen versorgt, aber ansonsten "in Ruhe gelassen". War das schon unglaublich für mich.
https://www.derstandard.at/story/3262865/amerikanerin-sass-zwei-jahre-lang-am-klo-an-toilettensitz-festgewachsen

Aber diese Geschichte der Lacey Fletscher macht sprachlos.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 09:57
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Aber ich denke tatsächlich, dass die Eltern für die psychischen Veränderung (soziale Angst) verantwortlich sind und Lacy aus bestimmten Gründen nicht mehr raus ließen.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Möglich, dass sie es waren, die die Isolation geschaffen haben.
Ich befürchte mittlerweile auch, daß das alles nur die Spitze des Eisbergs ist. Sie haben anscheinend auch vor der Grand Jury weiterhin darauf beharrt, daß es allein Laceys Entscheidung gewesen wäre, die Couch nicht mehr zu verlassen und sie als Toilette zu benutzen (Anfangs noch Handtücher auf dem Boden).

Es stellte sich auch heraus, daß sie KEINEN Hausarzt hatte. 2010 gingen die Eltern letztmalig zu einem Arzt, ohne Lacey, und baten um Rat. Sie sagten, daß sie immer öfter das Haus und die Couch nicht verlassen wollte. Das würde in etwa zu der Einschätzung des Gerichtsmediziners passen, daß sie ca. 12 Jahre auf dieser Couch verbracht haben muß. Zu diesem Zeitpunkt scheint sich also alles verschlimmert zu haben. Der Arzt riet, sie ins Krankenhaus zu bringen, was aber nie passierte.
Speaking to law enforcement, the Fletchers allegedly insisted that it was Lacey who made the decision to remain on the couch for 12 years, DailyMail.com revealed.

They told investigators that their daughter, who had developed 'some degree of Asperger's syndrome of 9th grade when she started being home schooled,' would use the couch or a nearby towel as her bathroom.
[....]
Bickham also told WAFB that medical records show that Lacey Fletcher did not have a primary care physician.

'In 2010, the parents went to the doctor's office without Lacey and asked his advice on what to do,' Bickham said. 'She is increasingly not wanting to leave the house, not wanting to leave the sofa, just totally recluse.'

Bickham said the doctor told her parents to bring their daughter to the hospital, yet she was never admitted and no treatment was provided.
Da spitzt sich also Zuhause eine Situation enorm zu, es wird geraten zu handeln und die Eltern machen genau das Gegenteil ? Nämlich gar nix, über 10 Jahre lang ?
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Ich kann mir das nur so vorstellen, dass Lacy in dem Anbau eingesperrt war, in dem die besagte Couch stand. Dadurch hätten die Eltern unbehelligt im eigentlichen Haus wohnen können.
Das paßt aber eigentlich nicht zu dem was der Gerichtsmediziner sagte.
The moment he arrived at the home he was hit by a stench so bad 'it would almost make you run out of the house.' He said he knew immediately it was a potential crime scene.

'The parents were in the kitchen. They did not have an explanation,' he said. 'I couldn't eat for a week and I cried for a week.'
Für mich klingt das so, als wenn es im ganzen Haus gestunken hat und der Geruch sogar schon direkt nach dem eintreten ins Haus zu erkennen war.
Zitat von PuraPura schrieb:Meine Empathie für die Eltern hält sich arg in Grenzen
Meine auch und ganz ehrlich, ich könnte kotzen, wenn ich lese, was sie auf FB gepostet haben, nachdem Lacey gestorben war.
'Mom and Dad love you so much
Sie hatten eine abartige Art, ihre "Liebe" zu zeigen.






Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-10779163/Parents-autistic-Louisiana-woman-insisted-decision-remain-couch.html


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:05
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Für mich klingt das so, als wenn es im ganzen Haus gestunken hat und der Geruch sogar schon direkt nach dem eintreten ins Haus zu erkennen war.
Ja, und ich frage mich, bei diesem Dauergestank über viele Jahre müssen die Klamotten der Eltern doch auch gerochen haben, so ein Geruch dringt doch überallhin und geht nicht mehr weg.

