@borabora Vielleicht um es ein bisschen zu verdeutlichen, was ich meine, ein Vorfall an den ich mich noch mit meinem Vater erinnere.
Mein Vater hatte eine schwere Hirnblutung, infolge derer er nicht mehr stehen oder gehen konnte, sich auch nicht mehr selbstständig aufsetzen. Nur seinen einen Arm konnte er noch heben. Essen konnte er aufgrund einer Schluckstörung auch nicht mehr.
Im Kopf war er aber noch soweit klar, bis auf schlimmste Depressionen und eine Wesensveränderung, die ins Aggressive ging.
Meine Mutter hat ihn ein Jahr zuhause gepflegt und dann ist sie einfach tot umgefallen.
Er wollte nicht in ein Heim und darum hatten wir ihn noch 3 Jahre dann weiter zuhause gepflegt. Ich hab dann da gewohnt und mich mit Hilfe eines Pflegedienstes um ihn gekümmert.
Ich kann mich noch an einen Vorfall erinnern, da wurde die künstliche Ernährung gewechselt und das hat er nicht vertragen und bekam furchtbaren Durchfall.
Ich wollte ihn dann säubern und er war so aggressiv, hat mich beschimpft und mir die schlimmsten Sachen gesagt und mir verboten, den Pflegedienst anzurufen. Ich weiß noch, dass ich einfach nicht mehr konnte.
Ich bin dann aus seinem Zimmer raus, hab ihn so liegen lassen und bin weg gegangen….bin lange draußen rumgelaufen. Natürlich bin ich irgendwann zurück und hab den Pflegedienst angerufen, aber ich weiß noch, wie ich eigentlich nicht mehr zurück wollte.
Darum kann ich mir eben solche Szenarien vorstellen, wie es dazu kommen könnte, dass man einfach nicht mehr kann in Pflegesituationen und der kranken Person schadet, obwohl man das eigentlich nicht will.
Und ich sage nicht, es war so bei Lacey. Es könnte alles kaltblütig und vorsätzlich gewesen sein.
Leider kann man bei einer Obduktion nichts mehr über psychische Erkrankungen erfahren, darum wird man wahrscheinlich nie wissen, was und wie schwerwiegend Laceys psychische Erkrankungen waren.