Bin ich hier die einzige, der der extreme Kontrast zwischen dem Äußeren des Hauses und der Hölle, die drinnen stattfand, auffällt? Ich schrieb schon mal was dazu, dass das Haus, der Garten und die Umgebung schon fast zwanghaft sauber und geordnet wirken.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:15
Was für ein furchtbarer Fall. Ich bin wirklich sehr gespannt, was da noch an Erkenntnissen zutage gefördert wird. So sehr ich meine Gedanken verrenke, weit ab von psychischen oder medizinischen Dingen, von denen ich keine Ahnung habe kriege ich es in meinem Hirn nicht gebacken.

Ich tu mich auch sehr schwer, mich auf das Kopfkino einzulassen. Jedoch frage ich mich, selbst wenn man von nur fünf Jahren ausgeht, wie viel Urin, wie viel Kot muss sich da an und in dem Sofa ansammeln? Diese Kuhle und später Loch im Sofa gab es ja nicht von Anfang an. Also ... ich krieg das nicht auf die Reihe. Das sind doch Kilogramm und Liter ohne Ende. Ich hab da echt ein Problem damit, mir das vorzustellen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:19
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich schrieb schon mal was dazu, dass das Haus, der Garten und die Umgebung schon fast zwanghaft sauber und geordnet wirken.
Diese Optik findest du in den USA aber öfter. Empfinde ich als recht klassisch. Saubere Häuser und gut gemähter Rasen


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:28
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Bin ich hier die einzige, der der extreme Kontrast zwischen dem Äußeren des Hauses und der Hölle, die drinnen stattfand, auffällt? Ich schrieb schon mal was dazu, dass das Haus, der Garten und die Umgebung schon fast zwanghaft sauber und geordnet wirken.
Naja, die gesamte Nachbarschaft sieht so aus, wenn ich mich jetzt nicht irre.
Unabhängig davon, ich bleibe bei meiner Ansicht, dass die Eltern das, was sich im Haus abspielte, seit Langem nicht mehr unter Kontrolle hatten. Dann verlegt man sich auf das, was man unter Kontrolle hat, in diesem Fall eben den Außenbereich.

Ebenso tue ich mich mit der tiefen Gläubigkeit der Eltern schwer, denn ich finde dazu keine Differenzierung, und es kann ja gut sein, dass sie erst auf Grund der Situation mit ihrer Tochter sich in den Glauben geflüchtet haben.

Die Infos sind und bleiben leider an vielen Punkten in diesem Fall dünn und wenig belastbar.

Mir fällt es jedoch nach wie vor schwer, mir vorzustellen, wie man ein bis dahin gesundes Mädchen, das ja ein „normales“ Leben kennengelernt hat, in eine solche Situation zwingen kann. Meiner Ansicht nach muss da bei Lacey etwas vorgelegen haben, und sei es nur die Sozialphobie, die während der Pubertät auftrat und nicht adäquat behandelt wurde. Vielmehr wurde sie begünstigt durch die Eltern, die ihr Kind zu Hause unterrichteten, womöglich in dem Glauben, Lacey damit zu schützen, tatsächlich aber setzte sich damit eine Spirale in Gang.

Unzweifelhaft haben die Eltern Dinge nicht getan, die sie objektiv hätten tun müssen. Aber ob genau dieser Verlauf und dieses Ende ihr Ziel war, halte ich nach wie vor für sehr fraglich.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:30
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Da hast Du mich falsch verstanden, mit den Bekannten meinte ich tatsächlich nur Bekannte, die man von der Kirchengemeinde oder vom Einkaufen her kennt, vlt. noch die Mutter eines früheren Mitschülers, sowas! Denen waren die ja keine Rechenschaft schuldig, und hätten diverse Ausreden nutzen können.
Ja klar, vor Bekannten und Nachbarn mussten sie sich natürlich nicht äußern. Und viele wussten ja nicht mal von Lacey's Existenz. Und als der Nachbar vor 5 Jahren mit ihrem Vater sprach und nach ihr fragte, wurde ja auch schnell abgelenkt, um auf ein anderes Thema zu kommen.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Was das Verhältnis zur Schwester/Tante angeht, wir wissen ja nicht ob es da eines gab oder ob die verstritten waren und es infolgedessen vlt. keinen Kontakt gab?
Nun ja, laut Facebook waren sie nicht zerstritten und das sie zusammen arbeiteten hatte ich ja bereits verlinkt. Also Kontakt bestand. Es gab auch noch mehr Verwandtschaft im Ort. Ihre Oma, die Mutter des Vater lebte auch bis zu ihrem Tod (letztes Jahr) dort.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Besonders entsetzt war ich auch darüber, daß Lacey nur ein kurzes Tshirt getragen hat, das zudem hochgeschoben war und ihre Brust entblößte. Dieser jungen Frau wurde jegliche Würde genommen. Noch nicht einmal das haben die Eltern für nötig angesehen, und es runtergezogen, bevor sie 911 wählten.
Das mit dem T-Shirt hatte ich auch gelesen. Die Eltern haben ja scheinbar nicht mal versucht sie noch zu reinigen, umzuziehen usw. bevor die Polizei eintraf. Irgendwie ist es auch gleichzeitig ein Widerspruch, wenn sie behaupten, sich um sie gekümmert zu haben.


Das versteh ich auch nicht so ganz. Wollten die Eltern sich nicht dazu äußern oder wollten sie so tun, als sei bis zum Beginn ihres Wochenend Ausfluges alles in Ordnung gewesen?
When officers arrived in the home, the couple ‘did not have an explanation’ for what had happened to her.
Quelle
https://metro.co.uk/2022/05/01/us-parents-facing-murder-charges-over-daughter-found-fused-to-sofa-16566433/


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:37
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich denke, das war auch die Zeit, die einen Wendepunkt in ihrem Leben einleitet und ein Zeitpunkt, an dem die Eltern entschieden, dass Lacey zu keinem Arzt mehr gehen dürfe.
Wie gesagt, der Besuch beim Doc 2010 fand ohne Lacey statt. Aber ich bin auch der Meinung, daß dieses Jahr einen Wendepunkt darstellte. Und ich frage mich mittlerweile ganz ehrlich, ob es da nicht noch ganz andere Dinge zu vertuschen gab.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Meine Vermutung ist, dass Laceys Eltern das nicht wollten > sich selbst überschätzten > und der Meinung waren, dass auch "privat" auf die Reihe zu kriegen.
Durch die mittelschichtige Stellung der Eltern wird es auch Kontakte zu anderen gegeben haben, evtl. sogar Ärzten, mit denen man befreundet war. Dass Lacey 12 Jahre ohne jegliche ärtzl. Versorgung blieb glaube ich auf keinen Fall. Ich denke da lief eher, im Sinne eines Freundschaftsdienstes, Behandlung unter der Hand. Ohne diese wäre Lacey schon längst vorab einer Blutvergiftung oder ähnlichem erlegen.
Interessanter Gedanke, ich fand es auch sehr eigenartig, daß sie all diese Zeit überlebt hat, ohne daß es zu gesundheitlichen Problemen wie Infektionen usw kam, also schon viel früher. Probleme, die einer Behandlung bedurften oder es zumindest nötig gemacht haben, daß sie Antibiotika oä bekommt.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Eine Couch zu essen, in die man vorher uriniert/gekotet und menstruiert hat.. Die voll mit Maden, Fliegenlarven und weiteren Bakterien ist zeigt Laceys völlige Verzweiflung. Lethargisch kann sie ja gar nicht gewesen sein > sie versuchte noch BEWUSST Nahrung zu sich zu nehmen (eben die Couch). Ebenso kann sie nicht gänzlich bewegungsunfähig gewesen sein, immerhin konnte sie ihren Arm noch bewegen und auch kauen und schlucken.
Eben, das muß der blanke Horror gewesen sein. Es fand sich auch Kot in ihrem Magen, sie muß also sogar ihre eigenen Fäkalien gegessen haben. Wie groß muß die Verzweiflung da wohl sein ? Es spricht auch gegen ein bewußtes verhungern von ihrer Seite und die Behauptung der Eltern, daß sie im Herbst letzten Jahren angefangen hätte weniger zu essen. Reine Schutzbehauptung um nicht zugeben zu müssen, daß sie sie bewußt verhungern ließen. Über das Sandwich, was sie angeblich am Abend vor ihrem Tod gegessen haben soll, haben sie ja auch gelogen. Sie waren ja noch nicht mal Zuhause.

Ich frage mich übrigens auch, wie lang ihre Haare gewesen sind, wie lang die Fuß und Fingernägel. Darüber ließe sich wahrscheinlich auch ableiten, wann es zum letzten Mal mal wirkliche Pflege gab.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ja, und ich frage mich, bei diesem Dauergestank über viele Jahre müssen die Klamotten der Eltern doch auch gerochen haben, so ein Geruch dringt doch überallhin und geht nicht mehr weg.
Ganz genau, das muß überall reingezogen sein. Wem nur einmal ein Stück Fleisch Zuhause schlecht geworden ist, der weiß, wie ekelhaft das riecht, selbst wenn man es schnell entsorgt. Oder der Geruch vom Windeleimer oä... und all das dann über Jahre ? Eigentlich müßte das Haus, zumindest das Zimmer abbruchreif sein, den Gestank bekommt man nie wieder raus.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:44
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Unzweifelhaft haben die Eltern Dinge nicht getan, die sie objektiv hätten tun müssen. Aber ob genau dieser Verlauf und dieses Ende ihr Ziel war, halte ich nach wie vor für sehr fraglich.
Ob es ihr beabsichtigtes Ziel war oder nicht, darum geht es ja nicht in erster Linie. Mir will es einfach nicht in den Sinn, wie sie diesen mehr als menschenunwürdigen Zustand ihrer eigenen Tochter, diesen Anblick aushalten konnten. Und selbst wenn sie komplett empathiefrei sein sollten - wie haben sie das für sich selbst ausgehalten? Allein der Gestank muss unerträglich gewesen sein.
Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass sie irgendeine Wahnvorstellung hatten, dass sie meinten, sie müssten da eine Mission erfüllen, auch wenn sie und ihr Kind darunter unendlich leiden müssen. Das hört sich vielleicht zu hochtrabend an, weiß ich jetzt nicht, aber so was kann man doch nur ertragen, wenn man irgendeinen (sorry) "höheren" Sinn darin sieht.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 10:49
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Interessanter Gedanke, ich fand es auch sehr eigenartig, daß sie all diese Zeit überlebt hat, ohne daß es zu gesundheitlichen Problemen wie Infektionen usw kam, also schon viel früher. Probleme, die einer Behandlung bedurften oder es zumindest nötig gemacht haben, daß sie Antibiotika oä bekommt.
Wie offenbar mit Corona wird sie sich ja auch mit anderen Krankheiten angesteckt haben, die die Eltern nach Hause brachten. Vieles davon bekommt man ohne Arzt hin.
Aber wenn sie die Couch nicht verließ, muss man, wie schon jemand schrieb, an Thrombosen denken. Blasenentzündungen kommen mir da auch in den Sinn bei der hygienischen Situation. Dekubitus. Haltungsschäden, der ganze Bewegungsapparat leidet, das macht Schmerzen. Und wenn es da keine Versorgung medizinischer Art gab, dann kann ich mir nicht vorstellen, wie sie so lange überleben konnte.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 11:17
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Wie gesagt, der Besuch beim Doc 2010 fand ohne Lacey statt. Aber ich bin auch der Meinung, daß dieses Jahr einen Wendepunkt darstellte. Und ich frage mich mittlerweile ganz ehrlich, ob es da nicht noch ganz andere Dinge zu vertuschen gab.
Ah, der fand sogar ohne Lacey statt. Das hatte ich überlesen. Das macht die Sache natürlich noch unverständlicher und unglaublicher.

Ich könnte mir vorstellen, dass Lacey das Wohnzimmer bewusst gewählt hatte, für ihren Aufenrhalt. Dies ist ein - für alle Familienmitglieder - zugänglicher Raum. Sie ist ja nie von Zuhause ausgezogen, ein Kinderzimmer wird demnach noch vorhanden gewesen sein. Warum legte sich Lacey nicht da ins Bett und blieb liegen? Es sollte ein Raum sein, in dem sie nicht allein ( :ask: ) oder nicht unbeobachtet ( :ask: ). Das Wohnzimmer ist der Raum wo die Familie zusammen findet.

Weiter könnte ich mir vorstellen, dass die Couch eine Art Schutzwall für Lacey gewesen sein könnte. So wie kleine Kinder zB Burgen bauen, in die "Monster" nicht hinein können. Aus Kissen und Betten - die Couch könnte im Zuge dessen auch eine Art Burg für Lacey gewesen sein. Nur eben für ihre untere Körperhälfte. Wenn die tief in der Couch "vergraben" ist, kann da nichts und niemand ran. Zudem war der Ort kein einladender, da uriniert und vollgekotet.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Interessanter Gedanke, ich fand es auch sehr eigenartig, daß sie all diese Zeit überlebt hat, ohne daß es zu gesundheitlichen Problemen wie Infektionen usw kam, also schon viel früher. Probleme, die einer Behandlung bedurften oder es zumindest nötig gemacht haben, daß sie Antibiotika oä bekommt.
Ich bin gespannt ob der toxikologische Bericht (der sicherlich bei der Hauptverhandlung auch einbezogen wird) Aufschluss darüber gibt, ob Lacey Medikamente verabreicht wurden - wenn ja, welche und wogegen. Und dann natürlich auch die spannende Frage, wie kamen Laceys Eltern an diese? Könnte mir vorstellen, dass da noch einiges ans Tageslicht kommen könnte, welches man nicht einfach mit den bisherigen Aussagen abtun kann.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Eben, das muß der blanke Horror gewesen sein. Es fand sich auch Kot in ihrem Magen, sie muß also sogar ihre eigenen Fäkalien gegessen haben. Wie groß muß die Verzweiflung da wohl sein ? Es spricht auch gegen ein bewußtes verhungern von ihrer Seite und die Behauptung der Eltern, daß sie im Herbst letzten Jahren angefangen hätte weniger zu essen. Reine Schutzbehauptung um nicht zugeben zu müssen, daß sie sie bewußt verhungern ließen. Über das Sandwich, was sie angeblich am Abend vor ihrem Tod gegessen haben soll, haben sie ja auch gelogen. Sie waren ja noch nicht mal Zuhause.
Hier komme ich persönlich an meine absolute Vorstellungsgrenze.
Nun könnte es sein, dass der gefundene Kot in Laceys Magen auch von der Couch kam. Die selbst war ja nun ein einziger Fäkalienklumpen.
Aber bei einer (langanhaltenen) Nahrungsaufnahmeverweigerung müsste man bei der Obduktion auch andere Merkmale festgestellt haben, als "nur" der Gewichtsverlust. Es ist nämlich nicht unüblich dass dann auch Haare ausfallen, Nägel brechen und verkümmern, Zähne absterben/ abbrechen/ ausfallen. Weiss man ob Lacey auch in dem Bereich in einem desolaten Zustand war?
Wenn dies "nur" die letzten Monate stattgefunden hat (und mir stellen sich sämtliche Nackenhaare auf, hier von "nur" zu sprechen) - weil die Eltern ihr vielleicht sogar die Nahrungsaufnahme verweigert haben/indem sie ihr nichts brachten... dann könnte es möglich sein, dass Lacey zwar runtergehungert war, aber Haare, Nägel usw eben in einem noch normalen Zustand waren.
Hier würde mich ein Bericht darüber interessieren, weil man so auch nochmal evtl aufzeigen könnte, dass die Eltern eine Tötung herbeigeführt haben anstatt sie "nur" tatenlos geschehen zu lassen weil es angeblich Laceys Wunsch gewesen wäre.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 11:22
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Wie gesagt, der Besuch beim Doc 2010 fand ohne Lacey statt.
Mir stellt sich da die Frage, ob man nicht auch den Arzt dafür belangen könnte?
Wenn er all die Jahre evtl. Medikamente verschrieben hat, sich aber nie die Patientin angeschaut hat.
Wäre das dann nicht evtl. auch unterlassene Hilfeleistung, und das am Ende sogar mit Todesfolge?

Sorry, für den abstrakten Gedanken, aber der kam mir gerade dazu.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 11:27
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber bei einer (langanhaltenen) Nahrungsaufnahmeverweigerung müsste man bei der Obduktion auch andere Merkmale festgestellt haben, als "nur" der Gewichtsverlust. Es ist nämlich nicht unüblich dass dann auch Haare ausfallen, Nägel brechen und verkümmern, Zähne absterben/ abbrechen/ ausfallen. Weiss man ob Lacey auch in dem Bereich in einem desolaten Zustand war?
Wenn dies "nur" die letzten Monate stattgefunden hat (und mir stellen sich sämtliche Nackenhaare auf, hier von "nur" zu sprechen) - weil die Eltern ihr vielleicht sogar die Nahrungsaufnahme verweigert haben/indem sie ihr nichts brachten... dann könnte es möglich sein, dass Lacey zwar runtergehungert war, aber Haare, Nägel usw eben in einem noch normalen Zustand waren.
Laut diesem Artikel waren die Frontzähne jedenfalls vollständig vorhanden.
Her mouth is also open, revealing what appears to be a full set of front teeth.
Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-10786339/Horrifying-evidence-photos-revealed-extent-Lacey-Fletchers-ordeal.html


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16.05.2022 um 11:27
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Mir stellt sich da die Frage, ob man nicht auch den Arzt dafür belangen könnte?
Wenn er all die Jahre evtl. Medikamente verschrieben hat, sich aber nie die Patientin angeschaut hat.
Soweit ich das richtig gelesen habe, hat dieser Arzt (jedenfalls nicht öffentlich bestätigt) keine Medikamente verschrieben sondern den Eltern geraten, dass Lacey eingewiesen werden sollte.
Dem gingen die Eltern aber nicht nach und besuchten seither auch keinen weiteren Arzt mehr offiziell.
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Wäre das dann nicht evtl. auch unterlassene Hilfeleistung, und das am Ende sogar mit Todesfolge?
Ja mMn nach auf jedenfall, für jeden der um Laceys Zustand wusste. Auch Nachbarn, Familienmitglieder usw.
Aber ich bin da auch nur Laie und kenne die genaue Gesetzeslages in den USA dazu nicht.
Wenn aber jemand davon wusste, dann hoffe ich das diesw Person nie wieder in Ruhe schlafen kann :| Die Bilder müss(t)en einen doch verfolgen bis zum letzten Tag.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 11:36
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Laut diesem Artikel waren die Frontzähne jedenfalls vollständig vorhanden.
Ich danke dir für die fixe Bestätigung.

Das finde ich merkwürdig. Wenngleich es nicht zwingend was bedeuten muss, denn hier bestätigt auch die Ausnahme die Regel... Aber dennoch ist es komisch, dass Zähne noch vollständig vorhanden waren. Kann nun eine gute Erbanlage gewesen sein aber auch gute Gene möchten dennoch gepflegt werden um nicht abzusterben.
Da beschleicht mich immer mehr der Verdacht, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt noch zu einer ärztlichen Versorgung gekommen sein müsste. Sonst überlebt man das alles nicht über 12 Jahre, meine ich.


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16.05.2022 um 11:52
Ich kriege das mit den Jahreszahlen auch nicht auf die Reihe:
sie ist mit 36 gestorben,
mit 14 fing sie an, sich zurückzuziehen,
mit 16 war sie das letzte Mal beim Arzt,
seit sie 21 war, hat sie niemand mehr gesehen.
Was war in den 7 Jahren zwischen ihrer ersten Veränderung und dem totalen Rückzug? Da müssen doch andere Menschen ihre Veränderung wahrgenommen haben und sich dann umso mehr gewundert haben, dass sie dann ganz verschwand. Verwandte wohnten in der Nähe und interessierten sich nicht? Das ist doch alles nicht vorstellbar.
Ihre Krankheit kann auch eine Reaktion auf etwas gewesen sein. Das nehme ich sogar stark an. Wenn die Eltern zu so was fähig waren wie berichtet, dann stimmte mit denen schon vorher was nicht.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 12:09
Das mit dem Autismus ist ziemlich sicher Quatsch. Man spricht ja heute von Autismus-Spektrum, d.h. es gibt ganz viele Formen von ganz schwer bis leicht. Der voll ausgeprägte Autismus äußert sich schon im frühen Kindheitsalter. Leichtere Formen wie z.B. Asperger hat man wohl auch schon früh, aber der wird nicht immer erkannt oder manchmal erst spät erkannt. Viele mit Asperger wirken erst mal ganz normal, haben dann beim näheren Kennenlernen ein paar "ungewohnte" Verhaltensweisen. Aber niemand mit Asperger setzt sich auf die Couch und steht nie wieder auf.
Ich kenne etliche Leute mit Asperger, die sind vielleicht ein bißchen skurril, aber sonst völlig normal.
Es gibt natürlich Verhaltensweisen, die autistisch wirken, aber die haben ihre Ursache in einer anderen psychischen Erkrankung; auch wenn Leute seelisch und/oder körperlich mißhandelt werden, können sie autistisch wirken, weil sie sich aus Schutz gesellschaftlich sehr stark zurückziehen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

16.05.2022 um 12:35
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Aber niemand mit Asperger setzt sich auf die Couch und steht nie wieder auf.
Ich kenne etliche Leute mit Asperger, die sind vielleicht ein bißchen skurril, aber sonst völlig normal.
Zum Autismus/Asperger gab es ja zusätzlich noch diese Angststörung. Das könnte der Grund für ihren Rückzug gewesen sein.


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16.05.2022 um 12:44
@Hailey25
Klar, aber woher kommt die Angststörung. Auch nicht aus dem Nichts.
Ich bin der Meinung, das Problem ist bei den Eltern zu suchen. Es gibt Leute, die sind zwar psychisch extrem gestört, funktionieren aber im Beruf und in der "Außenwelt" einwandfrei, zumindest so, dass, wenn man nicht sehr genau hinsieht, nichts bemerkt, und die meisten Leute sehen eben nicht genau hin. Diese kranken Menschen leben aber ihre Störung innerhalb der Familie, meist gegenüber den Kindern, sehr stark aus. Das ist besonders fatal, weil ja die Kinder denken, sie selbst sind an dem Zustand schuld, weil ja alle anderen Leute gut mit den Eltern zurechtkommen.
Kenne mich da aus, hatte so Leute in der Familie.


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